Der sächsische Erzähler : 19.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192107194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19210719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19210719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-19
- Monat1921-07
- Jahr1921
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 19.07.1921
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DerSSGsHeLrMer Nr. 1V6 Dienstag, den IS Juli 1S2L. 75. Jahrgang «BGSdvESGWMW» 1U treffen für die nettsfitzung zur Kenntnis genommen worden. Heute »erstarrungen. die eventuell Haden keine Beratungen darüber stattgefunden, vielmehr Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 1y. — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Nr. 22. Mrschofsweröcrer HauptblattundgelesensteZeitungimAmtsgerichts- bezirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt mannschaft, der Schultnspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. Der deutsche Außenmini st er hat bei Entgegen nahme dieses Schrittes des französischen Botschafters sofort mit großem Nachdruck darauf aufmerksam gemacht, daß schon seit Wochen — und namentlich seit der so genannten Säuberungsaktion — ähnliche und noch viel schärfere Klagen täglich und stündlich von deutscher Seite aus Oberschlesien erhoben werden. Dr. Rosen hat den französischen Botschafter auch daran er ¬ innert, daß er schon vor Beginn der Säuberungsaktion den , Zweifel des deutschen Kabinetts an ihrer Wirksamkeit un zweideutig zum Ausdruck gebracht und dessen Überzeugung ausgesprochen hat, daß die polnischen Insurgenten nur äußerlich entwaffnet würden, in Wirklichkeit aber im Lande verbleiben und dort ihre terroristische Tätigkeit weiter ausüben würden. Am 7. Juli hat der Außenminister ferner dem franzö sischen Botschafter durch einen Kattowißer Groß- industriellen Mitteilungen machen lassen, durch die die Richtigkeit dieser Voraussage bestätigt wurde. Diese Mitteilungen des Kattowißer Augenzeugen, von denen die französische Regierung Kenntnis hat, enthielten tatsächlich« Angaben darüber, daß nur die regulären polnischen und ein Teil der Hallersoldaten über die Grenze abtransportiert seien, um jenseits weiter ausgebildet und zu Stammformationen für den vierten polnischen Aufstand zusammengefaßt zu werden, daß die Waffen nicht abgeiie- fett, sondern versteckt und, um Beschädigungen durch Nässe ich verbandsgtrokaff« Bischofswerda Konto Nr. S4. oder deren Raum 120 Pfg.. örtliche Anzeigen 80 ch Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher tell (Alm. Moste 14) 250 Pfg., die llgespaltene Zeile — L.. - , , „-„-._hr. Störung des Betriebe» der Zeitung oder der Besörderungseinrich- Holungen Nachlaß nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeigen Postboten, sowie ütttungsaustrSger und die tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder die Sgespaltenr Zelle 150 Pfg. — Für bestimmt« Tage oder Platz« üattes nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung dr» Bezugspreise». wird kein Gewähr geleistet — Erfüllungsort Bischofswerda. Z) Deutschland hat alle M " schnelle herbeischafsung von V, nach Oberschlesien gesandt werden sollen. wird von amtlicher Seite betont, daß angesichts dieser sehr wichtigen Angelegenheit voraussichtlich mehrere Tage nötig sein werden, um die endgültige Antwort des Kabinetts auf diese Note fertigzustellen. Deutscher Notschrei Sleiweih, 17. Juli. (W. T. B.) An die Interalliierte Kommission ist die nachstehende Kundgebung gerichtet wo» !den: Eine größere Anzahl heute in Gleiwiß versammelter Vertreter der größten oberschlesischen JndustriegesellschafteN richten in letzter Stunde an die Interalliierte Kommission das dringende Ersuchen, für ausreichende militärische Be satzung ihrer Betriebsstätten und für Schutz ihrer deutschen Beamten und Arbeiter zu sorgen. Trotz der angeblich durch geführten Räumung wird von den polnisch orientierten Be triebsräten in der Mehrzahl -er Betriebe gegen deutsche Be amte und Arbeiter ein derartiger Terror ausgeübt, daß eine geordnete Weiterführung der Betriebe vollständig unmöglich ist und die Werke zur Schließung genötigt werden. Nach wie vor beherrschen polnische Insurgenten das Land und machen, ohne von den gleichfalls aus Insurgenten bestehen den und damit den erlassenen Vorschriften widersprechend zu sammengesetzten Ortswehren gehindert zu werden, die Durch führung gesetzmäßiger Zustände unmöglich. Oppeln, 17. Juli. Es ist auffällig, daß neuerdings, wie vor dem dritten Aufstand, die jungen Leute der Werke mn Antonienhütte herum nachts mit Waffen nach Myslowitz an die polnische Grenze gehen und dort bleiben. Das gleiche ist auch im Kreise Rybnik in der Umgegend von Schrau und Arzeche der Fall. ' AS*? Werktag abends Mr den folgend. Tag. Postscheck-Konto: Amt Dresden Nr. 1521. - Gemeinde,! Anzeigenpreis: Die Sgespaltenr Grundzrlle (Ilm. Moste 14) de-ugsprei». Bei Abholung in der Geschäftsstelle monatlich verbandsgirokaffe Bischofswerda'Konto Nr. S4. oder deren Raum 120 Pfg., örtliche Anzeigen 80 Pfg Im Text» MK.-3.75, bei Zustellung ins Haus monatbch Mk 4—, durch Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder konkttaer traend welcher tell Mim. Molle 14l 250 Bia., die 3aeloaltene »eile. Bel Wieder» «... bei Zustellung ins Haus monatlich Md 4—, ourw die Post bezogen vierteljährlich Mk. 11.25 ohne Zuftellungsgebühr. Alle Postanstaltrn, Postboten, '—' "" ' ' ' Geschäftsstelle des Bl angebracht war, mit einer Girlande geschmückt. Auf dem Neustädter Friedhof, am Grabe des vieljährigen Vorsitzen den des Sächsischen Kreisturnrates, Professor Bier, wurde ebenfalls ein Eichenkranz niedergelegt. Am Abend fand auf dem Festplatz in einer einfachen Feier di« Übergabe des Festes an den Kreisturnrat statt. Das riesige Gelände der Vogelwiese ist mit einem Kostenaufwand von über 1 Million Mark für den besonderen Zweck hergerichtet. Ein 175 Meter langes Zuschauergerüst zieht quer über den Festplatz einen riesigen Teilungsstrich. Am Sonnabend vormittag fanden von 9 bis 12 Uhr Freiwettspiele statt, von vormittags 10 Uhr bis nach mittags 4 Uhr ein Fünfkampf für die einzelnen Wettkämpfe, Am Nachmittag folgten Kinderturnen der Dresdner Vereiste und turnerische Sondervorführungen. Am Sonnabend abend fanden sich die Turner in 9 verschiedenen großen Sälen zu Begrüßungsfeiern zusammen. Der Sonntag. Am Sonntag früh begann die turnerische Arbeit schon sehr zeitig mit dem Turnen der Gaue und mit Wettspielen« Den Glanzpunkt des von herrlichstem Turnerwetter bestrahl ten Tages bildete der Festzug, der sich zu einer machtvollen Nationalkundgebung auswuchs, überall wurde der Zug, g« dem weit über 20000 Turner teilnahmen und dessen Vorbei marsch über 2 Stunden währte, von den endlosen Menschen- mauern mit Begeisterung begrüßt und mit Bkmnn geradezu überschüttet. Gegenstarw befoicherer Nationen waren Vie außerordentlich zahlreich erschienenen deutschen Turner au» der Tschecho-Slowakei und aus Österreich, deren Vertat** schon bei den Begrüßungsfeiern am Sonn ten, daß die deutschen Turner durch ihr« an diesem Turnfest zum Ausdruck bringen mutig und entschieden unter den deutschen 4 Sächsisches Kreisturnfest Der Auftakt zum Turnfest. Über dem schönen Dresden liegt prächtiges Festwetter« Aus allen Gauen Sachsens sind die Turner zu Tausenden nach Dresden gekommen, auch die Deutschböhmen haben sich in großer Zahl eingefunden. Viele Häuser der Stad »-tragen Flaggenschmuck, voran die städtischen Gebäude. Viel be merkt wurde, daß auf den beiden Ministerialgebäuden kein . Fahnengruß den Turnern entgegenweht. Der einfache An- .. , !zug des Turners belebt das Straßenbild Dresdens, Tau- Die Auffassung in Berlin i sende von Turnern, die nicht an den Wettkämpfen teilneh- ...... . i Berlin 18. Juli. (Drahtb.) In der Note ist ein Schritt men, sind als Zuschauer nach der sächsischen Residenz ge- rung, den Transpott und die Bewaffnung der Selbstschutz- französischen Regierung zu erblicken, der auf dem konse-i kommen. Am Freitag nachmittag wurde durch den ^usammenziehung und ihrm verfolgten Wege weiterführt, für Deutschland mög- Hauptausschuß zu Füßen -er Germania auf dem Altmarkt Unter diesen Umstanden kann ^erweise ungünstige Entscheidungen in Oberschlesien vor-'ein riesiger Kranz medergelegt und dabei Ansprachen ge- zubereiten. Mit einer U nve rfro ren heit, die alles bis-! halten. Ferner wurde die Tafel am Rathause, die zur E» her Daqewesene übersteigt, wird in dieser neuen Note die innerung an das Dresdner Deutsche Turnfest im Jahre 1«8S deutsche Regierung für die beklagenswerten Verhältnisse in —- " *"" " Oberschlesien verantwortlich gemacht, ohne daß dabei ein Wort von der Schuld der Polen gesprochen würde. Die Ankündigung, daß man durch die Entsendung einer neuen Division in Oberschlesien Ordnung Herstellen wolle, ist wohl, praktisch gesehen, ausschließlich dahin auszulegen, Laß diese Division schwerlich zur wirklichen Befriedigung des Landes beitragen wird, denn es hmldelt sich abermals um französi sche Truppen, die erfahrungsgemäß tatenlos beiseite stehen, wenn polnische Angriffe erfolgen, sondern der Zweck dieser Maßregel ist wohl nur, jedeMöglichkeitdeutscher Gegenwehr, wie sie z. D. der Selbstschutz gegenüber den Insurgenten ausübte, künftig von vornherein un möglich zu machen. Man sieht in Paris anscheinend voraus, daß eine ungünstige Entscheidung über Oberschlesien unter den dortigen Deutschen eine starke Erregung Hervor rusen muß, und man baut in diesem Sinne vor. Außerdem verschosst man dadurch natürlich den Polen die Möglich keit, ihre eigenen Angttffsorganisattonen unter dem Schuhe der Franzosen weiter auszubauen. Es erscheint notwendig, daß die deutsche Regierung sich dieser Drohnote gegenüber mit größerer Konsequenz als bis her auf den Standpunkt stellt, daß nur die Interalliierte Kommission in Oberschlesien Machtbefugnis und damit die allgemeine Deranttvortung hat und daß von deutscher Seite jeder Versuch zurückgewiesen werden muß, der deutschen Re gierung irgendeinen Tell der Verantwortung aufzubürden. Es wird außerdem abzuwarten sein, wieweit di« anderen im Obersten Rat vertretenen Mächte diesen neuen Übergriff Frankreichs gutheihen werden. Di« Note, die ja bereit» durch den Außenminister Dr. Rosen eine vorläufige kurze mündliche Beantwortung gefun den hat, ist am Sonnabend nachmittag in einer Kadi- Eine lleiie stlmzWe AOole Mr NlliWei. Die starke internationale Spannung, die zwischen den großen Seemächten wegen der Abrüstungsfrage und zwischen Japan und Amerika besteht, wird von den Franzosen in immer dreisterer Weise ausgenutzt. Millerand und Briand hoffen, daß England nicht den Mut und die Kraft finden wird, im gegenwärtigen Augenblick einer kaum verhüllten gewaltsamen Durchsetzung der französisch-polnischen Pläne in Oberschlesien entgegenzutreten. Hieraus wohl erklärt es sich, daß Frankreich jetzt die ungeheuerliche Beschuldigung gegen die Deutschen Oberschlesiens erhebt, Oberschlesien und die Polen überfallen und einen europäischen Krieg Hervor rufen zu wollen. Dabei weiß die ganze Welt — und Frank reich hat es selber zugegeben, daß der deutsche Selbstschutz sich ordnungsmäßig nach den von der Interalliierten Kom mission erlassenen Vorschriften zurückgezogen und zum Teil völlig aufgelöst hat. Aber Frankreich will die Zeit, wo Eng land in der Richtung nach Amerika festgelegt ist, benutzen, um den Polen Oberschlesien zuzuschanzen und außerdem französische Hilfstruppen für Polen bereitzustellen für den Fall, daß Sowjetrußland aufs neue gegen Polen zu Felde ziehen sollte. Die letzte russische Note an Polen ist ja in War schau und Paris als Kriegsdrohung aufgefaßt worden. Berlin, 1b. Juli. (Drahtb.) Heute nachmittag besuchte ber französische Botschafter Laurent den Außenminister Dr. Rosen, um ihm im Namen seiner Regierung die fol genden Eröffnungen zu machen: Erst erhob der Botschafter die ungeheuere Beschuldigung, zwar wegen der Nichtablieferung der Waffen, wegen Auf-,seien, daß Pmnderung.n und Verschleppung'n rechterhaltung der deutschen Banden in dem Abstimmungs-' uor.die Ag°msatlon der Jin gebiet selbst oder an seinen Grenzen. Es bestehe die Gefahr Agenten ^bestehen geblieben sei. Durch einer gewaltsamen deutschen Aktion in Oberschlesien, sei es vor Mitteilung einer Entscheidung der Mächte, sei es unmit- i telbar danach, wenn Deutschland nicht voll befriedigt wird.'», Nach dieser: vorläufigen l^widerungen behielt sich der (Mit ungeheuerer Dreistigkeit wird hier die Wahrheit auf Außenminister die endgültige Stellungnahme der deutschen den Kopf gestellt und die Verbrechen der Polen den Deut- Regierung auf Grund eingehen^r Prüfung aller in der Er- schen angedichtet.) -offimng des französischen Botschafters enthaltenen Punkte Der französische Botschaftersuhr sodann weiter: Die Verantwortlicheitder deutschen Regierung! bleibt ebenso wie bisher voll bestehen, weil sie die Rekrutie- § truppen, sowie ihre Zusammenziehung und ihren Fnrlbe stand in Oberschlesien duldet, ft ' " ' s angesichts des Druckes der deutschen Bedrohung die französische Regierung nicht daran denken, — und sie ist überzeugt, daß die Alliierten ebenso wenig daran denken —, nach einer oberflächlichen Prü fung von einigen Tagen durch eine Sachverständi genkommission «ine endgültige Lösung der oberschlesischen Frage zu treffen, die unmittelbar den Angriff einer wirklichen aus Aufständischen gebildeten deutschen Armee hervorzurufen und ohne Zweifel durch eine Abwehraktion der Polen beantwortet werden würde. Die verbündeten Regierungen würden sich dann in Kriegsereig- niffe hereingezogen sehen; sie würden nämlich nicht zulassen können, daß der Vertrag von Versailles verletzt und ihre Entscheidung mißachtet wird. Die französische Re gierung, die auf Wunsch ihrer Verbündeten durch die Zahl der Truppen und Beamten, die sie nach Oberschlesien entsandt, und durch den Vorsitz in der Interalliierten Kom mission in erster Linie die Verantwortung trägt, hat mit Rücksicht auf die schwere deutsche Bedrohung Vorkehrung ge troffen, um unverzüglich eine Division zur Verstärkung nach Oberschlesien zu senden, um die Ordnung aufrechtzerhal- ten und der drohenden Gefahr zu begegnen. Im Anschluß an diese Eröffnungen stellte der franzö sische Botschafter an die deutsche Reichsregierung folgende Forderungen: 1) E» wird von Deutschland jede notwendige Maßregel verlangt, um die Selbstschutz- und Freikorpsorqanisatlonen zu entwaffnen, aufzulösen und von der Grenze Oberschlesien» zu entfernen. 2) Deutschland wird aufgefordert, oste notwendigen zu treffen, damit die Entscheidungen der alliier ¬ ten
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