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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 20.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190912208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19091220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19091220
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-20
- Monat1909-12
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MW» » V UM».! ,.--7'.'-»^^-.-'N.'7-MWd-- *1, 21,.-». Uver Duceblatt und Sn» '-' s 'kr bag Ertgtbncae Moulag, der: 20 Dezember '900. Schtffahrtrabgaben gefügig zu machen. Ob Preuß.n mit einem solchen Vorgehen Erfolg haben wird, erscheint noch recht fraglich. » * Der Papst und der elfaß lothringsche Klerus. Die Mel dung einigkk Blätter, der Vatikan habe aus den Klerus der Reiche» lande in dcmschsrcundllchcm Sinne cingewirlt, ist völlig unrichtig. E» liegt keinerlei Grund für den Bariton vor, solche Schritte zu unternehmen, da, wie erklärt wird, der reichsländische Klerus schon unter dem Eindruck der Vorgänge in Frankreich keinerlei besondere Sympathie mehr für Frankreich bekunde. Der Vatikan würde a^o nur dann ciugreifen, falls — was ausgeschlossen scheint — die elsaß-lothringische Geistlichkeit eine aggressive Hol l ung gegen die Reichsbehörde eiuntthme. Unter solchen Umstünden liebe der heilige Stuhl, der durchaus gute Beziehungen zu Deutschland za unterhalten zu wünl bt, allerdings nicht mir sich scherzen. Zum Beweis für die obige Darstellung dicnt, daß bei der jüngsten Anwesenheit des Strotzt» > «er Bischofs Fritzen in Nom vor dr.i Wochen die genannte F.agc überhaupt nicht be rührt wurde - * Entrüstungssturm gegen deutsch« Witzblätter Nowoje Wrjemja bringt einen scharfen Artikel gegen die Karikaturen in den deutschen Witzblättern über den Zaren. Es soll letzthin wiederum eine solche erschienen sein, die den Zaren anläßlich seines BeriuchS mit der Felduniforr» in Lioakta karikiert. ES sei niemand vor einer politischen Karikatur sicher, doch gebe eS auch hierfür einen Maßstab: eine Karikatur müsse anständig sein. Es wäre an der Zeit den diplomatischen Vertretern im Auslände Winke zu geben, ihre Aufmerksamkeit solchen Er scheinungen zu widmen, die speziell gegen Rußland und seinen Herrscher gerichtet seien. Die deutsche Diplomatie sei, wa« die russische Presse anbctrifft, sehr empfindsam und bei allen würden wohl die Schritte in Erinnerung sein, die die deutsche Diplomatie anläßlich einiger Artikel in der Nowoje Wrjemja und Graschdanin unternahm, die ihre Ansichten in scharfen Ausdrücken aussprachcn, jedoch nichts Anstößiges ent hielten. Indessen läßt die deutsche Presse in den Karikaturen und den Mitteilungen aus den Privatleben des Zaren eine derartige Zügellosigkeit zu, die nicht mehr geduldet werden könne. * Schluß der österreichischen Dauersitzung. Um Mitternacht wurde am Sonnabend die Abstimmung über den Antrag Kramarcz im österreichischen Abgeordnetenhaus vorgenommen. Der Antrag wurde angenommen. Um 1 Uhr nachts schließt der Präsident Pattai die 80 st ü n d i ge Dauersitz, ng und erklärt, das Öster reich! chc Parlament habe den Rekord in ganz Europa geschlagen. Er schloßt mit den Worten, die seinerzeit Grafmayer gesprochen hatte: Obne Ordnung keine Freiheit. Der Antrag WeidenhofferS auf Einführung der deutschen Par'amentssprache wurde abgelehnr. * Keine Lösung der ungarischen Krise. Die Audienzen de« Grafen Khuen-Hedervary und des früheren Finanzminister Lukaes am Sonnabend beim Ki ser haben abermals zu keiner Lösung der ungarischen Krise g, führt. KhuemHedervaiy und Lukacs werden wahrscheinlich in Pudapest jbre unverbindlichen Besprechungen zur Beilegung der K.-ie weiterführcn. Ka!s»r Meaelik gestorben? Tür Tribuna wird aus Bschibuti «US angeblich zuverlässigster Qi.-bt.' die Nachricht vom Tode Aeneliks übermittelt. Der Tod dcö Herrschers werde geheim» gehalten, bis die Ankunft des Ras Michael, des Vaters des Thronfolgers, erfolgt sei. Nile Vorkehrungen für den Schutz der Fremdelt seien getroffen. — T ie Nachricht ist mit Vorsicht aufzuneLmen. * Die türkische Antwort auf die Kretanote. Die Antwort der Pjorte auf die Kretanote der Schutzmächte liegt j.tzt im Ent würfe vor. Wie verlautet, wird darin betont, die Türkei danke den Mächten für ihre loyale Erklärung betreffs des Schutzes der Rechte der Türkei auf der Insel. Unter clroits »uprvwes verstehe die Pforte cüoüs äe aouvsrainets und erwarte eine baldige Regelung der Verwaltung Kretas. Falls im Ministcrrat diese Fassung d-,r Nute angenommen wird, soll die Note am heutigen Montag d;n Machtet, telegraphisch übermittelt »erden. * Kabiuettek istS in Poir.lgal. Da Wenccslao de Lima trotz wochenlanger Bemühung, n einen Ersatz für oen Zuftizminister I I , «eil ich Karl Maaßens Vater war. Dass find so ein paar Er innerungen, die ich bei dem Zuge habe. Der da — und er deutete auf einen Potsdamer Vorortzug — der führte mich an Vroß-Lichterfelde vorbei, wo ich mit meiner guten Alten so un endlich schöne Jahre verlebt habe; gleich, als wir uns zusammen getan hatten, zogen wir dahin. Damals war's so billig dort, daß wir für wenig Geld sogar noch ein schönes Stück Garten land bekamen. Wie oft find wir von da aus zum Schlachten- und zum Wannsee hinausgesahren und haben uns von dem Dampfer zur Pfaueninsel tragen lassen, wo unsere gute Königin Luise immer so gern geweilt hat! Waren Sie schon 'mal dort? Uber Menschenskind, dann müssen Sie unbedingt hinmachen. Vas schnellstens! Sechen Eie, der Zug fährt nach Friedenau und nach Steglitz hinaus. Sie waren schon dort? — Ich nickte. — Dann kennen Sie auch den Gottesacker, gleich vor Friedenau? — Ich nickte wieder. — Da hoben Sie mein gutes, gutes Mutt chen begraben! Jeden Morgen, wenn der erste Zug nach Steglitz fahrt, stehe ich auf und blicke ihm nach und meine ersten Grüße gehen zu meiner lieben Frau, die da nunmehr schon an die awanzig Jahre ruht. Wenn Sie wüßten, wie glücklich ich bin, »aß ich das Stübchen hier gefunden habe! Tag für Tag bin ich Gei meinen Erinnerungen und Tag für Tag fahre ich mit ihnen tu die Wette, zu meinen Eltern, zu meinem Jungen, zu meinem Muttchen, und — da! — haben Sie gesehen? — Paris—-Co- lognr-Berlin! Wie der rast! Ganz so schnell find wir anno 70 nicht von Berlin über Cologne nach Paris gekommen. Aber aeschaijt haben wir's doch — wenn auch mit vielem Blut und Gterben. Wie ost steige ich, wenn der Berlin—Cologne—Paris verübe,rattert, in Köln aus und fahre den Rhein hinu..er, ins Elsaß yineiü und besuche meine Freunde, die bei Weißenburg und Worth vermorschen! Jajajaja, da» Leben hat so viele, viele Stationen, und seine Fahrt ist doch im ganzen von einer geradezu überroschc-den Kürze! Der da — er wies auf ein Kinderbild, das aus einer altmodischen Kommode stand - der oa hat noch «iel vor sich und wird ebenso schnell ein alter Mann werden, «vie sein Großvater. Aber mich freut, daß er da ist! Im Zimmer die Gegenwart, wenigsten? so lange ich noch lebe, und die Zukunft und draußen in dem Rattern, Stöhnen, Prusten, Fauchen und Stampfen die Vergangenheit —- da läßt Ich'» auskommen. Es hat mich f«hr gefreut — und wenn Eie mir 'mal wieder die Ehre geben wollen — vielleicht fahren mir 'mal ein Stückchen zusammen in die Vergangenheit hinaus? Eon alter Zugführer wciß manche Routen. — nichl sindtN konnte, beschloß der Minister,al am Sonnabend die Demission de« Kobin, tt» ein,»reichen. Wencesla» de Lima war zu diesem Zwecke beim König. In den umlaufenden Ge nickten Über die Lösung der Kriir wird «in Kabinett unter dem Boi sitz der Ceogressipen Villaca oder Moreira jr. erwähnt, doch glaubt man eher, daß WenceSlao de Lima wiederum mit der Neubildung des Kabinetts betraut wird, wa« au» guter Q nlle bestaunt wird. In diesem Falle werden nur die Finanzen, öffentticke Arbeiten und Justiz neubeietzt werden. Nsrr Dlssr UVV tzLW. * Gedenktage am 2V. Dezember. 1552. Katharina Luther v. Bora, ch Torgau. 18V« Sachse« zu« Königreich erleben. VEldtllK? vo» 20 versmdek. - r Nl EMi. Station.^ Nam, Sar»m«t«r- !! Ntl-l- Stai-d MlN. .c-L?! < «.' fiu > . . . .... - tvmdnchtmcj c/,li»«ts.c^sch-.-n ildntg »rikr.t- > 8 'S 715 nm !! — z > l> !! !! -1-7' XV. Aue, den 20 Dezember Hiochkiucl >>»».,er<c1.or.ilNL.l^»l». L.e Ouru) em tt v r r e spo n d i nz - ei ch e n kenntlich upa-.ucht smv. - »st auch im ikLußzun nur mit genauer Quellenangabe geftatie * Ein goldener Sonntag für die Stadt Aue — im sbesten Sinne des Wortes — war der gestrige. Unsere Geschäftswelt wird den Tag sicherlich mit goldenen Lettern in das goldene Buch geschäftlicher Erfolge eintragen. Goldig leuchtete die Sonne auf unser Auer Tal herab, mit Gold waren die Taschen derer gefüllt, die in Scharen unser Aue als Gast aufsuchten (freilich wird in den Taschen manchmal neben dem Gold auch noch Silber, oder gar nur Silber gewesen sein) und an den Kassenstellen der Geschäfte rollierte das Gold mit seinem feinen, Hellen Klange. Da darf es denn kein Wunder nehmen, daß auch alles goldiger Laune war, die Geschäftsleute, weil ihre Hoffnungen auf den goldenen Sonntag nicht getäuscht wurden, die Käufer, weil sie gute, solide, preiswerte Waren erhielten. Und daß die Kinder erst recht in goldiger Stimmung waren, braucht wohl gar nicht erst erwähnt zu werden. Fünf Tage vorm Feste. Da häufen sich die Erwartungen und Sehnsuchtsgefühle. Da sehen Kinderaugen alles, was in ihren Kreis kommt in goldigem Entzücken an. Zu mal am gestrigen goldenen Sonntag hergebrachter Sitte gemäß in den meisten Familie der Christbaum geschmückt wurde (oder angeputzt, wie der Volksmund zu sagen pflegt). Auch dabei spielt das Gold ja eine große Rolle. Nüsse werden vergoldet, Flittergold über die Zweige verstreut, goldene Ketren um den Baum gehangen und goldenes Engelshaar über ihn gestreut. Gold also, wohin man kam und blickte. Und nun gehts mit Rie senschritten auf das Fest zu. Möge es jedem das erfüllen, was er von ihm hofft, * Wohlzntnn und mitzuteilen vergesset nicht. . . Dieses Wort der Schrift zu beachten und danach zu handeln betrachtet die Auer Ortsgruppe des Wohliäiigkcilsoeleii.s Sächsische Fechtschule als eine ihrer vornihmsten Ausnaben. Und stets wenn das Weihnachtsfest naht, das Fest der Nächstenliebe, sucht sie nach Kräften Not mildern, Freude bereiten zu Hilfen. Auch diesmal werden durch die Fechlschule zum Cvrisifeste würdige Arme durch Gaben erfreut werden. Etwa 20 Personen erhalt, n Ge schenke, teils in Bar, teils in Naturalien .'c., zu welchem Zwecke rund WO Mark zur Verfügung stehen. Möge, durch diese Wohl tätigkeit gehoben, den Beschenkten der Glanz ncs weihnachtlichen Festes in seiner ganzen erhabenen Reinheit und Schönheit er strahl n! Lhristbescherungen wurden gestern nachmittag abgehalten für die Zöglinge des Margareten st iftes und im Frauenverein. Bei der Margaretenstiftseier begrüßte Herr Pfarrer Temper die Erschienenen. Der Gcsamtvorstand war vertreten, auch Eltern der Pfleglinge, sowie Freunde und Gön ner der A ssi alt hatten sich in reicher Zahl eingefunden. :.-ach der Bescherung wurden im Saale des Bürgergartens, in dem die Feier stattfand, Spiele für die Kinder veranstaltet. Beide Feiern verliefen in schönster Weise und atmeten den stimmungsvollen Geist des Christfestes, der wie ein frommer Hauch über den An wesenden webte. - Weihnachtsausslihrung. Der evangelisch-lutherische Man nerverein veranstaltete gestern abend in Saale des Hotels Stadt park einen Familienabend, der sehr gut besucht war. Dekla mationen und Lhorgesänge, sowie Vorträge des Posaunenchors des ev. Jünglingsvereins leiteten die Feier ein, worauf das Weihnachts stück: Weihnachten im Erzgebirge zur Auffüh rung gelangte. Dargeftellt wurde dieses von Mitgliedern des veranstaltenden Vereins. Die Mitwirkenden erledigten sich ihrer Aufgabe mit Fleiß und Verständnis, sowie liebevoller Hingabe. Sie ernteten reichen und andauernden Beifall. Besonders die Gespräche und Gesänge in unserer heimatlichen erzgeüirgi- schen Mundart sprachen bei den Zuhörern an. Der Reiner trag der Veranstaltung wird dem Fonds zum Bau eines evangelischen Vereinshauses zugeführt werden. Am ersten und vierten Feiertag finden Wiederholungen des Weih nachtsstückes statt. "Auftrieb, den 20. Dez. 1909: 56 Rinder, 23 Küiber, 28 Schafe, 212 Schweine. PreiSnotiernngrn: ! -- tt. !ll. IV. ....c Dchsi-n .... —— — öl- Suücn .... 66 «3 — — — »olden und Kühe 70 »7 61 »0-60 ilälber .... bO — Schafe . . »4 32 30 — — 76 e" 7.- - — Geschäftsgang: durchgängig Mittel * Ehristbaummarder haben in der Nacht zum Sonntag in einem Verkaufsstande von Tannen auf dem Markte gehörig ge plündert. Nicht allein daß sie drei Bäume Mitnahmen, waren sie auch noch so vandalisch, von anderen Tannen Zweig« abzureißen, Kronen wegzubrechen und dergleichen Unfug zu verüben, so daß dem Besitzer der «eihnachtlichen Herrlichkeiten «in Schaden von rund 25 Mark entstanden ist. Ihre» Beute sollten sich hi« Spitz* buben — zwei stehen unter dem Verdacht der Täterschaft — «bar nicht lange erfreuen, denn da» Auge des Gesetze» wachte schaP, mit anderen Wirten: Die Polizei erwischte einen Mann, der bi« Bäume forttrug, die Tat aber auf einen anderen albzuwälzen suchte, der natürlich der wahre Täter auch nicht gewesen sein will. Unter den beiden befindet sich auch ein alter Bekannte«, der zum letzten Christmarkt ein falsches FünfmarkstüE an den Mann zu bringen suchte, aber außer strafrechtliche Ver. fvlgung gesetzt wurde, weil er als geistig nicht zurechnungsfähig erkannt wurde. Wie gesagt, leugnen die zwei, die Diebe gewesen zu sein, aller Wahrscheinlichkeit nach besteht der Verdacht abe« zu Recht. Weshalb die „billigen" Christbäume schließlich recht teuer zu stehen kommen dürften. Reustädtel, 2V. Dezember. L Kirchenvorstandssitzung. In der am Freitag abgehalte nen Kirchenooistandssitzauu wurde oee Haurhabp'an per Kirchge meinde Neustädlel out i9l0 berate». Darnach betragen die Aus.aben der Kusse für die Verwaltung des K.rchenoerinögen« 2801 Mk. 04 Psg. und erfordern einen Zuschuß von 406,91 Mk. Die Kirchgemeindekäsfe schließt in Einnahme und Ausgabe mir 16705,l7Mk ab, wovon 10079,72 Mk. zu decken sind. Diese müsse» als K i r ch e n a n l a g e n erhoben werden. Der HauS- haiivlan wurde genehmigt Ebenso wurden die Rechnung de» Hosorgelbauiniisters Jc.bn (DrcSdeu) in Höhe von 525o Mk. und einige andere Ausgc.be» genehmigt, heiler wurde »och be schlossen, zur Deckung der Koste» sur die Erneu erung der Kirche bei der Sächsischen Landesoersicherungsanstalt eine L n- leihe von 30000 Mk. zu einer Verzinsung mit 4,>> eiu- schlicßlich 1 "/o zur Tilgung der Schuld aufzunehmen. cL Weihnachtsbeschiung im Frauenverein. Der Hiesig« Frauenvercin veranstalreie gestern nachmittag in der städtiscken Turnhalle eine Weihnachlsbesckerung für arme Kinder, die mit Kleidungsstücke», Stollen, Pfefferkuchen usm. beschenkt wurden. Der Kurator Pfarrer Märker richtete an die Empfänger der Gaben eine Ansprache und ermahnte sie eindringlich zu rechter Dankbarkeit. Die erhebende Feier wurde von Weihnachtsgesängen sinnig nmrahim. Beschenkt wurden 18 Knaben und 16 Mädchen. Im Anschluß an die Feier fand auch im hiesigen Jungfrauen- verein eine Weibnachlsbescherung statt, während dis geplante Weihnachtsfeier im Jünglingsverein wegen eines Todesfalls in der Familie des Pastors Bruhm ausfalle» mußte. Letzte TeLkKr«WWe KM Aermprechsr rrörmMr. Di« neuen Lenkballons. * Berlin, 2». Dezember. Das neue Militärlustschisf M, III wird heute vom Tegeler See aus seine erste Probefahrt unternehmen. M. III überragt an G.öße und Auftriebskraft alle seine Vorgänger um ein beträchtliche» und stellt einen gau» neuen Typ dar. Das unstarre Luftschiff Parseval III, da» vom Reich abgenommen werden soll, wird heute von Bitterfeld hier eintresfen und im Laufe brr Woche seine vorgeschriebenen Prob'» führten unternehmen. Rene Bestell.innen bei Krupp. * Haag, 20. Dezember. Wie bestimmt versichert wird, Hot die Regirrung trotz der Angriffe, die in letzter Zeit in der Kam» mer gegen die Firma Krupp erhoben worden find. 2 2 neue Kanonen bei derselben bestellt. Raubmordverfuch eines Fünfzehnjährigen. * Weißenfels, 20. Dezember. Der 15jährige Sattlerlehr- liiig Franke von hier überfiel gestern abend die 60jährige Witwe Günther, Lei der er von einem Hausverkauf Geld zu fin den hoffte. Er durchschnitt der Witwe hinterrücks zwei mal den Hals und stahl ihr Portemonnaie, in dem sich aber nur 3V Pfennige befanden. Dann drückte er ihr das Messer in die Hand, um einen Selbstmord vorzuspiegeln, worauf er entfloh. Er wurde aber, nachdem sich die schwerverletzte Witwe erholt und ihn als Täter bezeichnet hatte, verhaftet. Der Lehrling ge stand alles ein. In seinen Taschen fand man einen Roman mit dem Titel: Abenteuer eines Piratenkapitäns. Anscheinend ist der sonst verständige junge Mann durch das Lesen von Schund literatur zu der Tat veranlaßt worden. Kampf mit Wilderern. * Dortmund, 20. Dezember. Ein folgenschwerer Zusammen, stoß mit Wilderern ereignete sich in der Nacht zum Sonntag in dem großen Vladcnforster Walde in der Nähe von Castrop, welcher dem Freiherrn von Weichs gehört. Zwei Förster be fand.» sich des nachts auf einem Patrouillengang, als sie ein verdächtiges Geräusch vernahmen. Gleich darauf krachte ein Schuß und der Förster Bußmann, der seinen gefahrvollen Posten bereits 2V Jahre bekleidet, sank schwer getroffen zu Boden, während die Täter unerkannt entkamen. Der schwerverletzte Förster wurde von seinem Begleiter in ein nahe gelegenes Jagd haus gebracht, von wo er später nach dem Krankenhaus in Ca strop transportiert wurde. Der Förster war bis zum Abend noch nicht vernehmungsfähig. Die sofort eingeleitete Verfolgung durch Polizeibeamte war ergebnislos. In Sturm und Wind. * Wien, 20. Dezember. Der Aviatiker Blöriot, der bekannt lich bei einem Aufstieg in Konstantinopel einen Unfall er litten hat, traf gestern früh hier ein und begaL sich in rin Sanatorium. Es wurde bei ihm eine Verletzung der Rippen und die Zerreißung eines Nervs festgestellt. Bläriot ducste vor aussichtlich bald wieder hergestellt sein. Explvsionskatastrophe. " Paris, LV. Dezember. Eclain berichtet aus N«»i Eine Fabrik für Far rwerkskö per in Briano in der Näh« von Kaserto ist gestern nachmittag in di« Luft geflogen. Der Besitze» der Fabrik, sowie siebrnArbeiter wurden «nter den Trüm mern begraben. Bisher find f ü n f L e t ch e n geborgen, darunter diejenige des Besitz rs. Rach einem weiteren Trlegvannn «ur. d>.n bei der Ezplofionskatastroph« zehn Personen, barua- ter eine Familie, bestehend aus fünf Personen, verletzt. Zus Tede König L-opoldo. " Brüssel, 20. Dezember. Es verlautet hier, daß Prinzessin Luise (Siehe auch den Artikel in der Beilage.) an dem Schloß Ballincourt bei Paris, das Eigentum der Baronin Vaug han ist, hat S c i g e l legen lasten. Die Baronin hat bi» gestern nachmittag die Villa Van dem Born nicht verlosten, an der sie bekanntlich kein Eigentumsrecht hat, sondern wo sie nur al» Gast des König» weilte. Eie wird jedoch, bevor die Prinzestin Luise hier «intrifft, die Villa verlosten. Die Hofverwaltung Hat be reits nach Pari» Ordre gegeben, daß alle Automobil« Mnig
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