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Zeitschrift des Sächsischen Statistischen Landesamtes
- Bandzählung
- 51.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.A.162-51.1905
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1724953540-190500008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1724953540-19050000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1724953540-19050000
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1. Heft, Oktober 1905
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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(Fortsetzung des Textes von S. 240.; raum 1883/1900 um 7 637,6 Ku, der Gemeindewald um 4 462,0 Ku, die Stiftungsforsten um 1 659,5 Ku zugenommen. Selbst für den Fall, daß die ganze Zunahme der öffentlichrechtlichen Waldungen (13 759,1 Ku) sich aus Privatwaldungen rekrutierte, was jedoch nicht der Fall sein kann (man denke nur an die Neuaufforstungen seitens des Fiskus), so bleiben immer noch 23 323 Ku, ab gesehen von den 1 240 Ku verminderte Genossenschaftswaldfläche, ein Waldverlust, den wir nicht durch jene Besitzveränderung er klären können, und welcher demnach tatsächlich durch Rodung entstanden ist. Hierzu ist aber folgendes noch zu bemerken. In Sachsen hat im Zeitraum 1883/1900 die landwirtschaftlich genutzte Fläche um 7 113,9 Ku zu-, die forstwirtschaftlich genutzte Fläche um 24 5 79,s Ku ab-, also die produktive Fläche um 17 466,0 Ku ab-, dagegen die unproduktive um 14 782,o Ku zugenommen. Daß die Abnahme der produktiven nicht gleich der Zunahme der unproduktiven Fläche ist, liegt daran, daß 1900 im ganzen 2 684,o Ku weniger nachgewiesen worden sind. In Sachsen kann eine so rasche Zunahme der unproduktiven Fläche nicht wundernehmen. Fallen ja von obigen 14 782,0 Ku allein 5 856,9 Ku auf das Wegeland und die Eisenbahnen und 7 147,2 Ku auf die Haus- und Hosräume. Da nun die im öffentlich rechtlichen Besitz stehenden Waldungen, wie oben nachgewiesen, besonders die Staatswaldungen, den Verlust, den sie durch Flächenabgaben zu unproduktiven Zwecken immer erleiden müssen, durch Ankäufe und Neuaufforstungen mehr als ausgeglichen haben, so muß naturgemäß der Privat wald diejenige Bodenbenutzungskategorie sein, die vor allem von der Zunahme der unproduktiven Fläche beeinflußt wird. Hiernach würden von den obigen 23 323 Ku gerodeter Privatwaldsläche 14 782,0 Ku der unproduktiven und 7 113,9 Ku der landwirt schaftlich genutzten Fläche anheim gefallen sein. Der Rest stellt die geringe Zunahme des Ödlandes (969,2 Ku) und der Stein brüche (986,5 Ku) dar. Eine Zunahme des Ödlandes ist in Sachsen erst im Zeiträume 1893/1900 nachgewiesen worden; sie dürfte jedoch nur eine scheinbare sein, da im Jahre 1900 im Gegensatz zu den früheren Erhebungen auch das sogenannte „Bauland" mit in diese Position ausgenommen worden ist. Da gegen hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche im Zeitraum 1893/1900 eine Abnahme erfahren. Da die neuen Erhebungen hoffentlich wieder über die Alters klassenverteilung des Hochwaldes Auskunft geben werden, so wird ein Vergleich ihrer Ergebnisse mit denen von 1900 zeigen, in wieweit der Wert der Privatwaldungen durch übertriebenes Abholzen älterer Bestände etwa eine Abnahme erfahren hat, eine Frage, deren Beantwortung heute unmöglich ist, da vergleichende Angaben für die Erhebungen 1893, 1883 und 1878 fehlen. 3. Zu bedauern ist, daß im Jahre 1900 im Gegensatz zur Erhebung von 1893 die „gemischten Bestände" nicht mehr als solche statistisch nachgewiesen (vgl. Tabelle VI), sondern stets der herrschenden Holzart zugeteilt wurden, doppelt zu bedauern, da ja gerade das Wirtschaftsziel immer mehr auf solche Bestände hinzuweisen scheint. Freilich ist der „gemischte Bestand" kein statistisch leicht zu erfassender Begriff, und dies wird wohl auch der Grund gewesen sein, warum man ihn 1900 fallen ließ. Da jedoch gerade die Erhebungen hinsichtlich der Holz- und Betriebs arten von Forstwirtschaftskundigen vorgenommen werden, so können sich unüberwindliche Schwierigkeiten kaum ergeben. Man könnte ja auch den Begriff „gemischter Bestand" etwas näher präzisieren, vielleicht derart, daß ein gemischter Bestand vorliegt, wenn der Hauptbestand zu weniger als 80 Prozent derselben mit Namen anzuführenden Holzart angehört. Bon der Minderzahl der Stämme ist nur anzugeben, ob Laubholz oder Nadelholz überwiegt. Kleinere Mitteilungen. Änderung des Titels und der Numerierung der Hefte dieser Zeitschrift. — Nachdem durch Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 11. Juli 1905 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 174) mit Allerhöchster Genehmigung das laut Königlicher Verordnung vom 2. August 1850 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 197) errichtete Stati stische Bureau des Ministeriums des Innern den Namen „Königlich Sächsisches Statistisches Landesamt" erhalten hat, ist auch der Titel der Zeitschrift, der in den 12 ersten Jahrgängen „Zeitschrift des Statistischen Bureaus des Königlich Sächsischen Ministeriums des Innern" und im 13. bis 50. Jahrgang „Zeitschrift des Königlich Sächsischen Statistischen Bureaus" gelautet hatte, mit dem gegenwärtigen 51. Jahrgang beginnend in „Zeitschrift des Königlich Sächsischen Statistischen Landes amtes" abgeändert worden. Eine andere, gleichzeitig in Kraft tretende Änderung betrifft die Numerierung der Hefte. Als im Jahre 1875 an die Stelle der Monatsnnmmern, die von Anfang an häufig und seit 1872 regelmäßig als Dreimonatshefte erschienen waren, Halbjahrshefte traten, wnrden diese, in äußerer Anknüpfung an die vierteljährliche Erscheinungsform und vielleicht in der Absicht, später auf Vierteljahrshefte zurückzukommen, als Doppelhefte (erstes und zweites, bzw. drittes und viertes Heft) be zeichnet. Nachdem aber in keinem der letzten 30 Jahre mehr als 2 Hefte — abgesehen von den außerordentlichen Beilagen — ausgegeben worden sind, empfahl sich die Einführung einer dem wirklichen Sachverhalt ent sprechenden Numerierung. Demgemäß ist das vorliegende Heft als das erste des Jahrgangs 1905 bezeichnet. vr. Flinzer f. Der am 8. Mai 1905 in Blasewitz verstorbene Geheime Medizinalrat vr. insck. Flinzer, Ritter des König!. Sächsischen Verdienstordens I. Kl. und des Königl. Preußischen Kronenordens III. Kl., war gelegentlicher Mitarbeiter dieser Zeitschrift. Von ihm stammen die Aufsätze über „Die Erkrankungen des Beamtenpersonals der unter Königl. Sächsischer Staatsverwaltung stehenden Staats- und Privat bahnen im Jahre 1874" (XXI. Jahrgang, S- 61), sowie „Die Ent wickelung des Impfwesens und das Ergebnis der Impfungen im Jahre 1875 im Königreich Sachsen" (XXII. Jahrgang, S. 206). Maximilian Flinzer wurde am 25. Januar 1832 in Erfurt geboren. Sein an der Chirurgisch-medizinischen Akademie in Dresden begonnenes medizinisches Studium vollendete er an der Universität Leipzig, wo er 1854 die Staatsprüfung bestand und die Doktorwürde erwarb. Im Jahre 1855 wurde er Gerichtsarzt in Schirgiswalde, 1856 in Oberwiesenthal; 1862 wurde er als Königl. Bezirksarzt nach Plauen i. V. und von da in gleicher Eigenschaft 1865 nach Chemnitz versetzt. Nebenbei stand er dem Statistischen Amte der Stadt Chemnitz, von dessen Begründung im Jahre 1873 ab, vor. Im Jahre 1901 trat er in den Ruhestand. Außer seinen Mitteilungen für diese Zeitschrift verfaßte Flinzer ver schiedene medizinal- und städtestatistische Arbeiten. Die erste derselben war die Schrift über „Die Bewegung der Bevölkerung in Chemnitz im Jahre 1870", die zweite, weit umfänglichere „Die Bewegung der Be völkerung in Chemnitz 1730—1870". Es folgten dann acht Hefte „Mit teilungen des Statistischen Amtes der Stadt Chemnitz", deren wichtigstes, das erste, die Blatternepidemie des Jahres 1870 in Chemnitz behandelt und wertvolle Unterlagen für die Reichs-Jmpfgesetzgebung vom 8. April 1874 geliefert hat. Große Anerkennung fand ferner Winzers epidemio logisch-medizinalstatistische Arbeit „Die Typhusepidemie in Chemnitz im Jahre 1888 und der Typhus daselbst seit dem Jahre 1837 " (Berlin 1889 bei August Hirschwald, gr. 8°, 101 Seiten mit Holzschnitten, Karten und Plänen). Flinzer hat ferner eine lange Reihe von Jahren die Mor biditätsstatistik der sächsischen Eisenbahnbeamten für die Generaldirektion der Königl. Sächsischen Staatsbahnen bearbeitet; auch war er bis zuletzt Mit arbeiter des Statistischen Jahrbuchs deutscher Städte.
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