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Wohnplätze zu größeren politischen Gemeinden zurückzufüh ren. Die Bevölkerung der Großstädte mit über 100000 Ein wohnern beträgt mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung in Hessen-Nassau (35,2) uni in den Ländern Sachsen (34,1) und Braunschweig (33,6), während in der Bheinprovinz fast die Hälfte der Bewohner (49,9) der großstädtischen Bevölkerung angehört. Die Zahl der Gemeinden selbst hat sich bei einer Auf teilung in solche mit ländlicher und städtischer Bevölkerung seit 1834 in Sachsen wie folgt entwickelt: Gemeinden mit Einwohnern Jahr 2000 u. mehr unter 2000 Zahl v. H. Zahl v. H. 1834 ... 107 3,27 3 165 96,73 1895 ... 296 9,10 2 955 90,90 1900 ... 319 9,87 2 913 90,13 1910 ... 331 10,49 2 824 89,51 1925 ... 322 10,82 2 653 89,18 1933 ... 336 11,54 2 576 88,46 1939 ... 349 14,51 2 056 85,49 1942 (1. April) ... ... 348 14,52 2 049 85,48 Während vor etwa 100 Jahren 3,3 v. H. auf die Gemeinden mit städtischer und 96,7 v. H. auf die mit ländlicher Bevölkerung entfielen, beträgt dieses Verhältnis jetzt 14,5:85,5 v. H. Die folgende Aufstellung veranschaulicht die Verteilung der Ge meinden und deren Wohnbevölkerung mit ländlicher und städtischer Bevölkerung in den Größenklassen nach dem Stande vom 1. April 1942: Gemeinden Wohnbevölkerung Einwohnergrößenklasse Zahl v. H. Zahl v. H. unter 2 000.. 2 049 85,48 1 063 398 20,33 2 000 bis unter 5 000 .. 208 8,68 648 719 12,40 5 000 ., ,. 20 000.. 119 4,96 1 129 634 21,59 20 000 „ „ 100 000.. 17 0,71 602 858 11,52 100 000 und darüber 4 0,17 1 787 130 34,16 zusammen 2 397 190,00 5 231 739 100,00 Daß Sachsens Bevölkerung besonders stark in den städtischen Gemeinden (79,7 v. H.) vertreten ist, wurde schon erwähnt. Daraus erklärt sich auch seine hohe Bevölkerungsdichte von 349 Einwohnern auf 1 qkm, die in der Hauptübersicht 1 für jeden Verwaltungsbezirk und jeden Kreis der NSDAP berech net ist. Außer den Stadtstaaten von Hamburg, Bremen, Wien wird Sachsen nur vom Saarland mit 438 Bewohnern auf 1 qkm übertroffen, während die Rheinprovinz mit 313 Bewohnern an dritter Stelle steht. Innerhalb der Landkreise Sachsens wird der Landesdurchschnitt von 349 noch übertroffen von den Land kreisen Leipzig mit 402, Stollberg 430 und Chemnitz mit sogar 566, während Glauchau dem Landesdurchschnitt mit 346 fast gleichkommt. Demzufolge weist auch der Regierungsbezirk Chemnitz mit 489 eine sehr hohe Bevölkerungsdichte auf, der Regierungsbezirk Dresden-Bautzen bringt es dagegen nur auf 286 trotz der Großstadt Dresden. Diese gegenüber dem Landes durchschnitt verminderte Durchschnittsbevölkerungsdichte er klärt sich durch die stark landwirtschaftlichen Landkreise Bautzen, Dippoldiswalde, Freiberg, Großenhain und Meißen, deren Bevölkerungsdichte zwischen 97 in Dippoldiswalde und 142 in Meißen schwankt und damit sehr stark unter dem Landes durchschnitt von 349 wie auch unter dem Durchschnitt aller Landkreise von 198 liegt. Über die bei der Zählung von 1939 tatsächlich festgestellte landwirtschaftliche Bevölkerung gibt die Hauptüber sicht 1 in den Spalten 14 und 15 einen Überblick. Sie weist die in der Landwirtschaft hauptberuflich erwerbstätigeBevölkerung einschließlich ihrer Angehörigen ohne Haupterwerb nach, also ohne die in der Landwirtschaft nebenberuflich Tätigen, die einem anderen Hauptberuf nachgehen. Es wurden an landwirt schaftlicher Bevölkerung am 17. Mai 1939 388 261 Personen = 7,49 v. H. der ständigen Bevölkerung gezählt gegenüber 431748 = 8,31 v. H. der Wohnbevölkerung am 16. Juni 1933. Aus der genannten Hauptübersicht geht ferner hervor, daß immerhin noch 22 Landkreise vorhanden sind, in denen der Landesdurchschnitt von 7,49 überschritten wird, darunter be finden sich allein 6 Kreise mit 20 v. H. und mehr, und zwar Dip poldiswalde (24,18), Meißen (23,79), Großenhain (23,28), Oschatz (24,30), Freiberg (20,98) und Bautzen (21,32). Bei der Volks zählung 1933 waren es noch 2 Bezirke mehr, nämlich Kamenz und Grimma. Untersucht man die Bevölkerung der einzelnen Gemeinden nach ihrer beruflichen Zugehörigkeit zur Landwirt schaft, so ergibt sich, daß nach dem Stande vom 1. April 1942 immer noch in über einem Fünftel sämtlicher Gemeinden (22,07 v. H.) die Bevölkerung die Haupterwerbsquelle in der Landwirtschaft sucht. Unter den 2397 Gemeinden finden sich allein 529 Gemeinden mit einer der Landwirtschaft zugehörigen Bevölkerung von 50 und mehr vom Hundert. 1933 waren es von 2912 noch 876 und am 1. Juni 1937 von 2481 noch 663 Gemein den, wobei zu berücksichtigen ist, daß — wie schon erwähnt wurde — in den Jahren 1935 und 1936 eine große Anzahl von Gemeinden in den landwirtschaftlichen Kreisen Meißen und Bautzen durch Eingemeindung weggefallen ist. Gemeinden mit mehr als der Hälfte landwirtschaftlicher Bevölkerung sind mit Ausnahme der Landkreise Annaberg, Chemnitz und Stollberg in allen Landkreisen vorhanden, wie der Textübersicht 6* zu | entnehmen ist. Nach dieser Aufstellung sind in 14 Kreisen über Übersicht 6* Landkreis Gesamtzahl der Gemeinden Zahl der Gemeinden mit 50 v.H. und mehr landw. Bevölkerung in v. H. der Gesamtzahl Landkreis Gesamtzahl der Gemeinden Zahl der Gemeinden mit 50 v. H. und mehr landw. Bevölkerung in v. H. der Gesamtzahl Flöha 51 2 3,92 Zittau 52 1 1,92 Glauchau 64 14 21,88 Borna 123 38 30,89 Marienberg ... 42 2 4,76 Döbeln 161 44 27,33 Bautzen 119 30 25,21 Grimma 158 42 26,58 Dippoldiswalde 89 27 30,34 Leipzig 65 5 7,6» Dresden 90 2 2,22 Oschatz 118 51 43,22 Freiberg 71 6 8,45 Rochlitz 129 31 24,03 Großenhain ... 143 62 43,36 Auerbach .... 60 1 1,67 Kamenz 108 33 30,56 Oelsnitz 84 22 26,19 Löbau 74 23 31,08 Plauen 105 31 29,52 Meißen 113 41 36,28 Schwarzenberg 42 2 4,76 Pirna 136 11 8,09 Zwickau 84 8 9,52 20 v. H. der Gemeinden (489 Gern.) mit einer landwirtschaft lichen Bevölkerung von 50 und mehr vom Hundert vorhanden; im Kreise Großenhain sind es sogar 43,36 v. H. und im Kreise Oschatz 43,22 v. H. Insgesamt gibt es in Sachsen 66 allerdings vorzugsweise kleinere Gemeinden, denen sogar 75 und mehr vom Hundert der landwirtschaftlichen Bevölkerung zugehören (vgl. hierzu die Übersicht 7*, S. 237). Diese 66 Gemeinden verteilen sich auf die Einwohnergrößengruppen bis unter 100, von 100 bis unter 200, von 200 bis unter 300 mit 38, 23 und 5, darunter 6 mit 90 und mehr vom Hundert, nämlich 4 mit unter 100 und 2 mit 100 bis 200 Einwohnern. Außer den 22 Stadtkreisen er reichten — wie die Übersicht 8*, S. 237, nachweist — den Landes durchschnitt von 7,49 nicht 296 Gemeinden, darunter Kriebe- thal im Kreis Döbeln ohne landwirtschaftliche Bevölkerung (Fortsetzung des Textes auf S. 237)