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Höhe von rund 9 Millionen JIM sowie aus Schuldenaufnahmen in Höhe von 7,8 Millionen JIM- Von den verschiedenen Ausgabearten weisen nur die Lei stungen an Reich, Land und andere öffentliche Körperschaften gegen 1937 einen Rückgang von 63,6 um 3,7 auf 59,9 Millio nen JIM, auf, hauptsächlich infolge Wegfalls eines Betrages von 3,6 Millionen JIM beim Straßenwesen. Von den Einnahmearten sind die Zahlungen von anderen Verwaltungszweigen und Kör perschaften von 51,3 auf 50,7 Millionen zurückgegangen, da gegen die Verwaltungseinnahmen von 98,3 auf 103,7 und die Schuldenaufnahmen von 4,0 auf 19,0 Millionen JIM gestiegen, mithin um 5,4 bzw. 15 Millionen JIM- Von diesen 15 Millio nen JIM entfallen 4,9 Millionen JIM auf das Wohnungswesen und 6,1 Millionen JIM auf den Straßenbau sowie 1,3 Millio nen JIM auf die besonderen Anstalten und Einrichtungen und 1,2 Millionen JIM auf das Bildungswesen, während sich der Rest von 1,5 Millionen JIM auf Wissenschaft und Kunst, Gesund heitswesen und Wirtschaftsförderung verteilt. In diesem Zu sammenhang sei nochmals darauf hingewiesen, daß 1938 erst malig der außerordentliche Haushalt bei den Gemeinden mit mehr als 3000 Einwohnern getrennt erhoben worden ist. Für die kleineren Gemeinden ist er schätzungsweise ermittelt wor den. Wie schon eingangs erwähnt, sind in der Übersicht 1 die Ergebnisse bei den einzelnen Größenklassen für die Verwal tungszweige in einer Spalte (8) und für die Ausgabe- und Ein nahmearten in einer Zeile unter der Summenzeile angegeben. Außerdem sind sie unter E, b)u.c) dieser Übersicht für die Ge samtheit der Gemeinden und Landkreise zusammen nach gewiesen. Daraus ist ersichtlich, daß von den 603,8 Millio nen MM, Gesamtausgaben 50,2 Millionen MM (8,31%) auf den außerordentlichen Haushalt entfallen. Sie verteilen sich mit 40,6 Millionen MM (80,91%) auf außergewöhnliche Aus gaben, vor allem Neubauten, mit 6,6 Millionen MM (13,16%) auf sächliche Ausgaben sowie mit je 1,5 Millionen MM auf Schuldendienst (2,91 %) und Leistungen an das Land und andere öffentliche Körperschaften (3,02%). Von den Verwaltungs zweigen sind am stärksten beteiligt der Straßenbau mit 16,9 (33,53%), das Wohnungswesen mit 14,9 (29,64%) und die besonderen Anstalten und Einrichtungen mit 7,4 (14,70%) Millionen MM,- Von den außerordentlichen Gesamtausgaben entfallen 2,58% auf die Landkreise und 97,42% auf die Gesamtheit der Gemein den, darunter allein 57,96% auf die Großstädte, nämlich 29,1 Millionen MM- Der Steigerung des Zuschußbedarfs um 20,6 Millionen MM gegen 1937 steht bei den Steuern nur eine Erhöhung um 16,9 Mil lionen MM gegenüber, wozu allerdings noch eine Erhöhung der Kreisumlagen um 3,8 Millionen MM kommt. Ein Vergleich der einzelnen Steuern in den beiden Jahren ist für die wichtigsten Steuern schwierig, da durch die Neuordnung des Finanz ausgleichs Verschiebungen eingetreten sind. Insbesondere ist die Beteiligung der Gemeinden und Landkreise an der Ein kommensteuer, der Körperschaftsteuer und der Umsatzsteuer weggefallen. Die Einnahmen an diesen drei Steuern betrugen 1937 zusammen 109,9 Millionen MM- An ihrer Stelle haben die Gemeinden und Landkreise im Jahre 1938 insgesamt 73,6 Mil lionen MM Finanzzuweisungen erhalten, mithin 36,3 Millio nen MM weniger. Ein Ausgleich ist vor allem durch die Neu ordnung der Grundsteuer und der Gewerbesteuer aber auch durch höhere Einnahmen bei den meisten übrigen Steuern her beigeführt worden. Die Grundsteuer ist von 42,7 Millionen MM auf 86,5 Millionen MM, also um 43,8 Millionen MM gestiegen und die Gewerbesteuer von 60,8 um 20,9 auf 81,7 Millionen MM, so daß demnach beide Steuern zusammen 64,7 Millionen MM mehr erbracht haben als im Vorjahre und 28,4 Millionen MM Zeitschrift des Sachs. Statistischen Landesamtes. 87./88. Jahrg. 1941/42 mehr, als der Ausfall der Finanzzuweisungen gegenüber den Einnahmen an Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Um satzsteuer betrug. Von den übrigen Steuern brachten die Bürger steuer 2,8 und die Gebäudeentschuldungs- (Mietzins-) Steuer 3.5 Millionen MM mehr. Dagegen waren die Einnahmen aus der Biersteuer um 5,7, aus der Grunderwerbsteuer um 4,9 und aus der Körperschaftsteuer der öffentlichen Versorgungsbetriebe um 3.6 Millionen MM niedriger, während die Feuerschutzsteuer, die 1937 noch 4,5 Millionen JO) erbracht hatte, ganz weggefallen ist. Bei den übrigen Steuern sind die Unterschiede nur unbedeu tend, so daß sich insgesamt eine Mehreinnahme an Steuern von 16,9 Millionen MM ergibt. Diese verteilt sich mit 5,4 Millio nen MM auf die Großstädte, mit 2,4 Millionen MM auf die übri gen Stadtkreise, mit 4,8 Millionen MM auf die kreisangehörigen Gemeinden und mit 4,3 Millionen MM auf die Landkreise, bei denen sich auch noch — wie schon erwähnt wurde — die Kreis umlage um 3,8 Millionen MM erhöht hat. Bei dem Erwerbsvermögen, dessen Erträgnisse neben den Steuern den wesentlichsten Teil der allgemeinen Deckungsmittel ausmachen, sind die abgeglichenen Überschüsse nur von 22,5 um 5.6 auf 28,1 Millionen MM gestiegen. Von den nicht abgegliche nen Beträgen aber betragen 1938 die Überschüsse 108,0 Mil lionen MM gegen 56,3 Millionen JIM im Vorjahre und die Zu schüsse 80,0 gegenüber 33,8 Millionen JIM- Diese erheblichen Unterschiede sind indessen nur formalstatistischer Natur und in der Änderung des Erhebungsbogens begründet, der 1937 nur abgeglichene Beträge enthielt, 1938 dagegen die nicht abgeglichenen. Im Endergebnis ist gegen das Vorjahr — wie erwähnt — nur eine geringe Steigerung von 5,6 Millionen JIM eingetreten. Steuern, Umlagen und Erträgnisse des Vermögens belaufen sich zusammen mit noch einem kleinen Betrag (1,4 Millio nen JIM} allgemeiner Deckungsmittel auf 434,7 Millionen JIM und sind damit um 26,3 Millionen JIM höher als 1937. Sie über steigen den Zuschußbedarf der Kämmereiverwaltungen, der sich durch Umlagen und Gewerbesteuerabgeltung um 39,5 auf 408,1 Millionen erhöht, um 26,6 Millionen JIM gegenüber 20.5 Millionen JIM 1937. Durch die Abwickelung der Vorjahre und die Bildmig von Rücklagen steigt dieser Überschuß um 12.5 Millionen JIM auf 39,1 Millionen JIM und liegt damit um 11.6 Millionen JIM höher als der des Vorjahres, wobei die Rück lagenbildung auch noch von 4,0 (1937) auf 7,9 (1938) Millio nen JIM gestiegen ist. Von diesem Überschuß entfallen 90,97 % auf die Gemeinden und 9,03% auf die Landkreise, mithin auf die Gemeinden etwas mehr als vom Zuschußbedarf (89,65%). Noch größer ist dieser Unterschied bei den Großstädten, die 52,59% Anteil am Überschuß, aber nur 47,35% Anteil am Zu schußbedarf haben. B. Das Land Die Ausgaben des Landes beliefen sich im Rechnungsjahr 1938 auf 270 Millionen JIM gegenüber 266,2 Millionen JIM im Vor jahre. Sie sind mithin um 3,8 Millionen MM oder 1,40% gestie gen und betrugen 51,60 JIM auf den Kopf der Bevölkerung. Die höchste Zunahme verzeichnen die Allgemeine Verwaltung (I/XII), in der der gesamte Verwaltungsaufwand auch der Sonderverwaltungen in der Übersicht 3* zusammengefaßt ist, mit 2,7 Millionen JIM (15,43%), die Wirtschaftsförderung mit 3,4 Millionen MM (34,32%) und das Verkehrswesen mit 2,2 Millionen JIM (13,23%). Dagegen zeigen Jugendwohl fahrt, Sonstiges und vor allem Schuldendienst und Schulden verwaltung einen Ausgabenrückgang, der bei letzterem allein 6,4 Millionen JIM oder 15,97% ausmacht. Dabei ist die Verzin sung und Tilgung der Schulden selbst von 31,6 auf 33,4, mithin um 1,8 Millionen JIM gestiegen, während andererseits eine (Fortsetzung des Textes auf S. 298) 37