Zeitschrift des Sächsischen Statistischen Landesamtes

299 Übersicht 3* V er waltungszweig Ausgaben insgesamt Reiner Finanzbedarf Zuschuß bedarf absolut 1000 M v.H. absolut . 1000 Ml v.H. v.H. der Aus gaben absolut 1000 X# v.H. v.H. der Aus gaben I./XII. Allgemeine Verwaltung .... 20 270 7,51 19 998 8,65 98,66 16 045 7,96 79,16 II. Polizei 3 749 1,39 3 749 1,62 100,00 2 178 1,08 58,09 111. Bildungs ¬ wesen 111 297 41,23 89 041 38,50 80,oo 85 345 42,35 76,68 IV. Wissenschaft, Kunst,Kirche 29 622 10,97 28 344 12,26 95,69 20 854 10,35 70,io V. Fürsorge wesen 12 446 4,61 12 0«5 5,22 96,94 11333 5,62 91,06 VI. Jugend wohlfahrt . . 117 0,05 117 0,05 100-00 117 0,06 100-00 VII. Gesundheits wesen,Leibes übungen .... 21 634 8,01 8 706 3,76 40,24 436 0,22 2,02 VIII. Arbeits fürsorge .... IX. Wohnungs ¬ wesen 2 945 1,09 2 945 1,27 100-00 2 945 1,46 100,00 X. Wirtschafts förderung .. 13 151 4,87 13 108 5,67 99,67 11 181 5,55 85,02 XI. Verkehrs ¬ wesen 19 217 7,12 17 686 7,64 92,03 16 825 8,35 87,55 XIII. Schulden ¬ dienst 33 965 12,58 33 965 14,69 100-00 33 965 16,86 100-00 XIV. Sonstiges ... 1 542 0,57 1 542 0,67 100-00 284 0,14 18,42 I—XIV zusammen 269 955 100 231266 100 |85,ct 201 508 100 74,64 für Bildung einer Ausgleichsrücklage auf insgesamt 205,4 Mil lionen JIM.- Zu seiner Deckung standen in erster Linie 166,2 Mil lionen JIM Steuereinnahmen (11,7 Millionen JIM weniger als im Vorjahr) und 26,9 Millionen JIM Überschüsse der Betriebe sowie des Grund- und Kapitalvermögens (— 1,9 Millionen JIM} zur Verfügung. Der starke Rückgang der Steuereinnahmen ist eine Folge der Neuregelung des Finanzausgleichs, wodurch die Realsteuern auf die Gemeinden übergegangen sind. Infolge dessen sind die Grundsteuer von 26,6 um 25 auf 1,6 Millio nen JIM und die Gewerbesteuer von 1,6 um 0,8 auf 0,8 Millio nen JIM zurückgegangen, wozu noch ein Rückgang der Kraft fahrzeugsteuer um 1,1 Millionen JIM, der Schlachtsteuer um 0,7 Millionen JIM und der Wandergewerbesteuer sowie der Steuer vom Gewerbebetrieb im Umherziehen um 0,1 Millio nen JIM kommt, so daß sich eine Verminderung um 27,7 Mil lionen JIM ergibt. Diese erhöht sich noch um 20,3 Millionen JIM auf insgesamt 48 Millionen JIM durch die Verringerung der Ge werbesteuerabgeltungsbeträge von 22,0 auf 1,7 Millionen JIM- Andererseits haben sich die Einkommensteuer von 55,8 um 22,1 auf 77,9 Millionen JIM, die Körperschaftsteuer um 1,2 Millio nen JIM, die Aufwertungsteuer zur Deckung des allgemeinen Fehlbetrages um 4,6 Millionen JIM, die Umsatzsteuer um 8,4Mil- lionen JIM sowie die Rennwettsteuer und die Biersteuer zu sammen um 0,2 Millionen JIM erhöht, so daß dem Gesamtrück gang von 48 Millionen JIM eine Gesamterhöhung von 36,4 Mil lionen JIM gegenübersteht, wodurch sich der Rückgang auf 11,6 Millionen JIM erniedrigt. Der Unterschied zu dem oben genannten Betrag von 11,7 Millionen JIM beruht auf einer ent sprechenden Erhöhung des Kürzungsbetrages für die Polizei. Der Rückgang der Erträgnisse des Erwerbsvermögens um 1,9 Millionen JIM ist entstanden durch einen Rückgang bei den Betrieben um 2,9 Millionen JIM und durch eine Erhöhung beim allgemeinen Grund- und Kapitalvermögen um 1 Million JIM- Bei 205,4 Millionen JIM Bedarf und 193,1 Millionen JIM All gemeinen Deckungsmittel ergibt sich einFehlbetragvon 12,3Mil lionen JIM, dem als allgemeine Deckung noch die erstmalig er scheinenden Umlagen für Wohlfahrtspflege und Wegebau in Höhe von 16,7 Millionen JIM gegenüberstehen, die nach dem neuen Landesfinanzausgleich von den Stadt- und Landkreisen zu zahlen sind. Berücksichtigt man weiterhin noch den Über schuß des Vorjahres von 7,6 Millionen JIM, so ergibt sich ein Gesamtüberschuß von 12 Millionen JIM oder um 2,9 Millio nen JIM mehr als im Vorjahr. Die Unterrichts- und Erziehungsanstalten in Sachsen Von Dr. Johannes Richter, Referent im Statistischen Landesamt I. Die Volksschulen (einschl. Hilfsschulen) nach dem Stande vom 15. November 1941 Auf Anordnung des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung fand am 15. November 1941 die jährliche Erhebung über die Volksschulen statt. Sie ist die sechste seit der Machtübernahme. Über die dritte und die vor hergehenden Erhebiuigen wurde im 83. und 84. Jahrgang dieser Zeitschrift, 8. 233f., berichtet. Die Zahlen der- dritten, vierten und fünften Erhebung (am 25. Mai 1938, 1939 und 1940) für das Land Sachsen sollen zum Vergleich nach Möglichkeit hier beigefügt werden. Die Ergebnisse der Erhebung sind diesmal nicht nach Schulaufsichtsbezirken, sondern nach Regierungs bezirken sowie Stadt- und Landkreisen gegliedert; doch lassen sich die Zahlen für die Schulaufsichtsbezirke durch Zusammen ziehung der Ergebnisse der einen Schulaufsichtsbezirk bildenden Stadt- und Landkreise gewinnen mit Ausnahme der Schul aufsichtsbezirke Dresden II und III und Zwickau I und II. Von der Reichsvolksschulstatistik wurden erfaßt: die öffent lichen und privaten Volksschulen einschl. Waisenhausschulen, die Sonderschulen mit dem Lehrziel der Volksschule, und zwar die Hilfsschulen, Schwerhörigen-, Sehschwachen- und Sprach heilschulen, die Blinden- und Gehörlosenschulen und die Schu len in Anstalten mit besonderen pädagogischen Zwecken, z. B. in Heil- und Pflegeanstalten, in Fürsorgeerziehungsanstalten und -heimen für die gefährdete Jugend. Die Sonderschulen hatten außer dem Erhebungsbogen auch noch einen Ergänzungs bogen auszufüllen. Die Volksschulstatistik hat seit 1938 folgende Änderungen erfahren. 1939 wurde die 1938 fallengelassene Aufgliederung der Schulen nach der Zahl der Klassen wieder aufgenommen. In demselben Jahre kam neu hinzu die Aufgliederung der Geburts abschnitte der Schulkinder nach Kalenderjahren und eine Fest stellung der Schulkinder, die schwimmen können. (Diese wurden jedoch nicht ausgezählt.) Förder- und Abschlußklassen wurden seit 1939 zu den Normalklassen gezählt und waren nicht mehr als besondere Klassen aufzuführen, dagegen wurden Hilfsschul klassen an Volksschulen seit diesem Jahre als selbständige Hilfs schulen gezählt. Die Wiederholungsschüler, Schüler im 5., 6. 7. und 8. Schuljahr, die noch der Grundschule der Normal klassen angehörten, ferner Schulkinder, die Begabtenklassen besuchten, wurden seit 1939 nicht mehr gesondert erfaßt, des gleichen Schulkinder, die höheren Abteilungen angehörten, seit 1940. Im Jahre 1938 befanden sich in den höheren Abteilungen und Begabtenklassen 16900, 1939 besuchten höhere Abtei lungen 12450 Schulkinder. 1941 wurden land verschickte Kinder, soweit sie geschlossen in Lagern untergebracht waren und von Lehrern ihrer Heimatschule betreut wurden, von der Schule nachgewiesen, die sie verschickt hatte, alle anderen waren an