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Zeitschrift des Sächsischen Statistischen Landesamtes
- Bandzählung
- 7.1911(1911/12)
- Erscheinungsdatum
- 1911/12
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.A.162-57.1911
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1724953540-191100001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1724953540-19110000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1724953540-19110000
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 2. Heft, März 1912
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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breitet ist, oder wo sollte ein Sticker mit seiner Stickmaschine hinziehen? Demgegenüber ermöglichen die überall verbreiteten nichthausgewerblichen Industrien mit ihrem großen Verbrauch gleichmäßig vorgebildeter Arbeiter eine größere Wanderbewegung. 7. Haupteigentümlichkeiten des sächsischen Hausgewerbes im Vergleich mit dem Reich. Von 100 hauptberuslich Erwerbstätigen gehörten nach der Berufsstatistik von 1907 im Königreich Sachsen 64 der Industrie an, im Deutschen Reiche nur 42. Während die gesamte Be völkerung des Königreichs 7,4 Prozent der Bevölkerung des Deutschen Reiches ausmachte, betrug der Anteil der sächsischen Industrie an der des Reiches bei den Hauptbetrieben 12,3 Prozent, bei den darin beschäftigten Personen 11,8 Prozent. Mit Recht gilt daher Sachsen als das Industrieland xcrr des Deut schen Reiches. Noch größer ist Sachsens Anteil am Hausgewerbe Deutschlands. Es wurden ermittelt: Hausgewerbliche Betriebe überhaupt In den hausgewerblichen Hauptbetrieben tätige Perlenen Von 100 Betrieben ! Personen im Reich in Sachsen im Reich in Sachsen im Reick wa re» sächsisch 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 1882 386 409 120 686 479 526 137 873 31,2 28,8 1895 342 487 94 858 457 748 108 713 27,7 23,7 1907 315 631 115084 405 236 117 000 36,5 28,9 Demnach entfällt rund ein Drittel des gesamten deutschen Hausgewerbes auf das Königreich Sachsen. Die Zahlen zeigen ferner im Reich einen ganz stetigen Rückgang des Hausgewerbes im Gegensatz zu Sachsen, wo das Hausgewerbe seit 1895 wieder zugenommen hat. Der hohe Anteil des sächsischen am deutschen Hausgewerbe, höher als der entsprechende Anteil der gesamten Industrie, deutet an, daß die sächsische Industrie in bedeutend stärkerem Grade mit Hausgewerbe durchsetzt ist. Das bestätigen folgende Ziffern: Es gehörten dem Hausgewerbe an von 100 Hauptbetrieben Nebenbetrieben der gesamten Industrie in der Industrie beschästigten männlichen ss weiblichen Personen ini Reich in Sachsen > im Reick in Sachsen im Reich in Sachsen I im Reich in Sachsen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 1882 15,6 42,6 I 11,8 46,3 5,5 1 5,6 ! 18,0 30,4 1895 14,0 36,0 14,8 53,7 4,0 7,9 13,0 20,5 1907 13,4 39,0 15,1 61,0 2,7 4,2 10,8 20,1 Durchweg ist der Prozentsatz der hausgewerblichen Betriebe und Personen von der Gesamtzahl überhaupt in Sachsen höher als im Reich. Besonders groß ist die Differenz zwischen Sachsen und dem Reich bei den Nebenbetrieben. Im Reich gingen die Hauptbetriebe und die Personen, sowohl die männlichen als die weiblichen, relativ zurück. In Sachsen zeigten dagegen nur die hausgewerblichen männlichen und weiblichen Personen einen Rück gang, der bei den letzteren jedoch sehr schwach war, vielleicht gar nicht bestand, wenn man an die Lückenhaftigkeit des statistischen Materials, was das Hausgewerbe anbelangt, denkt. Im Reich wie in Sachsen nahm die Zahl der Nebenbetriebe absolut und relativ zu. Dies sich immer mehr ausdehnende als Nebenerwerb dienende Hausgewerbe ist, wie die Ziffern zeigen, in Sachsen ganz besonders stark vertreten. Nach den Zahlen der Berufsstatistik kamen in Sachsen 1907 auf 100 selbständige, im Hauptberuf als Hausgewerbetreibende tätige Personen 55 hausgewerbliche Nebenberufe, im Reich nur 31. Das hängt mit der in Sachsen stärkeren Beteiligung der weiblichen Personen am Hausgewerbe zusammen. Von 100 selbständigen Hausgewerbetreibenden im Hauptberuf waren in Sachsen 63,i weiblichen Geschlechts, im Reich ohne Sachsen 51,6, von denen im Nebenberuf in Sachsen 90,6, im übrigen Deutschland nur 67,5. Ein weiterer Unterschied zeigt sich beim Vergleich derjenigen Hausgewerbetreibenden im Hauptberuf, die einen Nebenberuf aus übten; in Sachsen wurden nur 9,7 Prozent ermittelt, im Reich ohne Sachsen dagegen 19,3 Prozent. Landwirtschaftlichen Neben beruf hatten in Sachsen 7,1 Prozent, im Reiche 16,6 Prozent. Nach den Ausführungen der vorigen Kapitel sind diese Unter schiede leicht erklärlich. Besonders auffällig zeigt sich dieser Unterschied zwischen Sachsen und dem Reich in der Verbindung von Landwirtschaft als Hauptberuf und Hausgewerbe als Neben beruf. Bon denjenigen Personen, die nur im Nebenberuf als Hausgewerbetreibende tätig waren, war in Sachsen bei 2,9 Prozent, im Reich dagegen bei 15,4 Prozent, und im Reich ohne Sachsen sogar bei 30,4 Prozent der Hauptberuf Landwirtschaft. Im höheren Grade als im Reich neigt in Sachsen der Charakter des Hausgewerbes zu der Form der alleinarbeitenden Heimarbeiterin, die nur für sich selbst zu sorgen hat, daher denn auch in Sachsen auf 100 selbständige Hausgewerbetreibende nur 90 berufslose Angehörige entfallen, im Reich dagegen 210. Wie sich in den einzelnen, wichtigeren Hausgewerben das Verhältnis zwischen Sachsen und dem Reich stellt, ist aus Tabelle IX a: Die hausgewerblichen Betriebe und Personen im' Reich und in Sachsen nach den Angaben der Hausgewerbe treibenden selbst, ersichtlich. Da diese jedoch, wie schon ausgesührt, hinter dem wirklichen Umfange des Hausgewerbes zurückbleiben, sind ihnen in der folgenden Tabelle IX b die Angaben der Unternehmer, und zwar nach der Höchstzahl der beschäftigten Per sonen, gegenübergestellt, so daß sie den großen Umfang des Haus gewerbes in der Wirklichkeit ahnen lassen. Die Einzelheiten gehen aus den Tabellen selbst hervor. Tabelle IX a. Hausgewerbliche Betriebe und Personen nach den Angaben der Hausgewerbetreibenden. Wichtigere Gewerbearten Betriebe Personen in: Reich davou iu Sachsen im Reich davon in Sachsen °/° 1. 2. 3. 4. 5. Geigenbau 912 89,s 1 351 92,6 Harmonikafabrikation .... 1 551 94,9 1 960 90,1 Vers. v. sonst, musikal. Instrument (außer Pianos.) 1 077 97,9 1 934 98,4 32,3 Weberei 52 644 37,1 70 903 Wirkerei ... .... 20 969 78,5 22 069 69,8 Stickerei- und Spitzenfabrikation. 20 200 62,7 27 986 69,5 Posamentenfabrikation .... 9 616 91,2 8 253 79,6 Buchbinderei 1 277 30,0 1 411 23,1 Kartonnagenfabrikation.... 1 044 39,3 1 567 28,0 Strohhutfabrikation 5 136 15,2 4 092 9,3 Bürstenfabrikation 1 555 32,9 1 603 21,9 Vers. v. Holzspielwaren 1 764 48,5 2 971 36,6 Tabakfabrikation 16 651 37,7 19 435 31,6 Schneiderei und Konfektion . . 52 288 7,6 78 198 5,4 Wäschekonsektion 6 526 80,1 7 412 66,3 Kunstblumenindustrie .... 6 537 87,5 6 757 86,0 Handschuhmacher 17 427 86,2 14 033 82,3 Korsettindustrie 752 71,1 631 65,5 Schuhmacherei 16 896 12,4 18 617 11,2
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