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Zeitschrift des Sächsischen Statistischen Landesamtes
- Bandzählung
- 52.1906(1906/07)
- Erscheinungsdatum
- 1906/07
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.A.162-52.1906
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1724953540-190600000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1724953540-19060000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1724953540-19060000
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1. Heft, November 1906
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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ringen Kriminalität überhaupt rühmen, da sie an 6. Stelle steht. Die hohe Kriminalilät der Kreishauptmonnschaft Dresden mit 112,2 Verurteilte auf 10 000 Strafmündige hat dagegen noch einen weiten Abstand von den für dasselbe Jahrsünft sich er gebenden relativen Ziffern der Verurteilten des Regierungsbezirks Oppeln mit 198.4 oder des in Größe und wirtschaftlicher Be deutung vergleichbaren Regierungsbezirks Cöln mit 141,9. Für das ganze Deutsche Reich beträgt die Ziffer 119,3. Ähnlich wie bei den Personen überhaupt ist die Entwickelung der Kriminalität bei den Jugendlichen. Hier ergibt sich sür die Kreishauptmannschast Dresden eine Zunahme um 13 Prozent, bei den Kreishauptmannschaften Bautzen, Leipzig und Zwickau eine Abnahme um 8, 5 und 1 Prozent. Ferner sei zum Vergleich das Jahrzehnt 1892/1901 heran gezogen. In diesem entfielen auf 10 000 jugendliche Straf mündige jährlich durchschnittlich Verurteilte in den Kreishaupt- mannschasten Bautzen 57,4, Dresden 76,5, Leipzig 83,2 und Zwickau 72,9. Eine Abnahme im 2. Jahrzehnt verzeichneten die Kreishauptmannschaften Leipzig und Bautzen mit 1,5 und 2,7 Prozent. Die Kreishauptmannschaften Dresden und Zwickau erfuhren eine Zunahme um 3,4 und 0,28 Prozent. Die Häufigkeit der Verurteilung Jugendlicher im Vergleich mit der Erwachsener, die man erhält, wenn man die Ziffer der relativen Kriminalität der Erwachsenen gleich 100 setzt, betrug in demselben Zeitraum durchschnittlich in der Kreishauptmannschaft Bautzen 85,4, Dresden 67,6, Leipzig 78,1 und Zwickau 74,7. Die hohe Ziffer in der Kreishauptmannschaft Bautzen beruht aber nicht auf der Kriminalität der Jugendlichen, sondern auf der geringen Kriminalilät der Erwachsenen, die sich im Jahr zehnt 1892/1901 auf nur 67,2 Verurteilte auf 10 000 straf mündige Erwachsene belief. Entsprechend der Kriminalität überhaupt ist der Anteil der männlichen und weiblichen Bevölkerung an letzterer in den Kreishauptmannschaften ein verschiedener. Es kamen auf 10 000 Perfonen der betreffenden Zivilbevölkerung im Jahr zehnt 1892/1901 durchschnittlich in der Kreishauptmannschast Bautzen Dresden Leipzig Zwickau 1. 3. 4. 5. männliche Verurteilte . 117,0 183,1 173,3 37,7 161,0 weibliche Verurteilte . 21,2 39,0 32,3 Die Kreishauptmannschast Dresden marschiert auch hier an der Spitze, und vorteilhaft zeichnet sich wieder Bautzen aus. Abgenommen (—) bzw. zugenommen hat die verhältnis mäßige Kriminalität (Zahl der Verurteilten auf 10 000 Straf mündige desselben Geschlechts) im Jahrzehnt 1892/1901 im Vergleich zum Jahrzehnt 1882/91 für die in der Kreishauptmannschast Bautzen Dresden Leipzig Zwickau 1. 2. s. 4. 5. männliche Bevölkerung um 96 . -2,7 fi-18,7 -st 6,1 -3,9 weibliche Bevölkerung um 9L . - 7,8 - 7,1 —13,9 -8,5 Au dem schon festgestellten verhältnismäßigen Rückgang der Verurteilten überhaupt in den Kreishauptmannschaften Bautzen und Zwickau haben also auch die männlichen Personen teil genommen, die in der Kreishauptmannschast Dresden einen hohen Zuwachs erkennen lassen. Außer in den beiden sächsischen Regierungsbezirken hatten in derselben Zeit unter allen 83 „größeren Verwaltungsbezirken" des Deutschen Reiches einen Rückgang der männlichen Verurteiltenziffer nur noch 10 Bezirke zu verzeichnen, alle anderen Bezirke erfuhren eine Steuerung. Daher ergab sich im ganzen Deutschen Reiche eine Steigerung um 19,8 Prozent. Die erfreuliche Abnahme der weid ichen Kriminalität hat in allen Kreishauptmannschaften stattgefunden; sie kommt noch deutlicher zum Ausdruck, wenn man die Jahr- fünste 1883/87 und 1898/1902 vergleicht. Daun beträgt sie in den Kreishauptmannschaften Bautzen 26 Prozent, Dresden 9 Prozent, Leipzig 20 Prozent und. Zwickau 15 Prozent. Im Deutschen Reiche dagegen ist die weibliche Verurteiltenziffer von 1882/91 bis 1892/1901 um 5 Prozent gestiegen. Die Häufigkeit der Verurteilung weiblicher Personen im Vergleich zu der der männlichen (die Ziffer der verhältnis mäßigen männlichen Kriminalität gleich 100 gesetzt) ist in dem Jahrzehnt 1892/1901 örtlich nicht sehr verschieden gewesen; sie betrug bei der Kreishauptmannschast Bautzen 18,1, Dresden 21,3, Leipzig 21,8 und Zwickau 20,l. Unter den nichtsächsischen größeren Verwaltungsbezirken war sie am größten im Regierungs bezirk Bromberg mit 27,o, am geringsten im Kreis Lörrach in Baden mit 9,5. Noch viel bedeutender sind die Abweichungen bei den kleineren Verwaltungsbezirken, den Amtshauptmannschaften und großen Städten, die aus Übersicht 5. Spalte 2 und 3 für das Jahrzehnt 1893 bis 1902 ersichtlich sind. Zunächst fallen hier die hohen Zahlen der Städte Chemnitz, Dresden und Leipzig auf, bei denen auf 10 000 strafmündige Zivilbewohner 126,9, 129,5 und 121,2 Verurteilte entfielen. Die Kriminalität dieser Großstädte ist darnach eine fast gleichartige. Hoch ist sie auch in den Amtshauptmannschaften Plauen, Dresden-Altstadt, Ölsnitz, Meißen, Pirna und Leipzig, wo sie über dem Durch schnitt für Sachsen steht; niedrig dagegen in den Amtshaupt mannschaften Löbau, Dippoldiswalde, Zittau, Kamenz und Freiberg. Die allgemeine Kriminalität der drei Großstädte Dresden, Leipzig und Chemnitz hat zugleich einen ähnlichen Verlauf ge nommen wie die der Kreishauptmannschaften. Auf 10 000 straf mündige Zivilbewohner wurden verurteilt wegen Verbrechen und Vergehen gegen die Reichsgesetze durchschnittlich jährlich begangen in der Stadt Dresden Leipzig Chemnitz 1. im Jahrfünft 1893/97 . . . 2. 114,3 3. 115,6 4. 138,2 - - 1898/1902. . . 1898/1902 mehr (-st) oder 142,5 126,0 117,9 weniger (—) als 1893/97 U> -p 25 -st9 - 15 In Dresden und Leipzig hat also im Gegensatz zu Chemnitz, wo ein Rückgang eintrat, der Anteil der Bevölkerung an der Begehung von Straftaten zugenommen, bedeutend besonders in Dresden. Die früher hervorgehobene Steigerung der Kriminalität der Kreishauptmannschast Dresden ist zum großen Teil hierauf zurückzuführen. Immerhin ist die Stellung der drei sächsischen Großstädte im Vergleich zu den Großstädten des Deutschen Reiches eine recht günstige. So wurden im Durchschnitt
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