Suche löschen...
Zeitschrift des Sächsischen Statistischen Landesamtes
- Bandzählung
- 52.1906(1906/07)
- Erscheinungsdatum
- 1906/07
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.A.162-52.1906
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1724953540-190600000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1724953540-19060000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1724953540-19060000
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1. Heft, November 1906
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1,4s und beim XV. von 1,»8 während der Jahre 1890/91 bis 18S7/98 auf 1,ss in den Jahren 1898/99 bis 1901/02. Die Zunahme der Fälle von Blinddarmentzündung, welche übrigens auch unter der Zivil bevölkerung beobachtet worden ist, ist aber nur eine scheinbare, denn bis Mitte der neunziger Jahre war die Erkenntnis der Blinddarm entzündung noch eine mangelhaste, da man letztere vielfach mit Darm katarrh, Darmverschluß oder Bauchfellentzündung zusammenwarf, worauf zuerst Villaret aufmerksam machte. Mit der wachsenden Erkenntnis der Blinddarmentzündung wuchs aber, gerade wie beim Krebs (s. Zeit schrift 1905, S. 263) die Zahl der sestgestellten klaren Fälle von Jahr zu Jahr (Res.). Die hohe Zahl der in der sächsischen Armee fest gestellten Fälle von Blinddarmentzündung kann somit gewissermaßen als Maßstab für die wissenschaftliche Tüchtigkeit der Truppenärzte betrachtet werden — eine Folgerung, die der Verfasser nicht gezogen hat. Der die Behandlungsweisen der Blinddarmentzündung behandelnde Teil obiger Abhandlung fordert keine Besprechung an dieser Stelle. U. Über Epilepsie im Deutschen Heere. Jnaugural-Dissertation von Siegfried Schellhorn. Berlin, Gustav Schade, 1904. Die Zahlenangaben des Verfassers über die Fallsucht im sächsischen Heere seien dahin erweitert, daß im Berichtsjahre 1898/99 auf je 1 000 Mann der Iststärke (XII. und XIX. Armeekorps zusammen) i,it, 18Y9/1Y00 l,o.» und ryoo/oi l,oi Erkrankungsfälle an Epilepsie kamen. S. berechnete auf die 34 Berichtsjahre 1867 bis 1901 durch schnittlich 1,o> Erkrankungsfälle an Epilepsie auf je 1 000 Mann der Iststärke des XII. Armeekorps. Dagegen zeigten einige preußische Korps höhere Erkrankuugszisfern an Fallsucht, z. B. das Gardekorps, ferner das I., III., IV., V., VI. und X.; niedrigere, als die sächsische Armee, hatten das XIII. (württenibcrgische) und XIV. (badische) Armeekorps. Indessen erscheint es (was auch S. zugibt) nicht zulässig, aus den vorgenannten Unterschieden weitere Schlüsse zu ziehen, da die Meinungen der Militär ärzte vielfach darüber auseinandergehen, welche Anfälle als echte Epilepsie zu betrachten seien. R. Der Selbstmord im 19. Jahrhundert nach seiner Verteilung auf Staaten und Verwaltungsbezirke. Von H. A. Krose. Freiburg i. B., Herder, 1906. Diese mit Fleiß und Sorgfalt verfaßte Abhandlung spricht sich im allgemeinen sehr anerkennend über die sächsische Selbstmordstatistik aus, vermißt jedoch in derselben die Berücksichtigung des Religions bekenntnisses und der örtlichen Verteilung. Letztere sind tatsächlich in den Jahren 1834 bis 1900, auf welche K.s Abhandlung sich bezieht, unberücksichtigt geblieben; doch ist bereits vom Jahre 1901 ab (s. Jahrbuch 1904, S. 162) die Verteilung nach Kreishauptmannschaften veröffentlicht worden. Beruf, Konfession und Beweggründe(s. u.) der Selbst mörder werden vom Jahre 1905 ab (im Statistischen Jahrbuch zunächst im Jahrgang 1907) mit behandelt werden. Sodann hat K. (s. S. 16) nicht erwähnt, daß in dieser Zeitschrift auch eine neuere Zusammen stellung der Selbstmorde vorhanden ist, nämlich eine die Selbstmorde von 1847 bis 1876 betreffende in der Zeitschrift 1877, S 28. Auch der Verfasser findet mit Hilfe der amtlichen Zusammenstellungen die bekannte Tatsache bestätigt, daß Sachsen im Durchschnitt der Jahre 1881 bis 1900 zu den Ländern mit besonders hoher Selbstmord häufigkeit gehört habe, wobei er nicht verkennt, daß die Häufigkeit und die ausfallende Zunahme der Selbstmorde in den Jahren 1876 bis 1883 nicht so groß sein würde, wenn nicht die Ermittelung und Aufzeichnung derselben in Sachsen eine so sorgfältige gewesen wäre. Endlich weist K. auf die Abnahme der Selbstmorde in Sachsen in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre hin und glaubt, daß dieselbe nicht als eine Abnahme der Selbstmordhäufigkeit zu betrachten, sondern auf die berechtigte Ausscheidung der zweifelhaften Fälle zurllckzuführen sei. Auch hierin hat der in seinen Schlüssen sehr vor sichtige Verfasser ganz recht, denn das plötzliche Zurückgehen der Zahl der Selbstmorde von 1265 im Jahre 1894 auf 1036 im Jahre 1895 ist wohl hauptsächlich auf die Verordnung des Landesmedizinal kollegiums vom 14 Februar 1892 zurückzuführen, daß zweifelhafte Selbstmorde zu den Verunglückungen zu rechnen seien. Nicht bekannt war dem Verfasser die im Statistischen Jahrbuch seit dem Jahrgange 1904 eingesührte feinere Unterscheidung der fraglichen Selbstmorde in Fällen, wo es sich 1. entweder um Selbstmord oder um Unfall, 2. um Selbstmord oder Tötung von fremder Hand, 3. um Selbstmord oder Unfall oder Tötung von fremder Hand handelt. Übrigens kann man dem Verfasser darin nur zustimmen, daß von einer ausgesprochenen rückläufigen Bewegung der Selbstmorde in Sachsen vorderhand noch nicht gesprochen werden kann, L. Die Ursachen der Selbstmordhäufigkeit. Bon H. A. Krose. Freiburg i. B., Herder, 1906 ,. Dieser Schrift, welche die Fortsetzung der eben besprochenen bildet, konnte der Verfasser leider nicht dieselben, sondern nur weiter zurück liegende Jahre zugrunde legen, da die amtlichen Nachweise über die Ursachen der Selbstmorde vielfach lückenhaft sind, z. B. liegen dieselben vom Königreich Sachsen nur aus den Jahren 1872 (s. Jahrbuch 1876 S. 37) bis 1895 (s. Jahrbuch 1897 S. 140) vor. K. fand, daß weder die geographische Lage noch die klimatischen Verhältnisse, weder die Jahres- noch die Tageszeit in Zusammenhang mit der Selbstmord häufigkeit stehen und daß auch für die verschiedene Beteiligung der beiden Geschlechter am Selbstmord in erster Linie soziale Momente ausschlaggebend sind. Besonders bemerkenswert ist der Hinweis, daß Sachsen iS. 43) bei einer verhältnismäßig geringen Prozentziffer an Geisteskranken eine hohe Prozentzahl von Selbstmördern aufweist. Auf die Statistik der individuellen Beweggründe der Selbstmörder legt K. keinen großen Wert, da solche selten genau festzustellen sind. Betreffs der Arten des Selbstmordes weist K. u. a. darauf hin, daß das Er schießen bei den Sachsen verhältnismäßig selten (10,s Prozent der Selbstmorde gegenüber 20,8 Prozent in Bayern) vorkommt. Ein Zu sammenhang zwischen Bevölkerungsdichtigkeit und Selbstmordhäufigkeit besteht nach K. nicht, dagegen ist der Selbstmord in der Stadt häufiger als auf dem Lande. Für künftige Erhebungen des Zivilstandes der Selbstmörder wünscht der Verfasser eine Kombination mit dem Alter, für die Erhebungen des Berufs eine eingehendere Klarlegung der sozialen Stellung (Mittelstand bzw. darüber oder darunter); jeden falls sei dec Schluß unrichtig, daß in den wirtschaftlich schwächeren, ärmeren Klassen der Selbstmord häufiger vorkomme. Auch die Trunk sucht an sich hat nach K. für den kühl erwägenden Statistiker keinen deutlich bemerkbaren Einfluß auf die zeitlichen Schwankungen der Selbstmordziffer, ebensowenig auch die Ehescheidungen. Schließlich weist der Verfasser darauf hin, daß die Selbstmordneigung durch eine sensationslüsterne Presse gefördert werde. Das wichtigste Schutzmittel gegen den Selbstmord sei die Religion; neben ihr könnten auch Kunst und Literatur zur Heilung der Selbstmordneigung beitragen. R. Kleinere Mitteilungen. DaS fünsundstebzigjährige Bestehen der amtlichen Statistik in Sachsen. Mit der durch Königliches Mandat vom 11. April 1831 erteilten landesherrlichen Bestätigung des „Statistischen Vereins für das König reich Sachsen" ist zuerst eine Zentralstelle für die sächsische Landesstatistik ins Leben getreten. Das jetzt diese Tätigkeit versehende „Königliche Stati stische Landesamt" konnte daher im April 1906 in gewissem Sinne auf eine 75jährige Geschichte zurücksehen. Ein Überblick über diese, der die in der „Festschrift" zum fünfzigjährigen Jubiläum enthaltene aus führliche Darstellung kurz zusammensaßt und bezüglich des letzten Viertel jahrhunderts ergänzt, wurde in der Nummer vom 10. April des „Dresdner Journals" und der „Leipziger Zeitung" veröffentlicht. Die Diensträume des Statistischen Landesamtes. In dem ehe maligen Kadettenhause an der Ritterstraße zu Dresden-Neustadt, in dem sich seit 27 Jahren die Diensträume des Statistischen Landesamtes be finden, werden jetzt., große Umbauten vorgenommen werden, um dem lange empfundenen Übelstande ungenügender Einrichtungen für die Be arbeitung und Aufbewahrung der umfänglichen Erhebungsmaterialien abzuhelfen und bei dieser Gelegenheit auch dringend nötige Erneuerungs arbeiten mit vorzunehmen. Die Landstände haben bei ihrer letzten Tagung die nötigen Mittel dafür bewilligt, und es steht zu erwarten, daß das ehemalige Kadettenhaus mit seinen großen und Hellen Räumen nach Beendigung des Umbaues dem Statistischen Landesamte, dem die bisher von anderen Behörden mitbenutzten Obergeschosse im Vordergebäude künftig ausschließlich dienen werden, noch lange Zeit als Amtsgebäude erhal ten bleibt. Die Räume der Zentralstelle sür die sächsische Landesstatistik sind im Laufe der Jahrzehnte, die seit der Begründung des Statistischen Vereins sür das Königreich Sachsen im Jahre 1831 dahingegangen sind, verschiedene Male gewechselt worden. Der Statistische Verein konnte sich sür den Anfang in bescheidenen Räumen einrichten; denn er brauchte zunächst besondere Räume weder für sein Archiv noch für eine Bibliothek. Nach dem „Dresdner Adreßkalender auf das Jahr 1833" befanden sich seine Expeditionsräume damals im ersten Stock des Grundstücks Nr. 664 der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder