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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 04.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191102049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19110204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19110204
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-04
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47 Jürs Kcrus Lieveskrüliliny. Sprich ja und nein, und dreh' und deutle nicht: Was du berichtest, sage kurz und jchlicht. Was du gelobest, sei dir heil'ge Pflicht, Dein Wort sei heilig, drum verschwend' e» nicht. Das. wos du saqst, ist'» nicht, was wirken kann. Denn neu ist nichts in dieser alten Welt; Wie du es sagst, daraus allein kommt's an, Das macht es neu, und macht, dah es gefällt. bist der Frieden, mir beschieden. macht mich mir wert, Dein Blick hat mich vor mir verklärt. Du hebst mich liebend über mich, Mein guter Geist, mein bess'res Ich! Friedrich Rückert. Au meine Seele, du mein Herz, ör Du mein« Wonne, du mein Schmerz. Du meine Welt, in der ich lebe, Mein Himmel du, darein ich schwebe. O du mein Grab, in das hinab Ich ewig meinen Kummer gab! Du bist die Ruh', du Du bist der Himmel, Daß du mich liebst. diesen Pflichten, ja, sie ebnen den Kin dern geradezu Vie Wege zu ihrem Schaden, und ziehen eine den Leib schwächende und Geist und Gemüt ver giftende Genußsucht groß. Da werden z. B. oft Taschengelder gegeben, die ledes vernünftige Maß übersteigen. Wichtig ist auch, daß die Kinder ge hörig ausschlafen: deswegen braucht die Schule nicht eine Stunde später zu beginnen, wie man so oft klagen hört, weit zweckmäßiger ist es, die Kinder abends früher ins Bett zu schicken, die jüngeren auf alle Fälle vor der Abend mahlzeit der Erwachsenen, st« entgehen so am sichersten den Versuchungen, durch den Genuß von Tee, Bier, ge würzten Fleischspeisen ihre Nachtruhe und ihr Nervensystem zu schädigen. Darum, Mäßigkeit in den Abendmahl zeiten der Kinder. Doch mit der Fernhaltung körper licher wie geistiger Überanstrengungen im Genießen wie Entbehren bei Eltern und Kindern ist keineswegs genug ge schehen, cs gilt körperlich wie geistig Selbstbeherrschung und Entsagungs fähigkeit zu üben. Körper und Geist von früh an gegen jede Überempfind lichkeit abzuhärten, das Pflichtgefühl zu stärken und so weiter. Im Hinblick aus unsere nervösen und psychopatisch belasteten Kinder ist vor allen Dingen das Familienleben zu verschönern. Wer eine Familie gründet, sollte für sich und seine Nachkommen auch die Nflicht übernehmen, ein ruhiges und behag liches Familienleben führen zu wollen. Besonders aber soNte sich die Hausfrau nicht als „Aussrau" wohl fühlen, ver steht sie nicht, das heilige Feuer an ihrem eigenen Herde zu hüten, so wird es sicher erlöschen und die ruhelose slogd nach dem vergänglichen Glück bei Eltern und Kindern in dem nerven erregenden Lärm der modernen Ge selligkeit beginnen, wobei Rausch und Jammer so lange periodisch abwechseln, bis letzterer in der Form von Nervosi tät den Sieg davonträgt. Die so genannten Erholungen reizen und zer rütten eben die Nerven am meisten; es ist darum eine ganz natürliche Erschei nung. wenn man in religiös gesinnten, sittenstrengen Kreisen weit seltener nervöse Anlagen antrifft, als dort, wo man am Gotteshaus« vorbei- und dem Genüsse nacklgeht. überbaust gilt es, neben der Leibes- und Geistesbildung, auch die Gemüts- und Lharakterpflege zu üben: denn die Gemütsbewegungen üben einen starken Einfluß aus auf das gesamte organische Leben und durch dieses auf die Bewegungen und aus die inneren Erniihrungsprozesse, wie aus das Vorstellungs- und Willens leben. Nur in einer reinen, sonnen durchwärmten Lust des Familienlebens ist eine Kräftigung und Härtung von Nerven, Geist und Gemüt der Kinder mögttch. De« Appetit kommt beim Egea. Straßburger Kartoffeln. Einige Zwiebeln schneidet man in Scheiben, röstet sie in Butter, doch ohne daß sie Farbe bekommen, gibt 3 Löffel voll Mehl hinzu, rührt es mit 4b Liter Sahne klar, tut Pfeffer, Salz und etwas Muskatnuß daran und laßt die Sauce gut durchkochen. Zwei gewässerte Heringe schneidet man aus den Graten, hackt sie nicht zu fein und legt sie in die Schwachsinn der Kinder vorrnbengen. Vor allen Dingen soll man Kinder nicht vor der Zeit geistig wecken wollen. Es gilt dies besonders für Kinder, deren Schwachsinn angeboren ist, es gilt aber auch für andere, die sich keine Nervosität erwerben sollen. Später soll man nicht aus Eitelkeit und anderen verwerflichen Gründen die Kinder für einen Berus bestimmen wollen, der für ihre Begabung zu hoch und für ihre körperliche Kraft zu schwer ist, und sie demnach nicht Schulen besuchen lassen, die nicht für sie passen. Tüt man es doch, so darf man dann der Schule keinen Vorwurf machen, wenn sic solche Kinder zu sehr anstrengt, ebenso sollen bei einem nervös beanlagten Kinde unter keinen Umständen Nachhilfestun den gegeben werden, um die Schul arbeit im Hause zu unterstützen; kann ein schwaches Kind wirklich noch Über stunden vertragen, ohne dadurch noch mehr geschädigt zu werden, so pflege man in denselben die Interessen, welche in der Schule nicht genügend Nahrung fanden. Kann es z. B. im Lesen und Schreiben nicht mitkommen, so lasse man es daheim fleißig zeichnen, bauen, modellieren usw. Der Formensinn ist eben zurückgeblieben, und den tötet der Buchstabe vollends. Kommt es im Rechnen nicht mit, so verpöne man da heim die Ziffer, man führe cs in Wald und Feld spazieren, lasse es die Zahlen erfassen, welche Bäume, Blumen, Tiere, Eisenbahnen usw. darbieten. Wird ein Kind dann nicht versetzt, so ist das vielleicht ein Glück: seine geistige Ge sundheit bleibt dann geringeren Schäd lichkeiten ausgesetzt. Doch damit, daß man die Kinder nicht überanstrengen läßt, ist die Sache keineswegs abgetan, sie müssen auch da vor geschützt werden daß sie sich in ihrer freien Zeit nicht noch mehr schä digen, als sie das Lernen in der Zeit geschädigt hätte; doch gerade in dieser Hinsicht finden die größten und unver antwortlichsten Versäumnisse statt. — Wenn daher die von Schulaufgaben entlasteten Schüler nicht auf Abwege kommen sollen, die ihre geistige Ge sundheit schädigen, so muß in der freien Zeit für eine Beschäftigung oder für körperliche Bewegung unter zuverlässi ger Aufsicht gesorgt werden, die Leib und Seele vor Schaber bewahrt. Gar zu ost aber entziehen sich die Eltern Sauce. Etwas gekochter, magerer Schin ken wird in Würfel geschnitten und ebenfalls dazu getan, ungefähr 2 Psd. mit der Schale gekochte und noch warm geschälte, in Scheiben geschnittene Kar toffeln werden nun mit der Sauce gut durchgeschwenkt; man füllt alsdann das Ganze in eine Schüssel, bestreut den Inhalt mit geriebenem Käse und ge riebener Semmel, träufelt Butter darüber und bäckt die Kartoffeln im Ofen zu schöner Farbe. Salat von sauren Gurken. Eingelegte Gurken geben geschält und in fein« Scheiben geschnitten, mit L>l, gestoßenem Pfeffer und etwas Essig gemischt, einen sehr guten Salat, der namentlich zum Rindfleisch vorzüglich schmeckt. Brotkuchen mit Apfel«. Schwarz brot oder Pumpernickel reibt man kein und vermischt es mit gestoßenem Zucker und abgeriebener Zitronenschale. Als dann schneidet man recht mürbe Apfel in dünne Scheiben, vermischt sie gleich falls mit Zucker und besprengt sie mit Rum. Nun streicht man «ine Form recht fett mit Butter aus, drückt aus den Boden eine fingerdicke Schicht Brot, bedeckt die Seitenwände in gleicher Weise, legt in die Mitte die Apfelschei ben und bedeckt diese ebenfalls mit einer fingerdicken Schicht Brot, legt hin und wieder ein Stückchen Butter aus den Kuchen und bäckt ihn in mäßig heißem Ofen ungefähr 44 Stunden, stürzt ihn auf eine Schussel und bestreut ihn dick mit Zucker. Die Form darf nicht zu tief fein. Guter Anfang ist die halbe Arbeit. Sardinen zu waschen. Man löst 44 Pfund Seife in 25 Liter Wasser auf. fügt, wenn dasselbe gekocht, l'v Löffel Salmiakgeist und 1» Löffel Terpentin hinzu und gießt diese Lauge über die glatt in ein Gefäß gelegten Gardinen, welche man zuvor eingeweicht und wie derholt in kaltem Wasser ausgespült hat. Man deckt das Gefäß zu, laßt die Gardinen eine Stunde stehen und schlägt sie sodann tüchtig, bevor man sie herausnimmt. Dies Verfahren reinigt dieselben gründlich, ohne sie im gering sten anMieifen, und nur bei un gewöhnlich schmutzigen Gardinen ist es nötig, sie nach hinterher zu kochen. Das angegebene Quantum reicht für acht Flügel. Sehr ratsam ist es, die Gar dinen vor der Wäsche mehrfach zu sammenzulegen und sodann mit großen Stichen zusammenzuheften, welche man erst vor dem Aufhängen wieder ent fernt. ?rod«tum ost. Mit fUfchein Mut glückt all«, gut. Di« Samtkragen d«r überzieh«, und Röck» zeigen leicht unangenehme Fett flecke, die eine praktische Hausfrau leicht auf folgende Weise entfernen kann: Reiner Sand wird erhitzt, in «in feines Leinenbeutelchen gefüllt und di« Fettflecken damit so lange betupft und leicht überrieben, bis sie herausgezogen sind. Der Brenner einer Lampe muh stet blank sein. Er bleibt blank wenn er nach dem gewöhnlichen Abwischrn täg lich noch mit etwas Saugpapier über- rieben wird. Die änderest Messingteike müssen alle acht Tage geputzt werdcn.
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