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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 21.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191102214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19110221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19110221
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-21
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Betla,e «r.4» Amtliche vekauurmachuugcn «lttmtag Gi, S«»l»ft« D«» «at de» Stadt. «chttbert, Etadtrat. lt»n« Prtvatang- chUrfe» «in« ver- Mtzimnng mit dm , staatlich«, P«nfi»ni. und Hinter!^ vatang,stellt« — daß aus' " " veffetttl. ritzuug des VerirttauSschuffeS findet Di«n»tag, de» 7. Mil«, ds». I»., von vormittag i/^IL Uhr an im verhandlungosaatt d«r Königlichen A«t»ha«ptuganuschaft statt. Schwarzenberg, den 18. Februar 1911. Königlich« Smtehanpttnannschaft. Da» Stnlagebuch Nr. Vitt htchiger Spa,kaff« auf den Namen Magdalene Nestler. Nu«, lautend, ist al, verlor,, gemeldet eoowen. Etwaig, Ansprüche an dasselbe find bet deren Verlust -in. nen drei Monaten Lei uns anzumelden. Au», an, 17. Februar 1911. Holzvetfteigerung. Iiitrnr Montaz, d«, 27. Februar 1911, «orm. ^>9 Uh, (dir Brennhölzer nicht vor V»t1 Uhr) Sasthav, z>» Muldental in Aue S8 bu. Klötze. 1S-L2 cw stark. 10 729 fi. Klötze. 7—IS em stark, 5141 fi. Klötze. 1S-L2 cm stark, S406 fi. Klötzö, 2S-67 cm stark, 2V5 fi. Derbftangrn, 8 und 9 cm stark, 110 st. Reieftangrn, 8 und 7 cm stark, 41,S rm fi. Rutzknüppel, 222,5 rm verschied, vrrnnhölrer, 419 rm fi. Stöcke, aus den Kahlschlägen d«r Abt. 8, 36 und 45. Kgl. Forstrevirrverwalto«, Bockau. Kgl. Forftrentamt Eibenstock. p,n «ar sehr gut, find folgend«: Leutr schuß), Obermatrose «tn Poltzetfoldat t Obermatrose Karl Meyer (Fletschschuß linker Unterschenkels Matrose Agathon (rechter Oberschenkel), drei schwach, Soldaten (von denen einer später gestorben) schwer verwundet; Obermatrose Geißler Weifchschuß rechter Oberschenkel), Boot«. mann,maat Bieder (Etretfschuß linker Fuß) leichtverwun- d«t. Besonder» halben sich ausgezeichnet Fregattenkapitän Tägert, Kovvettenkapitän Siemen». Leutnant z. S. Erhard. Die beobachteten Verluste beim Gegner wären vier Tote. Nach den Angaben Gefangener wurden Jrmaton und der OLerhäuMng von Tomara verwundet. Am 29. Januar habe ich verlegt Tor- moran nach Metlanim, Nürnberg nach Ronkitt, um in der dorti gen Gegend da» Landungskorp» auszuschiffrn und Fühlung mit dem Feind« zu suchen. Planet ging nach der Pakintnsel, um dort einige schuldige Jokoit» festzunehmen. Vom SO. Ja nuar bi» zum 2. Februar marschierten alle Landungrkorp» kon zentrisch aus Jmpiep, südöstlich und oberhalb Naukiop im Dscho- katschgebtrge, wo der Gegner stehen sollte. Sein, Stellung wurde geräumt vorgefunden. Sodann wurden di« Landungskorp» mit den Polizeitruppen in Detachements auf Kitt, Matlaniin, östliche« Dschokadsch und Palikir -um Fühlungsuchen mit dem Gegner verteilt, wobei sie von loyalen Eingeborenen! unterstützt wurden. Am 6. und 7. Februar erg alb« n sich au» Hunger und Zweifel am Siege ihrer Sache 28 waffenfähige Jokoit» mit IS Frauen und Kindern, unter ihnen zahlreiche am Blutbade vom 18. Oktober Beteiligte. Ei« sagen ans. di, Erstürmung ison Naukiop hätte de» Gegner Hst «nw lt» «nd erklärtin Ueberein. Huß für di, Herbeiführung einer .. . . .... .'teLenenverfichervngfür Pri. . vatang,stellt« — daß auf d«r Grundlage dies», Entwurse» «ine Lesttedigend, LäsUNg der »ersicherungsfrage möglich ist, w«nn di, vom Hauptawschuß vorgeschlagenen verbessermrgen berück« fichtigt werden. Insbesondere erwartet der Privatangchtell« tentag di« Erhöhung der Im Entwurf vorgeschlagenen Beiträge und dadurch mn« «ntfprMhmid« Erhöhung d»r Leistungen. Dir Prtvatangest«lltentag richtet an den Hohen Bundesrat dt« dringende Bitt« um schnelle Erledigung der Vorlage, damit diese noch von dem gegenwärtigen Reich,tag« verabschiedet werden kann. Dem Reichstag« dankt der Prioatangchtellten- tag für di, bisherig« wohlwollende Förderung de» großen Ziele«. Er hat mit Befriedigung davon Kenntnis genommen, daß di« Fraktionen de» Reichstag«, den festen Willen haben, ihrerseits alle» mögliche zu tun, um die baldig« Verabschie dung d«» Gesetzentwurf«, herbetzuführen. Von d«n Arbeit gebern und ihren Organisationen erhofft der Prtvatangestell- tentag, daß fie in Würdigung der guten Lag« der Angestellten, sondern auch für Lerufsfreudigkeit und Schaffenskraft und da mit schließlich für da» Verhältnis zu ihren Arbeitgebern, -ur Folge haben wird, die Erledigung de» Entwurf«» noch im gegenwärtigen Reichstag« fördern helfen. An die gesamte Prt- vatangestelltenschaft, insbesondere dt« außerhalb de» Haupt- ousschusses stehende, richtet der Privatang«lstellt«ntag die Mah nung, in Anerkennung der Schwierigkeiten der Durchführung «ine» so großen Sozialgesetze» «ettergehende Einzekwünschö jetzt zurückzustellen und einmütig auf den durch di« Gesetzes vorlag« und di« Beschluss« de» Hauptausfchusse» geschaffnen Die Sühne für Porrape. Am 10. Januar hatte di« Etraftxpedition de» Landungs korp» der deutschen «Kriegsschiff« vor Ponape gegen die Dscho. kadsch«-L«ute mit der Erstürmung ihre» befestigten Lager» auf der Dfchakadsche-Jnsel begonnen. Ein Teil von ihnen war in da» Innere dieser Insel sowie von Ponape geflüchtet. Das Landungskorp, hat inzwischen sein» Operationen fortgesetzt und di« Aufständischen au« ihrer letzten festen Stellung vertrieben und vollständig zerstreut. Leider find dabet, wie wir schon gestern telegraphisch kurz meldeten, aus deutscher Seite auch zwei Tapfer« gefallen und mehrere verwundet worden. Mit der Erstürmung de» letzten festen Lager» der Dschokadsche-Leute dürfte die Expedition im wosentltchen beendet sein Der älteste Kommandant der vor Ponape versammelten Kriegsschiffe (Em den, Nürnberg, Eormoran, Planet), Fregattenkapitän Voller, thun, meldet telegraphisch au« Jap über dt« Fortsetzung der Expedition: Am 24. Januar und an den folgenden Tagen wurde die auf der DschokadAeSpitze befindliche Besatzung durch Schüsse au» dem Busch beunruhigt. Hierbei wurde Obersignalgast Gün ther von der Emden schwer verwundet ^Oberschenkel und Un terleib); am 27. Januar erlag er seinen Wunden. Durch Niederschlagen und NtederLrennen .de» Busche» und Räumung der Farmen wurde Wiederholungen vorgebeugt. Di« Besatzung auf der Dschockadschspitze der Insel bestand aus 2 Offizieren, 1 Deckoffizier, S8 Mann, auf der unteren Insel 1 Offizier, 1 Föhn- rich, S4 Mann. Am 26. Januar wurde der Feind beiNauktop in starker Stellung auf einem SOS Meter hphen Felsenabhang angetroffen. Er hatte auf einen schwalbennestarttg geformten Bergvorsprung ein Stein, hau» und Steinmauern mit Schießscharten errichtet, die gut« Deckung Loten. Nach hinten war diese Stellung durch ein« 100 Meter hohe Felswand gedeckt. Ein Kammweg führt« zu einer Flanke der feindlichen Stellung eben unter der Mauer. Die Landungskorps von Nürnberg und Eormoran mit 60 Schwarzen umstellten den unteren Berg, um die Flucht des Feindes zu ver hindern. Den Fregattenkapitän Tägert ließ ich mit dem LandungÄorps von Emden und 85 Schwarzen den Feind auf dem Kammweg angretfen. Vie Stellung de» Segne« wurde gestürmt. Der Feind floh auf den steilen Berggipfel und zerstr«ut« sich. Eine Verfolgung war wegen «inbrechender Dunkelheit und «schüttet und gesplittert. Der Feind IHLtt, sich in kleine Teile zerstreut und suchte durch llmherstreifen in unwegsamem Terrain unsere Truppen zu er müden. Weiter« 7 Jokoit, haben sich am 10. und 11. Februar, Lurch Hunger gezwungen, ergeben. Am 12. Februar wurden «ter Gefangene eingebracht. Am 14. Februar stellt« sich I rma- tou mit fünf Rädelsführern. Der Gegner besteht noch aus 12 bis 14 Zersprengten, unter ihnen Samuel. Seit dem 7. Fe bruar durchziehen fünf Detachement», je 60 Mann stark, da» Ge lände von Nord-Kitt, Tomara, Palikir und Naukiop mit Unter stützung loyaler Eingeborener. Die Beendigung der Ope rationen steht bevor. Da» Befinden der Verwundeten ist befrie digend, nur lbeim Obermatrosen Meyer nicht ganz. Titania muß am 22. Februar von Jap nach Ponape zurückkehren. 3. Deutscher Privatangestellteutag. Unter Beteiligung von über 8000 Prtvatangestellten und von Vertretern fast aller größeren Privatangestelltenvrrbände Deutschland» fand, wie wir gestern schon kurz telegraphisch ge meldet haben, am Sonntag in Berlin in der Neuen Welt der dritte deutsche Privatangestelltentag statt, zu dem der Haupt- auischuß für staatliche Pensionsversicherung der Prtvatangestell- trn eingeladen hatte. — Vom Reichöamt de, Innern "mr Geh. Oberr-gierungsrat Beckmann anwesend. Ferner bein^'^ man die Rei^- und Landtagsabgeordneten Dröscher (*' ^r. Burkhardt (Wirtsch. Vereinigung), Graf Earmer-Ziet' 7* kowski, Dr. Mugdan, Büchtemann, Dr. Potthoff, Dr. Fie^ , (Freis.), Stolle, Ullrich, Schwa-, «nd Schmidt (So-.). Für dir Nationalltberale Partei erschien der Abgeordnete Stress- mann, der jedoch wegen lleberfüllung de» Saale» keinen Zutritt mechr erlangen konnte. Der «norme Besuch war augenscheinlich Len in den letzten Tagen sehr heftig gewordenen Auseinandersetzungen unter Len Privatangestellten selbst über den Gesetzentwurf zuzuschreiben. Die Freie Vereinigung für die (soziale Versicherung der Pkttatangsstellten, die den Entwurf im Gegensatz zu dem Hauptausschuß für unannehmbar hält, hielt gleichzeitig in der benachbarten Happoldsch»,. Brauerei eine Pro testversammlung gegen den Entwurf und damit sogleich auch gegen die Tagung des Hauptausfchusse«, Der Hauptausschutz legt« der Riesenversammlung der Neuen Welt einleitend fol gend« Entschließung vor: Boden zu treten. Al» Referenten traten Dr. Thissen (Hamburg), Kaufmann (Hamburg), E. Fischer (Offenbach) und Dechly (Hamburg) auf. Die Redner wurden wiederholt von einer ziemlich starken Oppo sition in der Versammlung unterbrochen, di« in der Hauptfach» ar^s Mitgliedern der Freien Vereinigung und einiger anderer Vereinigungen, die inzwischen au» dem Hauptausfchusse «««ge schieden find, zusammengesetzt war. — Eine Diskussion fand nicht statt, vielmehr wurde die vorgelegt« Entschließung mit Majori tät unter stürmischen Ptotchrusen der Opposition angenommen. — Die Minderheit zog darauf in dt« Happoldversammlung, wo Ingenieur Llldemann über da» Thema: Die genarrten Mng*- stellten spvach. In der zweiten Versammlung in der HappoldSbrauerei spra chen Kaufmann Borchardt, Ingenieur Lüdemann und Reichs- tagsochgeordneter Robert Schmidt. Hier wurde «tn» Resolution angenommen, tn der «« heißt: Die auf Veranlassung der Freien Vereinigung für di« so ziale Versicherung der Privatangchtellten versammelten pro testieren dagegen, daß der sogenannt» Hauptausschuß di« von ihm am gleichen Tag» stattfindend« Versammlung mit der irreführenden Bezeichnung Privatangestelltentag belegt. Hat man doch di« groß« Mehrzahl de, Berliner Pttvatangesteltten von der Teilnahme an der Tagung des Hauptausfchusse» aus geschlossen. Di« versammelten erklären ferner: Der Entwurf de« Vevficherung»ges«tze» für Angestellte entspricht weder d«n Erwartungen der Privatangestellten noch den Versprechungen, Lis ihnen im Reichetag« und in der Denkschrift de» Reich». :mte» de« Innin gemacht goord«n find. Die im Entwurf vorgesehenen Leistung«« find viel zu niechtza und bleiben ganz beträchtlich hinter den bescheidensten Wünschen der Angestell ten zurück. Demgegenüber zeigt die staatliche Invalidenver sicherung, daß im Rahmen der allgemeinen Versicherung bei niedrigeren Beiträgen und anderen Berechnungsgrundsätzen die gleichen oder noch höher« Leistungen zu erzielen sind. Da somit die Grundlagen Le» Gesetzentwürfe» verfehlt sind, for dert dir Freie Bereinigung für di« sozial« Versicherung der Privatangestellten erneut die Erfüllung der Wünsch« der An gestellten durch den Ausbau der Invalidenversicherung bei Ge legenheit der Reichsverficherungsordnung. Treibende Kräfte. Roma« vouS-Srabowski. (20. Fortsetzung) isi-«».-« Sefla dankt« ungeduldig — sie söhnt« sich fort — zärtlich drückte st« da» leise schnurrend« Tierchen an sich und sah füh nach Anton um, Er stand mit dem Later tn «in wirtschaftliche» Ge spräch vertieft. Sefla» Ohren fingen nur einzelne Mort« auf — „Aktien" — „Rübenbau" Da, Steckenpferd, da» di« Leiden Männer nun schon seit Wochen ritten. Sie hatte kein Verständnis für da» lebhafte In- teress« der Männer. Der Geschäftsgeist ihrer Großmutter war nicht auf sie übergrgangen. Schließlich mahnt« dt« Bäu«rin: ,Dt« Pferde sind ungedul dig — haben gestern d«n ganzen Tag gestanden." Da gab'» noch «inen raschen Händedruck -wischen den Leiden Männern, dt« sich so gut verstanden; Anton schwang sich in den Wagen, nahm dt« Zügel an sich und schnalzt« mit der Zunge. Di« Pferde spitzten die Ohren, blähten dt« Nüstern, und der Wagen kam tn» Rollen. Langsam ging e» zum Tor hinau». Di« Länder slattrrten, die Kränz« raschelten — Oktoberbläu« am r ^enlosen Himmel. Di« Lust rein und «rqutckend wt« ge. Härter wein. Urknall lag Sonnenglank. Anton sprach wentg — er führte dt« Ross«, dt« leicht scheu ten. Oft wurd« der Wagen angehalten von ländlichen Arbeitern und nur durch Lösung wieder freigegeben. Dann kreiste di« Flasch« zum fröhlichen Trunk, «nd hell« Jauchz«, verhallten in der Luft. / Auf ungarischem Bode« wurd« ihnen dir weg durchs Dorf mtt bunt« Vaud gchperrt. Da gatt'» tief tu di» Lasch» gu greifen und das Kleingeld nicht zu schonen. Hier nehmen auch die Burschen, die den Brautwagen geleitet, d«n letzten Abschied, Im wilden Wettrennen ritte» fi« zurück. Sefla wandte sich oft zurück und sah ihnen nach Dt« Federn ihrer Hüte wippten, die bunten Farben ihrer Festtracht leuchte ten — blasser und blasser wurden sie — endlich verschlang sie di« blau« Fern« ganz. Da atmet« Sefla tief auf, und «in« leicht« schamvoll« ver- legenheit huscht« LLer ihr Gesicht. Jetzt war fie allein mit ihm, ganz allein ., . Jetzt wird er di« Pferde langsam gehen lassen — wird fie an sein« Brust ziehen — seine Hand wird zärtlich über üh« Wangen streichen und sein Mund wird süß«, törichte Worte flü stern, wie fi« solche gestern erlauscht zwischen ihrem Bruder und seiner jungen Frau. Schüchtern hob fi« den Blick — sah, wt« er dasaß, gerade, starr, immer den Weg vor sich tn den Lugen, immer die Sorge um dt« jungen Pferde tn seinem Denken. Jedem Stein Log er sorglich au», nahm die Zügel kürzer bei jeder Steigung des wel ligen Wkge». Nur hin und wieder drängte sich ein Wort Wer seine Lippen. Ein kurze», erklärende» Wort, wie e» verständige Menschen sprechen — durch nicht» bewegt. So, genau so hatte er am Morgen mit dem Vater über die Zuckerrübe gesprochen. Da schämt« fi« sich ihrer zärtlichen Regung und drängte fi« mit festem Willen zurück. Aufrecht und stolz saß fi« auf ihrem Platze — gab fi« acht auf Anton» verständig« Reden. Aber auf dem Grunde ihrer Seele zitterte der erst« Schmerz grausamer Enttäuschung. Gegen mittag kamen fi« an d«r Zuckerfabrik vor. bet und hielten zur Fütterung vor der Schenke, di« am Wag« lag. Dt« schmutzigen Räum« de» stark besuchten Gasthause» waren überfüllt mit Arbeitern au» der nahen Fabrik, Tagelöhnern, Fuhrleuten. Sefla zog vor, «inen kleinen Imbiß auf dem Wagen zu nehmen. „Die Mutter hat «ingepackt, sag)» st« lächelnd zu Anton und holt, Brot «ad Fletsch nebst Wein au» ihrer Hand tasche. Nur für da» Kätzchen Lat fi« «m Milch. Leicht strichen ihr« Finger durch da» kurzhaarige Fell d«» Tierchen»! G» schaurrt« techo . . . »iuck> nimmst «twas LebeoLe» aus der -st. mat mit" Warum zog es plötzlich mit leisem Weh durch tbr« Seel«? — ließ ihr« Augen zurück zu jener Stätte wandorn, dt» fie am Morgen voll Glück und Seligkeit verlassen . . . warum? War nicht alle» noch so wt« gestern? Nicht» hatte sich geändert und doch — fie seufzte tief auf und sah auf Anton, der die Pferd« besorgte. Es legte sich «in weher Zug um die jungen Lippen, als fi« ihn gar so sachlich bei der Beschäftigung sah. .Mir wollen di« Kränz« und Fahnen vom Wagen nehmen," sagte er jetzt zu ihr. Wir haben noch einig« Dörfer vor «n», und offen gestanden, ich kann di« Faxeret nicht leiden." E» lag «ine getheime Ursache in seinen Worten, dt« Sefla nicht entging. Doch hatte sie keinen sichtlichen Grund dafür und hielt'» für Ungeduld, die der langen Fahrt galt. Obgleich st« selbst ein« kindliche Freude über den Schmuck de» Hochzetta wagens hatte, fügt« sie sich doch seinem Wunsch« und hals ihm di« Blumen und Bänder unter den Wagensitz verpacken. E» ließ sich dabei nicht vermeiden, daß ihr« Finger an dt« seinen stießen, und jedesmal fühlt« sie däbet «tn leise, Beben ihrer Nerven. Ordentlich peinlich empfand fie die Situation, wie etwa» Uner laubtes. Ihr Kopf wurde heiß in dem Gedanken, Anton bemerkt« ihre Erregung. Nachdem Anton dt« Pferde besorgt und da» Kätzchen fein« Milch hatte .nahm er, am Wagen lehnend, von den Fletschschnit ten, dt« Sefla ihm zurecht gemacht, aß mit gutem Appetit und sah mit lebhaftem Interesse in da» Getriebe rundum. Di« Kam pagne ioar in vollem Gang«. Wt« viel« Hände fanden hier ihr« Arbeit — und wie vt«l Summen wurden dort unten, hinter der schwarzen Tür de» Kon tor» gebucht! M« viel Not schafft« da, sausmüx Maschineng«- trieL« au» der Wett!' Die bitterste Not ikn Winter. Mär schon S«g«n, so «in Untern«hm«n tn unserer Gegend," sagt« er zu Sefla und, Brach damit «Mich aus. was ihn schon lange auf» lebhafteste Lchchäftigt« ..Ffretltch — «rst müssen Mi, dt« Bahn Haden,.... wird wohl noch lang« dauern, «h» sich dieser Traum für un» verwirklicht. Za, es hängt gaia von den nächsten Wahlen ad — ob wir sie überhaupt bekommen.'' (Sortfttz-rng folgt.)
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