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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 08.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191108083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19110808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19110808
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1911
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Nr. 182. Amr ika-iblilt und vnzeiger für da» Erzgebirge. Diendtag, de» 8. August 191 l reicht. Dort stehen gegenwärtig stuf Kompanien Ttratlleur», aber die LMttäroerwaltung kann mit warn wenig «»»richten, de» Faktoreien nicht de« gmMnfchten Schutz geMkhren, «eil Je dag» tri weitem nicht ^»»reichen, arnd st« fordert erheblich mehr. Da M»n gerad« di« Kolonie Ea-on al, Kompensation go» nannt wird, so kann «ran sW denken, war für «usgaLen »n> dort wohl devorpänden: di« Vermehrung der Kameruner Schutz, truppe nm vielleicht 1000 Mann! Mit dieser Kolonie Eaton steht w stLerhanpt schlimm; «ach dem Urteil de» Generalgouwer- neuro Merlin selber, der sonst «in großer Optimist ist, entwickelt ste sich ganz unbefriedigend, war «, dem Mangel an Verkehr«. Möglichkeiten und Mißgriffen der Verwaltung, aber bezeichnen derweise auch dem bösartigen erschlaffenden Klima Mchreibt, da» die Energie der Europäer lähmt. Der Handel Gabon» sank von 11,7 Millionen Frank im Jahre 1908 auf SL Millionen im Jahre 1909l Vie Frag« ein«« sofortig«« Einberufung do» «richotage». wie Köln. Ztg. meldet au« Berlin: Die Nattsimlliberale Korrespondenz verlangt, (wie da» Auer Tageblatt gestern schon meldete. Die. NedJ in einem sehr heftigen Artikel, daß der Reichotag sofort einberusen werde, um vor dem endgültigen Ab schluß der Verhandlungen Wer Marokko gehört zu werden. Die Frage, ob Deutschland in Marokko vor Frankreich -zurückwelchen soll, gehe nicht nur Herrn v. Kiderlen-WSchter und den Kaiser etwa» vn, sondern auch da« deutsch« Volk. Da» ist unzweifelhaft richtig und deshalb Mrd da« deutsche Volk durch sein« Ver- trete» im Reichstag auch selbstverständlich mitzureden haben, ,da nach der Reichiwerfassung ohne den Reichstag keine Verträge mit dem Ausland« geschlossen werden dürfen. Es kann also gar nicht in Frage kommen, daß da« deutsche Volk und der Reichs tag al» quaatitö uSgligsadle behandelt werden, und e» trägt sich wohl niemand mit dieser Absicht. WelchenZwecke» aber haben sollt«, den Reichstag j« tztsofort einzuberusen, nm seine Meinung zu hören, ist nur schwer erkennbar.. Spanisch« Truppenlandungen in rarrasch. Di« Dail, Mail meldet au» Tanger, daß da, spanische Tran»- portfchkff Carlo» V. weitere 100 Eeesoldaten und der Kreuzer Pelago KO Eeesoldaten und eine Militärkapelle tn Larrasch g e - land et hat. Politische Tagesschau. Au« 8 August. * Rücktritt des österreichischen Kriegsminifter». An maß gebender Stelle in .Budapest wird bestStigt, daß der Kriegs. Minister Schönaich au» Gesundheitsrücksichten sein Entlas sungsgesuch eingereicht habe. Sein Rücktritt könne als vollendete Tatsache gelten. Nachfolger Schönaichs Mrd wahrscheinlich Gene- ral Krobatin werden. * Am End« de» Malissoreuaufftande». Bi» -um Sonntag find üb«r 790 Albanier -urückgekehrt. Der König von Montene- gro hat dem Sultan zur Beendigung de» Albanieraufstande» tele- graphisch beglückwünscht. Die Meldungen auswärtiger Blätter, wonach Montenegro für den Unterhalt der Malissoren ein« Entschädigung verlange, werden amtlich als unzutreffend bezeichnet. Montenegro würde jedes derartige Anerbieten ent. rüstet zurückweisen. * Beunruhigend« Nachricht«, voa Kreta. Aus Konstanti nopel Mrd.nach Athen gemeldet, daß ernste Ereignisse vor der Tür stehen. Die Chefs der verschiedenen Richtungen haben sich zu gemeinsamem Vorgehen zusammengeschlossen. In. dessen hat Mchalidakes, der Führer der Opposition, es abgelehnt, di« Leitung der neuen Bewegung zu Wernehmen. * Zur Lag« auf Haiti. Nach einer Meldung de» Newport Herakd sind Präsident Simon, seine Frau, sein« beiden Söhne und Tochter,in Kingston eingetroffen. Sie waren von dem haitiani schen Minister de» Aeußern begleitet. Der Korrespondent de» genannten Matte» erfährt, daß di« Deuts ch« n mach Ansicht de« Minister» de» stleuheren von Haiti den General Leconteun- terstützen, während Präschent Simon von ihnen beschuldigt Mrd, daß er Hilfe von den Amerikanern angenommen habe. * Eine neu« Karlifteagesellschast. In Madrid wurde eine neu« KarlistewEesellschaft in* Leben gerufen, mit der Beftim- mung, den.Karlisten tn Barcelona tatkräftige Unterstützung zuteil werdsn zu lasten. Dis neue Gesellschaft nennt sich Santa -ermandad. Pie republikanische Zeitung El Progresto, bekämpft Treiben ist da, Gegenteil der Fall. Der Schuß von vorn oder auf seitlich vorbeiziehendes Wild ist schon an für sich schwor, und der Fasan entwickelt, sobald er erst im Schwung ist, ein» ganz respektable Geschwindigkeit. Auf den Landedelfitzen in England ist jeder Park mit Fasanen bevölkert, und eins Treibjagd auf Fasanen gehört dort zu den alltäglichen Belustigungen der vor- nehmen Gesellschaft, die sich auf den Schlössern de» hohen Adel» tn jedem Herbst zusammenzufinden pflegt. Auch die Damen pflegen daran teitzunehmen. . . . Dies« Art von Jagsd ist nicht anstrengend. Auf wohlgepflegten Kieswegen geht man zum Treiben. Jeder Stand ist mit einer au» Reisern geflochtenen Schutzwand versehen. Die Damen führen ganz leichte Doppel flinten von Keinem Kaliber, die ihnen von einem Diener ge laden zugereicht werden. Zn Deutschland ist es nicht Sitte, daß Damen an Jagden teilnehmen. Die alljährlich stattfindende Geweihausstellung Mrd nur von vier bi» fünf Damen de» hohen Ad«l» mit Trophäen regelmäßig beschickt, und ganz selten findet man auf den Edelsitzen tn OstelLien Damen, di» an Jagden auf Flugwild teilnehmen. In Oesterreich und Ungarn herrschen in dieser Beziehung ähnliche Zustände wie in England. Da gibt e» auch Damen, die alle Strapazen, der Eebirgsjagd mutig auf sich nehmen, di« stundenlang klettern, um auf eine Gam» oder einen Auerhahn zu Schuß zu kommen. Da» Weidweük hat in zivilisierten Ländern den Reiz der iS«, fahr völlig etngebützt. Es sind nur die Strapazen übrig ge blieben, und die find manchmal auch nicht sehr groß. Der virsch. gang, der im Gebtrg« noch Körperkraft und Ausdauer verlangt, wird in de, Tiefebene zur bequemen Spazierfahrt. Da, gleich« gilt von den Treibjagden. Einzig und allein die Euchjagd im Herbst, wenn man stundenlang im glühenden Sonnenbrand über Sturz und Stoppel wandern muß, stellt noch einige Anforderung gen an die Selbstbeherrschung. Reiche Leute pflegen sich aber auch Lei der Suchjagd ihr schweres Dasein nach Möglichkeit zu er. leichtern. Sie lasten sich «inen Wildwagen nachfahren, der gut gekühlte, erfrischende Getränk« birgt, «in Junge trägt ihnen den Rsucksack nach, und öftere Ruhepausen im Schatte« eine» Baume» sorgen dafür, daß der Durst nicht zu heftig wird. Da» Abschieben der Rebhühner ist in manchen Fällen aber nicht nur ein vergnü. gen, sondern «ine schwer zu erfüllende Pflicht. Denn e» gibt Jag. de», auf denen alljährlich 1090 Li» 1899 Hühner abgsschossen wer. den könne.« und müssen. Mn paar Lag« zu Anfang Let -iligt sich Vies« neu« Vereinigung aUf da, heftigste und fordert di« Diep* bltkaner auf, eine republikanische Slttetrupp« zu bilden, dl» jederzeit zur Verfügung der republikanischen Führer stehen loll. Di« Lage tn Barcelona ist äußerst kritisch, und man erwartet jchen Augenblick Zusammenstöße -wischen R«. publikanern und Karliften. , > * Drohend, Uuruh«, „tt, dm KaLyle». Au» Ceuta wird gemeldet, daß -wischen einzelnen /dabylenftämmen fort, dauernd Feindseligkeiten -errschen, die die Befürchtung rechtfertigen, daß e» au neuen Unruhen kommen Mrd. Lnebe. sonder« sollen die Stamme von Angheri «ndllad Raß mit. einander in Feindschaft liegen. E» ist flar, daß man tn Madrid epwstgt, ob hierin «tn Grund -um Einschreiten in diesem Gebiet gefuWen werden kann. , * Et« englischer Offizier nute, Spionage» erdacht verhaftet. Unter dem Verdacht der Spionage wuchs in vr em en «in /eng. lischer Ansanterte-Offt-ier verhaftest. Der Verhaftete ist L8 Jahre alt und stammt au» vornehmer Familie. Die Verwand, ten haben einen Bremer Rechtsanwalt mit der Verteidigung de» Offizier» beaufragt und.find selbst persönlich nach.Bremen g«. kommen, um mit dem Rechtsanwalt über die weiter zu unter, nehmende« Schritte zu beraten. Di« Spionage soll den Ver. totdigungswerken in der Nordsee gegolten haben. Die Tat soll aber nicht quD Gewinnsucht geschehen sein, lediglich die Stlchk nach Ruhm ist angeblich da» Motiv gewesen. - Japan uud di« Schied»»ertrag»Iomödi«. Die Korrespon denz de» äußersten Ostens meldet, daß der japanische Minister. Präsident dem Schichsgerichtsvertrag mit Nordamerika lehr feind, lich gegenüberstehe und erklärte, daß für Japan ein derartiger Vertrag nicht in Betracht kommen könnte. Engländer und Am«, rikaner seien von der gleichen Raste, und Japan habe ja er fahren, daß da» Haager Schiedsgericht nicht ganz qh »«Vorurteil gearbeitet habe. E» sei kein Zweifel, daß di« weiß« Rast« unter sich einig vorgeh«, deshalb müsse Japan Amerika gegenüber -skeptisch bleiben, wenn auch die Bezieh»«, gen freundlich seien. Ans dem Königreich Sachsen. Neu« Tumult« bei den Alkoholgegnern in Dresden. Die Tagung der Alkoholgegner tn Dresden am Sonntag zeitigte wiederum große tumultarische Svenen. D.n Hauptoor« trag hielt Professor F o r e l, der bkkannle ZtUIcker Gelehrte,der über das Alkohoikapttal und die Notwendigkeit von besten Bekämpfung sprach. Auch der Vortrag Forels hielt sich mit s-siner maßlosen Schärfe und den schweren beleidigenden Ausdrücken im Rahmen des radikalen ProgammeS, da» anscheinend mit bestimmter Absicht für die Tagung aufgestellt worden war. Eine der schlimmsten Tatsachen, so führte Forel aus, bilde tn dem Kampf der Alkohol- bekämpfung die Abhängigkeit der deutschen Presse. Die Presse werde systematisch zu Entstellungen mißbraucht. Der Einfluß der Brauereien erstrecke sich sogar auf ärzt liche Kreise md wissenschaftliche Fachblätter. Sogar die Errichtm g von Lehrstühlen wollten sich die Alkohol- kämpfer erzwingen. Tin reinlicher, ehrlicher Staat habe die Pflicht, die Produktion des Alkohols zu Trinkzwecken zu beseitigen. Die Auffüllung falscher Tabellen durch die Brauer in der Dresdener HygieneauSsttllung schlage der Hygiene geradezu ins Gesicht. Pfarrer Bur k-Auerbach bezeichnete tn seinem Referat die Alkohol produktion als eine unsittltcheErwerbsquelle, der auch bei uns wie in anderen Ländern da« Brandmal de» Verbreche, rischen aufgedrückt werden müsse Im Laufe der Verhandlungen kam es zu Zusammenstößen zwischen den Freunden der Antialkohotbewegung und den anwesenden Gegnern. Hierbei fielen Ausdrücke wie Lügner, Betrüger, Schwindler, V rleumdcr usw. Den Höh punkt erreichte der Tumult, als plötzlich das elek trische Licht ausging unk die Versammlung läm ere Zeit im Dunkeln sitzen mußte, was auf einen Racheakt der B au,r zurück geführt werden soll Erst lange nach Mitternacht ging die Ver- sammlung auseinander. In der Debatte ergriff auch der bc- kannte Dresdener Finanzier Geheime. Kommerzienrat Ärnhold das Wort für den Alkohol. E * Bärenstein t. E, 7. August. VomBärenstein. In Gegmwart von Staats- und Gemeindevertreter», sowie der Erz- auch der Jagdherr daran. Dann hat er da, Vergnügen satt »nb überläßt da» weiter« seinem Berufsjäger, der sich natürlich nach Hilf« umsieht. Aus diese Weise kommen auch Jäger, denen ihr Geldbeutel nicht da» Pachten einer eigenen Jagd erlaubt, zu ihrem Vergnügen. Die Vermittelung ist leicht hergestellt, weil im Herbst die Jagdzeitungen von Inseraten wimmeln, in denen tüchtig« Schützen zur Hilf« Leim Abschuß gesucht, werden. And«, rersetts gibt es Jäger, di« Wer so viel.freie Zeit verfügen, datz sie sich für den Abschuß jeder Wildart zur Verfügung stellen kön nen. Sie verlangen und erhalten dafür gastfreie Aufnahme, und meisten» Werden ihnen auch die Patronen vom Jagdherrn gelie fert. Man. kann darin ein Entgelt Mr die zu leistende Arbeit erblicken. Diese gang« Entwickelung ist nicht» andere», al» di« Folg« der Mode, die den reichen Leuten vorschreibt, daß sie dem Weid- werk huldigen und sich eine Jagd zulegen müssen. Die erst« Folge war, daß die Preise der Jagdpachten in wenigen Jahrzehnten ein« fabelhafte Höhe erreichten, di« e» vielen tüchtigen Jägern un möglich machte, sich ein Revier zu pachten, weil die Unkosten auch nicht zum zehnten Tetl von dem Ertrag de» Weidwerk» ge. deckt wurden. Die zweite Folg« war eine sorgsame Hege und systematische Bermehrung de« Wildstandes, die jetzt die Heran, z-iehung von Helfern zum Abschuß erforderlich,macht. So hat eine unerfreuliche Entwickelung Met gute Folgen gezeitigt. Und es ist nur recht und billig, sdatz die Reichen Mr die Ehre, eine eigene Jagd zu besitzen, an ihrem Geldbeutel gekränkt werden. Daß die» in recht ausgiebigem Maße -geschieht, kann durch ein paar Zahlen bewiesen werden. Nicht weniger al» 90 Millionen Mark wer. den alljährlich Mr Jagdpachten bezahlt. Da» ist im vollen Sinn« dqs Worte» «in« Abgabe der Städter an da« platte Land. Zu dieser Summe kommen noch di« Kosten der Jagdaufsicht, Mr di« Fährte , und den Aufenthalt im Revier, Mr Hunde, Gewehrs und Patronen und Mr Bewirtung der Jagdgäste bet den großen Treibjagden. Deshalb braucht sich niemand zu wundern, wenk man die Selbstkosten des Jagdpächter» für jede» erlegte Huhn auf drei Mark, Mr jeden Hafen auf 19—18 Mark beziffert. Datz der Marktpreis aber sich nicht nach diesen Unkosten richten kann, da für sorgt die Konkurrenz, .und wir können getrost der Wonnezett entgegensehen, tn der das Rebhuhn sich mit dem Sauerkraut zu. sannrentut, um uns eine« kulinarischen Genuß zu bereiten. -ebtralmrein« von wer und von benachbarten Orten wnrde aus dem fllkalttchen GLre> st- n Basaltberge die Wahl de« Platze« Mr Unterkunstsbau» und >u«stcht«turm, sowie die Fest setzung de« Ltiaßenzuge« nach dem Berge getroffen. Man hofft, daß du« Mtvtstenum seine Zustimmung zu der getroffenen Eini gung erteilen wird, s-> daß dem Baubeginn dann nicht« mehr im Wege sieht * gw'cka«, 7. August. Groß feuer aus einem Z wik lauer Spacht. Durch Blitzschlag entstand g.stern abend wäh rend des Gewitter« aui den Kohlenwerken der Altgemetnd« Bockwa ein Großfeuer, daß die umfangreichen Schachianiagen über Tag fast vollnändin vernichtete. E« veibrannten die älteren Bau- ltchkeiten di« Kohlenwäsche, di« Kohlenbeausichligungsanlagen sowie groß« K. hlenvorräie. Durch den Änsturz de- Mannschaflsförder- schachte« wurde den unter Tag weilenden Bergarbeitern der Au«, gang versperrt; sie wurden durch einen anderen Schacht ge- rettet. In den Werken find 800 Arbeiter beschäftigt. De, Schaden an Maschinen us«. »st sehr groß, aber durch Versicherns gedeckt. Der Brand war heute früh noch nicht gelöscht. ' Schletta«. 7. August. Brand. Gestern abend ist die in unmittelbarer Nähe der Erzgebirgtschen Maschinenfavrik stehende massive Scheune samt den darin geborgenen Erntevorräten, Maschinen und landwirtschaftlichen Geräten bis auf die Umfassungs mauern niedergebrannt Da» gegen 10 Uhr avSgebrochene Feuer wird aus böswillige Brandstiftung zurückgeittt-rt. * Rossau bet Mii'weida, 7. August. .Auf dem Rad in den Tod. Tödlich verunglückt ist am 'Sonnabend m der Nähe de« Restaurant« Tivoli in Crumbach vei Hainichen der in Ober- roffau ansässige Schuhmachermeister Bruno Beck. Auf einer Rad- fahrt nach Hainichen begriffen, verlor er die Gewalt über das Rad und fuhr mit voller Wucht tn em ihm entgegenkommendes Geschirr hinein. Schwerverletzt wurde der Verunglückte aufgehoben. Während de« Heimtran-porte« trat der Tod ein. * Plaue«, 7. August. Seltene« Jagdglück war einem hiesigen Schützen, dem Privatmann GoSwtn Feustel, be- schieden, al« er auf MteleSdorfer Revier der Jagd nach Hochwil oblag. Bei dieser Gelegenheit kam ihm ein stattlicher Zahn ender vor da« Rohr, den er mit zwei wohlgezielieu Schüssen zur Strecke brachte. Der Kapitalhirich hatte das ansehnliche Ge wicht von 286 Pfund und fiel besonder» durch seine Größe und sein schön geformte« Geweih auf. * Oelsnitz i. v., 7. August. Tod durch Insekten stich. Der Weber Meine! wurde von ein'm Insekt an der Lippe gestochen. Der Verletzte schenkte dem Stich zunächst keine Beach- tung. Schließlich schwoll da« Gesicht sehr stark an. Trotzdem alles geschah, um ihn zu retten, konnte ihm doch nicht mehr ge holfen werden. Zwei Tage später starb er an den Folgen jenes Stiche». * Roßwein, 7. August. Der Nonnenfalter tritt in hiesiger Gegend wiederum in stärkerer Zahl auf. Jm Gersdolfer Rittergutsforst wurden in voriger Woche an zwei Nachmittagen 3000 Falter durch Schulkinder gesammelt, im Zellaer Staats, forst wurden an einem Tage 3000 Falter ebenfalls durch beauf tragte Schulfinder un chäolich gemacht. * Löbau» 7. August. Hohe Pachtsumme. Im hie sigen Bauamtsbezirke wurden für die O b st nu tz u n g e n auf den Staatsstraßen trotz der nicht reichen Obsternteaussichten rund 21000 M. an Pacht erzielt, während im Vorjahre bei der reichen Obsternte nur rund 16 000 M. Pachtcrlör zu verzeichnen war. Zu dem Verpachtungstermine war eine ungemein hohe Zahl von Pachtreflektanten, ca. 80, erschienen. * Eeriugswald«, 7. August. Dem Landvspenstons- verband« sächsischer Gemeinden find neuerdings Zschsila, Stebenlehn, Ausrhammer, Sehma, Berbisdorf, Stahmeln, Hammerunterwissenthal, Oberwürschnitz, Klaffenbach, Grotzburgk, Lößnitz (Stadt), Steinpleis, Rötha, Halsbrücke, Mosel, Nassau und Kreischa, ferner die Schulgemeinden Ders dorf (Bez. Chemnitz), Liebertcholkwitz und Deuben (Bez. Dres den), sowie der selbständige Gutsbezirk Falkensietn f. V. und der Kassenrevisionsverband der Städte Riesa, Radeberg, Bischofs werda, Roßwein, Nossen und Königstein beigetreten. Seit der Gründung de» Verbandes,ist die Zahl der> Mitglieder von 110 auf,176 gestiegen. * Bautzen, 7. August. Geschirrunglück auf der Eisenbahn. Unwsit der Haltestelle Suttawitz der Bautzen- Weißenlberger Eisenbahn ist gestern abend gegen s^lO Uhr Leim Passieren eine« Ueberganges ein Geschirr der Bautzener Franken, steinschen MM« vom Zugs erfaßt worden. Boids Pferds wurden getötotund der mit Roggen beladene Wagen vollstän- dig zertrümmert. Der Kutscher hat fich durch Abspringen noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Auf dieser Bahnlinie herrscht KletnbahnbetrieL, demzufolge befinde» sich an den Ueber- gängen keine Schranken. Drahtnachrichten au» Sachsen. — Planitz, 7. August. Wegen geistiger Unzurech nungsfähigkeit wurde eine Bergarbeitersfrau aus Nieder- Planitz i« der Jrrenanftal. Colbitz untergebracht. Die Frau ver suchte sich vor einiger Zeit in geistiger Umnachtung im Gemeinde- tetche mit ihrem 4 Monate alten Kinde zu ertränken. Beide wurden seinerzeit noch rechtzeitig gerettet.' —Hohenstrin-Erustthal, 8. August. Die Frau eines auf der LungMtzer Straße wahnhaften Restaurateurs stürzte gestern abend so unglücklich die Treppe Mab, daß sie schwere Verletzun. gen davontrug. Sie mußt« sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. — Meerane, 8. August. Zum Doktor der Philoso. pH ie wurde Fräulein Anna Bornemann «aus Meerane von der Universität Heidelberg nach glänzend bestandenem Doktor- examen auf Grund einer Arbeit Wer Chateaubriand promoviert. Dis genannte Dams ist sine Tochter de» verstorbenen Herrn Karl Bornemann hier. — Dippoldiswalde, 8. August, vei den Ausschachtung» arbeiten zur Talsperre bei Dippoldiswalde-Malter wurden lleberrest« eine» menschlichen Gerippe»'sowie Stücke grünen Tuche» und einer grünen Jägertroddel gefunden. Diese, Gerippe muß mindesten» seit 1881, dem Bau der Hatnsberg— Kipsdorfer Eisenbahn, dort liegen, da es direkt unter dem Bahn damm kurz «oberhalb der alten Brücke, die jetzt beseitigt wird, ge funden worden ist. — Angnftusbnrg, 8. August. Ein schwerer Unfall ereignete fich dieser Tage in einer hiesigen Fabrikanlage. Al» der ArLef. ter Loui» Schubert von hier und noch Met andere Arbeiter mit dem Hercuwschaffen der Transmission beschäftigt waren, fiel dem ersteren «tu« Etseustange so unglücklich auf di« Brust, daß er
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