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Der sächsische Erzähler : 11.06.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192206111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19220611
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19220611
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1922
- Monat1922-06
- Tag1922-06-11
- Monat1922-06
- Jahr1922
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 11.06.1922
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il Z Nicht eines gewissen romantischen Zaubers. Die Sage thront auf seiner felsigen Höhe und belebt das tote Gestein. — Wer es waet, in einer Hellen Mondnacht den Holstein M besuchen, dec Wird unauslöschliche Wndrücke empfangen. Es beleben sich die Schatten der dunklen WaLbäume. Gespen stische Gestalten Lauchen auf und nieder, huschen hin und der. Unten am Fuß des Felsens aber, nach dem tiefen Po tenziale zu, wogt ein weißes Nebelmeer, aus dem inselartig Schloß und Nädtchen Hohnstein emporvagen. Das Rau schen in den Gipfeln der Bäume klingt wie ein.- Zünde aus vergangenen Zeiten, Men Pfarrer so, daß er eiligst das Grckb, seine Hab« »Md seihe Gemeinde verließ und über die Elbe floh." — In Coswig fand er Unterkommen bei einer Witwe, und er blieb hier, bis Eruinbach wieder vom Feinde befreit war. Weißtropp. Von St. Auf einem über 100 Meter hohen Bergrücken, den öst ttch die Klatzschbach, westlich der Klsinschönberger Bach und nördlich die Elbe begrenzen, liegt das weichin sichtbare Kirch dorf Weißtropp. Umrahmt wird der Ort von ausgedehnten Obstgärten. Unter den Obstbäumen ist zumeist der Kirsch baum vertreten, und schon vor 100 Jahren löste man aus den Kirschen mehr als 200 Taler. Damals waren die son nigen Abhänge mit Weinreben bepflanzt. Der Weißtropper Wein hatte einen guten Ruf. — Der Ort ist uralt. Seine Lage zeichnet den Bergrücken aus, schon in frühesten Zeiten eine Burg zu tragen, die ähn lich wie Meißen, ein mächtiger Schutzwall gegen dis Sorbsn- Wenden war. Hier oben wurde im 10. Jahrhundert die kaiserliche Mrrg Woz oder Woez errichtet, die den Mittel punkt eines Burgwarts im Gau Nisani bildete. Andere Burgwalde dieses Gaues waren Brrssnice (Brießnitz) und Buistvize (Pesterwitz). — Zu dem Burgwart» Woz gehörten wohl die Burgen Gotzebude (KossebauLe) und Wartha (Ober- und Niederwartha) als sogenannte Stützpunkte, als Verteidigungsplätze zur Sicherstellung. i Erstmalig wird die Burg Woz im Jahre 1071 erwähnt« Sie wurde der Anfang des heutigen Dorfes Weißtropp, dessen Name urkundlich 1216 Wiztropp und auch Wsztropp läutete. — Aus der alten Veste Woz ging das Weißtropper Ritter gut hervor, dessen Gebäude auf ihren ehemaligen Grund mauern ruhen. Das Schloß zu Weißtropp ward zu An fang des 13. Jahrhunderts erbaut, dessen ältester Besitzer titz war. 1283 werden die Herren v. Schönberg, welche das Kloster „Unsrer lieben Frauen" in Geringswalde stifteten, als Besitzer genannt. Anno 1399 kam das Rittergut in die Hände des Hanus Karres und 1534 an Bernhard v. Roth- der mit Dr. Martin Luther wegen der Reformation ... Briefwechsel stand. Im Weißtropper Schloßarchive waren jene Briefe lange erhalten. 1559 wurde der Haus- Aus vergcrnzene« Tage« L.?'. .' z l -- bei WiLsdrrrff. Von 3t. Eine l,.'ihr.Stunde südöstlich von Wilsdruff liegt an der Hauptstraße, Li: Dresden mit Freiberg verbindet, das Kirch dorf Krumbach, dessen Name manche „Krumme-Bach" deu ten, La die wild-'Sau, ein Bächlein, im vielfachen Krüm mungen durch den Ort fließt. Andere wieder sind der Meinung^ daß der Ortsname sich auf die "alte Adelsfamrlie ». Srumbach beziehe. Doch Las Dorf kommt urkundlich schon im Anfänge d:s 14. Jahrhunderts unter dem Namen Grü nenbach vor, d, h. Grünbach, Wiesenbach. — In früheren Zeiten war Grumbach ein vielbesuchter Marktflecken. Mit den Jahren »st ihm aber jenes Marktrecht verloren gegangen, Den ehemaligen Marktplatz kennt man heute noch Besondere Gebräuche herrschten hier zur Kirmes. Da versammelt:» sich die Tanzlustigen des Dorfes unter einer «roßen Linde in der Nähe des Kirchhofes zum öffentlichen Tanze, Musikanten hielten hier auf, und zu Paaren dreh ten sich um die Linde Mannlein und Weiblein bis nach Mit ternacht. - / - , i ..... . , . - o Ringsum waren allerhand Buden aufgestellt, so u. a. nach einer Urkunde vom Jahre 1271 die Adslsfamilie v. Mil- Würselbuden, damals auch Rasselbuden genannt: Zinngie- . - . " ßer, Glashändler und Pfefferküchler boten ihrs Wären im Glücksspiele aus, — Der Pfarrer des Ortes erhielt von jeder aufgebauten Mitte des 17. Jahrhunderts erwirbt es käuflich ein Herr v. Güntherros. Einen Gsbäudsfliigel, der das Schloß mit der Mrche verband, ließ 1723 der damalige Besitzer Baron o. Seyfertitz aufführen. Seine Tochter und einzige Erbin ver heiratete sich mit dem russischen General, Grafen v. Tos leben. Dis Ehe wurde aber wieder geschieden. Die Frau vermählte sich alsbald darauf mit dem Grafen Bronikowsky. Ihr Sohn aus erster Ehe, v. Tosleben, der 1769 Besitzer ge worden war, verschönerte das Innere des Schlosses. Er ist es, der die Wirtschaftsgebäude wesentlich erweiterte und den Schloßgarten, der sich hinab bis zum Tale zieht, mit herrl. Parkanlagen versehen ließ. — Später erwarb das Rittergut der K. K. Generalkonsul Jakob v. Krause, ein kunstsinniger Herr, der eine berühmte Kunstsammlung von seltenen Ge wachsen und Statuen anlegte, wodurch viele nach Weißtropp kamen, um diese in Augenschein zu nehmen. — Die Kirche zu Weißtropp ist jedenfalls aus der früheren Burgkapelle heroorgsgangen, die später den Bewohnern der Siedekung Weotztropp mit zum Gotteshaus: e'mgeräumt wird, wie eine Urkunde von 1288 meldet. — Wiederholt Wurde Ll. Nagler von den Eroaten und Im Innern der Kirche finden wir eine Anzahl Grab- bedroht, steine von ehemaligen Besitzern des Schlosses. * Bem. Ueber den Namen Weißtropp ergänzt Schu mann in seinem Werke von 1853, Bd. XVIII, Seite 968 folgendes. Ob Wizdrop wirklich, wie allgemein behauptet wor den, unser Dorf sei, ist mir noch sehr fraglich. Ich nehme es lieber für Weitzschen bei Colbitz. Auch holte ich jetzt Woz «her für Hohwuschen bei Mügeln, als für Weißtropp, da sich bei jenerAnnahme die mttge« nannten Orte besser deuten lasten. — 8t. Druck und Verlag von Friedrich Mao, Lude euren kleinen Zins oder ein Stättegeld, Standgeld, schütz^ Jener Zins wurde in Gestalt eines zinnernen Tellers, einiger jh Bi Stäfer oder auch «Niger Pfefferkuchen entrichtet. — DiefeSe- , .... , bräuche dürften wohl darauf deuten, daß Grumbach einst marschall Heinrich v. Eckersberge Besitzer des Rittergutes, «ine Wallfahrtsstätte gewesen ist, —- - - Hr ist es, der 1601 das Schloß fast neu erbaute. Um die Durch den größten Teil de» Dorfes geht die Braße, welche von Tharandt über Grillenburg nach Meißen führt, Die Muren des oberen Teiles Grumbochs werden von einem Fahnvege gekreuzt, den man den Fürstenweg nennt, Auf ihm soll der Herzog Heinrich der Fromme geritten sein, wenn er bei Grumbach jagte oder auch von Freiberg nach Dresden sich begab. In dem Krumbacher Tänniat ohnweit Herzogswalde frühstückte er gewöhnlich. — Den Fürstenweg deuten noch heute einige steinerne Säulen an, die an jenem Wege vereinzelt stehen. — An zwei verkehrsreichen Straßen gelegen, hat Srum- dach in früheren Kriegszeiten viel dulden und leiden müssen, besonder» wahrend des SOjährigen Krieges. Wahrend lenes langen Krieges war Pfarrer daselbst U. Georg Nagler, geb. 1566 zu Pausa im Vogtlands. Nach dem er 10 Jahr« hindurch „Schulmeister" in Wilsdruff ge wesen ivar, wurde er 1600 Pfarrer in Grumbach und ist hier S3 Jahre al» Seelsorger und Prediger tätig gewesen. Er starb zu Srumbach im 87, Lebensjahre und liegt auch Her begaben.— Schweden ausgAüNdert, auch mit dem Tode bÄrokst, Manchmal wußt«"er nicht, woher einen Listen Brot nehmen, oder auch ein Kleidungsstück. Zeitweilig nahm er mit ande ren Ortsbewohnern seine Zuflucht im Walde, Doch immer wieder kehrte er, wenn die Feinde die Gegend verlassen, nach dem Pfarrhause zurück und fand dann alle Kasten und Schränk« erbrochen urch leer vor. Die Pest forderte auch in Srumbach ihre zahlreichen Op fer, und vielen an der Pest verstorbenen gab er das letzte Geleit. Einmal war er auch wieder auf dem Gottesacker zur Leerbimrng. Da hörte er rufen: „Die Eroaten! — Die Eroaten!"— „Sie waren be- „ »ExHtet worden in jenem Augenblicke, da sie aus dem Tha- verantwortlich für die Schriftleitung Max Niederer, vm«er Wache kamen, Dar Wort „Eroaten" erschreckte den sämtlich in Bischofswerda,
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