Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 24.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191205247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19120524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19120524
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-24
- Monat1912-05
- Jahr1912
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I.« Nr. 119. Freitag, den 24. Mai 1912. j 74. Jahrg. ,74 70 DochkilM- WMMk mtrd1211 M äie tigl. n»ttdsapl»r»«rcd»ltt« vrerae« UlMitttt u. -Ne»rttOt, aas ügl. n»ttgencdi vrerae». M «gi. Zupennlenöenlur'vreräen II, öas Xgl. 5of§1rentam1 vresclen «a Nr «t Blasewitz, Weißer Hirsch, Laubegast, Tolkewitz, Dobritz, Wachwitz, Riederpotzritz, Hosterwitz, Piluitz, Weißig, Sch-ufeld, Leutuitz-Neuostra. Publikation» - Organ uud Lokal - Anzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Läßnitzgem einden, Dresden^Striesen und Neugruna. votlagen: »Jllustr. Unterholtnn-rblott-. »Rach Feierabend". »Franen.Aorresponbenz". »Hei«> «. Rinbergarten". »HanS« ». »artenwirtschaft". »Amtliche Fremde»- ». Snrliste". Fernsprecher: Amt Druden Nr. 80S. Druck und Verlag: Glbgau-Buchdruckerei und BerlagSanstalt Hermann Beyer L Lo. Lelegramm-Adresse: Llbgaupresse Blasewitz. RebaktionSschlnß r L Uhr «itta-o. Toeechknnbe der Redaktion r S—S Uhr Nachmittag». Zuschriften in rroatttoneüen Angelegen heuen stnd nicht an den Revotreur orrs-nltch sondern ausschließlich an di« Redaktion -u «ä-reifteren Rem Ereigniffe. — Kaiser Wilhelm ist gestern Abend von Homburg v. d. H. nach Hamburg abgereist. Tie Kaiserin mit Prin zessin Viktoria Luise uird Prinz Oskar ist nach Potsdam abgefahren. — Ter Kaiser wohnt heute dem Stapellauf des Ozeanriesen „Imperator" bei und besichtigt das im Bau befindliche Schlachtschiff mit Turbinenantrieb „Friedrich der Große" in Hamburg. — Ter Reichskanzler machte in der russischen Bot schaft einen Kondolenzbesuch. — Gestern wurde der Reichstag bis zum 26. Novem ber vertagt — Tic Einleitung einer österreichischen National sammlung zur Säsaffung einer Luftflotte steht unmittelbar bevor. — In Bodenbach a. E. hat sich ein Komitee gebildet, für ein deutsch-österreichisches Bündnis-Tenkmal, das die österreichisch-ungarische Regierung auch materiell zu fördern versprach. — Ter Führer der britischen Konservativen Bonar Law sprach der Politik Sir Edward Greys das Vertrauen der Partei aus. — Telcasst-, der französische Marincminister, hat eine Kandidatur für den Posten des Kammerpräsidenten abge lehnt. — Ter Sultan Muley Hafid gab in Fez ein Fest zur Feier des Einzugs der Franzosen im Jahre 1911. — Ter russische Kongreß der Vertreter für Handel und Industrie hat der Regierung in der Tardanellenfragc die Maßnahmen überlasten. Die endgültige Annahme der Wehr vorlagen. Endlich eine Meldung vom Deutschen Reichstag, die uns freudig aufatmen läßt. Der Deutsche Reichstag hat trotz seiner etwas eigenartigen Zusammensetzung eine für das Ansehen Deutschlands im Auslande bedeutsame Tat vollbracht, er hat die Wehrvorlagen in dritter Lesung ohne Debatte und gemeinsam en bloc angenommen. Tiefe natio nale Kundgebung, von der sich nur die Sozialdemokraten und die aniinationalen Polen und der Däne absonderten, ist äußerst erfreulich und wird auch im Ausland, zumal bei Frankreich und England, ihre abkühlende Wirkung nicht verfehlen. .Auch machte es einen erfrischenden Eindruck, daß es kein Nedirer der bürgerlichen Parteien der Mühe wert hielt, auf den beinahe komisch wirtenden, phrasenhaften Protest des sozialdemokratischen Abg. Dr. Haase, zu ant worten. Dieser lieh nämlich seinem Bedauern Ausdruck, daß die Sozialdemokratie noch nicht stark genug sei, um „diese volksfeindlichen Vorlagen" zu Fall bringen zu können. Allmählich würden die weiten Volkskreise immer mehr mit „Abscheu gegen dieses Wettrüsten" erfüllt werden. Natürlich sollten diese tönenden Worte nur über die Empfindung der sozialdemokratischen Niederlage hinweg helfen und waren zum Fenster hinaus geredet, um den ewig Blinden neuen Sand in die Augen zu streuen. Uebrigens dürften noch den neuesten Leistungen der sozialdemokra.ischdn Rufer im Streit doch Wohl viele det bisherigen Lauen und Gleichgültigen in Politik, die bis jetzt gedankenlos in der Herde mitliefen, ihre Ansichten und ihre Stellungnahme revidieren. Auch dem kurzsichtigsten Bürger muß es doch aufdämmern, daß man viel eher das Bestreben volksfeindlich nennen könnte, dem Volke den starken Schutz zu rauben, hinter dem es unbekümmert seine Tätigkeit ausüben und höhere Stufen wirtschaftlicher Ent wickelung ersteigen kann. Wen die letzte Zeitperiode nicht davon überzeugt hat, daß nur ein überlegenes auch auf technischem Gebiet allen Anforderungen entsprechende- Heer und eine starke Flotte uns vor einem Angriff schützen und zwar von min destens zwei Seiten, der ist unbelehrbar, oder sagt ge flissentlich verwerflicher Sonderzwecke wegen die Unwahr heit. ! Wer die Presse der drei Länder verfolgt hat, die mit Haß und Mißgunst auf Teutschlands glänzende Entwick-, lung schauen, der weiß, daß, wer unsere Rüstung schwächt, den Krieg auf uns herabbeschwört, daß aber, wer unsere Rüstung mehrt und unser Schwert schärft, den Frieden für unser Vaterland festigt und sick-ert. Wi sind nicht schuld an diesem angeblichen Wettrüsten. Aber die deutsche Geschichte durch viele Jahrhunderte hat uns darüber belehrt, daß Deutschland, solange es uneins und wehrlos war, den Tum mel- und Kriegsschauplatz für alle Nachbarvölker abgab und daß die Blüte seiner Kultur erbarmungslos von den Nach barn zertreten und vernichtet wurde, als uns die nötige Rüstung und Einigkeit fehlte. Wahrlich, so sehr es auch den Wünschen der Sozialdemokratie entsprechen mag, die deutschen bürgerlichen Parteien werden sicherlich immer Manns genug sein, zu verhindern, daß die traurigen Zu stände eines dreißigjährigen Krieges, oder einer napoleoni schen Aera für unser Vaterland wiedcrkehren. Wenn die Sozialisten nicht Haß und Neid verblendeten, so müßten auch sie cinsehen, daß ihre antinationalen Bestre bungen in der Schwächung unserer Rüstung für die Ar beiterschaft am allervcrdcrblichstcn werden müßten. Tatsäch lich sind auch die Arbeiter aller anderen Länder viel weiter blickend und nationaler gesinnt. In Frankreich, wie in England, denken sic nicht daran, Heeres- oder Marinevor- lagcn zu Fall zu bringen, sie als „volksfeindlich" zu bezeich nen, sondern sie stehen bei ihrer Annahme mit den bürger lichen Parteien Schulter an Schulter. Tenn sie wissen, ein verlorener Krieg würde sie am ersten um Arbeit und Brot bringen. Tenn dem im eigenen Lande wütenden Kriege fallen zunächst Handel und Wandel, Industrie und Handwerk zum Opfer und Arbeitslosigkeit, Mangel und Hunger sind ihre Folgen. Wenn die Fabriken aus Mangel an Absatz, infolge des Versiegens der Bezugs quellen oder infolge direkter Zerstörung und Einäscherung, ihre Tätigkeit einstellen, dann würde es vielleicht auch vor den Augen der Scheidemann, Haase und Genosten, aber freilich z l spät, tagen. Wir wollen daher auch für diese Un verständigen mit dafür sorgen, daß die Schntzwehr, hinter der auch sie ruhig und friedlich ihrer Arbeit nachgehen kön nen, nicht niedergerissen werde. Uebrigens vergessen sie auch bei dem Schlagwort der Volksfeindl'chkeit, mit dem sie Wehr- und Marinevorlagen der Arbeiterschaft verleiden möchten, wie viele Arbeiter ge rade durch Heer- und Flottcnarbeiten dauernde und loh nende Beschäftigung finden. Von den vielen Millionen, die unsere Geschütze, unsere Gewehre und Säbel, die unsere Panzerplatten und Marinebauten kosten, wandert ja doch ein beträchtlicher, wenn nicht der größte Teil in die Taschen der Arbeiter! — Gesetzt, alle diese Stahl- und Eisenwerke, alle unsere Werften und Fabriken, die unsere Rüstung oder Material dazu, Teile davon, Herstellen, müßten den sozial- demokratiscl-en Utopien gemäß schließen, was würde dann aus den Hundertlausenden, ja Millionen durch sie beschäf tigter Arbeiter? Aber das sind Gedanken, die sich die sozial demokratischen Redner wohl hüten, anzuregen. Und doch liegen sie so klar auf der Hand, daß man meinen sollte, jeder Arbeiter müßte sie einsehen und schon aus diesen Gründen ebenfalls, wie im Auslande, mit den bürgerlichen Parteien in nationalen Sachen Schulter an Schulter stehen! Schon jetzt kann man in französischen und englischen Zeitungen eine Umkehr gewahren. Schon jetzt flaut die Re vanchelust, die noch vor wenigen Monaten, so stürmisch aus den französischen Blättern wehte, merklich ab. Ein Zeichen dafür ist, daß selbst ein Blatt wie der „Radical" zu ver sichern wagt, daß die neuen deutschen Wehrvorlagen keine Herausforderung seien, sondern lediglich eine gemeßene Antwort Teulschlaltds an den französischen Chauvinismus. Er bricht den Stab über die Revanchesucht, denn eine Re vanche rufe immer die andere herbei und diese Kette wäre unendlich. Ja das Blatt wünscht sogar eine Annäherung an Deutschland, wenn auch nicht ein „herzliches", so doch ein aufrichtiges Einverständnis ohne Hintergedanken. Eine solche Stimme aus Frankreich war bisher geradezu unerhört. Andrerseits hören wir, daß Lord Haldane wieder un terwegs nach Deutschland ist. Mag sein, daß er seinen Ur laub, wie schon öfter, im Schvarzwald verleben will. Aber ganz ohne politischen Nebenzweck dürfte dieser tatsächlich deutschfreundlichste englische Minister wohl nicht nach Ber lin gehen. Daß a!'er haben wir nur erreicht, weil wir fest blieben, weil wir un/, nicht abfchrecken ließen, unsere Rüstung in dem Maße zu verbessern und zu ergänzen, wie wir selbst es für nö:ig hielten. Tie stolze nationale Bekundung bei Annahme der end gültigen Lesung unserer Wehrvorlagen wird im Auslande dies günstige Ergebnis nur noch verstärken. Denn nur die starke und selbstbewußte Nation ist es, die ihre Gegner zur Achtung zwingt und sich und der Welt den Frieden sichert! Dr. B. Sächsische «schlichte» 23. Mai 1912. Dresden. —* Hofbericht. Se. Maj. derKönig besuchte gestern abend die zum Besten der von dem Unwetter betrof fenen Ortschaften im Bezirke der Kreishauptmannschaft Leipzig stattgesundene Vorstellung im Kgl. Lpernhause. — Kronprinz Georg traf Mittwoch nachmittag, von Budapest kommend, mit Gefolge in Wien ein und wurde am Bahnhof von dem Erzherzog Max, sowie dem sächsischen Gesandten empfangen. Ter Kronprinz stieg im Hotel Kran; ab. Am Abend gaben der sächsische Gesandte und Gräfin Rex zu Ehren des Kronprinzen ein Tiner, an dem der Erzherzog Mar init seinem Erzieher, der deutsche Bot schafter von Tschirschky, Graf Wilczek und mehrere jüngere Herren der Hofgesellschaft teilnahmen. — Ter Kronprinz trifftcheute abend um 6 Uhr 53 Min. von seiner Lrientreise — aus Wien kommend — wieder auf dem Hauptbahnhofe hier ein. — Zu den Beisetzungsfeierlichkeiten in Kopenhagen hat sich in Vertrcrung Sr. Majestät des Königs der Graf und Edle Herr Clemens zur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld begeben. In seiner Begleitung befindet sich der Legations sekretär von Schönberg. ' —"Ernennungen. Se. Maj. der König er nannte den stellvertretenden Polizeipräsidenten Herrn Lberregierungsrnt Hohlfeld zum Geheimen Regierungs rat, ferner Herrn Polizeihauptmann Liebe zum Polizeima jor und Herrn Polizeileutnant Matthes zum Polizeihaupt- mann. —* Tie Räume der Dresdner Lesehalle auf der Waisenhausstraße gewähren ein wahres buen retiro für alle, die sich rasch aus den zahllosen in- und ausländi schen Zeitungen, über die Tagesereignisse orientieren wol len. Als eine vielen willkommene und wertvolle Neuerung hat sich die Wechselbibliothek bewährt, die vornehmlich Bü cher des Tages, Broschüren aktueller Natur und aufsehen erregende Werke dringt, beispielsweise gegenwärtig den Text zu dem großen Christuswerk unsres Mitbürgers Felix Draesecke, die jüngsten Bücher von Werner Sombart und Ellen Key u. a. Der Damenwelt ist überdies, was nicht allgemein bekannt sein dürfte, ein eigenes Zimmer einge räumt, worin ebenso wie in dem Lesesaale und in dem Eck zimmer für Schreibgelegenheit gesorgt ist. Immer mehr in Aufnahme kommt auch die Benutzung des Sonderzim mers, in dem die Adreßbücher des In- und Auslandes Auf stellung gefunden haben. —*- Die Sächsisch-Böhmische Dampf schiffahrts - Gesellschaft wird während des Pfingstfestes wieder eine Anzahl Sonderschiffe verkehren lassen, um allenthalben eine glatte Abwickelung des Ver kehrs zu erzielen. Auf der oberen Strecke fahren am 1. und 2. Feiertage früh 5V0 Uhr von Dresden nach Wehlen- Rathen und umgekehrt vormittags 8.55 vonRathen-WHlen nach Dresden Oberdeckdampfer zu gewöhnlichen Fahr-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite