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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 28.09.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191309286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19130928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19130928
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1913
- Monat1913-09
- Tag1913-09-28
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Lei« tsü« orszeilMgObgllpreft »d 12 tt Kgl. llvitlttwpniiaimrcdrMen vre§öe»-2lt5ttdt u -Neutt-dt, <1-5 kgl.Hmttgerlcdl vretdei H--— Mr die Kgl. Zupenntendentur Dresden I>, dar Kgl. Forsttentamt Dresden »a *Sr alt 6e»ei»ae» r vl«se»itz, Weißer Hirsch, L«»te8«st, Lrtritz, Wrchwttz, Rietzerpoyritz, Hosterwitz, Pil»ttz, Weißt», Schlisse!», Lestsitz-Nesostr». PstlikatiosS - Orga« und Lskal«Anzeiger für Lofchwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitzgemeinden, Dresden-Giri es en, »Neugruna und -Tolkewitz. Beilagen: ,IÜ«str. Uleeh«Um»g»»l«tt-. „N«ch Arle,«»«»-. »Ar«»e»^rorreipo»»e»»-. ^Hri». «. M«»er-«rte»-. ^O«us« «. G«rte»wirtfch«st-. »««Ittche Are«»e«. «. «urttyr*. Wmesprecher: Amt Dresden Nr. 80S. Druck und Verlag: Elbgau-Vuchdruckerei und Verlagsanstalt Her mann Beyer » Ls Lelegramm-Adrefse: Elbgauprefse Blasew»» Nr. 226. I Sonntag den 28. September 1913. § 75. Jahrg. RedaktionSschluß: 1 Uhr mittags, bprechstuude der Redaktion: 4—5 Uhr nachmittags. Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten sind nicht an den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu adressieren. s^eue Ereignisse. — Heute vormittag um 11 Uhr fand die Einweihung der Talsperre im Weißeritztale bei Malter in Anwesenheit Er. Maj. des Königs, der Prinzen und Behörden statt. — Das 75jährige Jubiläum des Kgl. Lehrersemi nars in Grimma wurden gestern in Anwesenheit des Kultusministers Dr. Beck gefeiert. — In Parchim wurden von einem diebischen Offi- ziersburscheu, der verhaftet werden sollte, zwei Dragoner erschossen und ein dritter verwundet. Der Bursche selbst beging Selbstmord. — In Deutsch-Ostafrika ist durch Verfügung des Gouverneurs ein Eisenbahnrat geschaffen worden. — Der „Aviatik"-Flieger Stveffler, der als erster deutscher Flieger die «trecke Berlin—Warschau flog, hat diese «trecke (550 Km.) auch zurück ohne Zwischenlandung zurückgelegt. — Spanien hat dem Vernehmen nach die Beteili gung an der Weltausstellung in San Franzisko zugesagt. — Auf Wunsch Spaniens wird General Liautcy den Präsidenten Poincare auf seiner spanischen Reise begleiten zwecks Besprechung über Marokko. — Rußland hat mehrere Städte der Wcstmongolei durch Kosaken besetzen lassen. — Einer Londcr Meldung nach soll sich der chine sische General Ebanatsuen wegen des Todes der drei Ja paner in den letzten Gefechten von Nanking bei dem japa nischen Konsul noch nicht entschuldigt haben. Mockenkckau. TerHerbst hat nun tatsächlich seinen Einzug ge halten nn vollen Farbenschmuck seines prächtigen Laubes und in der klaren Fernsicht auf Täler und Höhen, deren Züge mit seltener Plastik sich dem bewundernden Auge darstcllen. In amethystklarem Schein floß zwischen ihren schönen Ufersäumen in den letzten Tagen die Elbe und spie gelte mit seltener Deutlichkeit Bäume und Sträucher, Wohnstätten und Fahrzeuge wider. Wohl mochten solche Tage über der Pußta blauen, als einst der ungarische Dich ter Pctöfi, der Theodor Körner der Magyaren, sein Lied dichtete, das in dem Wunsch gipfelte, dereinst im klaren Herbst von hinnen zu scheiden. Wenn aber das liebliche Elbgestade in seiner Herbst stille den Wanderer in träumerische Stimmung versetzt, so ist es bald das „politisch Lied, ein garstig Lied", das ihn wieder sehr schnell in die allen Träumen abholde Wirk lichkeit zurückführt, wenn auch die Böen der eigentlichen Saison noch nicht erwacht sind. Einige Reden in großen Parteiversammlungen sind ja auch aufgerauscht. Der ungekrönte kleine König von Klein-Tfchunkawe hat in Karlsruhe seiner Be- redtsamkeit freien Lauf gelassen und mit einer unmerk lichen Verbeugung zum Zentrum dem Block der Linken das Leben schwer zu machen gesucht. Sicherlich hätte man kei nen besseren Redner finden können, aber trotz des stürmi schen Beifalls bleibt der praktische Erfolg für die badischen Wahlen fraglich. Auch die Tagung der Sozialdemokraten in Jena, die u. a. als die Thronerben Bebels zu gleichen Rechten die Genossen Ebert und Haase enthüllte, man kann Wohl sagen, zum Erstaunen aller, hatte im Grunde kein Ergebnis von bahnbrechender Bedeutung. Wenn auch einv Fortschritt des revisionistischen Gedankens zu merken ist, so hat sich doch, wie der Gedanke der Rüstung zum künfti gen Generalstreik bezeugt, der revolutionäre Charakter der Partei keineswegs abgeschwächt. Wenn man überhaupt von einer Aenderung sprechen kann, so bezieht sie sich we niger auf den Inhalt als auf die Form. Die Tendenzen der Frontstellung gegen die bürgerliche Gesellschaft bleiben die alten. Sapienti sat! — Auch die wieder und wieder auftauchenden Erörte rungen über die Frage der Braunschweiger Nachfolge haben zu einer Klärung der Lage noch nicht geführt. Die Fahrt des Prinzen nach Gmunden zum Geburtstag seines Vaters ohne seine junge Gemahlin, die bei ihrer Mutter weilt, findet in dem Unwohlsein der Kaisertochter sicherlich eine weit natürlichere Erklärung als die politischen Kanne gießer mutmaßen. Ebensogut könnte man ja auch in der Rückkehr der jungen Exkönigin von Portugal nach Sigma ringen, die sich durch die für eine Hochzeitsreise ja aller dings recht inopportune Erkrankung sehr einfach erklärt, politische Ursachen wittern, die sicher nicht vorhanden sind. Ueber die Unannehmlichkeiten, die dem Basilcus, dem H e l l e n e n k ö n i g Konstantin, aus seiner Potsdamer Anerkennungsäußerung für die deutsche Stra tegie in Frankreich erwuchsen, haben wir uns bereits aus gesprochen. Diese intimen Reden hätten besser nicht ver öffentlicht werden sollen. Für die französische Volksseele, soweit sie in der Pariser Presse zur Geltung kommt, war wohl die Hauptsache, dem König den Beweis zu liefern, wie schutzlos er dastehen würde, wenn er sich allein auf die Freundschaft Deutschlands verließe. Allerdings, Deutsch land ist weit und die Flotten der Tripleentente liegen Grie chenland nahe genug fahrtbereit. Gerade der neue Besitz von so vielen Inseln, vor allem von Kreta, hat bei allen wirtschaftlichen Vorteilen auch einen Nachteil, den strategischen vermehrter Angriffs punkte. Man muß abwarten, ob Frankreich die Griechen durch sein grobes Aufdentischschlagen von seiner Sympa thie und Unentbehrlichkeit überzeugt hat. Nach verschie denen griechischen Prctzstimmen könnte es so scheinen. Manche Leute und auch manche Nationen bedürfen einer etwas rauhen Liebesaufrüttlung. Griechenland wird sich ja denn auch wohl auf seine Pflicht besinnen. Es wird in Paris eine stattliche Anleihe zu noch stattlicheren Zinsen unterbringen und dafür die nötigen industriellen Erzeug nisse für wirtschaftlichen Aufschwung und Neubewasfnung aus Frankreich beziehen. Ebenso sollen ja bereits Serbien und die Türkei im französischen Fahrwasser schwimmen. Man fragt sich, ob die französische Sparkasse unerschöpflich ist. Ihre neuen Wehrvorlagen kosten doch auch ein hüb sches Stück Geld. Da aber nun Frankreich der Geldgeber für Rußland ist, was schon in die Milliarden läuft, da es nun auch Spanien aus seinem Tresor beglücken will und wenn nun noch die nach dem Kriege erst recht bedürftigen Serben, Griechen und Türken aus der gleichen Goldquelle schöpfen möchten und von Frankreich selbst dazu angereizt werden: da sollte man meinen, auch die reichste Quelle könnte einmal ausgcschöpft werden. Nun, die Herren Bankiers von der Seine müssen das ja am besten wissen, auch, wie es mit der pupillarischen Sicherheit der Balka- nicr steht. Uns geht das ja nichts an. Höchstens insofern, als wir uns darum denn doch nicht von den Schuldnern Frankreichs alles bieten lassen möchten. Es ist recht erfreulich, daß Herr von Jagow den Botschafter in Konstantinopel beauftragte, den Erminister Dschavid Pascha, der sich über Deutschlands Finanzhilfe abfällig äußerte, scharf zurechtzuweisen. Gerade Deutsch land war es, das einst den Türken mit billigem Kapital unter die Arme griff, als Frankreich Wucherzinsen ver langte. Dschavid hat sich ja denn auch beim deutschen Botschafter entschuldigt, daß seine Worte mißverstanden worden seien. Im Uebrigen geht die Balkanpolitik auf den gewohn ten Geleisen weiter. Die Konferenzen in Stam- b u l ziehen sich doch etwas mehr in die Länge, als ange nommen wurde, doch scheint für Anfang nächster Woche be stimmt der türkisch-bulgarische Friedensschluß zu erwarten zu sein. Die Verhandlungen mit Griechenland sind auch noch in der Schwebe, jedenfalls hat man von einem Ab schluß noch nichts gehört. An der serbisch-albanischen Grenze gehen die Kämpfe weiter und einstweilen sind es noch die Schkipetaren, die die Oberhand haben. Wenn die doch jetzt kriegsgewohnten serbischen Truppen nut ihrer modernen Ausrüstung aber heran sind, so dürfte es wohl nicht zweifel haft sein, daß die neuzeitliche Artillerie mit den weder ein heitlich noch modern bewaffneten Arnauten fertig wird, wenigstens im neuserbischen Gebiet. Aber in den akro- keraunischen Gebirgen und in dem alten Hochland des Pin- dus wird es den Serben wohl nicht leicht werden, es mit den gewandten Bergbewohnern aufzunehmen. Bedauer lich bleibt es, wie viel Blut hier zwecklos wieder vergossen werden wird, während ein energisches Einschreiten der Großmächte schnell Frieden und Ordnung Herstellen würde. Aber keiner wagt es, auch Oesterreich nicht, das nur, wie es halbamtlich heißt, mit wachsamem Auge die albanischen Vorgänge beobachtet. Oesterreich wäre es seinem Prestige, an dem es durch die Balkankriege leider stark eingebüßt hat, schuldig, eine kräftigere Politik zu treiben'. Aber wo ist ein neuer Prinz Eugen, der den Serben die Erinnerung an den Passarowitzer Frieden und an die Einnahme von Belgrad auffrischte! — Dr. B. Weihe der Talsperre bei Malter. II. (Eigenbericht unseres Blattes.) Tie heute Sonnabend stattgefundene Weihe der Tal sperre bei Malter war von sonnenklarem Wetter begünstigt. Lustig flatterten die Fahnen im leichten Herbstwinde, als die offiziellen Gäste zur Weihefeier eintrafen, die von der Weißeritztalsperren-Genossenschaft geladen waren. Von Dresden aus verkehrte für dieselben ein Cxlrazug, der heute 8,50 früh den Hauptbahnhof verließ. Durch die Teilnahme Sr. Majestät des König s, Ihrer König!. Hoheiten des Kronprinzen Georg und des Prinzen Fried rich, hoher Staatswürdenträger, Landtagsverlreter und Gemeindevcrtrcter, angesehener technischer Beamter war die große Bedeutung gekennzeichnet, die man der Errichtung von Talsperren im allgemeinen, der Weißeritztalsperre im besonderen, beimißt. Deren Vorgeschichte reicht bis zum Jahre 1864 zurück. Damals wurde das König!. Finanz ministerium erstmalig gebeten, zur Erhöhung der Niedrig- Wässer im Weißeritztal Sammelteiche anzulegen. Was aus der letzten Zeit über den Werdegang der Talsperre bei Mal ter zu berichten ist, wurde in dieser Zeitung schon früher mitgeteilt. Ter Staat hat nach dem Gesetze vom 27. April 1906 auf die Dauer von höchstens 80 Jahren die Gewährlei stung für die von der Genossenschaft zum Bau der Talsper ren bei Klingenberg und Malter aufzunehmende Anleihe in Höhe von 10 Mill. Mark übernommen, welche mit 4 Proz. zu verzinsen und von Inbetriebnahme der Sperren ab mit Prozent zu tilgen ist. Ferner wurde der Genossenschaft ein unverzinslicher Vorschuß von insgesamt 2*/2 Mill. Mk. gewährt. Die Mauer ist nach den Plänen der Architekten Lossow u. Kühne (Dresden > ausgeführt. Finanz- und Bau- rat Lindig wurde von der Kgl. Wasserbau-Direktion mit der Oberleitung des Baues betraut, der im Frühjahr 1911 begann. Der Vorstand der zuständigen König!. Amts- Hauptmannschaft Dresden-A. wurde als Vertreter des Staates zum König!. Kommissar ernannt. Se. Maj. der König wurde mit lautem Jubel begrüßt. Nicht nur die offizielle Gemeindevertretung Seifersdorf's bot ihm und den Prinzensöhnen einen warmen Willkom- mcngruß aus treuen Untertanenherzen, auch Vereine und Schuljugend mit den Herren Lehrern waren versammelt, um ihrem König zu huldigen. Was die versammelten Gäste und Anwohner so lebhaft bewegte, dem gab der Vorsitzende der Weißeritztalsperren-Genossenschaft Herr Ingenieur Pleißner-Dresden beredten Ausdruck in einer warmherzigen Begrüßungsansprache. Nach ihm kennzeich nete der Herr Staatsminister Graf Bitzthumvon Eck- st ä d t die kulturelle Seite der Geschichte der Wasserwirt schaft, die mit der Inangriffnahme der Weißeritztalsperren
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