Der sächsische Erzähler : 14.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192505148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-14
- Monat1925-05
- Jahr1925
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 14.05.1925
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ZSMHofsroeröaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadttat» zu Bischofswerda! dcrgeSccrtt-^ Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitunginallenVolksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 18. — Druck und Verlag d« Buchdruckerei Friedrich MayG. m.K.H. in Bischofswerda. Fernspr.Nr.22 »rschrinungsweise: Jeden Werktag abends für den folgend. Tag- rtczugspreia -ür die Zett vom 15. bi» 30. April: Frei in» Hou, halbmonatlich Mk. 1.20, beim Abholen in der Geschäftsstelle wöchentlich 50 Pig. Einzelnummer 15 Pfg. — Alle Postanstalten, sowie unsere Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. 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Auch New Bork trug reichen Flaggenschmuck. Nach Washingtoner Meldungen lehnt das Staats departement jedes Anerbieten Frankreichs ab, das die Schul- denzahlung mit den Eingängen aus den deutschen Repara tionsverpflichtungen verbinden will. Frankreich, England und Italien haben beschlossen, keinen Glückwunsch zur Vereidigung Hindenburgs zu senden, sondern sich mit dem Besuch ihrer Botschafter zu begnügen. Die tschechoslowakischen Telegraphenbüros sind ange wiesen worden, Glückwunschtelegramme an Hindenburg nicht zu befördern. Abteilungen der marokkanischen Ausständigen haben die Linie der französischen militärischen Posten nördlich des Uergha-Flusses erneut durchbrochen. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leier Aus- lübrlickrs an anderer Stelle. Die Vereidigung des Reichspräsidenten. (Von unserem Berliner Vertreter.) Die Vereidigung des neugewählten Reichspräsidenten v Hindenburg gestaltete sich zu einem feierlichen und weihevollen Akt, der ganz der Würde der Stunde entsprach. Schon seit den frühesten Morgenstunden war die ganze Um gebung des Reichslagsgebäudes von starken Abteilungen der Schußpolizei abgesperrt worden. An der Umsäumung des Tiergartens und an der Budapester Straße bildeten jedoch dichtgedrängte Menschenmassen mit schwarz-meiß-roten Fah nen und Abzeichen Spalier. Das Innere des Reichstagsgc- läudes selbst war in einfacher und schlichter Form ausge- schmückt. Der Präsidentensiß war mit grünem Efeu und Lorbeer drapiert, während auf dem Platze des Reichspräsi denten farbenprächtige Blumen angebracht waren. An dem Wandfrics über dem Präsidentensitz war der Reichsadler befestig« Das Haus war bis zum letzten Platz besetzt. Alle Abgeordnete hatten feierliches Schwarz angelegt, bis auf die 5!ommunisten, die mit roten Nelken in den Knopflöchern er schienen waren. Auch die Publikumtribüne hatte der Feier- lichkeit folgend, schmarz-meiß-rote und schwarz-rot-goldene Abzeichen angelegt. In der Diplomatenloge bemerkte man das gesamte diplomatische Korps, voran den päpstlichen Nuniius Paeelli, dann den englischen Botschafter Lord d'Abernon, den französischen Geschäftsträger. Auf der Re- gierungsbnnk hatte das gesamte Reichskabinett Platz ge nommen. Dahinter nahmen die obersten Vertreter der Reichsbehörden, insbesondere die Vertreter des Reichswehr- Ministeriums, höhere Offiziere mit reichem Ordensschmuck, Platz. In der Stille des Wartens wurde dann die Ankunft Hindenburgs angekündigi Vom Brandenburger Tor her kommend und von einer Ehreneskorte von Reichswehrkaoal- lerie geleitet, wurde der Reichspräsident auf der Straße von den dort versammelten Menschcnmassen mit stürmischen 5) o ch rufen empfangen. Die Hochrufe pflanzten sich fort >"d waren bis im Reichstagsgebäude hörbar. Die Schutz polizei, die in parademäßigen Formationen ebenso wie starke Abteilungen der Reichswehr „Unter den Linden" und vor dem Reichstagsgebäude Aufstellung genommen hatte, salu tierte. In Begleitung seines Gefolges erschien dann kurz nach 12 Uhr der Reichspräsident im Reichstagsgebäude. Als er den Sitzungssaal betrat, erhoben sich sämtliche Abgeord nete wie ein Mann und beantworteten stehend den kurzen Gruß Hindenburgs, der 'n ernster und würdiger Art die Volksvertretung begrüßte. Nunmehr folgte der feierliche Akt der Vereidigung. Hindenburg, dessen wuchtige Erschei nung im schwarzen Gehrock, mit dem schlohweißen Haar und dem festen Blick einen außerordentlich tiefen Eindruck aus alle Anwesenden machte, begrüßte mit freundlicher und herzlicher Art den Reichstagspräsidenten. Und jetzt setzt die von Moskau befohlene Demonstration der äußersten Linken prompt ein. Man merkt, daß die Sache sorgfältig vorberei tet und einexerziert wurde. Die kommunistische Korona brüllt in den Saal: „Nieder mit den Monarchisten! Es lebe die Räterepublik!", worauf ein dreimaliges Hoch auf die Weltreoolution folgt. Dann verläßt sie beschleunigt da haus. yn Hindenburgs Antlitz zuckt keine Muskel. Schwei- Eine Kundgebung Hindenburgs. Reichspräsident v. Hindenburg hat aus Anlaß der Amtsübernahme folgende Kundgebung erlassen: An da» deutsche Volk! Am 26. April hak mich das deutsche Volk zu seinem Reichspräsidenten gewählt. Am heutigen Tage habe ich das neue bedeutungsvolle Amt angetreten. Getreu dem von mir geleisteten Eid will ich alle meine Kräfte daran sehen, dem Wohle des deutschen Volkes zu dienen, die Verfassung und die Gesetze zu wahren, Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben. In dieser feierlichen ernsten Stunde rufe ich unser ganzes deutsches Volk zur Mitarbeit auf. Mein Amt und mein Streben gehören nicht einem einzelnen Stande, nicht einem Stamm oder einer Konfession, nicht einer Partei, son dern dem gesamten, durch hartes Schicksal verbunde nen deutschen Volke in allen seinen Gliedern. Ich vertraue aus den Beistand des ewigen Gotte«, der uns durch die schwere Notzeit unserer Tage gnädig hin- durchsühren wird. Ich vertraue auf die in einer stolzen und ruhmreichen Vergangenheit bewährten, unsterblichen Le benskräfte der deutschen Nation. Ich ver traue auf den gerade auch in schwerster Zelt immer wieder gezeigten opferbereiten Lebenswillen unsere« Volk«. Ich vertraue endlich auf den großen Gedanken der Gerechtigkeit, dessen mit aller Kraft zu erstrebender Sieg auch dem deut schen Volke wieder einen würdigen Platz in der Welt ver- fchaffen wird. Mein erster Gruß gilt allen denen, die unter der Not der Zeit besonders leiden. Er gilt den vielen, die in hartem wirtschaftlichen Ringen um ihr Haseln stehen. Er gilt dem ganzen arbeitenden deutschen Volke, von dem die schwere Lage von Staat und Wirtschaft besondere Leistungen ersor- dert. Er gilt den Volksgenossen außerhalb der deutschen Reichsgrenzen, die mit uns durch Bande de« Blute« und der großen deutschen Kulturgemeinschaft unlöslich verbunden sind. Lr gilt besonders den Alten und kranken, die voll Sorge einem trüben Lebensabend entgegeabllcken und er gilt endlich-unserer Hoffnung, unserer deutschen Jugend, wir wollen auch weiterhin gemeinsam streben, durch ehr liche, friedliche Leistungen unserem berechtigten Anspruch gend läßt man diese Demonstration über sich ergehen. Man muß gestehen, daß die Stipendiaten Moskau« sich für ihre Verhältnisse noch leidlich benommen haben. Ganz ohne Kundgebung konnte es nach den Weisungen ihrer Herren und Meister nicht abgehen. Man verzichtete aber darauf, die Handlung selbst zu stören und machte stch, nachdem man vermeintlich sein Pflicht getan hatte, au» dem Staub«. Reichstagspräsidenk Loebe richtete nunmehr folgende Ansprache an Reichspräsident von Hindenburg: „Herr Feldmarschall! Das deutsche Volk hat in seiner Abstimmung am 26. April diese» Jahre» Sie zum Präsi denten des Reiches gewählt und Sie damit auf den höch sten und ehrenvollsten Platz der deutschen Republik beru- fen. Der Artikel 42 der Verfassung von Weimar ordnet an, daß Sie vor der versammelten Volksver tretung den Eid auf die Verfassung lei st e n. Zu dieser feierlichen Handlung habe ich den Reichs- tag zusammen berufen. Ich überreiche Ihnen die Eides formel und bitte Sie, den vorgeschriebenen Eid abzu legen" Reichspräsident von Hindenburg legte nunmehr unter lautloser Spannung de» Hause» den Eid ab, indem er die Mappe mit der Eidesformel übernahm, die folgenden Wortlaut hat: „Ich schwör«, daß ich mein« ganze Kraft dem Wohle de« deutschen Volke« widmen, seinen Nutzen mehren, Scha den von ihm wenden, die Versaisnng und die Gesetze de rlei che, wahren und Gerechtigkeit gegen sedermann üben werde. So wahr mir Gott Helsel" Nachdem der Reichspräsident dies« Worte mit eindring lichem Ernst der Stimme gesprochen hatte, hielt Reichstagspräfldenl Loebe folgende Ansprache: „Herr Reichspräsident! Durch di« Leistung de» Eid«, sind St« dem deutschen Volke verpflichtet worden. 4ch auf Achtung und Anerkennung bei den anderen Völler» Geltung zu verschaffen und den deutschen Namen von aag» rechtem Makel zu beseelen, der heule noch aus ihm haftck Durch Selbstachtung zur Achtung der Welt, durch Selb st vertrauen zum Vertrauen der anderen. Wir wollen alle danach trachten, la der Entwickln«- der deutschen Wirtschaft und de« deutschen Gemeinschaftsleben» jedem einzelnen Standes und Volksgenossen sein tägliches Brot, seinen Anteil am deutschen Kulturgut und seine mün dige Stellung in der Volksgemeinschaft zu sicher«. Daß Reichsoberhaupt verkörpert den Elnheltswlllev de« Nation. Darum reiche ich la dieser Stunde jedem Deut schen im Geiste die Hand. Gemeinsam wollen wir nm «wS- rcr teuren Token, um unserer Kinder and Lindeskiader mm- len ungebeugten Muke« den schwer«» weg gehen, der MG durch wahren Frieden zur höhe geleiten soll. Berlin, 12. Mai 1925. v. HiadeahagO Hindenburgs Kundgebun- an die Wehrmacht. Reichspräsident von Hind « nburg hat an die WDft macht folgenden Erlaß gerichtet: . An die Wehrmacht« Das Vertrauen des deutschen Volke« hat mich an die Spitze des Reichs berufen. Ich übernehme mit dech heutigen Tage nach der Verfassung den Oberbefehl übet die Wehrmacht. Mit Stolz und Freude begrützF ichHeerund Marine. Ich habe den Werdegang der Wehrmacht in der Stille von Hannover beobackstet. Gerade aus und unbeirrt geführt, ist sie dem deutschen Volk den Wetz vorangegangen, auf dem allein der Wiederaufstieg liegt: Durch harte Zuckt und Treue auch im KlnNskn awtz wärts zu Leistung uno Erfolg. Im alten Sinn für Pflicht und Opfer liegen ihre Wur»eln. Ihr HmG dein aber gilt in Gegenwart und Zukunft dem Dieim W Volk und Staat, getreu ihrem Eid und den Aufgaben, dw W die Verfassung stellt. Mit fester Zuversicht »er» traue ichaufdiedeut s ch«Wehrmacht bet meinm Arbeit für de« Vaterlandes Ricke und Gedeih«. B « rlin, am 12. Mai 1925 Der Reichswchrmlnifter: Dm Reick, pGfkdsßjft (gez.) Geßler. (gez.) v. HinvenoRrg. der überp« «ehrler Herr Rei^tampräscheaft RG an Dank für die Worte der Legrützang >le za mir soeben im Namm» der dents eag gesprochen haben, nachdem ich gemäh Kea Verfassung vom 11. «agasl 1919 den begrüße Sie namens dr- Volksvertretung und gebe dm Hoffnung Ausdruck, es möge unter Ihrer Amckgett lingen, den in den letzten Jahren unter ihrem Vorgänge dem Reichspräsidenten Ebert, begonnenen «irr» schaftlichen Aufstieg unseres Landaa fortzusetzen, die mit Erfolg angebahnte auhenpoch tische Befriedung weiterzuführen und so die furchtbare^ Nachwirkungen des Krieges sind der Kriegsfolgen, und« denen noch beute unzählige unserer Landsleute leiden, alk mählich zu beseitigen." Reichspräsident von Hindenburg antwortet« mit einem warmen und herzlichen Unterton Ai der Stimm«: „Sehr «eh. Sie herzNchfieu gegen, die »s , Volksvertretung rq»abManlsch_^ . , als ReichsprWeat geWel habe. Reichstag and «elchsprllfldeat gehören zaiammear d«G sie beide find unmittelbar au» den Wahlen da» deulschei» Volles hervorgegangen. Aus dich« gemeinsame» Graadlage allein leiten sie ihre Machlvollkommea- hei« her. Leid- zusammen «ft bilden die Verkörperung der dealfchea Soaoerllnlklll, die die Gnmdlßgß unsere, gesamten heutigen versassnageleben, bild«. Dm ist der kiese Sian der Reichem, soeben durch »nein Manneswort . ._ während aber der Reichstag die Stätte ist. wo di«
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