Der sächsische Erzähler : 12.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192507123
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-12
- Monat1925-07
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- Der sächsische Erzähler : 12.07.1925
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PvftscheckwKonto: Amt Dresden Nr. 1821. Gemeind«* v«rdan»s«ir»kafie Btfchossweeda Konto Nr. ««. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder lonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Befördernngseinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Nachzahlung de» Bezugspreis». 80. Iahrgimß Nr. 160 Sonntag, den 12. Juli 1S25 «WSW — Ein neues PreffionsMttel. Berlin, 11. Juli. Während man in den Kreise« der Reichsregierung nach wie vor annimmt, daß die Räumung der Sanktionsstädte Duisburg, Düsseldorf und Ruhrort «f Grund der Londoner Vereinbarungen pünktlich ei' ' ' wird, erörtert man in den politischen Kreisen sehr ' die Gründe, die die alliierten Regierungen zu einer «venlu» eklen Verlängerung der Besetzung dieser Städte veranlass« können. Unter anderem spricht man von der Möglichkeit, daß die Weiterbesetzung dieser drei Städte als Pressionsmtttü angewandt werden könnte, um Deutschland zur Annahme der alliierten Entwaffnungsforderungen zu zwingen. Auf diesen Gedanken ist man durch die Aeußerungen einiger französischer Blätter gekommen, in denen es heißt, „Pm^s und Brüssel würden sich sehr entgegenkommend zeigen — besonders wenn Deutschland die in der Note der Botschafter konferenz aufgestellten Abrüstungsforderungen loyal er füllt." Diese Andeutung genügt vollauf, um die deutschen außenpolitischen Kreise davon zu überzeugen, daß Frank reich und Belgien eine neue Taktik vereinbart haben, um in der Entwaffnungsfrage einen besonderen Trumpf gegen Deutschland ausspieken zu können. Neuerdings wird mitgeteilt, daß auf der Londoner Konferenz am 16. August 1924 ein Memorandum verfaßt wurde, das sich mit der gleichzeitigen Räumung Duisburgs, Düsseldorfs und Ruhrorts mit der des Ruhrgebiets be- chäftigt. Das Memorandum, das die deutsche Delegation einerzeit ausdrücklich mit der französischen und der bekgi- chen Delegation vereinbart und daraufhin dem Direktor de» Quai d'Orsay, Peretti della Rocca besonders zugestellt wurde, hat folgenden Wortlaut: Memorandum: In der Sitzung, die heute in London zwischen der deutschen, französischen und blgischen Delegation stattgesunden hat, haben der französische und der belgische Herr Ministerpräsident im Namen ihrer Regierungen die Erkläning abgegeben, daß diese sich zu ihrem Teil nicht widersetzen werden, daß dir im Früh jahr 1921 besetzten rechtsrheinischen Gebiete gleichzeitig mit de» Ruhrgebit geräumt werden.. Eine gleichlautende Ausfertigung dieses Memorandum» ist heute dem französischen und dem belgischen Herrn Ministerprä sidenten übergeben worden. . London, den IS. August 1924. " (gez.) Marx. Der Wortlaut dieses Memorandums zeigt, ck»F von alliierter Seite damals an die gleichzeitige Räumung der Sanktionsstädte mit der detz Ruhrgebiet» absolut keine Be dingungen verknüpft worden sind. Die alliierten Staats männer haben damals die Zusage gegeben, daß sie sich der gleichzeitigen Räumung nicht widerfetzm werden und damit aus jede Möglichkeit verzichtet, irgendeinen Borwand für eiste Weiterbesetzung der Ruhrhäftn in. der tzanlr zu halte«. Indem man auf diese bedeutsamst Latfache hinweist, vertritt man in den Kneifen der Reich« neaftrung die Auffassung, daß es Deutschland gleichgültig fein kann, ob die Räumung dar Ruhrhäfen aus einen gemeinsamen Beschluß sämtlicher AM erten hin oder lediglich auf die Initiativ« Frankreich« und Selgiens erfolgt. Daß England oder Italien irgendwem» Einwendungen erheben könnten, hält man in^Berlin für «wachchloiW. Im übrigen »der würde di« SknhtrännnMU bieten auch ohne größere Mengen von Besatzungstruppen zu erzielen sei. Es war ein furchtbarer Sturz, den polnisch» Groß mannssucht, die sich in Nachäffung des Imperialismus der Westmächte gefiel, am 11. Juli 1920 tat. Statt Verwirk lichung des ersehnten Traumgebildes, der Vereinigung Masurens, Ermlands und des Weichselgebiets mit der „All mutter Polen," eine blamable Niederlage von weltgeschicht licher Bedeutung, die Polens moralischen Kredit selbst bei seinen intimsten Freunden, den Franzosen, erschüttertet Die Sprache des Abstimmungsergebnisses war auch sür die Entente so gewaltig und einleuchtend, daß sie es nicht wagte, den polnischen Wünschen nachzugeben. Am 18. August 1920, dem Tage der Wiederinbesitz nahme der Abstimmungsgebiete durch die deutsche Verwal tung nach dem Weggang der beiden interalliierten Kom missionen in Allenstein und Marienwerder, mußte bet den Polen fürs erste jedes Fünklein Hoffnung verglühen- fünf Jahren in so glänzender Weise ihre Treue deutschen Volk und Deutschen Reich bekundeten, zum laß nehmen, um in gewaltige neuem Drang nach Ostpreußen zu begegnen. ! stehende aufschlußreiche Ausführungen entstammen- der Feder de» früheren Hauptgeschäfts führers der ostpreußi- scheu Adstimmungsorganisation, des Ostdeutschen Hei matdienstes Allenstein. Die Schriftleitung. Bereits vor Jahrzehnten setzten die Polen neben ande ren Lügen auch das Märchen von dem geschichtlichen Zu sammenhang Masurens und Ermlands mit Polen in die Welt. In den ersten Wochen des Jahres 1919 ging der be rüchtigte Renegat Generalsuperintendent Bursche im Auf trage der polnischen Annexionspolitiker nach Paris, um dort mit allen" Künsten lügenhafter Seschichtsdarstellung und gefälschten Statistiken den polnischen Charakter Masu ren» zu beweisen. Als Bursche» und seiner Fveunde Be mühungen bekannt wurden, fetzte in Südostpreuhen eine starke Protestbewegung gegen die polnische Begehrlichkeit ein. Ueberall in Stadt und Land wurden Versammlungen obgehalten als Bekundungen des BolkrwÄen, gegen pol nische Ansprüche. Luch di« Zagen und Trägen wurden auf gerüttelt. In vollster Einmütigkeit wurde vor der Welt Zeugnis abgelegt für echte» Deutfchbewußtsetn der nordöst lichen Grenzmark des Reichs. Die später« Entwicklung Hai es bewiesen, wie nötig die mit so ursprünglicher Kraft einsetzende nationale Bewegung war: Hätte man sich nur auf die Einsicht, die politische Schulung und den geschichtlichen Sinn der Staatsmänner de» Feindbundes verlassen und wäre man tatenlos bei dein bei vielen vorhandenen Glauben geblieben, die in Paris versammelten Weisen würden einsehen, daß eine Provinz, so voll von geschichtlichen Erinnerungen und Denkmälern deutscher Kultur wie Ostpreußen. umnSglich dem wechsel, vollen Schicksal oller Gebiete unter polnischer Herrschaft preisgegeben werden könnte, so häkle man die bittersten Enttäuschungen erlebt. Während die Polen schon froh- lockten und von einem vollen Erfolg ihrer tzochwalter Dmowski und Bursche sprachen, entschied sich in Pari» die Zukunft Masuren» und Ermlands und der vier westpreußi- Mm Krrkse in einem den polnischen Wünschen weniger Wmiaen Sinne: die von den Polen so heiß begehrten Wrvfchaftrn wurden Abstimmungsgebiet. " Mit Recht tzattm die vielen bet den Protests düngen und der Gründungde» r^ch entstandenen Ml mnlds» sich betätigenden Volkofüvrrr sich gesagt, daj B«»»DMG di» fo viel schäpfÄjchm «Le» st, sich nichr eiiMsesten, daft sie ins vereinen ein Instrumenten i allen «rsehnte Ordnung und nicht nur dem Augenblicksbedarf dienen dürfe, sondern ihre gesammelte Kraft einem Dauerwerk zusühren müsse, das deutsches Volk und Land gegen die Raubgclüste des nim mermüden bösen Nachbarn schützt. So entstand der Ost deutsche Heimatdienst Allenstein. In festgefügter Organi sation strahlte er mit seinen Krcisstellen, Kirchspielsobmän nern und unzähligen, in allen Ortschaften treu und zuver lässig arbeitenden Vertrauensmännern über das ganze ost preußische Abstimmungsgebiet aus. Den Entstellungen und Lügen der mit blindwütigem Haß gesättigten polnischen Zeitungen wurde in Flugschriften, Zeitungsaufsätzen und zuletzt in einem eigenen Blatt, den „Ostdeutschen Nachrich ten," entgegengetreten. Neben dem geschriebenen kam auch das gesprochene Wort zu seinem Recht: Hunderte von Vor tragsrednern durchzogen das Land, um jedermann Gelegen heit zu geben, das Problem „Deutsch oder Polnisch?" in sich zu verarbeiten. In der bodenständigen Bevölkerung wurde der Wunsch nach einem oereinsmäßigen Zusammenschluß aller Gleichge sinnten laut. Er wurde dringender, als die Träger der pol nischen Bewegung in Ost- und Westpreußen es so hinstellten, als ob sie, die Polen, zu Sachwaltern der Entente berufen seien und als ob die berufene interalliierte Kommission von ihnen, den Polen, gegängelt werden sollte. Die polnische Phantasie trieb üppige Blüten: Nicht nur allen deutschen Beamten, sondern auch allen in der deutschen Arbeit stehen den -und allen einer deutschen Gesinnung verdächtigen Männern wurde Ausweisung und strenge Verfolgung angc- droht, wenn sie nicht rechtzeitig sich um polnische Gunst be mühten. Die mit hypnotisierender Eintönigkeit wiederhol ten polnischen Drohungen zeitigten schon hier und da un erwünschte Erscheinungen, da es nicht jedem gegeben' ist, Märtyrer feiner Ueberzeugung zu werden. Im weitverästelten Vertrauensmännersystem des Hei matdienstes war bereits ein breiter Unterbau sür die neue Vereinsarbeit gegeben. Der bewährte Arbeitsgrundsatz des Heimatdienstes, zu seiner Arbeit Vertreter aller politischen und kirchlichen Richtungen und aller Stände hcranzuziehen, ließ sich auch in der neuen Tätigkeit erfolgreich anwenden. So kam es zur Gründung der Heimatoereine. Sie wollten den Heimatsinn pflegen und die Heimat deutsch erhalten. Lllles was der Begriff Heimat in sich birgt, drohte im pol nischen Sumpf unterzugelien. Deshalb verstand es sich von selbst, daß alle, die ihre Namen in die Mitgliederlisten der Heimatvereine eintrugen, damit ein Treugelöbnis zum deut schen Volk verbanden. In wenigen Wochen waren über 1100 Heimatvereine gegründet, die über 200 000 Mitglieder umfaßten. Die Mitgliederlisten gaben überraschenden Auf schluß über die Stärke des Dcutschbewußtfeins nickst nur in den Städten, sondern auch in den ländlichen Bezirken. Durch den Eintritt in den Heimatoerein fühlte der Einzelne sich geborgen und gesichert gegen polnische Ränke. — In ähnlicher Weise organisierte sich der Westpreußische Heimat dienst mit seinem Verband westpreußifcher Heimatvereine in Marienburg. Auch im Reich schloffen sich die Heimat treuen Ost- und Westpreußen auf ähnlicher Grundlage zu Vereinen und Verbänden zusammen. In Berkin entstand der Bund heimattreuer Ostpreußen Groß-Berlin und später der Reichsverband heimattreuer Ost- und Westpreußen. Dem Einfluß der Heimatyereine in den Abstimmungs gebieten war es zu danken, daß in Südoftpreußen und West preußen nicksts von der Zerklüftung bemerkt wurde, von der weite Teile des Reiches heimgesucht waren. Als im Mai 1920 die Vertreter der größten deutschen Tageszei tungen nach Ost- und Westpreußen kamen, erschlossen sich ihnen die Verhältnisse in den Abstimmungsgebieten wie neue Offenbarungen, und der Wunsch wurde bei ihnen und bei vielen andern rege, daß di« Gesundung des deutschen Volkes sich in ähnlicher Weift vollziehen möchte. Ss darf nicht Wunder nehmen, daß der Haß der Polen gegen alles Deutsche sich in besonder» abstoßender Form gegen den Heimatdienst Mid seine Heimatoerine äußerte. Erkannten sie doch bald, daß durch die Heimatvereine ein stvrkks Bollwerk gegen die mit Lug, Trug, Drohung und unbeschränkten Geldmitteln arbeitende polnisch« Prosa- aaida erreicht fti. Wiederholt liefen sie Sturm gegen sie. Zu den vor der interalliierten Kommission am stärksten be- tonten Wünschen der landfremden Führer der polniAen Abstimmungs-Komitees gehtMe di« Forderung nach Auf- löfun- dhr yeimatvereine. Ünermüdkkch wurde denunziert und -Hetzt und kein Mittel unversucht gelassen, mn ddr interalliierte Kommission zu einem Einschreiten zu dringen. Gegen Polens Drang nach Ostpreußen. Der 11. Juli 1920 war der Gerichtstag für die groß polnische Bewegung in Ost- und Westpreußen. Sie er litt eine so klägliche Niederlage, daß sie sich lange nicht erholen konnte. Die Bevölkerung der Abstimmungsge biet« und alle im Reich wohnenden Ost- und Westgreu ßen wollen dir Wiederkehr des^ages, an dem sie vor ihre Treue zum i An- mäkligen Kundgebungen Polens ^en zu begegnen. Rach- Tagesschau. Das Reichskabinelt trat Freitag abend zusammen, um den von dem Auswärtigen Amte ausgearbeiteten Entwurf der deutschen Antwort auf die Sicherheitsnote Briands zu beraten. Am Sonnabend soll eine Besprechung des Reichskanz lers mit den Araklionssührern der Koalition über die Zoll- tarisvorlage stattfinden, wobei die Frage behandelt werden soll, inwieweit innerhalb der Regierungsparteien eine ge meinschaftliche Grundlage gesunden werden kann. Im Steuerausschuß des Reichstages teilte Reichs arbeitsminister Dr. Brauns mit, daß bis zum 1. April 1926 sür das ganze Reich die Friedensmiete erreicht werden solle. Die deutsche Regierung hat gegen den Verlauf und das Ergebnis des Moskauer Studentenprozesses Beschwerde er hoben. Scheidemann beabsichtigt, aus Gesundheitsrücksichten sein Amt als Oberbürgermeister freiwillig niederzulegen. Die französische Sammer hat die von der Regierung ge forderten Jusahkrebite für den Feldzug in Marokko bei Stimmenthaltung der Sozialisten mit 441 gegen 29 Stim men bewilligt. .> Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus führlich« an anderer Stelle. DerSMHe ZStschosVwerüaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Dischosswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, der Schulinspektton und de« Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda' Anzeiaenpreto (in Goldmark): Die 43 nun dr« Drundschrijtzrlle 25 Psg., örtliche Aiueigen 2V Pft breite Reklamezeile <tm T«rttr.ll) 7V Psg. Zahlung i zum amtlichen Briefkurs vom Zahltag, ftdoch nicht zum Kurs vom Tage der Rechnung. — Rabatt naö Tammelanzeigen iarlstn. Aufschlag. — Erfüllungsort »rsch»tnu»s»««1se: Jeden Werktag abend» sür den folgend. Tag. V«,u,»pret» lür die Zeit eines halben Monat,: Frei ins Hou, halbmonatlich Mk. 1.20, beim Abholen in der Geschäftsstelle wöchentlich SV Ptg. Einzelnummer 15 Psg. — Alle Posianstalten, sowie unirre Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. 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