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Der sächsische Erzähler : 09.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192508091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-09
- Monat1925-08
- Jahr1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 09.08.1925
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-ßndrurfere K Sonntag, S. August, (August««Kcht< s -- ' ' von^1^bi?6LlWH Verba«- -er Manufakturifie« und Konfektionäre zu Bischofstver-a fi«. nur Die Werhanklungen über die Gntnmffnungsnote. Berlin, 8. August. (Drahtb.) Ueber die seit einigen Tagen in Berlin zwischen den interalliierten Militärkon trollkommissionen und einer weiteren Kommission stattfin denden Verhandlungen über die alliierte Entwaffnungsnote weiß das Berliner Tageblatt zu berichten, daß die Verhand lungen esnen befriedigenden Verlauf nehmen, so daß mit der Räumung Kölns in absehbarer Zeit gerechnet werden kann, wag». denW ding» ommen wird, oerrung vor. die zu de- Bervu, 8. August. (Drahtb.) Der Reichstag begann - Mit -er zwettiu »rratt,«, der Zovoorlage. Don den ttrung-parttttn ist «erin eia G-WlfimnGnhaas-ntrag die^ebe^l zur 3oll»ari°«,nAf°ml für Russische Bemühung um Frankreich. (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 8. August. (Drahtm.) Die Erklärungen, die der sowjetrussische Botschafter in Paris, Krassin, vor den Vertretern der Pariser Presse abgegeben hat, haben in den Berliner diplomatischen Kreisen einiges Aufsehen hervorge rufen. Die Darlegungen Krassins werden in Berlin als.ein Versuch angesehen, eine russisch-französische Verständigung gegenüber Deutschland herbeizuführen. Als Motiv dieser Handlungsweise dürfte die Sorge Rußlands maßgebend sein, Deutschland könne sich mit England über die Bildung eines antirussischen Blockes verständigen. Als Gegengewicht sucht nunmehr die Sowjetdiplomatie eine Annäherung mit Frankreich herbeizuführen. Schon vor wenigen Tagen hat die halbamtliche Moskauer Jstwestija die Behauptung ans- gesprochen, die deutsche Außenpolitik sei auf dem Wege, sich England freundlich einzustellen und an der Front gegen Rußland teilzuneymen. Wie wir zu dieser Angelegenheit erfahren, dürften die Erklärungen Krassins insofern ein diplomatisches Nachspiel haben, als die deutsche Regierung in Moskau Vorstellungen erheben wird. Dmm folgte als Schlichstück sine längere Debatte über denFinanzaus gleich. Nach den Beschlüssen zweiter Lesung bestimmt der ent scheidende 8 3a zum Finanzausgleich folgendes: „Um die Länder und Gemeinden instand zu halte.:, ihr« Aufgaben besonders auf sozialem und kulturellem Ge- httt zu erfüllen, werden den Ländern und Gemeinden, wenn sich ihre Anteile nn der Einkommensteuer, der Kör- ptrschaftssteuer und der" Umsatzsteuer insgesamt in den Rechnungsjahren 1925 und 1926 auf je weniger als 2180 Millionen belaufen, die daran fehlenden Beträge aus Mitteln des Reichshaushaltes, insbesondere aus dem Auf kommen der nicht verpfändeten Verbrauchsabgaben zur Verfügung gestellt werden." Das neue Kompromiß fügt nun folgenden neuen Absag hinzu: „Wenn sich in einem d?r beiden Rechnungsjahre 1925 und 1926 der Anteil der Länder und Gemeinden (Gs- rueindeverbände) an der Umsatzsteuer aus einem geringe ren Aufkommen als 1500 Millionen berechnet, so wird den Ländern und Gemeinden (Gemeindever bänden) der fehlende. Betrag auch dann zur Ver fügung gestellt werden, weim ihre Anteile an der Einkom mensteuer, der Körperschaftssteuer und der Umsatzsteuer insgesamt die im ersten Absatz bezeichnet« Höhe erreichen oder überschreiten." Unter gespannter Aufmerksamkeit des Hauses gaben Vertreter der Bayrischen Volkspartei, des Bayrischen Bauernbundes und der Deutschnationalen formulierte Er klärungen ab, in denen sie gegen die jetzige Fassung des Finanzausgleichs Bedenken vorbrachten, aber im Hin blick darauf, daß es sich nur. um eine Zwischenlösung han dele, um der Festigung -er Reichsfinanzen willen die Zu stimmung ihrer Fraktionen ausdrückten. Der Finanzausgleich wurde dann in seinen einzelnen Paragraphen, teilweise in namentlichen Abstimmungen, a n- genommen. Das Ergebnis wurde von den Parteien der Koalition mit großem Beifall begrüßt,-und am Regie- " eingefunden . „ . , in deren ». Schlieben und sein Staatssekretär Po- s Sonn- iten Le- Vor der Llulerredmlg Lhamberlain-Vriand. Englands innere Sorgen. — Bur eine politische Freund schaft! — Chamberlains Gesichtspunkte in der Pakkfrage. — Starke Gegensätze zwischen den beiden Außenministern. — Die Orientsrage wieder im Hintergründe. (Von uns«r-em-'Londoner Korrespondenten.) ' London, den 4. August 1S2S.. Augenblicklich besteht hier die seltene Lage, daß die innere Krisis di« auswärtige Angelegenheit weit überschattet. Es kommt hinzu, daß Austen Chamberlain als stellvertretender Lei ter des Hauses der Gemeinen fungieren muß, und dadurch von jeder Aktivität in der äußeren Politik völlig abgeschnitten ist. Diese zwingende Zurückhaltung, die ihm auferlegt ist, schadet von seinem Standpunkt aus jedoch in keiner Weise. Auch wenn er nicht durch seine Pflichten im Unterhaus- non außenpolttischen Betätigungen abgehalten wäre, würde er im Lande Nicht das geringste Interesse dafür finden. Wer kümmert sich denn jetzt hier um auswärtige Politik, sei es daß „draußen, fern in der Türkei", zum Beispiel in MohaMmera, bezüglich Mosuls, in Nordafrika oder Ostasten ein größerer oder kleinerer „Teufel los" ist, von Pak» oder inkernakio- «alen Schulden gar nicht zu reden. Die dringendste Rot tm eig«. nen Land« muß zuerst geklärt werden, und sie ist seit einer Gene ration kaum eine so.dringende im eigenen Hause gewesen. Briand hottezu: keinem unglücklicheren Moment an ein« Reise nach London denken können, um mit seiner politischen Tak tik persönlicher Unterredungen ein Ueberwinden der Differenzen zwischen kveu beiderseitigen politischen Anschauungen zu versuchen. Die Erfahrung mit seiner Aussprache am Gestade des Genfer See« hätte ihn übrigens skeptischer bezüglich seiner Soezialtaktik machen sollen. Und vor allem auch hinsichtlich de» Wertes gefärbter Kommuniques. Es hat selten ein unglücklicheres gegeben, al» das berühmte aus Genf, das ihm In England mehr verdorben hat, als man in Pari, glauben wollte. Er verkennt im mer noch die öffentliche Meinung in diesem Londe. Sie will sich eben unter keinen Umständen von außen leiten lasten, auch nicht von dem „Freuickü". Es gibt keinen sicheren Weg» diese Freund schaft abzutühlen, die sogen wir e« doch gerade heraus — seit geraumer Zeit nur ein« polnisch« «st, und in keiner Weste auf «in« Popularität g«gründ«1e. In gewisser Beziehung hat man an» dar indirekten Wirkung des unglücklichen Kommuniques ja auch lernt. Di« französisch« Press« erkennt letzt offen an, daß Differenzen bestehen, und da» ist unbedingt «in bester« «nglisch, Eigenliebe und da» indische Seästbawußtseiv dein, als etwa» oktroyieren zu wollen, wie es damals von Gens au» geschah. Der Besuch Briand» ist nun also, zum allerwlndefie« btt zur nächsten Woche ansgefchobea. Man geht nicht fehl, wenn man an nimmt, daß Chamberlain in freundlichster Weis« die au» der inne- ren Krisis und seiner persönlichen Bindung folgende Notwendigkeit jenseits des Kanals hat auseinandersetzen lassen. Der Außenmini ster kann auch nach der Besprechung im Unterhause aut Grund der Erklärungen des Premiers nicht sofort gefährliche Unterhal tungen mit Briand beginnen. Dazu bedarf es ausführlicher, erwä gender Beratungen im Kabinett, um nicht wieder zu weit zu gehen. ' Chamberlain, Gesichlspunkt ist nach wie vor der, daß e, unbedingt nötig ist, ml» den deutschen Staatsmännern zu gründlicher Aus sprache zusammen zu kommen. Briand möchte seinerseits aber vorher zu einer Vereinbarung zwischen Paris und London kom men. Er möchte bei seinem Besuch England vorher dadurch binden, daß er die formelle Zustimmung der englischen Regierung zu einer von Berthelot entworfenen Antwortnote an Deutschland erhält. Da liegen die Schwierigkeiten. Da ist ein Berg zu über- winden! Es ist bekannt, daß eine große Menge Vorarbeit geleistet worden ist, daß französische und englische juristische Berater derbei derseitigen auswärtigen Aemter ihre Ansichten über in den Päkt aufzunehmende Klauseln ausgetauscht haben, und daß dabei wich tige, bisher unüberbrückbare Gqgensätze zu Tage getreten sind. Die beiden Hauptpunkte der französischen Wünsche hält man ^ur Zeit sowohl für England wie für Deutschland unannehmbar. Der „Ob server" hat sie schon vor einigen Tagen richtig präzisiert. Er schrieb: „Der Pakt darf Frankreich nicht die Freiheit geben, im In- teresse seiner Alliancen im Ostkn ohne die Autorisierung des Völ kerbundes in das Reich einzumarschieren. Zweitens, der Artikel IS des Völkerbundes, der ausdrücklich die Möglichkeit einer Revi sion vorsieht, die unsere Nachbarn zur Zeit noch zurückweisen, muß dahin aufgefaßt werden, daß er genau das bedeutet, was er sagt: Man hat hier mit besonderer Genugtuung wahrgenommen, daß auch Vandervelde diese Ansicht hegt, und daß somit Belgiens und Englands Ansichten hierin identisch zu sein pflegen. Aber auch abgesehen von dem französischen Entwurf der Antwortnote an Deutschland werden sich die beiden Außenminister darüber einigen müssen, wie, und und wo sich die Unterredung mit den deutschen Staatsmännern vollziehen soll, ob in Genf — zunächst vielleicht in unverbindlicher Weise — oder etwa nach der Völker- bundskonferenz durch eine Konferenz am „runden Tisch", vielleicht in Brüssel oder Ostende oder auch im Haag oder sonstwo . . . Neben dem Pakt gibt es noch andere Fragen, über die eine Unterhaltung wahrscheinlich erscheint. Da ist die Lage in China, die Mosulfrage, die Lage in Ostafrika. Vielleicht wird sie zwischen Tyrrell und Berthelot geführt werden, wenn die beiden Außen minister dazu keine Zeit haben sollten. Gerade Mosul ist sür Groß britannien ejn sehr heikler Punkt. Die Liga hatte bekanntlich eine Kon,Mission entsendet, um die Lage an Ort und Stelle zu studieren. Sie sollte aber nur die geographischen und ethnologischen Verhält nisse als Material für eine Entscheidung des Völkerbundes erfor schen. Es war nicht an ihr, politische Vorschläge zu formulieren. Nun geht das Gerücht, über das sich bisher das Sekretariat in Schweigen hüllt, die Kommission habe in ihrem Bericht den Vor schlag gemacht, daß Mosul an die Türkei zurückfallen solle, wenn England nicht einwillige, sein Mandat über Mesopodamien unter Einschluß des strittigen Gebietes in die Grenzen von Mesopotamien auf die weitere Dauer von 25 Jahren verlängert zu erhalten. Ein böses Dilemma! Das britische Mandat würde im Laufe von drei Jahren zum Ablauf gelangt sein. Groß-Britannien könnte seine Truppen allmählich zurückgezogen haben. Der „Schutz" Mesopota miens hat Millionen gekostet. Abxr soll Britannien Mosul auf geben, das es während des Krieges -robert hat? Wird sich das Land nicht vielleicht als eines der reichsten Oelländer erweisen? Zur Vervollständigung des gegenwärtigen politischen Bildes gehört die Ankündigung, daß das Unterhaus sich bis zum 16. No vember in seine Ferien begeben soll. — Bis dahin also keine lästi gen Interpellationen über die Entwicklungen und Auswirkungen der inneren wie der äußeren Politik! . . Freilich kann das Haus zu wichtigen Entscheidungen jederzeit in kürzester Frist einberufen werden. Aber die Entscheidung darü ber, ob ein genügend wichtiger Anlaß eingetreten .st, liegt lediglich beim Kabinett. C. M. Piper. Zuspitzung de» Konflikts im Karrgemerbe. 26000 Berliner Arbeiter beschästigungsloö. Berkin, 7. August. Wie sich jetzt zeigt, ist von der heute früh verfügten Aussperrung im gesamten Berliner Bauge werbe doch eine wesentlich höhere Zahl von Arbeitern ist Mitleideickchast gezogen worden, als ursprünglich geschätzt wurde. Da di« Zahl sämtlicher im Berliner Baugewerbe beschäftigten Arbeiter, die stark wechselt,, zwischen SO- und 30000 beträgt, muß man annehmen, daß nunmehr etwa 26000 Arbeiter, die Streikenden und die ausges, rten zu- sammengrrechnet, ohne Beschäftigung sind. Es ist auch, nachdem Dpi mehr die Aussperrungen, die alle Baustellen umfassen, in Kraft getreten sind, eine weit größere Zahl von Betrieb« stillgchzgt, als der erste Ueberblick gezeigt hat. Der Arbeitoministtr, -er die Parteien zum Montag vormittag an den LerhMWkungstisch gnaden hat, wvl sich nunmehr zunächst Wrr d«n Stand der Angele;enheit informieren. vtt Veittamg des Ausstande» wird ^wahrscheinlich auf groß« Hindentiffe stoßen, da an «in Nachgeben von feiten der BanMfchÄtt kaum zu denken ist. . Finnen steht die gesamtt Bauindustrie, di« > zu verhindern gewillt ist, da schon längst von dieser Satte der Borwurf gemacht K»rch dauernde Bewilligungen'die Lohnoer- unsten der Firmen bmttitrSchtige. Auf der mben sich di« Arbeitnehmer so west oorge- ckt kaum ohne weiteres bereit sein werden» -r«chen. M>raussichtlich wird ihnen di« «e- werden, daß vor dem Beginn von «er- «ndWMgeN die Arbeit wieder aufgem käst» «uch selbstverständlich die Äwsoei jähen werden wird. Sollten auf isteser Men aufgenommen werden, so wird De «Vedsipnich rückwipende Kraft besitzen. - »r auf beiden Seiten, daß die Bermittlungsaktion erigen Auseinandersetzungen führen wrd. , iche find etwa SO 000 Bauarbeiter von dem Streit ß«n Kompromiß unter Dach und Fach zu bringen. In die sem Augenblick griff der Reichsfinanzminister mit schonungs loser Schärfe in die parlamentarischen Auseinandersetzungen i«n. Er verwahrte sich entschieden dagegen, daß das ganz» Steuerprogramm über den Haufen geworfen werden sollte Uyd daß man den Versuch machen wolle, die Finanzpolitik al« Händettobjekt zu mißbrauchen. Zweifellos wäre dieser Finanzminister gestürzt worden, wenn nicht das ganze Reichskabinett sich hinter ihn gestellt hätte. Der Ausgang des großen Steuerkampfes stellt auf jeden Fall «inen vol lendeten Sieg des Reichsfinanzministers dar, ein Sieg, der auf Kosten der Popularität ausgesochten wurde, und dessen Wirkungen auf die Lage her Wirtschaft vorläufig nicht über setzen werden können. Jedenfalls ist ein großes Steuerpro gramm verwirklicht worden, von dem man sagen darf, daß es aus einer Theorie der harten Tatsachen aufgebaut wurde, einer Theorie .deren Richtigkeit und Zweckmäßigkeit sich erst in den kommenden Jahren Herausstellen wird. Setzen das Ende der dritten Nachmittagsstunde schlpß btt allgemeine Aussprache, und mit der Einzelberatung be-, gönnen die zahllosen Abstimmungen, die immerhin in einem lebendigen Tempo vorangingen. Bei der Einkommen - steuer wurde auf Antrag der Bayrischen Volkspartei der steuerfreie Deräußerungsgewinn bei Gewerbebetrieben von 25 000 auf 20 000 Mark herabgesetzt. Anträge auf Erhöh- und des steuerfreien Einkommens wurden abgelehnt, ein An trag aus besondere Schonung der Heimarbeiter angenommen und mit diesen Aenderungen gegen die Stimmen der Demo kraten, Sozialdemokraten und Kommunisten das Einkorn- merrsteuergesetz selbst. Das Körperschastssteuergesetz, die Vermögens- und Erbschaitssteuergesetze, das Reichsbewer tungsgesetz, di« schnell hinrerefiiander folgten, erfuhren keine Aenderung mehr, sondern gingen in der.Kompromißfassung durch. Bei. den Berkehrssteuern gab es eine längere De batte, deren Ergebnis die Ablehnung von Anträgen auf -Freilassung der Lebensmittel von der Umsatzsteuer und auf Ermäßigung der Umsatzsteuer auf ein Prozent war. Es blieb bei den IN Prozent. Es folgten die Dier - und Tabaksteuer. Auch die Hücker - und Salz st euer wurden angenommen, ebenso se» Antrages wurde von den Sozialdemokraten und Kom munisten mit stürmischen Entrüstungsrufen ausgenommen. Konflikt zwischen Kem Zentrum unk der Kinken. (Eigener Informationsdienst.) - Berlin, 8. August. (Drahtm.) Die Spannung, die zwischen dem Zentrum und den Linksparteien herrscht, haj sich neuerdings außerordentlich verschärft. Nachdem da» Zentrum in einer längeren Fraktionserklärung daraus hin gewiesen hat, daß es sich in seiner Haltung gegenüber der Reichsregierung nicht von politischen Gesichtspunkten leiten lasten werde, hält man in demokratischen und sozialdemo kratischen Kreisen all« Aussichten auf eine Beibehaltung des Weimarer Verfasfungsblockes für zerstört. Das Zentrum, so erklärt man, werde von nun an seinen eigenen Weg gehen und damit die Möglichkeit heraufbeschwören, daß di« Linke auf Jahre hinaus von den Regierunasgeschäften ferngehal ten wird. Diese Taktik sei eine offene Abkehr von der Politik der Volksgemeinschaft und stelle,somit ein offenes Bekenntnis zur Politik des Bürgerblockes dar. Die Sozialdemokratie kündigt bereits an, daß sie aus diesem Verhalten des Zen trums die Konsequenzen gezogen habe. Ueber die Stellung nahme der Demokraten ist noch nichts näheres bekannt. Man nimmt an, daß die demokratische Reichstagsfraktion nunmehr in allen taktischen. Fragen mit der Sozialdemo kratie zusammengeht und sich nachdrücklichst gegen eine Bür gerblockpolitik wendet. . , genommen. : der Koalition mit „ „ rungstjsch, an dem sich äuch^der Reichskanzler eii hatte, fand eine lebhafte Beglückwünschung statt, Mittelpunkt der ReichsfinanKninffter v. Schlieben besonders hervorragender' Mitarbeiter, Staatssekretär Pitz, standen. In elfter Abendstunde vertagte sich das Haus auf abend vormittag 10 Uhr. Darin wird mit der zweit suntz der Zollvorlage begonnen. Umsatzsteuer 1 Prozent. Berlin, 7. August Da» Plenum de» A^chntag» hat heul« bei der dritten Lesung der Steuervorlagen den soM. demokratischen Antrag auf Herabsetzung -er Umsatzsteuer nna I N auf 1 Prozent äbgekAtt, gleichwohl »ft diese Frage damit noch nicht endgültig abgeschlossen, »ttuttehr lachen, wie wir mm parttuieatarttchea »reisen HSrru, heitte neue
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