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Der sächsische Erzähler : 23.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192411231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19241123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19241123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-23
- Monat1924-11
- Jahr1924
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 23.11.1924
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Sprechst. werktägl. 10-1L 4-L VUetar a««r werkt, sb 1, Sonnsbenck ab 11 vkr lZekanäl. v. leibl. u. »eel. l.eIUen, dlervosität, Schlaflosigkeit, Oemütsleicten, Wsknictsen, Nvsterls, Schlsgenksll, Osinleiclen, Kremple, Kincterkrsnkk., Skrofulose, ^agen-, Darm-, Herr-, l.unsen-, t.eber-, klieren-, (laut-, Hugen-, Obren-,Kssen-,Kgchen-etc.l.eicien,Oicht,Kksums,Hrterienverk»lk, ciurch kiaturk., klomöop., lees, ttsilmsgnet-, tteiIkvpno5e2SI.Pr»xl» krau l.lna Ttriel, Schülerin v. Or. meci. lkure-Orrnclt, Öerlln: Overstionsverkütung v. krsuenleicien. ISsäkrige praxi». llüüleum dlnolsumISuler tzmoieumleppiede dinviellmvorlsgea l-inoleumpsppe ?iZcdäooielim Lorätaea - HSulersIolle Nöbelsloüe il. Limmermsuu. Adalises Ehe. Roman von Erich Eben st ein. (4 Fortsetzung.) (Nachdnicic verboten.) III Fran Karoline Gottulan saß in ihrem mit viel Ge schmack eingerichteten Wohnzimmer und wartete am ge deckten Frühstückstisch auf „ihre Männer." Darunter waren Leo, der Gatte und der Sohn gemeint. Frau Karoline mar heute in besonders gehobener Stimmung, denn es war ihr dreiunddreißigster Vermäh- lungstag, und sie freute sich schon, den durch seine Geschäfte meist zerstreuten Gatten mit dieser „Neuigkeit" zu über raschen. Voriges Jahr hatte er diesen Festtag nämlich voll kommen vergessen und sich nicht genug darüber wundern können, wie einem so was passieren konnte! Draußen schneite es. Im Kamin des Zimmers aber brannte ein Helles Feuer, dessen Wärme und flackernder Schein den mit hübschen Perserteppichen, gediegenen alten Möbeln und guten Bildern angefüllten Raum noch behag licher erscheinen ließen. An den Fenstern blühten Hya zinthen, und auf den Kasfeetisch hatte Frau Karoline eine Glasschale mit Veilchen neben den Kuchen und ein geheim nisvolles Päckchen, mit dem sie den Gatten überraschen wollte, gestellt. Während ihr Blick im Hin- und Hergehen darüber hin glitt, zogen Erinnerungsbilder aus ihrem Eheleben an ihr vorüber. Welcher Abstand zwischen heute und damals, als sie Leopold die Hand für's Leben reichte! Damals hatten sie noch in einer bescheidenen Mietwoh nung gewohnt, nicht im eigenen Hause wie jetzt. Und sie hatten sich vorgenommen, das am Tage der Hochzeit von Leopolds Vater übernommene Sclchwarengeschäft mit Hilfe von Karolines Mitgift in einen Großbetrieb umzu- mandcln. „Denn immer im Laden stehen, wie einst die Eltern, ist doch nicht unser Ziel, gelt, Linchen? Dazu haben wir zu viel gelernt," hatte Leopold gesagt, der Realschule und Han- 'delsschule absolviert hatte. Und sie, die als wohlhabende Böckcrstochter eine höhere Töchterschule besuchte, hatte lachend genickt: „Na, das ist doch klar Leopold, daß wir hoch kommen wollen!" Und es mar ihnen gelungen. Freilich nach Jahren brrter, angestrengter Arbeit. Rasch hintereinander gründe te. sie drei Zweiggeschäfte und erbauten in'Eichstein die Nurstsabrst. Auch ein kleines Gütchen erwarb Gottulan „als Altcrssitz," wie er damals sagte. Heute war es stn prachtvoller Herrensitz mit großer Oekonomie: Karoli- arvuhe. Und die Wurstfabrik arbeitete mit elektrischem 8-tt-ied und beschäftigte 600 Arbeiter. Die Stadtgeschäfte hatte Gottulan längst einem Ver- »«VMn feiner Frau »um Betrieb übergeben, um sich mehr dem Ausbau des Außenhandels widmen zu können. Got- tulanische Ware wanderte bald durch die halbe Welt. Als Leo, sein ältester Sohn, vierundzwanzig Jahre alt war, übergab ihm Leopold die Firma und befaßte sich nun mehr mit Geldgeschäften im Großen. Frau Karoline hatte den Weg von dec umsichtigen Ge- schäftsfra:. zur Dame sehr leicht zurückgelegt. An Bildungs trieb, Ehrgeiz und Energie hatte es ihr nie gefehlt. Sie las gern und viel, füllte manche Lücken in ihrem Wißen aus und niemand dachte mehr daran, daß sie einst im Laden ge standen hatte. Ihr Heim, Mann und Kinder waren aber ihre eigentlichste Welt geblieben. Sie halte ihrem Gatten fünf Kinder geschenkt, von denen drei am Leben geblieben, Leo, Wilhelm und Eva. Ihrem Herzen wirklich nahe stand heute nur noch Leo, der seinem Vater in vielem glich, in manchem ihn übertraf. Evas etwas anspruchsvolle Art hatte schon früher manch mal das gute Einvernehmen daheim gestört. Durch die Wahl ihres Gatten und den Umstand, daß Gottulans ihr keim- Mitgift, sondern bloß eine Rente gegeben hatten, entfremdete sie sich den Eltern fast ganz. Ebenso Wilhelm, dessen Frau, Emilie, den Schwieger eltern nie nähergetreten war. Als Frau Karoline jetzt an diese beiden Kinder dachte, hob ein Seufzer ihre Brust. Es war doch traurig, daß sie von drei Kindern nur eines wirk lich besaßen. . . Aber sie schüttelte den Gedanken mit Gewalt ab. Nein, heute sollte nichts ihre Feststimmung stören! Sie hatten ja doch auch Leo, der so an ihnen hing, so tüchtig und wohlge raten war. Wenn der einmal heiratete, brachte er ihnen ge wiß auch eine liebe Tochter ins Haus, an deren Tüchtigkeit man sich freuen konnte, die ihn glücklich machte und ihnen nicht fremd blieb, wie Emilie oder dieser Schuldenmacher und Spieler von Martini. Draußen erklang ein fester, rascher Schritt. Leovold Gottulan trat ein. Er war immer noch ein stattlicher Mann trotz seiner grauen Haare. Im Gegensatz zu Frau Karo lines rundlicher Behäbigkeit war er hvchgewachsen, sehr chlank und elastisch in den Bewegungen. Das gelblich- ilaste Gesicht war von einem grauen Spitzbart und noch Mnklen buschigen Brauen umrahmt. Unter diesen Brauen landen dieselben hellgrauen, klugen, meist kühl blickenden Augen wie bei Leo. Diesmal hatte Herr Leopold den Vermählungstag nicht vergessen. Als seine Frau ihm dos Päckchen übergab, das eine allerliebste Rokokouhr enthielt, die sie selbst bei einem Antiauitätenhändlcr ausfindig gemacht, überreichte er ihr lächelnd einen altertümlichen Schlüssel. „Ich kenne deine Schwärmerei, Linchen. Im Neben zimmer stehl eine altdeutsche, geschnitzte Truhe, die ich nut allerlei Leincnzeug anfüllte. Gute Kosmanosware, wie du's gern hast." „Acli. du guter, lieber Manu! Das muß ich mir ja gleich ansehen!" Frau Karoline wollte ins Nebenzimmer eilen, aber ihr Mann hielt sie lachend zurück. „Später, Linchen! Erst den Kaffee. Ich habe etnev Bärenhunger, und Leo kommt auch schon, wie ich höre. Als» gieße zuerst mal den Kaffee in die Tasten." Während sie die Tasten füllte, trat Leo wirklich ein. Sein Gesicht strahlte, sein Morgengruß klang ungewöhnlich frisch und herzlich. Als er einen Blick auf den Kaffeetisch warf, machte er große Augen und sah die Eltern verwundert an. „Nanu, Mutter, was ist denn los? Blumen? Kuchen? Hat denn jemand Geburtstag?" „Nein. Es ist bloß unser dreiunddreißigster Dermäh- lungstag. Setz dich. Junge. War's hübsch gestern bei Eva?" „Sehr!" Er blickte die Mutter mit einem eigenen, halb verlege nen, halb verschmitzten Blick an, daß sie, die Mütze der Kaffeekanne unwillkürlich in der Hand behaltend, verwun dert fragte: „Was hast du denn, Leo? Du siehst so ganz anders aus, als sonst!" „Na, laß dich zunächst beim Eingießen nicht stören, Mutter, Vater wartet schon. Nachher erzähle ich'» euch in Ruhe." Als dann die drei Tasten mit dem dampfenden Kaffee an ihrem Platze standen, und der Kuchen angeschnitten war, ägte er es ihnen ganz unvermittelt. „Verlobt habe ich mich gestern. Mit Adalise von Hil pert, einer Freundin Evas!" Einen Augenblick blieb es ganz still. Frau Karoline wäre vor Schreck beinahe der Kuchenteller entglitten. Er — hatte sich — verlobt! Und mit einer Freundin Eva». Das gab ihr gleich die unangenehme Vorstellung von einem modernen, selbstsüchtigen, jungen Geschöpf, dem Eitelkeit und Vergnügen die Hauptsache im Leben waren. Denn so war Eva leider . . . Auch Leopold Gottulan war unangenehm berührt. Man verlobte sich doch nicht gleich mit einem Mädchen, das die Eltern gar nicht kannten und über das sie noch keinerlei Erkundigungen einaezoaen hatten. So etwas besprach man doch vorher in der Familie. „Du mußt schon so gütig sein, Leo, uns ein bißchen über deine Erwählte zu unterrichten, von der wir noch nichts wissen", sagte er endlich mißvergnügt. „Schließlich gebt uns die Sache doch auch etwas an." „Gewiß. Rater." - . Er gab die nötigen Aufklärungen über die Familie Hilbert und deren äußere Lcbcnsverhältniste. „Hm", brummte der Alte, „also kein Geld?" „Nein. Aber darauf brauche ich doch auch nicht zu ehen, Vater!" „Na. eigentlich nicht. Wenn sie sonst nämlich tüchtig jst. Ist sie tüchtig»" „Ich '-aste es." (Fortsetzung folgt-)
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