Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 12.10.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191210129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19121012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19121012
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-12
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uo »er Ära- 74. Jahr-. Sonnabend, den 12. Oktober 1S12 «r. 239 rwarte -.74 -.70 »«»lagen: »JLnstr. Unterhalt» ß »sprech«: Amt Dresden Nr. 809. kgen, an» t Dresd- Vorstand len wm. . crbendi s zu fei. je «ine« ester dej S, Herr« n unter :r ausge« ler Hugo und hei. ings-An. sche, die r großen -mangels mit ihren is nachts MsW Dochkilullg °°» Obgllllprche Amt« kl all M die llgl. -luttdanpnaannrebiMr» Nrrdr» Ulttttdt u. ve«ia«. dar ft->. -luttgertebt Vierde», . tür die kg!, 8uperintendenNn Dresden II. dar Kgl. 5orsttentamt Dresden «4 Nlr iU« Blasewitz, Weißer Hirsch, Lanbepast, Talkewitz, Dobritz, Wachwitz, Niederpotzritz, H-sterwitz, PiLaitz, Weißig, Schönfeld, Leubnitz-Neuostra. Publikation- - Organ «nd Lokal. Anzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lötznitzgem Anden, Dresden-Striesen und Neugruna. tt*. »Nach Geierabend*. »Grane» .ßtorreldonde»,*. »Hein-». »indergarten*. »Ha»s- «. Gartenwirtschaft*. »Amtliche Greatden- «. Merliste*. Drurk und Verlag: Elbgau-Vuchdruckerei und verlagranstalt Hermann Beyer L E*.Delegrmmn-Ldreffe: cslbgaupreffe Blasuvttz. Drr»kx» ' — L — 69 I 78 erlößntz 7,9° 4,3° 6,1° V,O° 0,8° , ß pro cdw 0, 3 X8 p. Sec. ,8 mm ^.8 mm »7 »81 83» »17 SS7 87S S8S WNS4I >107 »7S41S 17 88» 296 WS S7S S« 00) 8S870 SS »S 4« Nü S8S S» 910 18 11» SS bbvl« 01 SS4 ülb IS 121277 91« »47 W ibsrirst« i sss llM ,'ÜNK 4S L8L btt . pl uvooo I B > t» «ovo, »40 403 bl» iflOOO) SA U4 b04 1S1 S70 7M 680 . 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Sols ist in Alten burg eingetroffen, wo sein Bruder als Bergwerksdirektor ansässig ist. — Der Kaiser hat Amuudsen die Große goldene Me daille für Kunst und Wissenf<l)aft verliehen. — In Württemberg sind die Landtagsneuwahlen aus den 13. November anberaumt worden. — Aus dem deutschen Dampfer „Lotte Menzell" ist in den portugiesischen Gewässern eine Meuterei ausge- brochön. — Tie Angriffe der Montenegriner an der türkischen Grenze blieben unentschieden und dauern fort. Auch an der serbischen, wie an der bulgarischen Grenze kamen Banden kämpfe vor. Tic Arnaüten haben rür die Türkei Freiwil- kigenkorps aufgestellt. (S. Ausl.) — Gestern wurde an der Stelle des Unterganges des englischen Unterseebootes B. 2 in Anwesenheit zahlreicher Kriegsschiffe und der Vertreter der Hamburg-Amerikalinic eine eindrucksvolle Trauerfeier abgehalten. , — Wegen genauer Bezeichnung der Reformen für Mazedonien will die bulgarifelx Regierung bei den Groß mächten vorstcllig werden. — Ter rnssi-che Minister Lassonow ist in Petersburg wieder eingetroffen. Die Fleischproduktiou der deutschen Landwirtschaft. Im August hatte bekanntlich die halbamtliche „Nordd. Allgcni. Zig." zu der gegenwärtigen Fleischteuerung in einem reich mit Statistiken gespickten Artikel Stellung ge nommen. Sie hatte nachzuweisen versucht, daß die auch von ihr anerkannte Teuerung nicht auf ungenügende Leistungs fähigkeit der deutschen Landwirtschaft zurückzuführen sei. Man dürse deswegen nicht nur in erweiterter Grenzöffnung und Erleichterung der Fleischeinfuhr die Abhilfe erblicken. Tas Organ des Reichskanzlers wies statistisch nach, daß trotz der Mißernte in Futtermitteln im Jahre 1911 und trotz der starken Verluste durch die Maul- und Klauenseuche im Jahre 1912 doch mehr auf den Markt gebracht worden fei als im Vorjahre. Ein Sinken der Schlachtviehpreife ist aber nicht einge- treren trotz dieses angeblich reicheren Angebots. Tarauf kommt es aber an. Riesige Volkskreife, die nach Millionen zählen, mngen an, ganz oder teilweise auf Fleischnahrung zu verzichten, weil sie die Preise nicht mehr regelmäßig er- sckiwingen können. Hierin liegt aber für unser Volkstum eine der größten Gefahren, zumal in unserm Klima. Wenn es so weit kommt, daß nur noch die reichen Leute in Deutsch land Fleisch essen können, dürfte es sehr bald um Deutsch lands Kraft und völkische Energie geschehen sein. Andrer seits dürften es auch die V ichznchte r, wie die Fleischer sehr bald inerten, wenn die zahlreichsten Volksklassen sich den Fleischgennß versagen. Völlig falsch ist die Behauptung, daß die Steigerung der Viehpreise ans die durch die ansteigende allgemeine wirt schaftliche Konjunktur verstärkte Kaufkraft der Bevölkerung und Nachfrage nach Fleisch zurückzuführen sei. Das sind pseudowissenschaftliche Phrasen und hohle Schlagworte. Man frage die Hausfrauen des Mittelstandes und der Be ¬ amtenkreise, wie viele Tage in der Woche Fastenspeisen und Surrogate für das frühere Fleischgericht eintreten und man wird sich wundern! Man frage die Fleischer, welche Kunden es sind, die noch regelmäßig Fleisch kaufen und welche Kunden ihre Ent nahme eingeschränkt oder ganz eingestellt haben. Eine solche Statistik würde viel interessantere Aufschlüsse geben, viel ernstere Mahnungen bieten, als die amtlichen Zahlen über Schlachtungen und vorhandenen Fleischvorrat. Selbstverständlich sind wir in Deutschland noch an- dern Ländern gegenüber in der günstigen Lage, daß unsere Produktion so ziemlich noch unserm Bedarf die Wage halt. Tie Bevölkerung des Teutschen Reichs wächst jedes Jahr um rund 900 000 Köpfe; die Einwohnerzahl auf dem Gebiete des heutigen Teutschen Reichs ist in der Zeit von 1816—1912 von rd. 2ö Millionen auf 67» "stiegen, also auf mehr als das Zwcieinhalbfache. Gegenüber dem Umstande, daß wir stets bei der Ernährung dieser riesig wachsenden Be völkerung m erster Linie auf die einheinn'che Fleischerzeu gung angewiesen fein werden, ist es von Interesse, deren Entwicklung gegenüber diesen Veränderungen der Fleisch konsumenten zu verfolgen. Während im Jahre 1816 für das bezeichnete Gebiet nach den sachkundigen Schätzungen des Züruher Professors Eßlen die Fleifcherzeugung unter Zusammenrechnung von Rindern, Kälbern, Schafen und Schweinen erst 339 000 To. betrug, war 1873 diese Ziffer bereits auf 1 211 000 Tonnen gestiegen, uni 1!N7 den außerordentlich holten Betrag von 2 865 000 Tonnen zu erreichen. Setzt Inan die Verlältnis- zahl für 1816 gleich 100, so ergibt sich für 1873 die Zahl 393 und für 1907 die Zahl 843. Hieraus geht hervor, daß die Menge des im Inland hervorgebrachten Schlachtflcisches erheblich schneller gewachsen ist als die Bevölkerungsziffer, nämlich wie 1 zu 8,-1 beim Fleisch, bei der bei der Bevölke rung nur wie 1 zu 2,6. Infolgedessen ist der Fleischvorrat, Kunst, Wiffeuschast, Musik, Vorträge und Veranstaltungen. KSntgl. Gchaniftielh«»-. Am Donnerstag, den 10. Oktober fand in Anwesen heit des Dichters und bei ausverkauftem Hause di>e Pre miere von Gerhart Hauptmanns fünfaktigem Drama: „Gabriel S ch i l l i ng s F l u ch t" statt unter Herrn Artur Holz' Regie. Die Uraufführung hatte be kanntlich im Sommer in Lauchstädt stattgefunden. „Gab riel Schillings Flucht" ist der Versuch, auf eine der ewigen Rätselfragen der armen Menschheitssphinr eine Lösung zu finden. Ist es Schuld, ist es Schicksal, was den schwachen Künstler zwischen den beiden Frauengestalten, bei denen er trotz ihrer Liebe kein Verständnis findet, schwanken läßt? Denn die ursprüngliche Freiheit der Hingabe, selbst der Uebertretung des Sittengesetzes, wird zum Zwang und er selbst der Gehetzte. Auch jein letzter Versuch, sich aufzu raffen, in der Einsamkeit sich wieder zu finden, wird durch den zwiefachen weiblichen Lhebesegoismus vereitelt. Statt der Heilung seiner seelischen Erkrankung tritt eine jähe , Steigerung ein und beschleunigt seinen seelischen und kör perlichen Zusammenbruch. Ob die Zeichnung der psycho pathischen Zustände und ihre Steigerung zur Katastrophe psychiatrischer Wissenschaft standhält, vermögen wir nicht zu entscheiden. Daß aber neben wenigen Eindrucksvollem Momente der Erschütterung den Zuschauer gefangen nehmen, sie nur dem wahrenSxherauge des Dichters dnrch- dringbar, das erscheint fraglos! Wie unverständig und unbewußt grobes Spiel ein zartbesaitetes Tonspiel ver nichtet, so geht der Künstler an diesen beidenFrauen seelisch zugrunde. Wunderbar treu dem Leben entnommen sind die vom Dichter zu dieser Hauptgruppe in Beziehung ge setzten Nebengestalten: das Liebespaar Mäurer und Lucie, das auf feinem ähnlichen Wege durch die Katastrophe ge- tvarnt, die Umkehr zum Glück findet und die prächtigen Volkscharaktere von der kleinen Insel „Fifchmeistcrs Oye" in der Ostsee. Tas prächtige Milieu der Ostsee mit Strand und Krug in seiner erhabenen Einfachheit und Unendlichkeit so überaus eigenartig, ist von den Herren Hoftheatermaler Alten kirch und techn. Oberinspektor Linnebach überaus stimmungsvoll inSzene gesetzt. Tie beiden Strand bilder versetzen den Zuschauer von vornherein in die Er wartung bedeutsamer Vorgänge, gewissermaßen: fub specie aetcrni! — In der Darstellung trat besonders Herr W iecke in dem erschütternden Ausdruck tiefster seelischer Zerrissen heit, glaubwürdiger Ansätze innerer Erholung und Gesun dung und in der Wahrheit des Ausdrucks übertriebener Lustigkeit wie völliger Gebrochenheit hervor. Tie Ein heitlichkeit der von ihm kreierten Gestalt war es haupt sächlich, die .seine.Meisterschaft erwies. Frau Körners Hanna war nicht weniger von leidenschaftlichem Leben er füllt und in Sprache, Ton und Geste, vornehmlich auch in dem Zusammenstoß mit Schillings Gattin höchst charak teristisch. Tas alte Motiv der beiden Frauen: Kriemhild und Brunhild, in der deutschen Dichtung so vielfach vari iert, findet hier eine neue typische Prägung. Die ansprechende Gestalt der Violinistin Lucie in ihrer Natürlichkeit und Herzlichkeit und in ihrem Mitge fühl wurde von Frl. Verden reizvoll und seelisch bedeut sam verkörpert. Schillings Frau Gveline wurde zumal in dem Ausbruch ihrer Leidenschaft gegenüber der verhaßten Nebenbuhlerin vonFrau Bardou-Müller mit starken Akzenten ausgestattet. Die Russin des Frl. Jauk war besonders in ihrer ausländischen Sprechweise und in ihrer Hypernaivität treffend gekennzeichnet. .Herr Mehnerr als Dr. Rasmussen spielte eindringlich und überzeugend. Herr Meyer machte aus dem Wirt im Jnselkrug in Maske und Darstellung eine Gestalt von drastischer Komik. Ter Tischlermeister Herrn Müllers zeigte überraschende norddeutsche Echtheit. Alle übrigen Rollen fügten sich dem ausgezeichneten Ensemble wirkungsvoll ein. Die Massen szenen a la Reinhardt im Schlußtakt schienen noch etwas übertrieben, zu zahlreich und unnatürlich. Doch werden sie sich sicker bei weiteren Wiederholungen besser abschleifen und natürlicher werden. -Schon nach dem dritten Akt konnte mit den 'Darstel lern auch der Dichter erscheinen. Am Schluß wurden '.hm nicht endenwollende Ovationen zuteil, die er aber bescheiden mi: den Darstellern — er führte Herrn Wiecke und Frl. Verden an die Rampe — teilte. Jedenfalls errang das Drama in der trefflichen Darstellung und der stimmungs vollen Inszenierung des Kgl. 'Schauspielhauses unbe strittenen Erfolg. LM», » . Dr. B. . Konzerte. Carl Flesch, der ausgezeichnete Geiger, gab gestern ein eigenes Konzert im Palmengarlen, das dem Künstler verdienten Erfolg bescherte, obwohl der Saal in folge der mehrfachen Besetzung des Abends mit künst lerischen Veranstaltungen bedenkliche Lücken zeigte. Der ausgezeichnete Geiger begann mit einer Kammersonate von Nardini und erzielte seinen stärksten Eindruck mit der Sonate G-moll füvVioline allein von Joh. Seb. «Bach. Man weiß nicht, was man an Flesch mehr b^vundern soll, dir unfehlbare Reinheit seines Tones und Sicherheit seiner nie versagenden Technik oder vornehme Schlichtheit seines echt musikalischen Vortrages. Daß er inmitten feines so gut gewählten Programms ein Virtuofenstück übelster Sorte wie die Havannaise von 'Saint-Saens eingefügt hatte, war bedauerlich. Der Meister der Geige hatte in Herrn A u g ust G ö l l ne r, einem ehemaligenSchüler von Eduard Reuß, einen verständnisvollen, sicheren und durch schönen Anschlag auffallenden Begleiter. Am selben Abende gab die Gesellschaft der Musikfreunde ihr erstes Konzert im Vereinshius- saale. Den Taktstock führte Iosef Stransky, der zunächst mit dem Berliner Blüthner-Orchester Webers Ouvertüre zu „Euryanthe" und Beethovens Sinfonie C- moll vorführte. Ich konnte diesen beiden Nummern nichr beiwohnen, doch wird mir 'berichtet, daß die Leistung des . Dirigenten und der Kapelle aller Anerkennung wert ge wesen, nur hat, wie ich mich bei Liszts „Tasso" selbst über zeugen konnte, Herr Etransky ssich seit seinem letzten hie-
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