Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 09.11.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191211099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19121109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19121109
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1912
- Monat1912-11
- Tag1912-11-09
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Publir«tio«S - Or,«> m»tz Lok«!. Arzeiger für Lofchwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lötznitzgemrinden, DrrSden-Striesen und Neugruna. d .»f » g. »! »Affnftv. »N«ck Ueier«be*b«. »Arnue» - »orrefpoube»»-. »Heim- ». EHau-» «. Garwuwirtschast^. »Nmtttche Arrmbe— ». RmcktWr«. tz, Sprecher: Amt Dr*Sd«r Str. 80V. Druck und «erlag: Glbgauvuchdruckeret und Vrrlaglanstalt Hrrmau« veyer L L«. Lelegramm-Adresse: lLlbgaupresse Blasewitz. Nr. 262. Sonnabend, den 9. November 1912. j 74. Jahrq. Der strieg aut (ler valkandalbmsel. Krieg bis zum Messer. — Mögl ichkeit eines entscheidenden türkischen Sieges? — Die Kämpfe bei Adrianopel. — Der Zusammen bruch der Türkei im Westen. — Die Kämpfe an der Tschataldschalinie. — Nachricht von der Einnahme von Tschataldfcha? — Die fremden Kreuzer und die Bermittlrmgsaktiorr. Der Beschluß des türkischen Kriegsrats, Die Feind seligkeiten fortzusetzen, steht in zu auffallendem Wider spruch zu dem dringlichen Friedensersuck)en der Konstanti nopeler Regierung, als daß man ihn nicht für ein Manöver halten sollte zu dem Zweck, die eingeleitete diplomatische Aktion zugunsten der Türkei zu beeinflussen. So lange die Staaten des Balkanbundes einen Waffenstillstand nicht an genommen, geht der Krieg ohnehin weiter. Daß die Kämpfe au der Tschataldschalinie nicht wesentlich anders ausfalleu werden als die vorausgegangenen, ist zum mindesten als daS Wahrscheinliche anzusel)en. Was aber in Konstant i- nopel geschetfen uürde, wenn die demoralisierte und hun gernde Soldateska dort einsiele, kann man sich vorstelle'.'., wenn man an die Schreckenstaten der verzweifelten türki schen Truppen in Saloniki und Rodosto denkt. Ein Glück, daß Kriegsschiffe der Mächte vor der bedrohten Hauptstadt bereits eingetroffen sind und ihren in Konstantinopel lebenden Staatsangehörigen im Augenblicke der Gefahr sofort Schutz und Zuflucht gewähren können. Die diplo matischen Beratungen werden mit Eifer fortgesetzt. Einige Sorge verursacht namentlich Serbiens Verlangen, Alba nien bis zu den Küsten des Adriatischen Meeres zu behalten. (S. u. T'ämtaldscha.) Die Möglichkeit eines türkischen Entscheidungssieges suchen Konstantinopeler Meldungen noch immer aufrecht zu erhalten. Nach ihnen ist um Tschataldsck-a ein heftiger Kampf gegen 40 000 Bulgaren im Gange. Die türkischen Verteidigungstruppen., für die Verstärkungen unterwegs (!) sind, sollen sich in günstiger Lage befinden. Aus Konstan tinopeler Berichten über Kämpfe bei Rodosto erhellt, daß auch eine Südarmee gegen die Tschataldsck>alinie vorrückt. Einige Konstantinopeler Blätter kündigen an, daß die tür kische Offensive sofort wieder ausgenommen werden würde, wenn die 70 000 Mann Verstärkungen, die von Smyrna unterwegs seien, eingetroffen wären. Die Kämpfe um Adrianopel werden fortgesetzt, ohne daß eS den Bulgaren bisl)er gelungen ist, die Festung zu nehmen. Sturmangriffe unterbleiben anscheinend oder finden doch nur in sehr beschränktem Umfange statt, da auch die Bulgaren starte Verluste gehabt haben und genötigt sind, ihre Truppen nach Möglichkeit zu schönem Man glaubt auch, daß in verhältnismäßig kurzer Zeit die Besatzung Adrianopels durch den Ausgang ihrer Lebensmittelvorräte zur Kapitulation gezwungen werden wird. Die sich häu fenden verzweifelten Ausfälle der Garnison deuten darauf hin, daß die Annahme der bulgarischen Heeresleitung be rechtigt ist. Bei eineni der jüngsten Ausfälle wollen die Türken nach einer Konstantinopeler Meldung den Bulga ren große Verluste beigebracht und 48 Wagen mit Munition erbeutet haben. Ein bulgarisches Bataillon soll gänzlich vernichtet worden sein.' Die türkische Artillerie zerstörte einen bulgarischen Transport von Lebensmitteln, brachte ihn aber nicht in die Festung hinein. — Welche Verwüstun gen der Krieg anrichtet, lehrt die Tatsache, daß etwa 300 Dörfer in der Provinz Adrianopel von ihren Bewohnern verlassen wurden. * Auf dem westlichen Kriegsschauplätze ist der Zusam menbruch der Türkei völlig besiegelt. Die bulgarische West armee steht bei Serres, serbische Truppen nahmen Mona- stir, bei Ipek im Sandschak vereinigen sich serbische und montenegrinische Truppen. Saloniki ist samt seiner 15l)00 Mann starken Besatzung, zu denen noch die Ueberreste der bei Jen'dze geschlagenen Armee hinzugekommen, von den Griechen vollständig eingeichlossen. Tic Bedingungen der vom Kronprinzen Konstantin geforderten Uebergabe Salo nikis sollten schon unterzeichnet werden, als der Vertrag an der Forderung des türkischen Kommandanten, daß seine Truppen freien Abzug mit Waffen erhalten sollten, s<l)ei- terte. Der Kommandant soll darauf Selbstmord verübt haben, lieber das Schicksal des türkischen Generalissimus Nazim Pascha lxrrscht volle Ungewißheit; nach den einen ist er gefallen, nach andern führt er noch den Befehl. Tie Montenegriner besetzten die Häfen Allessio und San Gio vanni di Medua am Adriatischen Meer. Die Kämpfe au ver Tschataldschalinie, den: letzten Schutzwall Konstantinopels, haben bereits begonnen. Nach einer Meldung der „Köln. Ztg." wurde die Linie bereits vonden Bulgaren durchbrochen. Ein türkischer Offizier erklärte, daß zu ihrer Verteidigung nichts vorbe reitet sei. In zwei Kolonnen rückten die Bulgaren den flüchtenden Türken von Wisa-Sarai aus nach. Der nörd liche Flügel hatte nach heftigen Kämpfen bei Istrandza und Jenitöf die Türken nach dem Tarkassee geworfen, der die befestigte Linie nach Norden am Schwarzen Meere flankiert. Südlich dieses Sees beabsichtigten die Bulgaren, die starke Kräfte nackMzogen hatten, den. entüheidenden Stoß gegen das letzte türkische Bollwerk zu führen. Tas Zentrum und der südliche Flügel der bulgarischen Streitkräfte waren der Orientbahnlinie gefolgt, hatten die geschlagene türkische Nachhut längs der Bahnlinie zurückgedrängt, um den An griff auf die türkischen Stellungen bei der Stadt Tschatald- schi durchzuführen. Es ist anzunehmen, daß gleichzeitig auch noch von den vereinigten serbisch-bulgarischen Streit kräften ein Angriff aus die südlichen Forts der Tscha taldschalinie erfolgt. — Tie im Laufe des Donnerstags un bestätigt gebliebene Meldung der „Köln. Ztg." stammt aus Sofia und lautet: Ter Widerstand der Türken ist nach zwei tägigen erbitterten Kämpfen endgültig gebrochen und die geschlagene türkisck>e Armee aus den Stellungen von Tscha- taldscha geworfen. Eine größere Anzahl Fahnen soll den Bulgaren in die Hände gefallen sein. Bor Konstantinopel traf gluchzeitig mit dem eng lischen Kreuzer Weymouth der russiiäfe Panzerkreuzer Ka- gul zum Schutze der Fremden ein. Spätestens im Laufe des heutigen Freitag wurde die Ankunft des deutschen Schulkreuzers „Vineta" und des österreichischen Panzer kreuzers „Amern" erwartet. Italien entsendet außer den! Stationsschiff „Archimedes" noch das Torpedokanonenboot „Koalit". Auch ein amerikanisches Kriegsschiff ist unter wegs. — Tic 3000 Mark, welche der Mannschaft des deut schen Stationsschiffes „Loreley" für die Beförderung des Erst.Irans Abdul Hamid nach Konstantinopel ausgehändigr wurden, überwies der Kommandant der „Loreley" der Ver waltung des türkischen Sanitätsdienstes. Der Sultan Mu- Hamed V. soll aus Furcht vor einer allgemeinen Anarchie Konstantinopel bereits verlassen haben. Die Bermittelungsaktion. Tie Verhandlungen zwi schen den Mächten über ihre Permittelungsaktion haben begonnen, versprechen aber ziemlich langwierig zu werden. Den Balkanverbündeten wurden noch keinerlei Mitteilun gen gemacht, doch zweifelt man einer Pariser Meldung der „Vost. Ztg." zufolge in keinem Auswärtigen Amte Europas daran, daß sie sich jede Vermittlung verbitten werden, so lange sie nicht die strategischen Ziele erreicht, die sie sich m ihren Kriegsplänen gesteckt haben. Absichten, Oesterreich- Ungarn mit der Drohung einzuschüchtern, daß es nicht nur Rußland, sondern auch Frankreich gegen sich haben würde, wenn es Serbien mit Gewalt an der Erreichung des Adria- tifchen Meers hindert, bestehen weder bei der Pariser noch bei der Petersburger Regierung. Tie Regierungen der verbündeten Balkanstaaten sind nach einer Sofioter Meldung des „B. T." bereit, mit der Türkei direkt zu verhandeln, sobald diese sich verpflichtet, keine Trupnenverschiebungen in Asien mehr oorzunehmen. Zwischen Oesterreich und Serbien soll wegen der albanischen und adriatischen Fragen eine Verständigung unmittelbar beverstehen. Tie neuesten Depeschen lauten: Ko n st a n t i n o p e l. Gegen mittag hielten gestern die Botschafter bei dem Toyen, dem österreichisch-ungari schen Botschafter Martgrafcn Pallavicini, eine kurze Be stechung ab. — Ter vorgestrige Kriegsrat auf der Pforte beschäftigte sich außer mit der Frage der Verteidigung der Tschataldschalinie auch mit der der Zweckmäßigkeit eines Wechsels des Postens des Generalissimus und beschloß, Na zim Pascha m seiner Stellung zu belassen. Der gewesene Arbeitsminister General Salih Pascha ist zum Gehilfen des Generalissimus ernannt worden. Konstantinopel. Nach einem vorgestern hier eingetroffenen Telegramm des Oberstkommandicrendcn der Westarmee Risa Pascha werden die Kriegsoperationen in der Umgebung von Sorowitsch von türkischer Seite er folgreich fortgesetzt. Außer Waffen und Gefangenen haben die Türken noch fünf Munitionswagen und drei Kanonen genommen. Ter Feind hat sich in der Richtung auf Kailar zur Flucht gewandt und weitere vier Kanonen sowie eine große Menge Waffen, Munition und Sanitätsmaterial zu rückgelassen. Tie türkischen Truppen haben die Verfolgung ausgenommen. * Die Schlacht bei Tschcrkesköj und Strandza vor der Tschataldscha-Linie. Ueber diese türkische Niederlage, die den Rückzug in die letzte starke Position vor Stambul zur Folge hatte, gibt der Kriegsberichterstatter der Wiener „Reichspost" ans dem bulgarischen Hauptquartier folgende EchilderunMßdNach dem ausgezeichneten Plan mit Um gehung im Osten gingen die Hauptkolonnen gegen die tür kische Armee vor, die in einer starken und befestigten Po sition bei Tscherkesköf zur Deckung des Rückzuges auf die Tschataldschalinie Stellung genommen hatte. Die erbitter ten Kämpfe um diese Position dauerten den ganzen 3., 4. und 5. November. Die Türken kämpften unter dem Ober befehl Nazim Paschas mit weit größerer Hartnäckigkeit als nach ihren! fluchtartigen Rückzug nach der letzten Schlacht er wartet wurde. Als die bulgarische Umgehungskolonne von Süden her sichtbar wurde, unternahmen die Türken mit starken Kräften einen verzweifelten Vorstoß von Kapakli- Bunar gegen Uzun-Hadfchi, um das bulgarische Zentrum zu durchbrechen. Dieser Angriff brach in dem Feuer der bulgarischen Infanterie und Artillerie vollständig nieder. Gleichzeitig ging überdies die 3. bulgarische Armee aus dem Raume westlich Strandza gegen das nördlich von Jeniköj befindliche rechte Zentrum der Türken zum entscheidenden Angriff vor und «warf diese aus Tscherkesköj zurück. Dies verwandelte die Niederlage des türkischen Angriffs auf Uzun-.Hadschi in eine vollständige Katastrophe. Die hier vorgehende Division wurde fast vollständig vernichtet. Die unmittelbar folgende Vernichtung des rechten türkischen Zentrums verursachte den sofortigen Rückzug der ganzen in starker Stellung befindlichen südlichen Schlachtstont der Türken. Dieser Rückzug, der am Vormittag des 5. Novem-
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