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Der sächsische Erzähler : 30.11.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193111309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19311130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19311130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1931
- Monat1931-11
- Tag1931-11-30
- Monat1931-11
- Jahr1931
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 30.11.1931
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u. Ahr« ldet aus lam. Er der Kin- ihr wegen, daß darin besindllche Kinder Lurch n werden könnten, in letzter Zett unzugäng- >r auf Erze, wahrscheinlich Gold, zu schürfen, zurückliegen. Lirlleicht ist der Anfang schon Volkskundliches vom Beginn der Weihnachtszeit. Der erst« Adventssonntag gilt als der Beginn, des neuen Kir chenjahres und damit zugleich al, derAnfana der „Weihnachtszeit". Wie keine andere Ast des Jahres sind diese vorweihnachtlichen Tage reich an volkstümlichen Ueberlieferungen, an Sitte und Brauch, Sage und Lied. Bon besonderer Bedeutung ist in die sem Zeiträume «ine Anzahl Heiligentage der allen Kirche, die dem Freunde und Forscher der wissenschaftlichen Volkskunde mancher lei Anlaß und Stoff zu Betrachtungen bieten. Zu ihnen gehören derBarbaratagam4. Dezember, der Nikolaustag am 6., der Tag MariL Empfängnis am 8., der Tag SanktLucia am IS. und der Thomastag am 21. dieses Monats. Wett verbreitet und auch in unserer Oberlau fitz nicht unbekannt ist die Sitte, am Barbaratage, wie vielfach schön am Andreastage (den SV. November), Baumzweige, namentlich Slrschzweiae, ins Wasser zu setzen; und wenn sie daraus zu Weih- nachten blühen, so bedeutet das Glück in der Liehe stick» Frucht barkeit. In diesen Zweigen haben wir Vorboten der segenbrin- genden Lebensbaume zu erkennen, die dann das Weihnachtsfest in größerem Umfange bringt. Der Höhepunkt der gesamten Weihnachtszeit war, bevor sich die weihnachtliche Gabenverteilung allgemein durchsetzte, der Tag des b e l li gen Nikolaus am 6. Dezember. Er war das eigentliche Bescherungsfest und spielt heute noch in manchen Gegenden eine nicht unwesentliche Rolle. Ein weiblicher Helligentag der Vorweihnachtszeit ist der Tag Mariä Empfängnis am 8. Dezember, dessen Bedeutung bet uns nur noch auf kirchlichem Gebiete liegt. Anderwärts hat er auch in volkskundlicher Beziehung Geltung, so geht in dem deutschsprechenden Mähttsch-Neustadt zu diesem Zeitpunkte die .Flickelmutter" um und schaut nach, ob die Kinder seit Nikolo noch brav sind. Am 8. Dezember darf in Schönwerth in Westböh men kein Weib arbetten. Ein ebenfalls einem weiblichen Wesen gewidmeter Heiligen tag ist der S a n k t Lucientag am 13. Dezember. Er wurde bis ins 14. Jahrhundert als der kürzeste Tag angesehen (I). Dem Bolkskundler bringt dieser Helligentag mancherlei Ausbeute. So tritt die hellige Lucia in Böhmen als Kinderschreck auf, sie spendet den Kleinen aber doch auch Obst und allerlei Süßigkeiten. Ost begleitet sie hier den Nikolaus auf seinen Gängen. In der Obe r- lausltz haben wir den Tag bisher nur als Zeitpunkt der Ab fassung von Urkunden genannt gefunden. Von volkskundlicher Bedeutung ist in der vorweihnachtlichen Zett schließlich auch der Thomastag, der 21. Dezember Er ist dem .Zweifler" unter den Jüngern geweiht. IN einem Sprich wort unserer Oberlausitzer Wenden heißt es daher auch „Sankt Thomas hat den kleinsten Glauben gehabt, und deshalb hat er den kleinsten Tag." An seinen Tag haben sich zahlreiche Neujahrsgebräuche ange schlossen. Auch in unserer Heimat ist das der Fall. So fanden wenigstens in der Sudlausitz am Thomasabende bis tief in die Nacht hinein gesellige Zusammenkünfte der Landbevölkerung statt, bei welchen mancherlei Kurzweil getrieben wurde; man nannte dieses Beisammensein „thomsen". Das Bleigießen, das Nußschalenschwimmen und das Pantoffelwerfen, im allgemeinen als Neujahrsgebräuche bekannt, waren in jener Nacht beliebt In der preußischen Obertausitz stellten die Kinder an man chen Orten vor dem Zubettgehen die Schuhe ins Doppelfenster, um sie am andern Morgen mtt allerlei süßen Gaben gefüllt zu sehen. Ob dies heute da und dort noch geschieht, entzieht sich unserer Kenntnis. In einer Sammlung altoberlausitzisch. Volksglaubens findet man übrigens auch ' folgenden Brauch ausgezeichnet: Man kniet am 21. Dezember des nachts in der zwölften Stunde nieder und sagt: „Am as Spas, Mein lieber Sankt Thoinas, Ich sä', ich sä' Haberlein, Daß mir mein Schatz allerliebst erschein usw." Dann soll dem Mädchen, die das spricht, der Zukünftige leibest« Daß hi«r Bergbauoerstnhe stattgefundrn habrn, sehen wir sehr einem steinernen Tisch drei Männer fitzen, die find grau lich an einem oben offenen/gegen 10 Meter in den Hong ge- Gesichter find zerfurM. Sie hocken regungslos wie Bill Stein. Jetzt hebt einer den Arm hoch, schwer und langso winkt. Der Baützner geht hin mtt Zittern und Zagen. Doch wa rst das? Die Höhle wird weit. Sie^untell/ Auf dem Tische gleißt Gold. Ein Mer spricht. Seine Stimme knirscht wie Stein: „Nimm was du willst. Komme wieder, wenn du mehr brauchst. Doch verrate niemandem das GehelmNis!" Als reicher MaNii geht det Baützner heim. Am nächsten Tag« sitzt er im Wirtshaus. Am übernächsten wieder. Tag für Lag. Die Leut« stecken die Köpfe zusammen: „Wo hat er das Geld her?" Ein Mann zecht mit ihm. An Rausche verrat der Baützner fein Geheimnis, Eines Tage gehen die beiden Männer zusammen zur Höhle. Das Gold ist weg, sie wollen neues holen. Der Fels ist geschloffen. Sie war ten, warten. Der Berg geht nimmer auf. Auch Störzner hat früher schon einmal (Kamenzer Tagebl. Nr. 86 o. 12. 4. 1928) über Geschichte und Sage des Proitschenberges berichtet. Hans Naumann. deutlich an einem oben offenen/gegen 10 Meter in den Hong ge trieben,», etwa weterbrettea Bang und einem halb verschütteten Stollenmundloch, im Volksmund« die Räub nannt. Liese Räuberhöhle bildete früher einen bellebten der, ist aber der " ----- Fepsturz «Inges, lieh gemacht wo» Die Versuch müssen ziemllch ... , , im 14. Jahrhundert gemacht worden. Genaueres wissen'wir älier- dings erst aus dem Jahre 1777. BShland berichtet nämlich (Die merkwürdigsten Schicksal« der Oberlaufitz und ihrer alten Hauptstadt Budisfln. Boutz. 1831. S. 24S): „In eben diesem Jahre sing der damalige Besitzer der Scheismüble, Namens Schoßig, auf das Zureden eines Gelehrten an, «men neuen Versuch zum Oberlaufitzer Bergbau zu machen. Er verschrieb daher Bergleute nebst einem Schichtmeister, und ließ in die vor seiner Mühle be ¬ findlichen Sänge des Äranitfelsens an zwei Orten eiaschlagen. Er verbaute viel Selb, ja fast seine Mühle, fand aber nichts, und das Werk blieb, wie mehrer« Versuche der Art in der Oberlaufitz, nach her liegen." Auch Hortzschansky (4. S. ISS) schreibt von die- fem Bergbau und »daß der Sang in blauschwarzem Vasall be stehe und schon auf 10 Lachten weit getrieben sei, ohne Zimme- rung, well es die Härte des Gesteins unnSthig gemacht hatte. Zwar ließ er (d«r Besitzer der Schleifmühle) «inen alten Berg- man» darauf weiter auffahren, auch, weil das Gestein wenig ver sprach, in die Teuf« arbetten: Mein da sich hier — ob man schon mehr metallische angesezte Punkte im Gestein fand — wenig Ausbeute hoffen keß, so ward die Kluft: wieder verlassen und der Eingang mtt Steinen zugefezt." In neuerer Zett erwähnt Eotta (Lrläut. z. geognost. Charte d» Kgr. Sachsen u. d. angränz. Länderabth. Dresden u. Leipzig 1845 S. SS) diese „Soldgrube". „Auch bei Bautzen haben gewisse schwefelkleshaltige Srünsteingänge früher zu fruchtlosem Bergbau Veranlassung gegeben." Glock er (Seogn. Beschr. d. preuß. Oberl. theilw. m. Berücks. d. Pichs. Anth. Görlltz 1887, S. 71/72) beschreibt das eigenarttge Vorkommen etwa» ausführlicher: „Zu den merkwürdigsten Srünsteingängen gehören diejenigen, welche am rechten Ufer der Spree in dem Thale unterhalb Bautzen nahe vor der Schleifmühle an einer Sranttwand zu Tage stehen. Es sind fieben ziemlich parallel aufeinander folgende Gänge, welche von Osten nach Westen streichen ... Sie reichen bis an die Oberfläche des Granites hinaus, wo dieser nur mtt einer schwachen Dammerdelage bedeckt ist ... . Der Grünstein ist in demselben schwärzlich-graulichgrün, theils nicht, cheils sehr feinkörnig Die Granitmaffen zwischen diesen Sangen haben eine Brette von 1—2 Ellen. Ja einer der Granitmaffen fleht man eine unregel mäßige Grünsteinmaffe rings vom Granit umschloffen, und in zwei Srünsteingängen ist ein Stollen angelegt, worin man Kup ferkies fand." Auch Herrmann (Heber d. Auftreten der Erze im Lausitzer Gebirge. Brr. Naturw. Ses. Chemnitz Bd. XlU. 1896. S. 10) erwähnt die Sänge „an deren Grenzflächen vielleicht ein größerer Gehalt von Eisenkies die Veranlassung zu dem er wähnten Schürfen gewese nist", während Schmidt (a a. O. S. 2S) von dcrbcin Kupferkies spricht. Sonst ist uns nichts über das Bergwerk an der Schleifmühle bekannt. Der Beginn ist, wie schon oben gesagt, vollkommen in Dunkel gehüllt. Es wird auch hier so gewesen sein, wie in den meisten anderen ErzbeMverken der Oberlaufltz: Trotz koftspieli- ger und angestrengter Arbeit, wofür schon der breite tief« Gang zeugt, kem Erfolg. Noch mehr in Dunkel gehüllt ist der Bergbau, der einst am Proitschenberge staUgefunden haben muß. Davon zeugen noch am Steilabfall zur Spree Spuren einer Höhle, der sog. Teufelshöhle, auch Judei-ichule genannt, die vielleicht als Mund loch eines allen Stollens anzusehen ist. Auch hier durchsetzt ein Lamprophyrgang den Srantt und hat vermutlich mtt seiner schwachen Erzführung Veranlassung zu fruchtlosen Bergbauver- suchen gegeben. Hortzschansky (4S. ISS) berichtet hierüber. „An dem Abhänge de» Proitschenbrrgs gegen die Spree zu sähe man noch vor 10 bis 18 Jaren ein« Hohle, die wenigstens 18 Ellen hineinwärts Mannshöhe hatte und wen« hin niedriger und unzugänglicher wurde. Di« Oessnung war durch Granitfelsen getrieben und zeigte deutliche Spuren von Menschenhänden. Die gemeine Sage nannte sie Teufelshöhl«, Leufelsloch, die Juden schule; Bergbaukundige hingegen erklärten sie für einen verfallenen Schacht. Da man nun gar keine Nachrichten von Bebauung de» Protschenberges hat, so muß dieser Schacht einer der ältesten in der Oberkaufitz sein." Später erwähnt dann Schmidt (a. a. O. S. 29) die .Zeufelshöhle" am Proitschenberge, wo man derben »upferNes gefunden babe, während Herrmann (a. a. O. S. 1V) von EisenNes spricht. Vielleicht hat dieses alle Bergwerk mtt eine Anzahl Schatz, sagen entstehen lassen, die sich um den Proitschenberg ranken. Friedrich Sieber erzählt in seinen ,/iaufitzer Sagen" (Löbau ». I. s1929j S. 33): „Vor vielen Jahren ging einmal ein Bürger, au» Bautzen am Protschenberge spazieren. Da fiel es ihm ein, über die Felsen nach der Spree hinunterzuklettern. Da- bei kam er an dem Felsenloch vorbe*, da» die Leiste das Teufels loch heißen. Zusällig wirst er eine» Blick hinein. La fleht er an erscheinen.
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