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Der sächsische Erzähler : 06.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193206069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19320606
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19320606
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-06
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 06.06.1932
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schaftskrise. Bei allen diesen Problemen stehen höchste beul» sche Lebensinteressen auf dem Spiele. Unser Atel ist, in friedliche« Zusammenwirken mit den anderen Nationen unserem Vaterland« völlige Gleichberechtigung, politische Freiheit und die Möglichkeit wirtschaftlicher Gesundung zu verschaffen. Nur ein gleichberechtigte», freies und wirt schaftlich gesundes Deutschland kann zur Gesundung der Welt beitragen. Freilich können alle Bemühungen um die Wohlfahrt der Völker sich nur dann auswirken, wenn es ge lingt, gleichzeitig diewirtschaftlichenStörungen au» den Gebieten des Geld- und Kapitalverkehrs und des Warenaustausches, die gegenwärtig die Welt in Unruhe versetzen, zu beseitigen. Die Reichsregierung wird an allen Bestrebungen mitzuwirken bereit sein, die diesem Ziele die nen. Vie Grundlage und Voraussetzung aber jeder wirksa men außenpolitischen Vertretung unserer nationalen Inter essen, über die es Meinungsverschiedenheiten unter Deut schen nicht gibt, ist die Herbeiführung der innerpotttischen Klarheit. Aus allen diesen Gründen hat sich der Reichspräsident entschlossen, dem Antrag der Reichsregierung stattzugeben und den Reichstag aufzulösen. Die Nation wird vor die klare und eindeutige Entscheidung gestellt, mit welchen Kräf ten sie den Weg der Zukunft zu gehen gewillt ist. Die Re gierung wird, unabhängig von Parteien, den Kampf um die seelische und wirtschaftliche Gesundung der Nation, für die Wiedergeburt des neuen Deutschland, führen." Kinderrbrrrgs Airflöfurrgsverordrmng. Berlin, 4. Juni. Auf Grund des Artikels 25 der Reichs verfassung löse ich mit sofortiger Wirkung den Reichs- tag a uf, da er nach dem Ergebnis der in den letzten Mo naten statlgehabten Wahlen zu den Landtagen der deut schen Lander dem politischen willen des deutschen Volkes nichtmehrentspricht. Berlin, den 4. Juni 1932. Der Reichspräsident: gez. v. Hindenburg. Der Reichskanzler: gez. v. Papen. Der Reichsminister des Innern: gez. Frech, v. Gayl. Der Termin für die Wahlen zum Reichstage wurde noch nicht festgesetzt, weil sich der Reichsinnenminister erst mit den Ländern in Verbindung setzen will. Keim Aufräumen. Berlin, 6. Juni. Es war eine Selbstverständlichkeit, daß das Kabinett von Papen vor allem die politisch wichti gen Posten des Reichspressechefs und des Staatssekretärs der Reichskanzlei mit neuen Männern besetzte. Nach unse ren Informationen besteht aber auch die Absicht, in zahlrei chen Ministerien ein personalpolitisches Revirement eintreten zu lassen. Dies ist besonders notwendig im Reichsinnen ministerium, das bekanntlich im vergangenen Jahrzehnt Minister aller Parteien als Chefs gehabt hat. Jetzt dürfte endlich der dienstlichen Tätigkeit der Ministerialdirektoren Menzel und Haentzschel ein Ende gemacht werden. Diese beiden Persönlichkeiten, die politisch sehr weit links stehen, haben bisher jeden Ministerwechsel zu überstehen gewußt, und auch der deutsche Reichsinnenminister von Keudell hat sich von ihnen nicht zu trennen vermocht. Es war auch das politische Verhängnis des Reichsinnenministers Groener, daß er es nicht fertig bekam, in seinem Ministerium die poli tische Homogenität herzustellen. Für die weitere Tätigkeit der Regierung von Papen wäre cs ein verheißungsvoller Auftakt, wenn der neue Reichsinnenminister, Freiher von Sayl, in seinem Ministerium etwas energischer durchgriffe als seine Vorgänger. Vereiteltes Attentat auf Mussolini. Rom, 5. Juni. Ein 25Zähriger Italiener, der geständig sein soll, einen Anschlag auf Mussolini geplant zu haben, wurde Sonnabend auf der Piazza Venezia verhaftet. Er war im Besitz von zwei Bomben und einem Revolver. Bei der Untersuchung wurde bei ihm ein Schweizer Paß aus den Namen Angelio Galvini gefunden, jedoch soll festgestellt worden sein, daß sein richtiger Name Sbarbelotto ist. Ueber das weitere Ergebnis des Verhörs, das Sonntag abend fortgesetzt werden soll, ist bisher nichts zu erfahren. Der Verhaftete dürfte dem Sondergerichtshof zum Schuhe des Staates übergeben werden. Bei der Untersuchung der Bom ben wurde festgestellt, daß sie eine gefährliche Wirkung ge habt hätten. Es heißt, daß es sich um einen italienischen Emigranten handelt, der 1925 aus Italien in die Schweiz übergesiedelt ist. Er soll bereits im Oktober nach Rom ge kommen sein und seither seinen verbrecherischen Plan gehegt haben, ohne jedoch Gelegenheit zu seiner Ausführung ge funden zu haben. Ausschluß KSrstrrgs aus der SPD. Berlin, 4. Juni. Wie der „Vorwärts" berichtet, ist der frühere Oberpräsident und Reichsbannerführer Hörsing von dem Parteivorstand aus der Sozialdemokratischen Partei ausgeschlossen worden. Geglückter Uiererfchlepp. halle, 5. Juni. Dem Fluglehrer Bönig-Halle ist es heute auf dem Flugplatz Halle-Leipzig in Schkeuditz zum ersten Male gelungen, mit einem Motorflugzeug vier Segel flugzeuge auf etwa 300 Meter Hochzuschleppen und mit ihnen mehrere Male über dem Flugplatz zu kreuzen. Bemer kenswert ist, daß cs sich bei dem Motorflugzeug um eine regulärer 120 ?8 Udct-Flamingo-Sport-Maschine handelt. Schwere Schneestttrme in Uord- fchweden. Stockholm, 5. Juni Die langanhaltenden Schneestür me in Nordschweden sind die schwersten seil Menschengeden- ken. Die Wirkungen de» Unwetter» sind katastrophal. Die ganze Provinz Norrbotten und der größte Teil der Provinz västerbotten sind von dem übrigen Reich völlig abgeschnik- ten. Die Staate Skelleften und Lulea find ohne elektrische« Licht und Kraft. Autobusse und Auto» müßen au» den me terhohen Schneewehen herausgegraben werden. Da» Un wetter Hal auch schwere Ueberschwemmungen mit sich ge bracht. Das Gustav Adolf-J Bischofswerda, 6. Juni. Dem Jahresfest des Dresdner Gustav Adolf-Hauptver- eins, das in diesem Jahre in unserer Stadt gefeiert wird, kommt eine besondere Bedeutung zu durch das hundert jährige Bestehen dieser für das Deutschtum und den evan gelischen Glauben im Auslande so segensreichen Organisa tion. Sonntag früh 7 Uhr verkündeten die ehrwürdigen Glocken unsererStadtkirche im Festgeläute den Anbruch der Feier. Der Bedeutung des Festes entsprechend hat die Stadt ein festliches Gewand angelegt. In allen Straßen«. Gaffen, besonders zahl reich in der Innenstadt, wehen die Fahnen zum Gruße, und Fahnenwimpel Überspannen die Straßen. Vom Turme der Stadtkirche grüßt die Kirchenfahne. An der ehemaligen Kirchschule ist ein großes, mit Tannengrün bekränztes Schild mit der Inschrift „Für Glaube uno Heimat" ange bracht. Ehrenpforten sind am Bahnhof und am Schützen- hausplatz errichtet. Der reiche Flaggenschmuck ist ein Be weis der treuen kirchlichen Gesinnung des überwiegend größ ten Teiles der hiesigen Einwohnerschaft; daß kirchenfeind liche Elemente in der Nacht zum Sonntag an der Ehren pforte am Schützenhausplatz ihrem Unmut durch Herab reißen von Fahnen Ausdruck gaben, vermag diese Tatsache nicht zu beeinträchtigen. Um 9 Uhr vormittags luden die Glocken zum Gustav Adolf-Gokle»dlenfi in der festlich geschmückten Stadtkirche ein. Ein Diaspora prediger, Pfarrer Lic. theol. Jungreithmeier aus Eferding in Oberösterreich, von Herrn Pfarrer Semm im Gotteshause herzlich willkommen geheißen, hielt die Festpre digt, die er auf den zweiten Brief Paulus an Timotheum, Kap. 4, Vers 7: „Ich habe einen guten Kampf gekämpfet, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten" gründete. In eindringlicher Weise erzählte Herr Pfarrer Jungreithmeier von dem Kampf der Evangelischen um ihren Glauben in der Diaspora. Sind das nicht besondere Stün den, wenn sich Glaubensbrüder und -schwestern von näh und aus weiter Ferne begrüßen können im Bewußtsein des kirchlichen Zusammengehörigkeitsgefühls? Ich komme aus altem Kämpfland evangelischer Glauoenskämpfe, einem Lande, das, wie nicht gleich ein anderes der Erde, mit Natur schönheit und Romantik ausgestattet ist. Hart haben wir uns gewehrt, doch unser Glauben war nicht niederzuringen. Der Festprediger legte nun in erschütternden Einzelheiten dar, wie seine Diasporagemeinde, — 1200 Seelen unter 80 000 Katholiken — unter großen äußeren Schwierigkeiten in Treue an ihrem Glauben festhält, wobei ihnen die evan gelische Heimatkirche und der Gustav Adolf-Verein treu zur Seite stehen. Der Gustav Adolf-Verein hat einen Kämpf im Sinne Paulus hinter sich. Kraftvoll mahnte der Predi ger, den Glauben erst recht zu halten in unserer jetzigen Zeit, die durch und durch an Zersetzung krankt. Ein Bundesge nosse, der uns zum Glaubenhalten den rechten Weg weist, ist unsere evangelische Kirche, die ermahnt: „Seid nicht Hörer allein, sondern seid auch Täter des Wortes Gottes". Die Festpredigt war von tiefem Eindruck auf die Kir chenbesucher. Auch im Kindergottesdienste um 11 Uhr vor mittags wurde der Bedeutung der Arbeit des Gustav Adolf- Vereins gedacht. Gustav Adolf-Lichtbildweihestunde. Die Festordnung hat den Sonntag als Auftakt bezeich net, und mit Recht. Denn wie eine Ouvertüre alle die Haupt themen erklingen läßt, so hat der Sonntag Herzewund Sinne vorbereitet für den eigentlichen Festtag. Waren am Sonn- tagvormittaa die Worte des Diasporapredigers durchglüht von hoher Begeisterung für die große Aufgabe der evange lischen Kirche in fremden Ländern und bewegt von der herz- andrinaenden Bitte: Du evangelische Christenheit der deut schen Heimat, vergiß unser nicht! so brachte die Gustav Adolf-Lichtbildweihestunde am Abend die er ste tröstliche Antwort darauf, legte sie doch Zeugnis ab von der hundertjährigen, segensvollen Arbeit des großen Hilfs werkes des Gustav Adolf-Vereins. Nach weihevollem Or gelvorspiel und Choralgesang gab in schlichtem Wort Kunde von ihr der greise Führer des Dresdner Hauptvereins, Herr Pfarrer v. Bl an ckm eist er. Lichtbilder von großer Klarheit begleiteten seine Worte. Zuerst zogen die Gustav Adolf-Gedenkstätten bei Leipzig an unseren Augen vorüber, an denen im Herbst zur großen Tagung reiches Leben herr schen wird. Werk u. Wesen des Vereines lautete die Ueber- fchrift für eine folgende Reihe von Darstellungen. Da wur den wir ins Hauptquartier nach der Pleißestadt geführt und sahen die Räume, wo gleichsam Hirn und Herz der Bewe gung ihren Sitz haben. Bildstatistik, ein Namensbaum mit weithin sich erstreckenden Zweigen, deren jeder den Namen eines Zweigvereins trug, gaben eine Ahnung von der Aus- dehnung. Die Weltkarte, auf der nach allen Erdteilen Linien von Leipzig aus führten, bewies, daß der Redner mit Recht vom Gustav Adolf-Verein behauptete, sein „Kirchspiel sei die Welt". Hunderte von Schulen, Anstalten, Pfarrhäusern, Tausende von Kirchen und Kapellen verdanken seinem Lie- deswillen ihr Dasein. Am eindrucksvollsten waren wohl die Bilder der Gründer und Führer. Wie viel Güte, wie viel Geist, wie viel Tatkraft leuchtete aus dem Gesichte eines Mannes wie des Superintendenten Großmann, der mit einer Sammlung „zum Zwecke der Unterstützung bedräng ter Glaubensgenossen" den Grundstein gelegt hat, oder des Darmstädter Hofpredigers Zimmermann, deffem Wirken die Ausdehnung des Vereins über ganz Deutschland zu dan ken ist, oder des Geheimrats Rendtörsf, der trotz seines hohen Alters jetzt der takräftlge Führer des Zentralvorstan des ist. Von all den vielen Bildern, die auf der Leinwand erschienen, gingen die Blicke immer wieder zu dem von der Pultlampe beleuchteten, lebensvollen Gesicht v. Blanckmei- fters, des Führers unseres Hauptvereins, durch dessen Worte die so zahlreiche Gemeinde aufgeklärt wurde über die west weite Bedeutung des Hundertjährigen. Eine Strophe de» Lutherliedes schloß den Abend, deren letzte Zeile: „Das Feld muß er behalten" die Antwort der Hörer war. Eine Weihe stunde war es, erhielten wir doch eine Ahnung davon, was Gottes Kraft durch treue Menschen zu wirken vermag. Der Hauptkesttaa wird davon noch ausführliche Kunde bringen. Strahlend leuchteten, als die Zuhörer das Gotteshaus ver ließen, die Turmkreuze in die dunkle Nacht, gleichsam den evangelischen Brüdern und Schwestern draußen in der Dia spora ein Trost, daß die Kirche Luthers ihrer Kinder in der Fremde gedenkt und tzer Wahlspruch de» Gustav Adolf-Ver- est in Bischofswerda, eins: „Lasset uns Gute« tun an jedermann, allermeist aber an des Glauben» Genossen" ihnen Glaube und Heimat er- halten hilft. Auch der Montag wurde wieder durch di« Glocken der Stadtkirche festlich ein- geläutet. Um 9 Uhr vormittags begann die öffentlich« Hauptversammlung im Schützenhaus mit einer Eröffnung»- ansprache des Vorsitzenden Pfarrer v. »lanckmetster. Im Mittelpunkt der Hauptversammlung stand der Vortrag des theologischen Berufsarbeiters im Zentralvorstand, Pfar- rer Lic. Schlier aus Leipzig, über Siebenbürgen, der Be- richt über die drei zu einer besonderen Liebesgabe sorge- schlagenen Gemeinden Christdorf (Mähren), Eferding (Ober- österreich), Elifabethstadt (Siebenbürgen) durch Pfarrer Wolleydt aus Freital und die Verteilung der Liebes gaben nach dem Unterstützungsplan. Ueber den Verlauf der Hauptversammlung werden wir ausführlich berichten. Van 3 bis NS Uhr tagen die Gustav Adolf-Frauen- vereine im Schützenhaus. Der Gemeinsame Kirchgang zum Festgottesdienst, der um 5 Uhr nachmittags in der Hauptkirch« stattfindet, wird wieder wie im Vorjahr bei der Tagung des Dolkskirchlichen Laienbundes eine machtvolle Kundgebung für den evange- tischen Glauben sein. Zahlreiche Vereine werden mit ihren Fahnen und Bannern teilnehmen. Die gesamte evangelische Bevölkerung von Stadt und Land ist zur Teilnahme an die sem Gemeinsamem Kirchgang eingeladen. Die Große Volksfestversammlung im Schützenhaus, die um 8 Uhr abends beginnt, wird den Abschluß de» Festes bilden. Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda, 6. Juni. ° Eigenheim-Ausstellung -er Bauspar kasse Deutsche Baugemeinschaft A G. Leipzig. Sn der deutschen Baüsparkaffenbewegüng haben sich Gleichgesinnte zusämMenaefunden und zusammengeschlofsen, um mit gleichen Interessen und Wünschen auf dem Wege der Gegenseitigkeit das zu erreichen, was dem Einzelnen heute kaum möglich ist. - Durch zielbewußtes Sparen, durch „Bausparen" soll unter Obhut und Fürsorge der gutgelei teten und soliden Bausparkasse das ersehnte Ziel: Entschül- düng des bestehenden uhd Errichtung des erwünschten Hei mes ermöglicht werden. - > ' Eine der bekanntesten und besten Bausparkassen ist die Deutsche Bau-Gemeinschaft A. G., Leipzig, deren Orts gruppe Bischofswerda vom 4. Juni bi» 12. Juni im Neubau an der Kampfbahn straße Nr. 3 eine Ligenheim-Ausstellung veranstaltet, in deren Rahmen in Schrift und Bild Entwick lung und Leistungen dieser bedeutenden und erfolgreichen Bausparkasse gezeigt werden. An der Ausstellung haben sich auch verschiedene Firmen beteiligt, deren vornehme Inneneinrichtungen von großer Leistungsfähigkeit zeugen. Die Ausstellung wurde am Sonnabendnachmittag er öffnet. Der Vorsitzende der Ortsgruppe Bischofswerda, Herr Liebsch, hieß besonders willkommen die Behördenvertre ter, Aussteller und Herrn Bauunternehmer Teich, Geiß mannsdorf, der Mitglied derD.B.G.istundder seinenNeubau für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hat. Herr Liebsch wies in seinen weiteren Ausführungen auf die gewaltigen und segensreichen Leistungen hin, die die D.B.G. in der kurzen Zeit ihres Bestehens durch den Gemeinschaftsgeist für ihre Sparer und damit für die Gesamtheit des deutschen Volkes vollbracht hat. Der Bezirksgeschäftsführer der D.B.G. Herr Bürge r-Herrnhut, betonte in seiner Ansprache die drei Grundsätze der D.B.G. 1. Ehrlichkeit, 2. Gerechtigkeit, und 3. Zuverlässigkeit. Die D.B.G. sei es auch gewesen, die darauf gedrungen habe, daß zur Bereinigung des Bauspar kassenwesens endlich das Bausparkaffengesetz herausgekom men ist. Durch dieses Gesetz würden alle Bausparkassen einer genauen Prüfung inbezug auf ihre Reellität und ihres Aufbausystems unterzogen. Viele der Bausparkassen wür den wohl nach der eingehenden Prüfung auf Grund ihrer Undürchführbarkeit amtlich untersagt werden. Die D. B. G. basiere auf einer gesunden Grundlage, und in der kurzen Zeit ihres Bestehens sei es ihr möglich gewesen, bereits etwa IS Millionen Mark Darlehen an ihre Sparer zu vergeben. Die D. B. G. diene nicht nur ihren Sparern, sondern der ge samten deutschen Volkswirtschaft, da sie vielen durch Arbeit. zu Lohn und Brot verhelfe. — In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß im Bezirk Bischofswerda bisher 30 Spa rern der D. B. G. insgesamt 316000 Mark Darleben züge- teilt wurden, und zwar den Ortsgruppen Bischofswerda 122000 Mark (an 10 Sparer), Neukirch (Lausitz) 48000 Mark (8), Großharthau 46 000 Mark (8), Rammenau 40 000 Mark (4), Schmölln 38 000 Mark (4) und Burkau 22 000 Mark (2). Diese Zahlen beweisen den erheblichen Anteil an der so notwendigen Belebung des schwer darniederliegenden Baumarktes, von dem als Schlüffelgewerbe viele Berufe ab hängig sind. — Herr Bürger legte weiter dar, daß es wohl das erste Mal sei, daß eine Ausstellung in einem eigenen Neubau stattfinde. Dadurch sei es den Besuchern möglich, durch die Inneneinrichtungen sogleich die zweckmäßige Bau weise zu erkennen. Der stellvertretende Bürgermeister Herr Staoträt May dankte für die Einladung und die freundlichen Begrüßungsworte. Die Bestrebungen der D. B. S., den Gedanken der Eigenheimbewegüng durch Tatkraft zu för dern, den Sparern ein Eigenheim und vielen Berufsschich ten dadurch Arbeit zu schaffen, seien koch anzuerkennen. Er wünschte der Ausstellung besten Erfolg und gab der Hoff nung Ausdrück, daß sich viele der Besucher von dem guten Wirken und Wollen der D. B. G. überzeugen möchten. An diese Eröffnungsfeier schloß sich ein Rundgang durch die Ausstellung, deren erster Teil das Architektonische, Skiz zen, Zeichnungen, Pläne, Modelle und Abbildungen der er bauten Eigenheime der D. B. G. umfaßt und ferner durch Tarife, Tabellen und anderes Material den Werdegang und die Erfolgs der D. B. G. vor Augen führt. Mit eigenen Entwürfen sind vertreten Bauunternehmer Teich, Archi tekt und Diplom-Ing. Schmersahl und Palm, Rade berg, und Bauunternehmer Gnaück, Burkau. An der
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