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Der sächsische Erzähler : 04.05.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193305043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19330504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19330504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1933
- Monat1933-05
- Tag1933-05-04
- Monat1933-05
- Jahr1933
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 04.05.1933
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' '' -- -- - E ...m l.. ^^WWWW-W^PMWM«? M Mitarbeit tzeranzuzleh««. Schon auf de» in der nächsten MMWLiMMAAS-.^' "'"" Mr neuen Führer der Gemerüfchaften. - end Berlin, 3. Mai. (E. M.) Der Leiter des Aktions komitees zum Schutze der deutschen Arbeit, Dr. Ley, hat angeordnet,.daß der Führer der Arbeiterverbände W a lter Schumann von heute ab di« gesamte Leitung des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, des Ge- samtberbandes der christlichen Gewerkschaften Deutschlands, des Tewerkschastsringes deutscher Angestellten-, Arbeiter- und Beamtenverbände sowie kleinerer Berbäride übernimmt. Die Kontrolle über die Kassen- und Finanzelnrschtünaen der vben aenannten Verbände übernehmen der Schatzmeister der'Arbsiterverbände Paul Brinkmann und der Lei ter ?der Arbeiterbank Karl Müller. Sämtliche organi satorische Fragen werden vom Oraanisatiönsleiter des Ak tionskomitees Reinhold Muchow erledigt, während die Lei tung der gesamten Sewerkschaftsp resse in den Händen de» Propagandaleiters des Aktionskomitees Hans Maltas liegt. . In einer weiteren Anordnung weist Dr. Ley darauf hin, daß einig« unverantwortliche Elemente im Arbeit geberlager die gewaltig« Einheitsaktion in der Ar beiter- und Angestelltenschafti dazu benutzen, um zu Tarif- kündlguntzen-zu schreiten, um damit ihrer Profitgier zu dienen. ' - ' ' Ich warne und «rkläre, fährt Dr. Ley fort, daß bis zur endgültigen Formierung, der deutschen Arbeitsfront alle Tarifverträge unbedingt innezu halten sind und bitte die verantwortlichen Leitungen der NSBO. in den Betrieben, im Wiederholungsfälle mir unverzüglich an die Zentralstelle, Berlin C., Jnselstraße 6, Mitteilung zu machen. Einzelverhandlungen allgemeiner Art, die Akschließung von Tarif- und Wirtschaftsverträgen usw., sind streng untersagt und werden fortab nur zentral vom Aktionskomitee zum Schutz« der deutschen Arbeit ge führt. ' . ' -- WWMll W» M-SWkl. , Berlin, 4. Mai. Reichskanzler Adolf Hitler empfing gestern vormittag den Großindustriellen Krupp von Bohlen- Halbach und am Nachmittag den Fabrikanten Röchling. Die für Freitag angesetzte Katzknettssitzung wird um 16.15 Uhr mit einer potitqchen Aussprüche iM' Rahmen einer Mi* nistetbesprechung eingekeitet werden. Auf der Tagesord nung der Kabinettssitzung stehen u. a. das Gesetz über das Zngabewesen und ein Gesetz über die Zulassung von Steuerberatern. Mit großem Interesse wurde in den politischen Kreisen Berlins der Besuch des Präsidenten des Reichsverbandes der deutschen Industrie, Dr. Krupp von Bohlen und Halbach, beim Kanzler ausgenommen.. Obwohl amtlich vorläufig noch keilte Verlautbarungen über die dabei geführten Besprechun gen vorliegen, nimmt man doch allgemein an, daß sich das Gespräch.' aus -die innere Umorganisation der deutschen Arbeitgeberverbände bezog. Da sich in Zukunft die deutsche Wirtschaft so gliedern soll, daß Inner halb jedes Berufsstandes Arbeitgeber, Angestellte und Arbei ter gleichberechtigt nebeneinanderstehen und durch ihr Zu sammenwirken das harmonische Funktionieren des vielzelli gen Wirtschaftskörpers garantieren sollen, fordert selbstver ständlich die Neuorganisation auf dem Gebiete der Arbeiter- und Angestellten-Gewerkschaften eine parallele Neuorgani- sation der Arbeitgeberverbände. Dies ist um so notwendiger, als. : die . Zersplitterung der Arbeitgeber-Organisationen vielfach die. der Gewerkschaften, Angestellten- und Beamten- oerhände übersteigt. Das Gespräch Dr. Krupps von Bohlen und Halbach dürste deshalb der Frage gegolten haben, wie diese »innere Umbildung und Zentralisierung ihrer Verbän de Mn den Arbeitgebern selbst unverzüglich in Angriff ge nommen werden kann. Auf der anderen Seite werden allerdings auch die Gewerkschaftsfragen eine Rolle gespielt habest- da hier gewisse Meinungsverschiedenheiten zwischen den von der NSBO. verfolgten Zielen und denen der Ar beitgeber bestehen. Wie wir hören, befürchtet man von Sei ten der Arbeitgeberverbände, daß durch die Bildung einer Einheitsgewerkschaft der Arbeiter und Angestellten unter Umstanden ein sehr starker Drück auf die Arbeitgeber ausge übt werden könnte. Die Beratungen erstreckten sich also auf dje Frage, wie die berechtigten sozialen Forderungen dxr Angestellten und Arbeiter und die freie Initiative der Unter nehmer. zum Besten der deutschen Wirtschaft zukünftig in Einklang gebrächt werden können. Neugestaltung des Reichsverbandes der Deutschen Industrie. ^Berlin, 3. Mai. (Conti-Telegramm.) Der Reichsver band der Deutschen Industrie veröffentlicht eine Erklärung, in der es u. a. heißt: ' : Entsprechend dem Beschluß des Präsidiums vom 6. April, durch den der Vorsitzende Dr. Krupp,von Bohlen und Halbach einstimmig zur Vereinfachung und Umge staltung <der industriellen Verbände ermächtigt worden ist, wird Herr Dr. Krupp von Bohlen und Halbach die ihm über tragene außerordentliche Vollmacht dazu benutzen, um auf dem Gebiet der.industriellen Vcrbastd'sörgpnlsytiost.d'äs wirt schaftlich Gegebene mit dem. politisch Notwendigen abzu stimmen, die neue Organisation in Uedereistsiimmung mit den politischen Zielen der Reichsregierung zu bringen, und sie zugleich so rationell und schlagkräftig zu gestalten, daß sie ein wirksames Instrument der industriellen Wirtschaft im Rahmen des nationalen, sozialen und gesamtwirtschaftlichen Wiederaufbaues sein kann. Diese zweifache Aufgabe erstreckt sich nicht nur auf den Neubau des Reichsverbandes der Deutschen Industrie selbst, sondern sie umfaßt auch den gro ßen Fragenkreis der berufsständischcn Gliederung der Wirtschaft überhaupt. Für, die einzelnen aktuellen Fragengebiete, zum Beispiel der Organisation und der berufsständischenGsiederung, der auch für das 'Wirtschaftsleben! unentbehrlichen ethischen Grundlagen, der Währüngs- und Kreditpolitik, der Steuer politik usw., werden besondere berate ndeAuss chüs s e bestimmt werden. In Anerkennung des Führerprinzlps wird Herr von Bohlen in sämtlichen Ausschüssen selbst den Vorsitz unter dem Vorbehalt der .Ernennung von Stellver- . .c- - tretern und die Verantwortung für die Entscheidung Uber- die maßgebenden Gremien zu einer besonderen Tagung ein berufen werden^um das endgültige Mndament für dl« netze Gestaltung des Reichsvtzrbanvesvtt Deutschen Industrie zu schaffen. Errichtung eine» Reichsstündes des Deutschen Kandwerks. end Berlitz, 4. Mai. (E. M.) In einer außerordent lichen Bollversammlung des Reichsverbandes des Deutschen Handwerks wurde gestern abend die Gleichschaltung mit der nationalen Regierung vollzogen. Etwa 40 Innungen und Verbände waren erschienen und boten mit ihren Fahnen und Standarten einen bunten farbenfreudigen Anblick. Es wurde beschlossen, den Sitz des Verbandes, der al» Rtzichs- stand des Deutschen Handwerks die Reform der Berufsorga nisation durchzuführen hat, nach Berlin zu verlegen. An den Reichskanzler wurde eine Adresse gerichtet. Parteivorstarrdssttzimg der Deutsch- nattonaleu. Berlin, 3 Mai. Derdeutschnationale Parteivorstand ist am Mittwochmittag im Reichstage zu einer Tagung zu- sammetzgetreteN, an der die. Fraktionen des Reichstages, des Landtages ^ünd des Staätschties ' sowie die deutschstätio- nalen Mitglieder des Reichsrates yuf Anordnung des Par teiführers Hugenberg geschlossen tellnahmen. Der Partei führer Minister Dr. Hugenberg wurde am Eingang gum Reichstaasgebäude von einer Ehrenkompagnie der Kampf gemeinschaft junger DeUtschnattönüter empfangen, die mit klingendyn Spiel zum Reichstagsgebäude marschiert war. Außerdem hatte vor dem Eingang zum Sitzungssaül eine Ehrenwache für den Parteiführer Aufstellung genommen. Die Beratungen des Parteivorstattdes begannen mit einem politischen P«richt des Parteiführers Dr. Hugenberg. Sie werden sich über den gcinzem Tag er strecken, da auch zahlreiche Berichte über die Lage in den verschiedenen Gebieten des Reiches erstattet werdest sollen. Außerdem stehen O r g a n i s a t i ön s f ra g e n zur Be sprechung. Am Donnerstag treten die Landesführer, Lan desjugendführer und Landesgeschäftsführer der Deutschna tionalen Volkspartei im ReichstagsgebLude zusammen- Diese Beratungen sollen mit einem politischen Bericht des Abg. Schmidt (Hannover), des Vorsitzenden der Reichs- tagsfraktion, eingeleitet werden. Auf dieser Tagung sollen auch ,Maßnahmen , für die praktische Arbeit der Landesver bände unter besonderer .Berücksichtigung der Berufs- und Betriebsgruppenarbeit erörtert werden. Ktaatskommissar Dr. Maretzky rur NSDAP Übergetreterr. Berlin, 3. Mai. Der Berliner Staatskommissar Dr. Maretzky hat heute seinen Uebertritt zu den Nationalsozia listen vollzygen. Dr. Maretzky war einer derDeutschnano- nalest, der der nationalsozialistischen Bewegung seit längerer Zeit schon sehr nahesteht- der insbesondere bereits seit dem Jahre 1927 zu den tatkräftigsten Förderern der SA. gehörte. Dr. Maretzky gehört zu den ältesten und bewährtesten Mit streitern im KamW gegen den Marxismus. 1920 wurde er wegen seiner Teilnahms am Kapp-Putsch von den Marxi sten aus feinem damaligen Amt als Bürgermeister in Lich tenberg verdrängt. Im Kapp-Putsch war Dr. Maretzky Polizeipräsident von Berlin. . ' Uebertritt der Potsdamer Richter nyd Justirhearnten. Potsdam, 3. Mai. Bei dem Landgericht in Potsdam haben nunmehr alle Richter einheitlich ihren Beitritt zur NSDAP, und zum Bund nationalsozialistischer deutscher Juristen erklärt. Die anderen: Beamten auch der übrigen Potsdamer Justizbehörden Habew,sich,-dem Vorgehen in wei testem Umfange angeschlosßy. - - F.-.-.- . . .... > . r, ... Nerhandlungen WM-deyt Kyffhüufer- Wie die HäuptpresWelle HösÄyffhäuser-Bundes mit teilt, empfing Reichsmiyister.'GöedÄM am 2. Mai den Prä sidenten des Kyffhäuser-PüMesMMräl der Artillerie a. D. von Horn. Es fand «ine llängeWMissprache statt über die Stellung des Kyffhauser-Bundes. im neuen Deutschland. Es wurde vereinbart, daß sogleich Verhandlüngen des Bundes vorstandes mit der.Leitüng^Lklr/MSDÄP^ beginnen sollen. Auf Sonntag, dest Mai- ist ewe ewtzerordentliche Sitzung des Gesamtvorstandes des Deutschen Reichskriegerbundes Kyffhäuser nach Berlin einberufen worden. Die Kerfetzung der acht Opfer der Essener Grudenkatastrophe. Reichsminister Goebbels am Grabe der Toten. ivtb Essen, 3. Mai. Unter ungeheuerer Beteiligung der Bevölkerung, der SA., SS. und des Stahlhelms wurden heute die acht Bergknappen, die am Vorabend des Tatze? der nationalen ArbeiU'aüf der Siinnes-Ze'che in Efsett-Kärnap das Bergmannslos - ereilt halt«, feierlich beigesetzt. Der ReichÄräsident, "der ReichskaMer 'und Reichsminister Goeriyg hatten Beiltzidstklegrawme- gestzstht, die von dem V.ertrLer.der Werksleitung veMen' rburdekh Gleichzeitig teilte dieser mit,'daß die Zeche WOÜVMark zur Linoerüng der Not der Hinterbliebenen zur Verfügung gestellt höbe. Nachdem der evangelische und der katholische Geistliche die Trauerrede gehalten hatten, setzte sich der Leiche,tizüg zum Friedhof in Bewegung. Am Grabe erinnerte Rschs- Minister Dr. Goebbels an den Tag der naftönaktzn Ar beit, den ganz Deutschland zum ersten' Male e i n e s Her - zens wnd eines Sinnes begangen habe. Diese herrliche Stunde der Volksgemeinschaft hätten Me toten Knappen zwar nicht mit erlebt, aber ihr Geist sei mit dem Seist der Millionen gewesen,: dieMttn in elntzr Mitzute stillen Gedenkens gehuldigt hätten. Mich dies« acht Knap pen seien Soldaten der deutschen R-üöltztion gt««sen. Schon morgen! werde'die Rrgiömng ÄrteiP«tionattn Opfekerlatz ergehen lassen für diese acht Toten und Plr alle,-die Nbch auf dem Felde der.Atbeit ihr! Lebest UMl tznüflen, Sie werde dem Volke zeigen, daß der AenNste dK Volkes nicht allein stabe, daß Regierung und Volk eins geworden seien. An ihrem Grabe leg« er da» Gelöbnis ab, daß di« Revolution weltergetragen werde, bi» da» ganze Volk zu einer einzigen mahttn-Gemeinschaft geschweißt sei. > Me Kerathmstrn de« Genfer Kaupchausfchusse«. Senf, 3. Mai. Die Verölungen de» Hauplausschusie» über die weiteren Bestimmungen de» englischen Entwürfe» zogen sich heute endlos hin. Au» den Au»sührungen ver schiedener Delegierter, Insbesondere der Vertreter Arqnk- reich», der Vereinigten Staaten und Belgien», gewann «an unmißverständlich den Eindruck, daß in unverkenn barer Frontstellung gegen Deutschland die Tendey; besteht, eine Entscheidung zu erzwingen. Der deutsche Standpunkt fand dabei fast» keinerlei Verständnis. Die Sitzung schloß unter dem Eindruck, daß Bestrebun gen am Werke find, um auf Deutschland einen starken Druck auszuüben. Die deutsche Delegation wird sich in ihrer Hal tung nicht beirren lassen, auch weiterhin dle bisher bekun- bete Verständigungsbereitschaft zu zeigen, allerdings in le- beuswichvgen grundsätzlichen Fragen sich nicht auf Kompro misse einlassen. Der deutsche Antrag über Kolonlal- trnppen. vtb Gens. 3. Mai. Au» den heutigen Beratungen de» Hauptau»jchusses der Abrüstungskonferenz ist noch hervorzu heben, daß der deutsche Antrag, der die Verwendung von «olonlaltrupven im Heimatlande zu Kriegvzeiten verbiete;, auf den erbitterten widerstand Frankreich» stieß, da» trotz seiner fadenscheinigen Argumente darin von England Utzter- slützt wurde. Dle ganze Frage wurde schließlich für die zweite Lesung de, Konventtonsenkwurfe» zurückgeslellt. Japans Forderungen auf der nüchstön Flottenkonferent. ntd London, 4. Mai. Wie der Times-Korrespondent in Tokio meldet, hat der Wortführer des japanischen Außen-' Ministersums gestern sehr deutlich zu verstehen gegeben,-dütz Japan beabsichtige, auf der nächsten Flottenkonferenz im Jahre 1938 grundsätzlich Parität mit Großbritannien und den Bereinigten Staat«n zu fordern. Der Wortführer er innerte bei seinen Ausführungen an Deutschland, das — obwohl es im Kriege unterlegen sei, — jetzt Gleichberech tigung fordere. Die internattonale Gleichheit auf einem Gebiete — so fuhr er fort — das so innig mit der nattona* len Würde verbunden sei, bilde die einzrge Grundlage für Vereinbarungen, die heutzutage von einer Nation akzeptiert werden könn«. Sei erst einmal die Gleichberechtigung--al» ! Prinzip anerkannt, dann werde Japan bereit sein, mit Großbritannien und Amerika über d,e praktische Ausge staltung zu verhandeln. Ferner berichtet der Korrespondent über eine Unterredung mit Viscount Jfhyi, dem japanischen Haupidelegierten für die Weltwirtschaftskonferenz. Jshyi habe erklärt, man solle sich keine Hoffnung darauf machen, daß Japan seine Rüstungen erheblich vermindern werde. Japan sei der unmittelbare Nachbar Chinas und Rußland» und lebe sozusagen am Fuße zweier Vulkane, die sich zwar gegenwärtig nicht in Eruption befänden, aber doch keines wegs erloschen feien. Aus der Oberlaufitz. ö Bischofswerda, 4. Mai. : - Aemgkltlllg der SebSttdebrandversicherungsbrilräge Die Brandversicherungskammer teilt mit: Das zunächst für die Städte mit Berufsfeuerwehr,in Kraft getretene System der Beitraasbemessung nach dein Grade der Gefahr begegnet mannigfacher Kritik und bedarf, zur Klarstellung einiger Erläuterungen. Der überragende- Einfluß des „Lerbrennbarkeitsverhältnisses" auf die Bei-' tragshöhe beim alten System^belastete übermäßig die leich ten. und schonte ungerechtfertigt die schweren und schwersten Wagnisse. Dies ergab dauernd Widersprüche zwischen dett Schäden und den Beiträgen der einzelnen Wirtschaftsgrup-. pen. Allgemein gerechte Ordnung hierin zu schaffen, ist der Leitgedanke der neuen Regelung, die schon lange zugesichert worden war. Den Gegensatz zwischen flachem Land und Stadt spielt dabei keine Rolle. Die FcuerschutzsteUer, für deren Einführung ir)? tümlich vielfach die Brandversicherungskammer als Urheber angesehen wird, ist eine Gemeindesteuer. Ditz Landes-Btandoersicherungsanstalt hat dadurch keine Mehr einnahmen. Als die Hausbesitzerforderung nach gtzrechtek Einschätzung der Wohnhausgefahr erstmalig auftrat, dachtb noch niemand an die Feuerschutzsteuer. Die Forderung ging vielmehr ursprünglich von den Städten Dresden und Leip zig und den Sechsstädten der Oberlausitz aus und ist bexöittz etwa 150 Jahre alt. Sie ist begründet durch die allmähliche Umwandlung der Anstalt vom staatlich unterstützten Wohl; fahrtsunternehmen zur reinen Versicherungsanstalt a. G., die ihre Verpflichtungen nur durch die Deitragseinnahüitzü' decken,kann. , . Sch ade n w y h r sch c i n l i ck te i t un d SchMe n- h ö he hängen besonders vom Grade.der FeuergeMrsimkeit der in den Gebäuden lagernden, oder zütz VerarbermyF ge- langeitdeü Stoffe, von den Betriebsvörgängen üntzHW^der Großriiümigkeit der Gebäude ab. Durch hohe BrchAWrme sind alle Bauteile — ohne verbrennbar zu sein — zerstMiar. stmfaiigrciche, Und die meisten Voll-Schäden treten am ge- wexblich benützten Gebäuden auf. Gebäude mit HWnhyus- gefähr werden in der Regel nur von ZimmerbrändW bttrof- fen. Wohnhausgefahr tritt nicht nur in Gestalt ÄchMiet- und Eigenwohnhauses, sondern in dieser und anKM-Ge- stalt auch beim Grotzgewerbe und bei der LandwirisMftÄuf. Zur.Bildung eines unbefangenen Urteils über d.ie^MMge- lung harf man zum Vergleich deckungsünzUlänckMeWei- tkäge nicht- heranziehen. Der Ausgleich von SDyWZmd Beiträgen- vollzieht sich nur innerhalb eines längeMrDeit- raunts. Während des.siebzigjähritzen Bestehens des EtWits- systems wäre der Deckungsausaleich bei dauernder Ülnhe- bung von nur 2 Pfennigen für vie Hinheit gmiz unmöglich gewesen. Der ordentliche Beitrag ist auch auf 3 Pfennige fest»fttzt (GVBl. 1910, S. 395). Abgesehen van den Infla-
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