Der sächsische Erzähler : 23.10.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193310235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19331023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19331023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1933
- Monat1933-10
- Tag1933-10-23
- Monat1933-10
- Jahr1933
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 23.10.1933
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DerSSHWLrMer Tageblatt MZWofswerda Aleukirch und Nmaeaend 88. Jahrgang Ileukirch und Ilmgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Leilagen: Illustriertes Sonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 -au» halbmonatlich Marr ^-0, beim Abholen in der^ Seschafts- Störung de, Betriebe, der Zeitung oder der Betörderungseinrich- 90 wn> breit« onnabend- tungen, — HM der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in ! Anzeigenprei» <in Reichemark): Di« <4 wm breit« einspaltig« MtllimeterzeUe 10 Psg., örtliche Anzeigen 8 Pfg. Im T«x««l m« ' Millimeterzeil« SV Psg. Fiir da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmte« Plötzin keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Süchs sche Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauvtmannschast, des Arbeitsgerichts, des Hauptzoll- amts und des Bezirksschulamt- zu Bautzen sowie der Finanzamts und des Stadtrats zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Montag, den 23. Oktober 1933 stell« wöchentlich 45 Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend nummer 18 Pfg.) Nr. 249 Die große Rede des Führers Tagesschau. * Dl« SA. der bayerischen Ostmark veranstaltete am Sonntag vor der Befrelungshalle in Kelheim eine Treuekundgebung für den Führer, der dabei in einer groben Rede erneut den Friedenswillen de» deutschen Volke, zum Au»druck brachte, jedoch betonte: „ver trage, die weder erfüllbar noch ehrenhaft sind, unterschreiben wir nicht." * Da» englische Kabinett wird sich in der für heute Montag in Au»slcht genommenen Sitzung über die Zukunft der Abrüstungs konferenz schlüssig werden. Man ist allgemein der Auffassung, datz sich da, Kabinett für eine Vertagung auisprechen werde. * Mussolini sprach am Sonnkag vor 35 000 Faschisten au» Florenz, die nach Rom gekommen waren, um dem Duce zu huldigen und die Revolulion,au»stell«ng zu besichligen. * Di« Thüringer Lauern veranstalteten am Sonntag »Ine ge waltig« kual^ebung in Weimar. Reichibauernsiihrer und Reich»- eruührung»minlster Darrö nahm sie zum Anlaß, um in einer gro ßen Red« die Grundzage seiner Agrarpolitik darzulegen und mit stärkstem Nachdruck zu betonen, datz diese ousbanende Bauern- polltlk keinen Sinn hätte, wenn nicht da» deutsch« Bauerntum in Frieden die ihm gestellten Ausgaben erfüllen kann. ") Ausführliche» an ander« Stell«. Neue grotze Friedensrede des Kanzlers Der Führer bei der Befreiungsfeier in Kehlheim. keit voranleuchten soll. In diesem Sinne übergebe ich dir namens der SA. dieses Zeichen und verbinde damit das Ge löbnis der Treue in guten und schlechten Tagen, derTreue bis zum Tode. Das Heil gilt dem Führer des geeinig ten Deutschlands: Alle deutschen Volksgenossen und Kämpfer der SA. stimmen mit mir ein in den Ruf: Adolf Hit- ler, unser Führer, Sieg Heil!" Der Reichskanzler übernahm das Hoheitszeichen mit folgenden Worten: „Mein Stabschef, meine SA.-Männer, deutsche Volksgenossen! Cs gib t in Deutschland wohl kaum ein Bauwerk, das mit mehr Recht das Zeichen der neuen deutschen Erhebung trägt als das Denkmal der Einigung der Freiheitskämpfer. Dieses Denkmal der Einigkeit ist für uns ein Symbol dessen, was wir für unseren Kampf erstreben: Ein Volk, ein Reich, einen Willen! Was vor vielen Jahrhunderten das Ziel des Strebens deutscher Männer und Frauen gewesen ist, scheint seiner endlichen Verwirklichung entgegenzugehen dank dem Kampf, den Opfern und der Arbeit unzähliger Deutscher aus allen Lebensständen und Lebensschichten. Das neue Reich ist geboren worden aus dem Volle selbst, und so soll in der Zukunft dieser Tempel ein Heiligtum des deutschenVolkes sein. Das Hoheitszeichen des neuen Reiches soll sinnbildlich zum Ausdruck bringen, daß er nicht nur der Vergangenheit, sondern auch der Gegenwart und der deutschen Zukunft geweiht ist. In diesem Sinne wollen wir an dieser Slälke gemein sam das heil ausbringen auf das, was war, auf das, was ist, und auf das, was sein wird, weil es sein muß: Auf unser deutsches Volk, unser Deutsches Reich! Sieg Heil!" Das Deutschlandlied klang feierlich über den Platz. Dann betrat der Führer mit seiner Begleitung die Vefrei- ungshalle, wo er einen Lorbeerkranz mit der Aufschrift „Den Gefallenen" mitten in der Halle niederlegte. Während dieser feierlichen Minuten erklang dasLiedvom guten Kameraden. leicht am meisten berufen, in der deutschen Geschichte ober flächlichen Hurrapatriotismus und wirkliche tiefinners Ver bundenheit mit dem eigenen Volke auseinanderzuhalten, tiefinnere Verbundenheit mit seiner Geschichte, mit seinem Leben und mit seinem Recht, zu leben. Indem wir uns fernhalten von diesem oberflächlichen Patriotismus, können wir auf der anderen Seite um so mehr für uns in Anspruch nehmen, für das Lebensrecht unseres Volkes einzutreten. Die Welt hat sich infolge ISjähriger trauriger Vertretung der deutschen Lebensinteressen angewöhnt, das deutsche Volk nicht richtig zu sehen. Schwache Regierungen verwech selte man mit dem deutschen Volk, Unsicherheit, Halbheit und Unentschlossenheit schienen die Merkmale unseres Volkes zu sein. Wir sind uns bewußt, daß es nicht leicht ist, dieses falsche Bild wegzunehmen und der Welt klarzumachen, daß das deutsche Volk nichts gemein hat mit jenen, die kein Ge fühl für Ehre besahen (stürmischer Beifall), daß das deutsche Volk dieses Gefühl besitzt, und daß es sich mit denen verbun den fühlt, die in der Vergangenheit für die Ehre der Nation eingetreten sind. Vas deutsche Volk lst nicht kriegslüstern, im Gegenteil, weil es den Frieden liebt, kSmpft es für sein Lebens recht und kitt für die Voraussetzungen der Existenz un seres S5-Mllionen-Volke» ein. Deutschland und das deutsche Volk haben keinenGrund, einen Krieg zu wünschen, um die Ehre der Na tion, die Ehre seiner Männer und seiner Soldaten wieder herzustellen. Dafür, daß wir uns unserer Geschichte nicht zu schämen brauchen, ist auch dieser Platz hier ein lebendiges Zeugnis. Wir wollen den Frieden, aber die Welt muß auch wissen, daß auf die Dauer diese ewige Diskriminierung und Entehrung unseres Volkes von uns nicht ertragen wird. (Beifall.) Denn ebenso wie im Willen zum Frieden, steht in der Entschlossenheit zur Vertretung der nationa- IenEhredas ganze deutsche Volk hinter seiner Regierung. Die Welt soll nicht glauben, daß in Deutschland heute noch irgendeine Organisation, irgendeine Partei Verbündete derer sind, die glauben, über die deutschen Lebenrechte und die deutsche Ehre einfach hinweggehen zu können. Sie wer den sehen, daß die Zeit, da das Ausland noch damit rechnete, Deutsche mit Deutschen schlagen zu können, vorbei ist, und daß sie niemals wiederkehrt. Dafür Sehlheim, 22. Okt. Ungezählte Tausende aus der bayri schen Ostmark waren hier zur Feier in die Befreiungshalle gekommen, die von der SA. der bayrischen Ostmark als Treuekundgebung für den Führer veranstaltet wurde. In den frühesten Stunden des Sonntags setzte von Kehlheim aus der Anmarsch der Bevölkerung und der SA. nach dem Michaelsberg ein. Der hochragende Rundbau der Be- sreiungshalle prangte in Fahnen- und Girlandenschmuck. Ueber dmn Eingang wax ein goldener Kranz mit der Jah reszahl 1933 angebracht. Ueber dem Kranz schwebte ein Ad ler mit der Schlange der Zwietracht in den Krallen. Auf den hohen Pylonen rund um die Halle brannten Pechpfan nen. , Kurz nach 11 Uhr kündeten Fanfarenbläser die Ankunft des Führers an. Unter lautloser Stille schritt der Kanzler über den weiten Platz an der Befreiungshalle. In seiner Begleitung befan den sich Stabschef Röhm und Reichsstatthalter General Ritter v. Epp. Nach Wagners „Einzug der Götter in Walhall" gab Stabschef Röhm dem Führer das an der Halle angebrachte Hoheitszeichen in feiste Obhut und führte folgendes aus: „Mein Führer! An der Stätte, wo vor 70 Jahren ein wahrhaft deutscher Kö nig, ein weitschauender und hochherziger Fürst dem deut schen Volke ein Wahrzeichen seiner Einigkeit gegeben hat, an der Stätte, wo vor 20 Jahren die deutschen Vundesfür- sten den Bund der Einigkeit besiegelt haben, stehst du als Erfüller deutscher Sehnsucht, deutschen Wol lens und deutschen Glaubens. Du hast das deutsche Volk, das 15 Jahre schwerster Not und schwersten Leidens geprüft und geläutert haben, wieder zu einem Glauben, zu einer großen Einheit zusammengeführt. Heute stehen an die ser Stätte Kämpfer deiner SA. als Vertreter der gesamten SA. Deutschlands, um an diesem geschichtlichen Tag ein Zei- chen für die Ewigkeit ihrem Führer zu übergeben, ein Zei chen, das dem deutschen Volk« für alle Zeiten als das Sinn bild der Freiheit, der Geschlossenheit, der Treue und Einig ¬ soll diese Bewegung ein ewiger und Jahrhunderte währen der Garant sein. Diese Bewegung wird für alle Zetten Träger des Geistes und der Willenseinheit der deutschen Ratton sein. und niemals wird sich in der deutschen Geschichte wieder holen, was in der Vergangenheit uns so tiefes Leid gebracht hat: Daß unselig Verblendete in der Stunde der größten Not dem Gegner mehr glaubten als dem eigenen Volk. Daß wir hier zum ersten Male uns treffen vor diesem Tempel der deutschen Einigkeit, ist auch dafür sym bolisch. Ahnend für die Zukunft wurde er errichtet, und was seinerzeit vielen Jahrzehnten voran eilte ist heute Wirklichkeit geworden. Das deutsche Volk schloß sich heute zu einer wirklichen Einheit zusammen. Es ist unsere Lebensaufgabe, eine Organisation zu schaffen, di« der Ga rant dafür ist, daß diese Einheit niemals mehr verloren geht. Indem wir uns dafür mit aller Leidenschaft einsetzen, treten wir am besten ein für den Frieden der Welt. Es gibt keine bessere Garantie für den Frieden, als die fanatische Einheit der deutschen Ration. Was kann ein Millionenvolk zusammengepveßt auf einer engen Grundfläche, mit einer zerstörten Wirtschaft, mit Millionen vernichteter Existenzen und Millionen von Ar beitslosen, was kann ein solches Volk anderes wollen at» arbeiten, um wieder emporzukommen? Unser Ziel ist, unser Volk wieder glücklich zu machen, indem wir ihm das tägliche Brot siqnem, eine un geheure Arbeit, und die Welt soll uns dabei m Ruh« lassen. (Stürmischer Beifall.) Vir wollen nichts als unsere Ruhe und unseren Frie den, um arbeiten zu können, und die Welt soll wissen, daß für diese Arbeit die ganze Nation zufammenhält, Mann für Mann und Weib für Weib bis hinunter zur Jugend. Meine SA.-Kameraden! Sie sind besonders lebendige Zeugen für diesen Willen, denn Ihr freier Wille schließt Sie zu dieser Gemeinschaft zusammen, in der nicht theo retisch, sondern praktisch die Volksgemeinschaft ihren Aus druck findet, eine große Gemeinschaft gegenseitiger Hilfe, gegenseitiger Unterstützung. Wenn die Geister der Erschlagenen au» den deutschen Freiheikskämpsen wieder lebendig würden, dann wür den sie keine Sekunde schwanken, sondern heute sofort ihren Platz, zwischen uns nehmen. Was ihnen vorschwebte, schwebt auch uns vor. Wir wollen verwirklichen, was auch sie wollten, ein Volk und ein Deut sches Reich. Wir gehen einer schweren Zeit entgegen, und es ist notwendig, daß auch jeder Deutsche sich dessen bewußt ist. Wenn wir unser Volk ernähren wollen, bleiot uns kein anderer Weg als der, den wir eingeschlagen haben. Jemand mußte in Deutschland kommen/ der sagt: Den Frieden wol len wir, aber Entehrung lehnen wir ab! (Starker Beifall.) Wir erklären der Welt eindeutig: Wenn ihr uns in euren internationalen Konferenzen sehen wollt, wenn ihr uns in euren Völkerbund haben wollt, dann nur, wenn ihr uns als Volk anerkenutl (Stürmischer Beifall.) Wir sind jederzeit bereit, Verträge zu unterzeichnen, wenn sie für uns erfüllbar, und wenn siesürunserRechtsgefuhler- träglich sind.. Verträge, die weder erfüllbar noch ehren haft sind, unterschreiben wir nicht! (Stürmischer Beifall.) Bei Diktaten wirken wir nicht mit. Seien Sie in den kommenden Monaten und Jahren hart und entschlossen, treu und zugleich diszipliniert, kennen Sie kein anderes Ziel als: Deutschland wieder glücklich und freizumachen, kein anderes Ziel als: den Millionen unserer Volksgenossen ihr Brot und unserem Volke wieder seine Ehre zurückzugeben. Wenn Sie, die Millionen, die zu uns stehen, dies als heilige Verpflichtung auf sich nehmen, dann wird aus diesem Volke eine Nation, und unsere Hoffnung wird erfüllt werden. Das aber ist uns allen klar: Ein Leben so wie in den letzten 15 Jahren ist auf die Dauer für unser Volk genau so wenig erträglich, als es für ein anderes Volk erträglich wäre. Sie haben viele, viele Jahre Im Innern einen sehr, harten Entschluß durchhalten müssen, trotz Verfolgung und Unterdrückungen haben Sie durchgehalten. Folgen Sie mk in den kommenden Jahren genau so treu, genau so diszipli niert wie in den früheren Jahren. Dann wird das Ringen um unser Lebensrecht in der Welt erfolgreich sein. E» wird sich dann in der well immer mehr die Ueber- zeugung durchsetzen, daß hier ein Volk le«, da» nicht» andere» will ab Frieden und Gerechtigkeit." Nach dem Gedenken der Gefallenen schritt der Führer mit seinem Gefolge um den Rundbau der Halle und hielt, von der Menge mit brausendem Beifall begrüßt, eine große Rede, in der er sich an die SA. wandte. „Meine SA., deut sche Volksgenossen! Wenn wir dieses Fest der Erinnerung, feiern, dann sind wir uns bewußt, wieviel Blut einst fließen mußte, wieviel Leid ertragen wurde, um damals die Vor aussetzungen zu schaffen für die später vollzogene Einigung der deutschen Stämme und Staaten. Er lst die Erinnerung an sehr große Opfer, die uns ein solcher lag einer ernsten, würdigen Feier bewußt wer den läßt und uns fernhalten muß von einem oberfläch lichen Hurrapatriotismus. Gerade wir, die wir selbst 41/2 Jahre lang den Krieg mit erlebt, die wir selbst wissen, wie entsetzlich und schwer die Anforderungen sind, die er an ein Volk stellt, wir sind viel-
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