Der sächsische Erzähler : 16.10.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193310162
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19331016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1933
- Monat1933-10
- Tag1933-10-16
- Monat1933-10
- Jahr1933
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 16.10.1933
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— Ileukirch und Ilmgegenö Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntaasblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 DerSSGscheLrMer Tageblatt furAischoftwerda Ileukirch und Zlmgegend Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Eyäbler ist das -urDeröfsentliHung der amtlichen Bekannt- machungen der Amtsbauvtmannschaft, des Arbeitsgerichts, des Hauptzoll, amt, und des BezirKstzulamts ,u Boulen iowi. des Finanzamt, und de» Stadtrats zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt ' . Amt vllchoseweida Ile. 444 und «45 b «».bau» höherer Gewalt — Krieg oder ionstiaer irgendwelcher » Störung de» Betriebs der Zeitung oder der Beförderungeeinrich- „ ... ' der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plötzen Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». kein» Gewöhr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Lkschetuungwvetstr Ltgllch mit Ausnahme der Sonn- und Feier- ag». »yuMrlN, für di» Zeit ein«, halben Monat,: Frei in, öau» halbmonatlich Mark 1.10, beim Abholen in der Geschäft,- ktell« wöchentlich « Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend- nummrr 1ö Pfg.) Anzeigenprei, l>n Netchsmark): Di« 44 ww breU» einspaltig« Millimeters« 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Pfg. Im LeMil di» S0 ww breit« Millim«rtrz«ile SO Pfg. Für da. Erscheine» mm ^*. 248 Montag, den 16. Oktober 1V33 88. Jahrgang Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund. *) AusMrlich«» an anderer Lt«ll«. Tagesschau. * Der Entschluß der Relchiregierung, die deutsche Delegation von der Abrüstungskonferenz zurück,»ziehen, aus dem Völkerbund auszutreten und la einer Neuwahl zum Reichstag die Entscheidung des deutsche» Volke» anzurufen, Hal in der ganzen Welt Aeber- raschung hervorgerufen. * Italien fordert ln einer amtlichen Verlautbarung die Ver tagung der Abrüstungskonferenz. Auf Vorschlag de, Hauptaus- schasse, der Abrüstungskonferenz haben die Großmächte einer Ver tagung bi» 28. Oktober zugestimmk. * 3» amerikanischen ReKerungskreisen ist man einer zeitwei se» Aussehun, der allgemeinen Abrüftuagsbefprechungen nicht ab- geneigt, «lderseht flch aber entschieden einer endgültigen Ver tagung» Der «elch,kanjler legte gestern in München in einem stier- lichen Festakt den Grundstein zum hau, der deutschen Sonst, das an Stell« des niedergebrannten Glaspalast«» errichtet wird. Frankreich viel weniger berührt. Der Entschluß Deutsch lands sei zweifelsohne außerordentlich schwerwiegend. Das Blatt versteigt sich dann zu der Behauptung, der Schritt habe den Vorteil, daß er die Absichten Deutschland» klar zeige und beweise, daß es die Verträge verletzen wolle. Die französische These könne durch diese Bombe nur gewinnen. — Der halbamtliche „Temps" erklärt, Deutschlands Bruch mit dem Völkerbund sei darauf berechnet, die Öffentlichkeit Deutschlands und Europas zu beeindrucken. Nachdem die deutschen Versuche, die französisch-englisch-amerikanische' Uebereinstimmung zu brechen, nicht gelungen wären, habe die Reichsregierung setzt alles auf eine Karte gesetzt, indem sie sich von der Abrüstungskonferenz und vom Völkerbund zurückzog. Das Ereignis sei sehr schwerwiegend, aber man müsse es kaltblütig betrachten. Deutschland habe dem Völkerbund einen furchtbaren Schlag verseht, dem Völkerbund, der es in seine Mitte ausgenommen und' ihm einen ständigen Ratssitz gewährt hatte, obwohl es noch nicht allen internationalen Verpflichtungen nachgekommen war. (I) „Libertö" weist darauf hin, daß ganz Deutschland dem Entschluß der Reichsregierung zu stimm en werde, selbst wenn in Deutschland zur Zeit keine Diktatur bestünde. Es genüge, irgendeinen Deutschen zu fragen, ob seine Regierung recht habe, und man würde eine begeisterte Antwort erhal ten. Ls bestehe gar kein Zweifel über das Ergebnis der Volksabstimmung. Ls werde triumphal für Hitler sein. Der „Jntransigeant" erklärt, daß im Hinblick auf die neue Lage Frankreich, England und Amerika ihre Einheits front noch enger gestalte?» müßten. Londoner Mittler rum Schritt Deutschlands. wtb. London, 16. Okt. (Funkmeldung.) Die Morgenpreis« bespricht die Lage, die durch Deutschlands Schritt am Sonnabend entstanden ist, mit betonter Kaltblütigkeit. Sie zeigt da« Bestreben nach objektiver Betrachtungsweise und nach Würdigung der deut- schen Beweggründe. Vielfach wird auf die Möglichkeit hingewiesen, unter Benützung de» VIermächtepakke» auf die Beseitigung der Schwierigkeiten hinzuarbeiten. Morning Post erklärt: Deutschland hatte da» Gefühl, ln der. Frage der Gleichberechtigung von Europa zum Narren gehalten zu werden, da ein Zugeständnis, da» 8 Jahre aufgeschoben werdeu soll, wenig oder gar keinen wert besitzt. Unter Hinweis aus di« Erklärung de» Reichskanzler», daß die deutsche Regierung bereit ist, über die Regelung aller Meinungsverschiedenheiten mlt den anderen Nationen zu verhandeln, sagt da» Blatt: wenn die maß gebenden französischen Stellen ebenso klaren Kopf behalten wie früher, dann werden sie es vielleicht al» eine Erleichterung emp- sinden, von den Umständlichkeiten der Abrüstungskonseren, befreit und in der Lage zu sein, über realere Dinge zu verhandeln, wir hoffen daher, daß Herrn Hiller» Einladung angenommen werden wird. Mussolini» Viermächtepakt könnte al» eine Grundlage die nen. Daily Mail meint, der Frieden»oerkrag habe wichtige Bedin gungen festgesetzt, die die siegreichen Feinde Deutschland» zu erfül len hallen. Nach deutscher Aussassung sei der Vertrag nicht erfüllt worden. ' Die Begeisterung, mit der Herr Hiller vom Volk in Deutschland unlerstühi werde, deute sicher darauf hin, daß er die beträchtliche Mehrheit der deutschen Nation hinter sich habe. Nicht in der Handlungiweise de» deutschen Reichskanzlers liege für den Augenblick die Gefahr, sondern in der Möglichkeit, daß sein Schritt andere Mächte veranlassen könnte, Gegenmaß nahmen zu treffen, die schlimm« Folge« haben k ö n n l e n. Der liberale New» Lhronicle schreibt: Herrn Hiller» fried fertige ErNärugnen deuten offensichtlich darauf hln, daß die Lür nicht unwiderruflich geschlossen ist. Folgende Dinge sind notwendig, solange er noch nicht zu spül ist. Di« Abrüfiung»- konventlon muß fertiggestellt werden, dl« Stadien der Abrüstung müssen festgesetzt werden. Offizielle Washingtoner Aeu^erungen wtb. Washington. 16. Oktober. (Funkmeldung.) Re- gierungsbeamte drückten ihre Zustimmung zu dem Beschluß aus, eine zeitweise Aussetzung der allgemeinen Abrüstungsbesprechungen zu empfehlen, aber einer endgül tigen Vertagung s i ch entschieden zu widersetzen. Das Staatsdepartement äußerte, Norman Davis sei ermäch tigt, einer solchen Empfehlung ohne Rücksprache nick Washington zuzustimmen. Die zeitweilige Aussetzung wird als wünschenswert betrachtet, die Staatsmänner instand zu Senser Abröstnngsverhandlnngen bis 2ü. Skiober vertagt. Genf, 18. Oktober. Die über vierstündige Sitzung der Großmächte ist am Sonntagabend nach 9 Uhr geschlossen worden. Die Sitzung ist, wie verlautet, ganz von der von Rom aus jetzt gegebenen Parole der Vertagung der Konfe renz beherrscht worden. In unterrichteten Kreisen besteht der Eindruck, daß der durch aus auf Mäßigung drängende amerikanische und italienische Einfluß sich durchgesetzt hat. Der Vertagungsbeschluß wird damit begründet werden, daß den einzelnen Abordnungen Zeit gegeben werden müsse, um mit ihren Regierungen Fühlung und zur Lage Stellung zu nehmen. Man nimmt jedoch an, daß in erster Linie den Großmächten für die Auf nahme von Verhandlungen mit Deutschland Zeit gelassen werden soll. In der Sitzung ist ferner jetzt der Text der Antwortnote auf die Austrittserklärung au» der Abrüstungskonferenz abgeschlossen worden. Eine ursprüngliche, sehr scharf gegen Deutschland gerichtete Fassung soll infolge des nachdrücklichen Eintretens zweier Großmächte ausgegeben worden sein. Die "setzt vorliegende Fassung soll, wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, in durchaus höflichem und sachlichem Tone unter Vermeidung aller Schärfen und Kritiken an Deutschland verfaßt sein und wird in internationalen Kreisen als ein bewußtes Entgegen kommen aufgefaßt. Der Text der Note, der in den Einzel heiten noch in den Abendstunden von einem engeren Redak- tionsausschuß der Vertreter der vier Großmächte England, Frankreich, den Vereinigten Staaten und Italien redigiert wird, soll am Monatgnachmittag dem Hauptausschuß zur Annahme vorgelegt und durch den Präsidenten der Ab- rüstungskonferenz, Henderson, der Reichsregierung telegra phisch übermittelt werden. Dem Vertagungsbeschluß wird in allen unterrichkelen Kreisen große politische Bedeutung beigemessen, da nach den ursprünglichen französischen und englischen Plänen im Hauptausschuß setzt sofort versucht werden sollte, eine geschlossene Front sämtlicher Mächte gegen Deutschland zu erreichen. Genf, 16. Oktober. (Funkmeldung.) Die Vertagung des Hauptausschusses der Abrüstungskonferenz bis 26. Ok tober ist jetzt endgültig von den Großmächten beschlossen worden. Der Beschluß wird heule nachmittag endgültig vom Hauptausschuh gefaßt werden, der um IS,30 Uhr Zusammen tritt, um nach den bisherigen Dispositionen den Vertagung»- Vorschlag des Präsidium» ohne weitere Aussprache anzuneh men. Die Vertagung wird vom Präsidium auf Grund der ! gestrigen Besprechungen der Großmächte vorgeschlagen wer den, da den einzelnen Abordnungen Gelegenheit gegeben werden müsse, mit ihren Regierungen in direkte Fühlung zu treten. Ob es zu einer großen Aussprache kommen wird, steht noch nicht fest. Ls ist heute vormittag die Parole aus gegeben worden, daß keine Reden gehalten werden sollen. L» fragt sich jedoch, ob die kleineren Mächte sich an diese Pa role der Großmächte halten werden. Der hauptausschuh wird sodann die gestern von den Großmächten ausgearbei tete Antwortnote an Deutschland über dessen Austritt aus dem Völkerbund annehmen. Die Rote werde sich im wesent lichen darauf beschränken, den deutschen Vorwurf de« Richt- abrüstenwollen» der anderen Mächte zurückzuweisen. In maßgebenden Kreisen «»erden jetzt verschiedentlich Stimmen laut, in denen die Haltung der englischen Regierung, insbe sondere de» englischen Außenminister«, einer scharfen Kritik unterzogen wird. Man weist darauf hin, daß gerade de» englische Außenminister durch seine unnachgiebige und un verständliche Haltung gegenüber Deutschland die gegenwär tige Lage herbeigeführk habe und für den Beschluß der deut schen Regierung, die Abrüstungskonferenz zu verlassen, ver- antwortlich sei. L» scheint auch, daß man in englischen Kreisen über die Gefahr der bisherigen englischen Haltung im klaren ist. FrarrMfche Dressestimmen. Paris, 15. Oktober. „Paris Soll" nimmt als erstes Blatt zu dem Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund und der Abrüstungskonferenz Stellung. Gewiß habe Japan im vergangenen Jahre auch den Völkerbund verlassen, aber dieser Schritt habe wegen der großen Entfernung Japan» Das Echo im Ausland. Die Genfer Abrüstungsverhandlungen vertagt Da« Weltecho. Die historischen Beschlüße der Reichsregieruna, die deutsche Delegation von der Avrümmgskonferenz zurüHuziehen, all dem Völkerbund auszutreren und in einer Neuwahl zum Reichstag und einer Volksabstimmung die Entscheidung des ganzen Volkes über diese entscheidenden Maßnahmen der deutschen Außenpolitik anzurufen, hatten am Sonnabend so wohl in Genf als auch in allen Hauptstädten der Welt all- gemeine Ratlosigkeit zur Folge. Die ersten Stim men der Weltpresse ließen übereinstimmend diesen Eindruck erkennen. Die mannhaften Entschließungen der deutschen Regierung hatten überall wie «ine Bombe eingeschla- gen, sie bildeten die Sensation, die in ihrer Größe nur dem Ausbruche des Weltkrieges im August 1914 vergleichbar sei. Man sah den Völkerbund bereits in Trümmer gehen, dessen Le-ensunfähigkeit sich in größter Deutlichkeit vor aller Augen gezeigt Halle, und num sah mit ganz außerordentlich großer Spannung der Rede entgegen, in der der Volks- kanzler Wolf Hitler am Sonnabendabend nicht allein dem deutschen Volke, sondern auch ln direkter Uebertragung auf «ine große Anzahl europäischer wie auch nord- und süd- omerikansscher Sender vor der gesamten Wett den deutschen Standpunkt klarmachte. Der Eindruck dieser Rede, die wir in ihrem vollen Wortlaute an anderer Stelle wiedergeben, war außerordentlich nachhaltig. Ueber Presse stimmen dazu liegen zwar bei Redaktionsschluß noch keine eingehenderen Meldungen vor, in amtlichen Kreisen des Auslandes geht jedoch die Auffassung dahin, daß man bei aller Zurückhaltung in der Beurteilung doch zu einer über eilten Beunruhigung keinen Anlaß sieht. ZlMMWtleSkÜMIl ÜkkUWWkMsekkV! wtb. Rom, 18. Oktober. Ueber die amtliche italienische Auffassung zu der mit den Beschlüssen der Reichsregierung elngetretenen Lage hat die Agenzia Stefanie am Sonntag nachmittag folgendes Tommuniquö verbreitet: „In den amtlichen italienischen Kreisen sind die von der Relchsregierung gefahren Beschlüsse mik der größten Ruhe ausgenommen worden, ot«leich sie unerwartet kämm. Niemand stellt in Abrede, daß diese Beschlüsse ernst sind, vor allem labezug auf ihre evtl. Entwicklungen. Rach dem aklenmäßlgen Stand aber muß man dle Lage so, wie sie ist, beurteilen und prüfen, wle es möglich sei, sie auf den weg einer Verständigung zu bringen. Der Inhalt und der To« der Rede Hiller» und der Aufruf an das deutsche Volk verschließen nicht alle Türen, da darin der wuusch Deutschlands zur Zusammenarbeit mit dem Ziele de» j Friedens kategorisch von neuem bekräftigt wird. In den amtlichen lkalleuischen Kreisen anerkennt man, daß mit dem Abgang Deutschland« dle Abrüstungskonferenz ihre Sitzun gen u ich t s o r k s e h e n kann, daß eine Vertagung notwen dig ist, in der Erwartung, daß die für eine neue Ueberprü- sung de« gauzeu Problem« notwendigen und hinreichenden Voraussetzungen entstehen". ischNmr :r Spree >«t «Inen Überreste >r».No<t> »«schege- knenauk Ubylanz lwtums leSSrb-- n ruhen d«m die hört IrüIHa an. Die is« hinter n fchwer- »g "i
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