Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 23.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190912234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19091223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19091223
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-23
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Beilage ru Nr. ?V8 des Auer Tageblatt» und Anreioer« für da« Erzgebirge. Dannerstaa. de« S3. Dezember 1S0S. d«, Za, selbst an den Soldaten heran und sagt« thm, durch den, selLen Eid wäre er verpflichtet, zuerst seinem Kaiser zu gehorchen und nach dem Kriegsrecht hätte er, der Zar, mit dem Machoffizter allein das Recht, eine Echildwache abzulösen. Er befehle ihm da her, ihm sein Gewehr zu übergeben und sofort zu gehen. So stand der Zar Posten, bi» der Wachoffizier in größter Eile her. »eistürzte, um den kaiserlichen Posten abzulösen. » Die Bombe i» Loupü — «ine grauslich« «ts «bah«g«. schicht«. Aus Breslau wird gemeldet: In demselben Schnell zug«, Breslau—Gleiwitz, in welchem in der vorigen Mache eine Reuyorker Dame räuberisch überfallen wurde, fand man am 18. ds. Mts. in dem Gepäcknetz eines Wagenabteil» «ine geladene Bomlbe. Diese wurde der Eleiwttzer Polizei übergeben. Eine Untersuchung ist eingeleitet. — Wie hierzu weiter aus Kattowitz gemeldet wird, klärt sich der entsetzlich« Fund in recht erheiternder Weise auf: Die Königlich« Eisenbahndirektion teilt mit: Einige Blätter verbreiten das Gerücht, daß am 18. Dezember in dem Eilzuge S der Linie Berlin—Breslau—Kattowitz eine Bombe gefunden und an die Poltzeiverwaltung in Gleiwitz abgeliefert worden sei. In dem fraglichen Falle handelt es sich nicht uni eine Bombe, sondern umeineMassierkugel. (!) Ferne: brachten oberschlesische Blätter die Nachricht, daß dec Ober kellner des Speisewagens des Eilzuges 9, Berlin—Kottewitz, 'n dem vor einigen Tagen ein Attentat gegen eine alleinreisende Dame verübt worden ist, verhaftet wäre. Diese Mitteilung be ruht auf Erfindung. Der Oberkellner ist nur in Gleiwitz einem kurzen sikrhör unterzogen worden, das in den wenigen Minuten des Aufenthaltes des Eilzuges auf der Station beendet wurde. Sport. " Echülerherbergcn im Winter zur Förderung des Winter sports. Das lÄchafte Interesse der weitesten Kreise für den Wintersport Hot ganz besonders auch die Jugend ergriffen und viele der Studenten und höheren Schüler zu b.gelsterten An hängern des Sport» gemacht. Dessen Aue-Übung wird in ihren Kreisen ganz besonders gefördert durch die Offe,«Haltung der in günstigem Sportgelände gelegenen Schülerherbergen, wie st« schon von den Herbergen im Erzgebirge zu Jöhstadt, Olbernhau, Oberwiesenthal, Eibenstock, Schwarzenberg und Marienberg ge meldet worden ist, sowie von der ganz neuen Winterher-- berge zu Johanngeorgenstadt. Außer cibengenannten Schülerherbergen werden aber nach dem Ergebnis d-n Umfrage des Sächsischen Verkehrsverbandes während der Weihnachts fe r i e n b«s zum 6. Januar 1910 geöffnet sein und freies Nacht quartier bezw. Frühstück gewähren die Herbergen zu Aue, Buch holz und Geyer während des ganzen Winteys, Neustädte! bei Schneeberg, Äryda, Scheibenberg, Zöblitz und Zwönitz im Erz gebirge, Lauenstein in der Sächsischen Schweiz, sowie zu Klingenthal im Vo g 1 l a n d e für alle Inhaber von Schüler herbergs Ausweiskarten aus Hohenelbe vom Jahre 1909. Gerichtssaal. Verhandlungen »on d«m Landgericht Zwickau. (2. Strafkammer vom 22. Dezember 1909.) H Wegen Rückfallsbetrug» und Diebstahls hatte sich zu ver antworten der bereits 32 mal und darunter wiederholt mit län gerer Freiheitsstrafe vorbestraft« Schornsteinfeger und Hand arbeiter Robert Gürtler aus Rittersgrün, der am 5. August d. I. bei der Erünwarenhändlerin Selig in Brrnsbach er schienen, ihr zunächst 1 .ll 25 iZ abgeschwindelt und dann aus deren Wohnung in einem unbeobachteten Augenblicke eine dem Handarbeiter Ullman» daselbst gehörige Taschenuhr mit Kette entwendet hat. Gürtler ist deshalb wegen der ihm bei gemessenen Straftaten — unter Anrechnung eines Monats er littener Untersuchungshaft — zu sieben Monaten Ge fängnis verurteilt worden. , verusuug: D«r vielfach vorbestraft« 43 Iah«, alt, M». bereiarbeiter Leberrcht K l itzsch von Laut«» ist in Zwickau beim Bettel«« betroffen, deshalb zur Anzeige gebracht und vom Schöf fengericht zu Zwickau zu zehnTagen Hast verurteilt Wör den. Auch soll er nach Verbüßung dieser Strafe der Landespoli- zeibehörde zugeführt werden. Die wegen seiner Ueberweisung an di« Landespolizeibehörde gegen da» Strafurteil von Klitzsch ein gelegte Berufung gelangte zur Verwerfung. Spielplan tes Zwickauer Stavt-TheaterS vom 25, bi» 31. Dezember 1S0S. Sonnabend (1. Weihnachtsfeiertag) nachmittag '/rjL Uhr: Di« sieben Raben. Romantisches Zaubermärchen von Emil Pohl. Abends: Miß Dudelsack. Operette von Fritz Grünbaum und Heinz Reichert. Sonntag (2. Weihnachtsfeiertag) nachmittag 1/28 Uhr: Die sieben Rab«n. Romantisches Zaubermärchen von Emil Pohl. Abends: Der dunkle Punkt. Lustspiel von Eusta» Kadelburg und Rud. Presber. Montag nachmittag Uhr: Di« sieb«» Raben. Romantisches Zaubermärchen von Emil Pohl. Abends: Miß Dudelsack. Operette von Fritz Grünbaum und Heinz Reichert. Dienstag nachmittag Uhr: Di« stoben Rabe». Romantisches Zaubermärchen von Emil Pohl. Abends: Der sidele Bauer. Operette von V. Leon. Mittwoch nach mittag f/2-l Uhr: Die sieben Raben. Romantisches Zaubermärchen von Emil Pohl. Abends: Der dunkle Punkt. Lustspiel von Gustav Kadelburg und Rud. Presber. Donnerstag nach mittag Uhr: Die sieben Raben. Romantisches Zürcher cken von Emil Pohl. Abends: Miß Dudelsack. Operette Äon Fritz Erünbaum und Heinz Reichert. Freitag (Silvester vorstellung), r/>8 Uhr: Di« sieben Raben. Romantisches Zauber märchen von Emil Pohl. 8ct«uliusren Osrdinen Lpiexol und «.Nrren llurvsrlizs ülmSen lMl-VskMüg! Knvstlt s««rk nsvk »usmeLnIs! keickitests ölbraklung Vettsn:: polstsrwAs-en 6ro88e8l.N8er inlimmer-^inricktunzen und einzelnen Stücken. Konfektion ^nusliinng Lirosse äus- «« vvglü in NÄ Jacketts IM. Paletot« pelrr-kjoas IN Herren konfektion Hnrslil. von Paletot« Dsitz .loppen IM. tlosen knsben-kleill Wl I 8 Erstes unä beäeutenlstes WM UA MW, 8 a MSdsl unä HLren-ttreältblllls vsknkofslnssss 34. Obsr-Lngebirges. - >» kis rum bei llnINiMme I — einer >Vodnunxseinrick- N. K I I D tunx 1 Pkeiter-Spierrel oder 2 kUlder. kleinste ! Anzahlung Verlangen Sie grüne Rabattmarken! Es «ft ctas Nckerfte Sparsyftem. d«n, als entwirr in mein«, sobald ich zurückgekehrt sein werde, Her in die meiner Frau, falls — falls ich eben verhindert sein «erde, in der angegebenen Frist heimzukehren." „Das schwöre ich Ihnen, Herr Baron. Ich werde ihn be wahren, wie ein Heiligtum." „Und Sie werden ihn niemand als meiner Frau bei händigen, gleichviel, was — was Sie über mich hören werden." In den Mienen des Dieners drückten sich wachsende Ver wunderung, steigend« Unruhe au». „Versprechen Sie mir das, Linke," drängte der Gutsherr ungeduldig. „Jawohl, dap schwöre ich Ihnen, Herr Baron, so wahr ich Ihnen mit Leib und Seel« ergeben bin." „Gut, ich danke Ihnen, Linke. Hterl" Er galb dem ehrerbietig Zugreifenden den Brief. Der Die- n«r schob das Kuvert in seine Tasche. Seine Blicke hingen noch immer mit einem Gemisch von Eifer, Ergebenjheit und instink tiver, unruhiger Besorgnis an dem Antlitz seines Herrn . Und noch ein», Linke. Wenn ich nicht Wiederkehr« — ich «eine, wenn mir etwa» passieren sollt« — ich habe eine weite Reise und ein schwieriges, gefahrvolles Unternehmen vor —" „Können mich der Herr Baron nicht mftnehmen" warf der anhänglich« Mensch bittend ein. Der Gutsherr v«rneint« mit einer entschiedenen Gebärde. Rein! Sie können mir nichts nützen. Ader meine Frau wird Ihrer vielleicht bedürfen, versprechen Sie mir, daß Sie st, nicht im Stich lasten werden, wenn sie von dem — von »»einem Brief Kenntnis genommen haben wird. In jedem Fall Halten Eie sich zu ihrer Disposition! Und wenn sie sich end, schließen sollt«, in meinem Interest« zu handeln, etwas zu unters nchmen, «vollen Sie da treu zu ihr stehen und th, helfen, soviel Bi« nur immer vermögen?" , „Ja, Herr Baron," brach q» au« dem innersten Herzen de» Diener» heraus, „das will ich, solang« ich noch einen Blutstro- »fen in mir hab«. Für Sie, für di« Frau Baronin gehe ich durch aas Feuer, geb« ich meia Leben, wenn es sein muß." „Gut also, Linke —" Büla von Almassy drückte dem jungen Menschen di». Hand, „ich rechne auf Sie für meine Frau und für mich selber " Den Abend verbrachte er im Zusammensein mit Edith. Beide verhielten sich schweigsamer als sonst, die bevorstehende Trennung dämpfte jeden Laut, lähmte jHen seelischen Auf schwung. Zuletzt saßen sie Hand in Hand nebeneinander, schwei gend, insichgelehrt. Kein Schlaf kam in dieser Nacht in B^las Augen; ganz daniedergedrückt von beklemmender banger Ahnung lag er wach und belauschte die ruhigen Atemzüge seines ahnungs losen Weibes. , VXI. Büla von Almassy hatte seiner Frau beim Abschied gesagt, daß er wahrscheinlich nicht erst schreiben, sondern, sobald er seine Mission erledigt haben werde, zurückkehren wolle. Nun war fast eine Woche verstrichen, ohne daß seine Rückkehr erfolgt odec «ine Nachricht von ihm einglNosfen war. Frau Edith sing an, sich zu beunruhigen. Daß eine solche delikate Angelegenheit sich nicht so rasch und so glatt erledigte, war ja auffallend. Wer weiß, wie Bdla seinen Onkel angetroffen hatte. Der alte Herr mochte leidend oder auch nur schlechter Laune sein, di« B<fta Änderte, thm mit seinem Anliegen beschwerlich zu fallen. Da hiqß es dann, sich in Geduld fasten und warten, Lis ein günstiger Moment eintrat. Aber was hindert« ihn, in einem solchen Fall ihr Nachricht zu geben? Noch viel stärker aber fühlte sich Karl Linke durch das Schweigen und die verzögerte Heimreise des Gutsherrn beun ruhigt. Er rief sich jedes Wort seines Herrn in die Erinnerung und ein furchtbarer Schrecken befiel ihn. Daß er nicht gleich daran gedacht hatte! Sicherlich handelt« «» sich um «in Duell. War der Herr nicht so merkwürdig feierlich und zugleich voll tiefer Schwermut gewesen, fast wie jemand, der sein End« her annahen fühlt, und nun seinen letzten Willen erklärt? Der «shrf lich, treu« Bursch« machte sich di« bittersten vorwürfe. Er hätte seinen Herrn nicht abreisen lasten, sondern in ihn drängen sol- len, von feinem gefährlichen Vorhaben ckbzuftehen. Wenn er nun schwer verwundet oder gar getötet war? Wenn man noch wenigsten gewußt hätte, wo der Zweikampf stattgefunden hatt«k Wenn man zu ihm eilen und ihn pflegen, ihm behilflich seit» könnte! War es nicht seine Pflicht, sich mit feiner Besorgnis der gnädigen Frau zu eröffnen und ihr den Brief zu übergeben? Aber da erinnerte er sich des Gebotes seines Herrn, minde stens eine Woche zu warten. Zwei Tage fehlten noch daran. Wenigstens ein paar Tage mußte er noch seine Ungeduld, seine Unruhe beherrschen. Auch fiel ihm ein, daß ja der Herr ge sagt habe, cr reise in Geschäften. Dazu kam noch die weiter« Ueberlegung, daß ja der Gutzsherr in letzter Zeit keine Gelegen» hett gehabt hatte, mit irgendeinem seiner Standesgenosscn in einen Konflikt zu geraten, der zu einem Duell hätte führen können. Auch hätte man ja sicherlich davon gehört. Merkwür dig freilich blieb dieser geheimnisvolle, vertrauliche Auftrag doch. Was konnte der Brief, der unter keinen Umständen in an dere Hände geraten sollte, enthalten? Jedenfalls Mitteilung«» von großer Wichtigkeit. Und vor allem: au» welchem GrunÄ» hatte der Herr überhaupt mit der Möglichkeit gerechnet, daß er nicht mehr zurückkehren werde? Ein« Reise nach Ungarn war doch kein so gefährliche» Unternehmen, Lei dem man ein>0 Bedrohung seine» Lebens zu befürchten hatte. Oder hatte der Herr überhaupt gar nicht an eine Gefahr für sein Leben ge dacht, sondern Irgend etwas anderes in» Buge gehabt, da» ihn eventuell hindern lönnie, nach semem Gut und zu seiner Frau zurückzukchren? Den Grübelnden überlief es heiß und kalt, und ihm n«rd>» bet dem Erwägen der verschiedensten Möglichkeiten ganz wir» im Kopfe. In seiner Ratlosigkeit griff er schließlich zu de« k«H len Nummern der großen Berlin«, Zeitung, die sein« Herrßhafi hielt. Wenn ein Duell oder «in Eisenbahnunglück »der sonst «tst Unglück von Bedeutung im In- oder Ausland« vorgekomrnest war, so würden di« großen Blätter gewiß darüber berttptzü hab««. . . , (Fortsetzung folgt) -
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