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Der sächsische Erzähler : 12.01.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193701126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19370112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19370112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1937
- Monat1937-01
- Tag1937-01-12
- Monat1937-01
- Jahr1937
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 12.01.1937
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Ausmachung wird der Inhalt der gegenseitigen Versichern«- spari» da» Bild, denn auch au, diesen pariser Berichten gen unter dem Leitwort „Entspannung" wiederaegeben. geht hervor, daß nunmehr auch an der Seine «ine Beruht- 5m allgemeinen ergänzen in den Zeitungen Berichte aua lgung elngetreten ist. Marokkohetze gleichzeitig ein Börsen Manöver? Beschwerde der Pariser Maklerkammer. DNB. pari», 11. Januar. Der Verband der Pariser Börsen makler hat in einer Eingabe an den Ministerpräsidenten und an den Finanzminister sich gegen die Abhaltung der Börse an Sonn abenden ausgesprochen. Er erklärt in seinem Schreiben, es sei für die Geschäftstätigkeit und die Sparer gefährlich, am Sonnabend eine Börse abzuhalten. Die Sllmmung, die durch unkontrollierbare Gerüchte und durch zur Veröffentlichung kommende tendenziöse Pressenachrichten am Sonnabend geschaffen werde, die gewissen Anstiftern Gewinn brin gen könnte, schaffe die Gefahr, an Sonnabenden, wo die Londoner Börse geschlossen sei, die die Hauptstütze und der Regulator der Pa- riser Börse sei, die ernstesten Folgen für die französischen Sparer und sür den französischen Kredit zu haben. Die Makler fordern daher die Regierung auf, die Pariser Börse an Sonnabenden bis auf weiteres, untr zwar solange zu schließen, wie die Zeit der jetzigen Spannung andauern werde. Die französische Presse widerlegt sich selbst. pari», ,12. Jan. (Eig. Funkmeldg) Die französische presse, die über die Feststellung der deutschen Zeitungen zur Lage in Süd frankreich und zu den Falschmeldungen über angebliche Pläne Deutschland» in Spanisch-Marokko im Tone größter Entrüstung! schrie^ mutz in den Sachberichten ihrer Korrespondenten selbst zu- geben, wie richtig die deutsche presse die Dinge beurteilt hat. So veröffentlicht „Echo de Paris" heute «ine Meldung seines Londoner Berichterstatters, die die regellosen Zuständein Südfrankreich in vollem Umfange bestätigt. Der Bericht erstatter der französischen Zeitung weist in seiner Mrldüngdarauf hin, daß die Initiative-der englischen Regierung zum Verbot der Entsendung von Freiwilligen u. a. dem Wunsche entspringe, mit der skandalösen Hilfe.Schluß, zu machen, die gewisse Elemente in Frankreich den Roten in Valencia und Barcelona geleistet hätten- oder hätten leisten lassen. Die Londoner Regierung sei über eiste Reihe von Tatsachen sehr erregt gewesen, die ihr von ihren Agen ten mitgeteilt worden seien. Besonders stark sei dabel eine Darstel lung des Abgeordneten Denville ins Gewicht gefallen, der kürzlich das französische Gebiet an der katalanischen Grenze besucht habe. Erkenntnisse in England: Sowjeipropaganda hetzt Europa gegeneinander in Marokko Frankreich eine deutliche Antwort erteil» und damit die pariser pressemach« ebeufall» al» grotzangelegte. Betrug»- Manöver enttarv« ha». „Times" und „Morningpost" überzeugten sich. Kein deutsches Wlttititr in Spanisch- Marokko. London, 12. Januar. (Eig. Funkmeldg.) „Limes" und „Mor. ningpost" haben Sonderberichterstatter nach Marokko geschickt, um an Ort und Stelle zu prüfen, was an den Gerüchten ist, denen zu folge deutsches Militär sich in Spanisch-Marokko aufhalten solle. In den Berichten des „Times"-Korrespondenten wird zwar eine deutsche Betätigung auf wirtschaftlichem Gebiet zugegeben, aber auch die „Times" hat keinerlei militärische Betätigung feststellen können. Der Sonderkorrespondent der „Morningpost" in Tanger er klärt ausdrücklich, keine deutschen Truppen in Spanisch-Marokko gefunden zu haben. Die Berichte über militärische Absichten Deutschlands in Spanisch-Marokko werden vielmehr als sowjet russische Verdächtigungen bezeichnet, die von Propagan disten, an deren Spitze der Sowjetbotschafter Moses Rosen berg steht, ausgestreut seien. London, 12. Januar. (Eig. Funkmeld.) „Morning- post" besaht sich eingehend mit den Gefahren, die dem euro- pätschen Frieden von feiten der Gerüchtemacher drohen. Da- bet wendet sich da» englische Blatt besonder« gegen die sow- setruspsche Propaganda und stellt fest, daß sich im Falle Spanien wieder zeige, wie sehr diese Propaganda dazu an getan ist, die Unruhe in Europa zu steigern. Sowjetruß- land trage die Hauptverantwortung für die Vorgänge in Spanien. Seine Agenten hätten die Revolution geschürt, sein Botschafter organisiere und leite den Krieg und sowset- rustifche Waffen und Munition machten e» den Roten mög- llch, sich gegen ihre Feinde Zu halten. Außer allem dem habe aber die Sowjelpropaganda viel dazu belgetragen, Europa gegeneinander zu heben, und seht versuche sie, fried liebenden aber nervösen Völkern da» Gruseln beizubringen. Die Zeitung wendet sich dann den Gerüchten über an gebliche Pläne Italiens oder Deutschlands auf spanischem Gebiet zu und schreibt: Man habe Geschichten von der Ver pfändung der Äalearen oder von Spanisch-Marokko durch General Franco als Gegenleistung für fremde Unterstützung gehört. An diesen Geschichten, die offenbar den Moskauer Stempel trügen, obwohl sie von einer anderen Hauptstad ausgegangen seien, sei kein Funken Wahrheit. Dann sei Alarm geschlagen' worden wegen eines angeblichen deutschen Eindringens in Ceuta. All denen, die mit diesen Dingen zu tun hätten, sei jedoch so bekannt, daß diese haarsträubenden Gerüchte der Grundlage entbehrten. Die britische Oeffent- lichkeit werde gut daran tun, sich nut wenig darauf zu ver lassen und ruhig Blut zu behalten. Auch in der Antwort, die die Roten auf den Vorschlag einer Kontrolle der spanischen Küste und Grenzen geben, könne unschwer erkannt werden, daßMoskau die Fe der geführt habe. Unverschämtundprovo- zierend verdrehe diese Antwort Tatsachen, indem man in ihr behaupte, „die totalitären Regierungen" hätten Men schen und Munition nach Spanien geschickt und dabei die Hilfe verschwiegen, die die Roten von französischer und sow jetrussischer Seite erhalten haben. Der Sowjetbotschafter in Valencia werde das auf alle Fälle besser wissen. Mit Recht könne man annehmen, daß er einigen Anteil an der Abfas sung der Antwort der Roten gehabt habe, die bezeichnen derweise mit dem Ausdruck der Sorge um die „Lebensinter essen der europäischen Demokratie" schließe. Würde es aber, so fragt die „Morningpost" nach allem, was notorisch in Spanien unter roter Herrschaft vor sich gegangen sei, und nach all dem, was unwiderruflich die Entstehungsgeschichte des bolschewistischen Rußlands mit Schande bedeckt habe, nicht besser sein, die Redensarten von den „Lebensinteressen europäischer Demokratie" aus dem Spiel zu lassen? Neue Umtriebe Maiskys in London. London, 12. Januar. (Eig. Funkmeldg.) Wie aus einer Meldung des Labour-Blattes „Daily Herald" hervvrgeht. träumt man in der Londoner sowjetrussischen Botschaft von einer internationalen Flottenaktion im Mittelmeer, die sich gegen die Tätigkeit der nationalen spanischen Flotte richten soll, wobei man sich besonders um die Beteiligung der briti schen Flotte bemüht. Nach dem „Daily Herald" hat der Dowjetbotschafter Maisky gestern im Foreign osficie vorge sprochen, um Eden ein Ersuchen der Moskauer Regierung in diesem Sinne zu unterbreiten, wobei er mit einem Hin weis auf den angeblichen „Ernst der Lage" operierte. Nach diesem Bericht herrsche in Perpignan offen der Kommunis mus, und Kommunisten hätten dort in Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterei und unter freundlicher Duldung der Präfektur «in Retrutierungszentrum sür.die Spanienbolschewisten aufgetan. Am S Januar seien sogar BVV sowjetruistsche Soldaten, die von den katalanischen Roten nach Bilbao geschickt wurden, geschlossen und unter dem Gesang der Internationale durch Bayonne marschiert. „victoire bestätigt, daß die Autorität von pari» in de» Pyre näen fast nicht» gilt. Vie Volksfront, so schreibt die Zeitung, macht dort alle», wa, sie will und je nach ihren Letdenschasiei» und Inter- essen hebt sie die Grenzen auf. Von Deutschland her gesehen« da» em disziplinierter Staat sei. könne da» wie Separat»««» <m»- sehen. Da» Blatt bezichtigt dann selbst di« ftanzöMche press« der Lüge und zählt dann eine ganze LlsteoonFalschmeldun- gen französischer Vlätl-r auf. E» schreibt: kürzlich hat man ««gekündigt, Hitler wolle auf seinen Sanzlerttlei verzichten und ihn Göring übertragen: da» ist nicht wahr. Man teilte mit. daß die Kasernen von kehl gegenüber Straßburg von deutsche« Regimentern beseht seien; da, trifft nicht zu. Maa behauptet, daß deutsch« Truppe« ia Metllla seien und daß deutsche Ingenieure den spanischen Hase« von Leula gegenüber Gibraltar befestigte«. Da» ist bestritten und dementiert. Um da. Maß voll zu mache«, hieß e» sogar, daß japanische Soldaten in Ladi, erwartet würde«, um Franco» Streitmächte zu verstärke«» Schließlich veröffentlicht der „Jour" eine Meldung aus Oran über die Lage in Marokko. Der Berichterstatter der Zeitung schreibt, daß ein französischer Flieger, der einen regelmäßigen Dienst zwischen Algerien und Melilla fliegt, ihm am Montag morgen Auskünfte über die Lag« in Melilla gegeben habe. Dieser Franzose, dessen Vaterlandsliebe nicht in Zweifel gezogen werden könnt«, habe sich in Melilla am 6., 7., 8., 9. und 1V. Januar aus gehalten. Er habe dem Berichterstatter folgendes gesagt: In den letzten Tagen sind in Melilla keine Deutschen ausgeschifft worden. Ich war durch algerische Zeitungen vom S. Januar alarmiert und habe alle Deutschen gezählt, die sich in Melilla aufhalten. Ich habe 49 gezählt, sämtlich Zivilisten, die Handelsaufträge durchfüh ren. Allerdings ist in den letzten Tagen in Melilla Kriegsmate, rial eingetroffcn. Es handelt sich um Geschütze, die für die Küsten- Verteidigung bestimmt sind. Diese Geschütze find außerordentlich alt. Als ich einem meiner spanischen Freunde sagte, datz sie nicht viel nützen könnten, hat mir dieser geantwortet: Das ist alles, was wir in den spanischen Arsenalen von Eadiz und Ferrol haben finden können. Dle Machenschaften des Inkernattonalen Kommunismus. All»«! Ak simlschei Mmirrsnm. DNB. Salamanca, 12. Janüar. (Eig. Funkmeld.) Die pa nische Nationalregierung nimmt in einer halbamtliche« Erklärung zu den Lügenmeldungen über angebliche deuvche Truppeuansamm- lungen in Marokko Stellung. I« der Erklärung heitzt e» unter anderem: Frankreich schick« seit Beginn der nationalen Erhebung ununterbrochen sogenannte „Freiwillige" nach Rotspanlen. Mexiko liefert ganze Schiffsladungen mit Waffen «nd stell» ebeufall» „Freiwillige". In Belgien arbeitet ein ganze» Büro, da, flch ausschließlich mit der Anwerbung von kommunistischen Elemente« für dle spanischen Bolschewisten und mit der Au»stellung falscher Pässe beschäftigt. In der Tschechoslowakei und in anderen Land«« arbeiten ähnliche Stellen. Die Roten in Valencia geben selbst zu. daß in Asturien ein au» Mexikanern zusammengesetzte» Bataillon kämpft. An der Fron» von Madrid stehen ganze kommunistisch« Regimenter, die ««»schließlich au» Franzosen gebildet find. Andere Regimenter auf Seiten der Röten bestehen au, Au»ländern ver schiedenster Rationen! Ihre .Hssiziere «nd Kommandeur«" find auch nicht Spanier. Deutschland. Italien und Portugal haben ge gen diese unverblümte Einmischung eine» gewissen Auslaad« be reit» auf da, schärfste protestiert. Die oben angegebenen Beispiele könne« lausendsSllig bewiesen werden. Da» nationale Spanien, so heißt e» In der Erklärung weiter, wende sich energisch gegen diese Machenschaften und die Aufdring lichkeit de» internationalen Kommunismus. E» gebe erneut di« heilige Versicherung ab. daß sich weder im spanischen Teil der Halb- inset noch in Marokko auch nur ein einsiger deutscher, ein italieni scher noch ein portugiesischer Soldat befinde. Die marxistische« Intriganten sollten liebe« andere Märchen erfinden. Da, Märchen von Marokko sei zu abgeschmackt, da e, über die dortige Lage nicht dle geringsten Zweifel gebe. Lügen haben kurze Beine. Pariser Lügen auch von englischer Seite einwandfrei widerlegt. DNB. London. 11. Januar. In London liegen nunmehr Be richte über die Vorgänge in Spanisch-Marokko vor, die zu der be kannten Aufregung in der französischen presse geführt haben. Nach diesen englischen Berichten bestätig» es sich nicht, datz sich deutsche Truppen in Spanisch-Marokko befinden oder datz deutsche Truppen gelandet worden sind. Auch über die Anwesenheit angeblicher deut scher Freiwilliger, so wird in London erklärt, ist nicht» bekannt geworden. Hingegen habe sich eine gewisse deutsche Betäti gung in Marokko bestätigt, die sich auf die Beschäftigung von Bergwerksingenieurcn und ähnliches erstrecke. Es sei ja bekannt, daß Franco eine Reihe von deutschen Beratern habe. Im übrigen wird in London darauf verwiesen, daß die berichtete deutsche Betätigung keine Vertragsverletzung darstelle, und zwar würden weder die Bestimmungen des Arti kels 7 noch die Bestimmungen des Artikels 8 des Spanisch-Fran zösischen Marokko-Vertrages vom 3. Oktober 1904 verletzt. Auch die Berichte über die Anlage von Befestigungsanlagen außerhalb Ceutas hätten sich nicht bestätigt. Ceuta selbst sci ver traglich Festung. Es lägen hier nur gewisse vertragliche Beschrän kungen für einen Einbau schwerer Geschütze über ein bestimmtes Kaliber vor. Es sei richtig, daß in Ceuta selbst gewisse Befesti gungsanlagen vorgenommen werden, die aber nach englischer Auf fassung nicht gegen die vertraglichen Begrenzungen verstoßen. Au» diesen in London vorliegenden Meldungen erg b» sich also, datz dle übertriebenen Meldungen der französischen Pres e einwand frei al» Phantasieprodukte nachgewiesen sind. Spanischer Oberkommissar weist fran- rSsifchen „Protest" energisch zurück. DNB. Pari». 11. Januar. Das französische Außenministerium gibt bekannt: „Entsprechend den Weisungen des französischen Ge neralresidenten in Marokko hatte der französische Konlul in Tetuan, Serres, am 9. Januar eine Unterredung mit Oberst Beigbeder, der das Amt des Oberkommissars in der spanischen Marokkozone aus übt. Der Vertreter Frankreichs in Tetuan erinnerte ihn an die förmlichen Bestimmungen des französisch-spanischen Abkommens von 1904 und 1912 und lenkte die Aufmerksamkeit des Oberst Beig beder auf die Gerüchte, die in Melilla die Ankunft und in Ceuta die demnächstige Landung ausländischer Kontingente im Dienste des Generals Franco ankündigen. Oberst Beigbeder erwiderte, datz in Marokko keine geschlossene Truppenelnheit und kein Kontingent Fremdenlegion stationiert ist oder erwarte« wird. Die amtliche französische Verlautbarung ist insofern interessant, al, «ach der französischen Mitteilung der spanische Oberkommissar Neueprojette im Mchteinmifchlmgsausfchuß London, 12. Januar. (Eig. Funkmeldg) Der Besuch des Ersten Lords der Admiralität und de» Ersten Seelords bei Eden wird in den Londoner Morgenzeitungen stark be achtet. Allgemein nimmt man an. daß Fragen der Kon trolle des Seeverkehrs nach Spanien erörtert worden seien. Der diplomatische Korrespondent der ..Morningpost" hält es nicht für unmöglich, daß man die Frage erwäge, ob Kriegs schiffe aller dem Nichkeinmischungsabkommen angehörender Staaten in spanischen Häfen stationiert werden sollten, um Schiffe anzuhalten, die de» Waffen- oder Freiwllligentrans- portes verdächtig seien. Dieser Plan wäre dazu bestimmt, den Ileberwachungsplan zu Lande zu ergänzen. Beide Pläne würden von dem Unterausschuß de» Nlchkelnmi- schungsausschusies in der heutigen Sitzung erwogen werden. Dle Seekontrolle hätte vielleicht manchen Vorteil, wäll man noch nicht wisse, ob dle kämpfenden Parteien überhaupt einem Sonkrollplan zuftimmen würden, wäre da» der Fall, könnte die Seekontrolle durch eine Landkontrolle auf sran- ösischem und portugiesischem Boden ergäilZt werden. Die »rltische Regierung scheine jedoch nicht geneigt zu sein, eine Seekontrolle etwa allein zu übernehmen. Italienische Klütterstimmen M den Maßnahmen Englands. Mailand, 12. Januar. (Eig. Funkmeldg.) In der oberitälie- Nischen Presse wird die Londoner Anweisung iN der Nichtein mischungsfrage lebhaft besprochen. Die „Gazetta del Popolo" schreibt, die englische Regierung habe Frankreich endlich unter die Länder eingereiht, die sich in die Auseinandersetzungen in Spanien «inmischen. Allerdings werde cs jetzt schwer, wenn nicht unmöglich sein, eine unbedingte Neutra lität durchzusetzen. Man müsse sich auch fragen, ob ein Sowjetstaat in Katalonien gebildet werden dürfe. Für Italien sei er jedenfalls nicht tragbar. Die italienische Regierung würde es begrüßen, wenn ein einmütiges Vorgehen zustande käme, verhehlt sich jedoch nicht die Schwierigkeiten. Ebenso glaubt die „Stampa", daß England in jenen Ländern auf Schwierigkeiten stoßen werde, in denen die dritte Internatio nale mittelbar oder unmittelbar die Macht kontrolliere. Da» Blatt begrüßt es, daß diese Note von der englischen Regierung unabhän gig von der bisher gewohnten Mitwirkung von Pari» erlassen wurde Man müsse die Gefühle der britischen Regierung wür digen, die den Gründen und Argumenten von Rom und Berlin möglichst Rechnung tragen und zu gerechtfertigt betrachten, nm einen praktischen Weg für eine tatsächliche Nichteinmischung Vor zuschlägen. Die gut« Absicht allein jedoch befriedig« ntchh sondern Taten müßten folgen. Natürlich wendet sich jetzt die Aufmerksam keit Frankreich zu, dessen mündliche Zusicherungen nicht genügten. Zu den mannigfachen Gerüchten über Marokko stellt das Blatt fest, daß eine Besetzung von Spanisch-Marokko durch französische Trup. pen die schlimmsten Folgen nach sich ziehen würde und keinesfalls geduldet werden könne. Der „Corriere della Sera" spricht von einer Berichtigung des englischen Kurses in der spanischen Politik und schreibt, die Note entspreche einigermaßen den Erfordernissen des Augenblicks. Das englische Ausreiseverbot für Freiwillige werde indessen in ein eigenartiges Licht gestellt durch die Nachricht, daß gestern 250 durch die Labour-Party geworbene „Freiwillige" nach Spanien abge reist sind. Abgesehen von diesem Widerspruch seien die englischen Vorschläge ernst zu nehmen. Ob sie auch praktisch sind, hänge von der Haltung von Paris und Moskau ab, wobei die Präzedenzfälle ksine rosigen Hoffnungen gestatteten. „M Iilltisle SEMI llklklleile «e Mnsm elirs imWn SimjMml»" Line objektive englische Darstellung. DNB. London, 12. Januar. (Eig. Funkmeldg.) In d«r „Morningpost" veröffentlichte,i Earl St. «ldwyn und H. G. F. Balfour, die kürzlich au» Spanien zurückgekehrt sind, eine objekive Darstellung der chaotischen Zustände, die ln Spanien vor der uatia- nalea Erhebung herrschten. Die beiden Verfasser erklären, daß «» der größte Irrtum sei, zu glauben, daß e» sich bei den Kämpfe« >n Spanien um Auseinandersetzungen zwischen sozialen Schichten handele. Man könne nur von einer nationalen Erhebung gegen Sommuni»mu» und Anarchi,mu» sprechen. E, seien unwiderleg- ltche Beweise dafür vorhanden, daß am 30. Juli v. I». die Kom munisten die Gewalt an sich reißen und einen spanischen Sowjet- float ««»rufen wollten. Dieser kommunistische Plan wäre vernürk- licht worden, hätte nicht General Franco mit den Nationalisten am IS. Juli zu einer nationalen Erhebung aufgerufen, um Spa nien vor der kommunistischen Diktatur zu bewahren. E» wird in diesem Bericht der englischen Oeffentlichkeit dann endlich einmal eine ausführliche und wahrheitsgemäße Schilderung der Zustände vor der nationalen Erhebung gegeben. Damals herrschte in ganz Spanien Rechtlosigkeit, furchtbare Gewalttaten wurden begangen, Kirchen und Krankenhäuser zerstört. Die dama lige Linksregierung habe keinerlei Schritte gegen di« systematischen Verbrechen der Bolschewisten unternommen, ja, sie habe diese sogar dabei noch unterstützt. Die riesige Zahl der bolschewistischen Ver brechen, di« in dieser Zeit verübt wurden, wird noch einmal in Erinnerung gebracht. Während einer kurzen Zeitspanne wurden 2ö1 Gotteshäuser gestürmt und demoliert, 269 Menschen ermordet.
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