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Der sächsische Erzähler : 30.06.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193706308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19370630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19370630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1937
- Monat1937-06
- Tag1937-06-30
- Monat1937-06
- Jahr1937
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 30.06.1937
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kerott sei. Diese» Blatt wle auch andere Zeitungen Wei« fe« darauf hin, daß ein weitere» Adalelten de» Franken ater a^ch von Vorteil für den französischen Ausfuhrhandel fein Die „Fmancml Times" schreibt, die französische Finanz« laae habe sich derart verschlechtert, daß sie nur durch außer- ordentlich drastische Maßnahmen wieder zur Gesundung ge bracht werden könne. Frankreich habe seit mehr als einem Jahr mehr oder weniger auf Schulden gelebt, und die Zett sei setzt gekommen, baS Geld für die Rückzahlung zu finden. Eine schwere Besteuerung in der einen oder ande ren Form sei unvermeidlich. Das französische Volk müsse einsehen, daß große Opfer erforderlich seien, um einen Aus gleich des Haushalts zu ermöglichen. Das Blatt meint, daß der Franken mit der Unterstützung des englischen und ame rikanischen Ausgleichsfonds in der Lage sein werde, baldigst seinen Kurs zu finden und damit die Währung in ein neues Gleichgewicht zu bringen. S«« Ml snWßlMkt NltnMIIIM« Zunge Emigranten terrorisieren Krankenhäuser Achtjährige Messerhelden DNB. Varl«, 2S. Jun«. Frankreichs zur Zelt bekanntlich da, gelobte Land einer bestimmten Sorte von Emigranten, erleb» im Zusammenhang mit dem Vorrückea der nationalspanischen Truo- pen abermal, eine Welle von Herelaströmenden strafwürdigen Ele menten, über deren Betragen schon seit längerer Zeit, besonder, la Südfrankrelch, lebhaft Klage geführt wird. Nunmehr macht sich auch eine an Rußland gemahnend« Siaderplage übet bemerk- bar. - In das Krankenhaus von La Rochelle sind z. B. in der ver gangenen Woche IS junge sowjetspanische Flüchtlinge von 10 bl» IS Jahren aus Santander eingellefert worden. Sie zeigten sich von der übelsten Seite, gröhlten revolutionäre Lieder und be warfen die im Krankenhaus Dienst tuenden Nonnen und Kran kenschwestern mit gemeinen Schimpfworten. Mehrmals hatte schon die Polizei zur Wiederherstellung der Ordnung eingreifen müssen. Am Dienstag wurden die roten Flüchtlingsgäste hand greiflich und schlugen mit der Faust, mit Stiefeln und Gürteln auf die Nonnen und Krankenschwestern, um dann auf dem Wege durch die Fenster zu flüchten. Sie stiegen über den Zaun und machten die Straßen der Stadt unsicher, bis die Polizei die Ver folgung aufnahm und sie wieder in das gastfreundliche Kranken- Haus einlieferte, wo sie künftig unter ständiger Bewachung von französischen Pollzeibeamten stehen «erden. Siner der Zöglinge seßt« den Pollzeibeamten tätlichen Widerstand entgegen. Auch unter den «0 durchschnittlich achtjährigen (!) Pflege befohlenen au, dem Baskenland«, die in Auxerre beherbergt wor den sind, befanden sich Rädelsführer, die verlangten, «ieder nach Hause befördert zu werden, und zu flüchten versuchten, wobei sie di« Aufsicht führenden Lehrerinnen mit dem Lischmesser bedroh ten. Die Polizei ist hier ebenfalls herbeigerufen worden, um 1ö der achtjährigen Unbezähmbaren herauszusuchen und in männ liche Obhut zu bringen. Seine Genekalvollmachi für England nnd Frankreich! In der Frage der spanischen Geekontrolle ist der Nichteinmischungsausschuß in London noch zu keinem Beschluß gekommen. Sicher ist nur, daß der englisch-franzö sische Plan, die Kontrolle in Zukunft ganz allein durch diese beiden Staaten ausüven zu lassen, an dem grundsätzlichen Widerspruch Deutschlands und Italiens scheitern wird. Nachdem schon bisher das Verhalten dieser beiden Mächte gezeigt hat, wie wenig sie gesonnen sind, den Valencia-Roten gegenüber eine wirkliche Neutralität zu üben, kann ihnen unmöglich die Seekontrolle ausgeliefert werden. DaS wäre gleichbedeutend mit einer praktischen Aufgabe der Richtet»- Mischungspolitik. Botschafter von Ribbentrop hat sehr richtig darauf ver wiesen, daß man nach der ja auch von dem Vorsitzenden deS Nichteinmischungsausschusses, Lord Plymoüth, aner kannten Unzulänglichkeit der bisherigen Kontrollmethoden doch eben nach einem gatt» neuen Verfahren suchen müsse, um die Kontrolle wirklich wirksam werden zu lassen. ES sind ja nicht nur durch'das aus bekannten Gründen erfolgte Ausscheiden Deutschlands und Italiens große Lücken in den Kontrollgürtel gerissen worden, er ist in der ganzen Anlage verfehlt. Uebrigens hat sich ja inzwischen aüch Por tugal aus der Kontrolle zurückgezogen, Auf englisches Betreiben wird der Nichteinmischungs ausschuß sich am nächsten Freitag auch mit der Frage der Zurückziehung der Freiwilligen beschäftigen. Diese Ange legenheit kann nicht aufgegriffen werden, bevor die Frage Seneralfek-ittarfchaN v. Blomberg in Budapest Der ReichSkrlegSmlnifler und Oberbefehlshaber der Wehr macht, Seneralfeldmarschall v. Blomberg, ist za einem mehrläglge« Besuch der un garische» Hauptstadt tu Buda pest «iugelroffen, wo er al» Gast de» ««garlschen HoNved- Miuister» Geueral d. 2nf. Roeder «neben Blomberg im Wagen» Einrichtungen und Formationen der ungarische« Honved besichtigen wird. (Scherl-Blld«rdl«ast-M.) der Kontrolle geklärt ist. Sie ist gewissermaßen die Vor aussetzung für ein aktives Vorgehen in der Freiwilligen frage, und de»halb wird der Ausschuß sich wohl oder Übel anstrengen müssen, um eine neüe brauchbare Idee zu finden. Da» ist allerdings nicht nur eine technische Angelegenheit, sondern man wird politisch umdenken müssen. Solange England den Schwerpunkt seiner Spanienpolitik nach Va lencia verlegh um durch die ihm menschlich wahrscheinlich höchst wenig sympathischen roten Mordbrenner ein Gegen- gewicht gegen General Franco und sein bewußt nationales Spanien zu schaffen, .ist eine /ehrliche RichteinttüschungSkon- trolle kaum denkbar, am allerwenigsten, wenn England und da» au» anderen Gründen ebenfalls Nr Valencia eingenom mene Frankreich sie allein auSüven wollen. So war die Zurückziehung der deutschen und italienischen Kontrollschiffe nicht gemeint. Sie bedeutete einen Protest gegen eine falsche Politik und soll nicht etwa für sie nun eine Generalvoll macht ausstellen. . r»>«r» Völligen ZÜfaMMenbkUch de» Kontrollplane» Voraussagen, recht pessimistisch beurteilt. Der diplomatische Korrespondent des „Darly Telegraph" Pa» gesamte KontroUsystem gefährdet Iteberivachuna der portugiesisch-spanischen Grenze eingestellt London, 30. Juni. (Eig. Funkm.) Wie mehrere Mor- genblätter melden, fand am Dienstagabend in der Downing, street eine Ministerbeftzrechuna statt, in der die Lage im NichteinrnischungSarrSschuk besprochen wurde. Auch in der heutigen wöchentlichen Kabinettsfltzung werden sehr wahr- schänkich da» Nichteinmischung-Problem und die versuche, eine Losung der gegenwärtigen Schwierigkeiten zu finden, besprochen werden. Auf Grund de» Verlauf» der gestrigen Blattern, die teilweise einen uoutgen Zusammenbruch de» Kontrollplane» Voraussagen, recht pessimistisch beurteilt. Der diplomatische Korrespondent des „Darly Telegraph" unterstreicht, daß die deutschen und die italienischen Vertre ter auf der gestrigen Sitzung des Ausschusses energische Ein wendungen gegen eine Nebernahme der gesamten Küsten kontrolle durch England und Frankreich erhoben hätten, während der Plan von den Vertretern der Sowjets, Bel giens, der Tschechoslowakei und Schwedens begrüßt worden sei. Es bestehe im übrigen kein Zweifel, daß bis zum Ende dieser Woche daS ganze Nlchteinmischungssystem im „Schmelztiegel" sein werde. Der diplomatische Korrespondent der „Morningpost" schreibt, daß die bisherige Nichteinmischungsvolitik Gefahr laufe, zusammenzuvrechon. Angesichts der Stellungnahme deS deutschen und italienischen Vertreters auf der gestrigen Sitzung des Ausschusses seien die Aussichten auf eine Verein barung nicht hervorragend. Wenn Deutschland und Italien eine Ausfüllung der Kontrollücke durch England verweiger ten, und wenn kein anderes Mittel zur Verhinderung der Waffeneinfuhr nach Spanien am dem Seewege gefunden werde, dann werde die Nichteinmischung voraussichtlich über Bord gehen. In diesem Falle würde England wahrscheinlich ein NeutralitätSabkommen unterbreiten. De- Vertreter Portugal», so meldet die „Times", habe sich gestern Weber auf die englisch-französische noch auf die deutsch-italienische Stellungnahme festgelegt. Die Port«, giefische Regierung habe jedoch die UeLerwachung der portu- giestsch-spanischen Grenze durch britische Beobachter bis auf weitere» eingAellt mit der Begründung, baß die endgültige Zurückziehung Deutschlands und Italiens von der Seekon trolle da» Gkichgewicht in der Kontrollfrage störte. Der nationale Keeresbericht vom Dienstag DNB. Salamanca, 30. Juni. Der nationale Heeres bericht vom Dienstag teilt mit: Front von BiSkaha: Unsere Trnppe« haben ihren sieg- reich envormarsch fortgesetzt «ab Stellungen besetzt, bie dre Bergwerksbahn beherrschen. Der Gegner, der in einigen Abschnitten Gegenangriffe versuchte, wurde abgewie- fr«. Um 14.80 Uhr Häven unsere Truppe« Balmaseda einge nommen und im weiteren Vormarsch Zagujo, Sa« Miguel und andere wichtige Stellungen besetzt. Eine gegnerische Kompanie, die Balmaseda verteidigte, ergab sich beim Ein- König und Zauberer Geschichten von Gauklern und Taschenspielern VonAda Oller Immer wieder begegnet man im Laufe der Jahrhunderte Menschen, die, teils Abenteurer, teils Blender, teils aber auch Fanatiker ihrer Idee, so sehr die Aufmerksamkeit ihrer Zeit genossen auf sich lenken konnten, daß sie häufig Äs über menschliche Wesen galten. Besonders in jener Zeit, die bis in die Anfänge des ägyp tischen Priestertums zurückreicht und stark durchsetzt ist von religiösem Ritus und magischem Kult, hat sich der Begriff des Zauberers fast mit jenem des Priesters gedeckt. Später tauchen die großen Gaukler auf, die vielfach gar nichts anderes wollen, als viel Geld zu verdienen. Die Zeitspanne vom Beginn des Mittelalters bis gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts umfaßt die Geschichte aller großen Gaukler dieser Zeit, die, berühmt uyd bestaunt von der gan zen Welt, von Erfolg zu Erfolg geschritten sind. Einer der bekanntesten und beliebtesten unter ihnen war Joseph Pinetti, ein Italiener, der von 1750 bis 1800 lebte und sich selbst als Professor der amüsanten Physik bezeichnete. Seine unerhörte Geschicklichkeit, gemeinsam mit einer unerschöpflich arbeitenden Phantasie und einem unge heuren Fleiß, verhalf ihm beinahe dreißig Jahre hindurch zu großen Erfolgen in allen europäischen Hauptstädten. Dieser Pinetti also, bis dahin unerreicht in seinem Fache, wurde von dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm II. zum HofphhsikuS ernannt und erhielt für seine Vorführungen das Döbbelinsche Theater in der Behrenstraße. Er stand in hoher Gunst, und alles ging gut, solange es nicht plötzlich einem ehrgeizigen Gelehrten einficl, sich für die Aufklärung der unverständlich sten und verblüffendsten Kunststücke des Zauberkünstlers zu interessieren. Professor I. W. A. Kobmann, so hieß der Wißbegierige, besorgte das nun mit so viel Gründlichkeit und Erfolg, daß er einfach alles, worauf die verblüffende Wirkung des Italieners ausgebaut war, auf die einfachste und natür lichste Art erklärte und so nicht nur den Ehrgeiz und dis Eitelkeit des Zauberkünstlers aufS tiefste verletzte, sondern auch das Geheimnis um ihn vollständig zerstörte. Pinetti war. sy erbittert, daß er sich einmal hinreißen ließ, den Ge lehrten mit einem Dolch zu bedrohen, und damit hatte er sich seinen eigenen Strick gedreht. Der König entzog ihm seine Gunst, der Künstler verlor seine Stellung bei Hofe und wur de schließlich des Landes verwiesen. Sein Ehrgeiz aber, von jeher schrankenlos und nun durch diese Ereignisse besonders aufgestachelt, führte ihn nun durch ganz Europa, wo er seine Künste in allen größeren Städten zeigte. Eines Tages kam er auch nach Neapel, und hier hörte er von einem französische» Adligen, dem als Arzt tätigen Grafen Edmond» de Grisy, der, ein leidenschaftlicher Anhänger der Taschenspielkunst, sich gelegentlich selbst als Liebhaber darin versuchen sollte. Der Edelmann als Taschenspieler Die Leidenschaft dieses Franzosen ging so weit, daß er, von Pinettis Vorführungen begeistert, diese genau studierte und einzelne Künste im Freundeskreise nicht selten sehr er folgreich zeigte.' Als Pinetti davon hörte, hatte er keine ruhige Stunde mehr. Heimtückisch näherte er sich dem ihm unerwünschten Arzt, bemühte sich erfolgreich um dessen Freundschaft und brachte ihn schließlich dazu, öffentlich auf zutreten, wozu er ihm alle seine Hilfsmittel, ja, sogar seine Gehilfen zur Verfügung stellte. Ahnungslos ging der Fran zose in die Falle. Der Saal war übervoll, in der ersten Reihe saß der König von Neapel. Pinetti wußte es nun geschickt so einzurichten, daß ge legentlich eines Kartenkunststückes der König eine Karte zog, auf der eine an ihn gerichtete beleidigende Aeußerung stand. So endete die Vorstellung natürlich vorzeitig mit einem Riesenskandal. Man ließ dem Grafen keine Möglichkeit zur Rechtfertigung, und es blieb ihm nichts anderes übrig, alS Neapel schleunigst zu verlassen. Pinettis Freude über diesen Erfolg war nur von kurzer Dauer. Er hatte nicht mit der Zähigkeit und der Rachsucht des Franzosen gerechnet. Dieser hatte sich für ein halbes Jahr in die Einsamkeit zurückgezogen, um sich sorgfältig aus die Laufbahn eines Taschenspielers vorzubereiten. Dann aber trat er an die Oeffentlichkeit und zeigte sich schon bet den ersten Vorführungen Pinetti weit überlegen. Er nahm den Künstlernamen Torrini an und trat immer in denselben Städten auf wie Pinetti. Da daS Neue bekanntlich immer mehr interessiert und seine Kunststücke' wirklich verblüffend waren, hatte Pinetti leere Häuser, während Torrini-Grisy von Erfolg zu Erfolg eilte. Schließlich zog Pinetti.den kür zeren und starb im tiefsten Elend. Einer seiner Schüler, dem Torrini spater alle seine Ge heimnisse enthüllte, war der berühmteste Taschenspieler de» IS. Jahrhunderts, Robert Houdin, der sein hervor ragendste», nur zweimal vorgeführtes Kunststück »um ersten * Male vor der königlichen Familie LvuiS Philipps im Schlosse zu St. Cloud zeigte. Es war dies die größte Sensation, die jemals aüf diesem Gebiet geboten worden war. Die Taschentücher der Grafe« Cagliostro Bei dieser Vorführung ließ sich Houdin von den Mitglie dern der königlichen Familie sechs Taschentücher reichen und machte aus ihnen ein Paket, das er allen sichtbar auf einen Tisch legte.- Dann verteilte er eine Anzahl Karten und bat die Anwesenden, auf diese zu schreiben, wohin er die Taschen tücher verschwinden lassen solle. Aus den beschriebenen Kar ten aber formte er einen Fächer, ließ den König daraus eine Karte ziehen und ging dann daran, den dort notierten Wunsch auszuführen: Ein Orangenbaum war am rechten Ende des ParkwegeS in eine Holzkiste eingepflanzt, in welcher der Schreiber die Taschentücher finden wollte. Nun ließ Houdin das Paket erst unter allerlei Hokuspo kus vom Tisch verschwinden, und wenige Augenblicke später fand man im Beisein der königlichen Familie tatsächlich in der bezeichneten Holzkiste eine verrostete, alte Eisenkassette, die der Taschenspieler dem König überreichte. Mit einem lei sen Pfiff rief er bann eine Taube herbei, die sich auf des Kö nigs Schulter setzte Lnd im Schnabel einen roten Faden mit einem kleinen, verrosteten Schlüssel hielt. Louis Philipp schloß unter allgemeiner Erregung die Kassette auf und fand oben einen Pergamentstreifen, auf dem zu lesen stand, daß Balsams Graf v. Cagliostro am 6. Juni 1786, also vor genau sechzig Jahren, die sechs Taschentücher in dieser Kassette ver schlossen habe, um einen magischen Akt zu vollenden. Nach Ablauf von fechS Jahrzehnten werde ein französischer König LouiS Philipp dies Kästchen finden und im Beisein seiner Familie öffnen. Neven der Unterschrift fand sich Cagliostro» Siegelabdruck, der sich auch auf dem nun zum Vorschein ge langenden Paket mit den Taschentüchern befand. Der Erfolg war ungeheuer, der König und seine Familie begeistert. In dem sehr interessanten Buch, da» der Sohn des gro ßen Houdin schrieb und, baS den Titel „The unmaSking of Robert Houdin" (Der entlarvte Houdin) führt, ist eine teil- wejse Erklärung diese» „Wunders" zu finden. Der Taschen spieler hat Wohl einige Tage vorher Zeit gehabt, da» Kunst stück vorzubereiten. Er hatte sich schon seinerzeit nach einem Siegelavdruck Cagliostro» ein Petschaft anfertigen lassen, und alle» andere, darunter auch daS bewußte Papier mit der OrtSbezeichnung, dürfte ein ungemein genial hergestellter BertauschungStrick gewesen sein. — Dasselbe Kunststück wurde nur noch ein einzige» Mal von Houdin in Neuyork gezeigt und hat auch dort enorme» Aufsehen erregt.
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