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Der sächsische Erzähler : 05.07.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193707059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19370705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19370705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1937
- Monat1937-07
- Tag1937-07-05
- Monat1937-07
- Jahr1937
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 05.07.1937
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M LMM Schande. Sie Haven ihn denn auch nicht sticken lasten. «» Wenigsten unser Feller. Er hat noch in der Fotze eine sieche weiterer Montgolfierischer Versuche' gewagt und ,war nahe daran, selbst mit „eine Reise indie öderen Regionen der Lüft' zu unternehmen. Ein anderer Bahnbi Görlitzer Fluareugkc..!-" ^ die LMMen «aÜon hergeiwllt. „Dieser zetzte die — Adlers, welcher in den Klauen eine dies schon eine Art lenkbares Lust« zwei Kegel fasten", war „rot, gelb und blau angestrichen' und faßte ,^8 Kubikfuk Inhalt". Hergestellt war dieses son derbare Gebilde von Luftballon .aus Tafett mit einem Fir- nisüberzug" über der Hülle, welche im übrigen die stolze Auf- , schrift trug „Jnvidia major terram reliquo". Sein Gewicht betrug alles in allem „24Loth". Gefüllt wurde er „mit brenn barer aus Eisenfeil und Vitriol verfertigter Luft", die Fül lung selbst nahm 2^ Stunden in Anspruch. Der Ballon machte eine für damalige Verhältnisse ziemlich weite Reise. UeLer 15 Meilen hatte er zurückgelegt. Ein Schirrmeister fand ihn anderntags bei Köttwitz, „einem Orte an der Straße von Dresden nach Tevlitz" im Walde. Der brave Mann, der sein Lebtag etwas Aehnliches noch nicht gesehen hatte, er schrak über die Maßen. Als er, den er vorsichtig berührt, feiner Hand wieder entschlüpfen wollte, glaubte er nichts an deres, als der Leibhaftige stecke selbst darin. Mit einem Fuß tritt des Entsetzends stieß er ihn von sich. Das hatte ein Bauer gesehen, der auf einem Felde in der Nähe arbeitete. Er trat hinzu, das Ungeheuer von nahem zu betrachten. Als er aber die angehängte Karte las, da war ihm alles klar. Ent schlossen ließ er die restliche Luft heraus und gab ihn zur Post, Feller versichernd: .Hätte er brennbare Luft, so würde er zur Ersparung des Portos ihn damit füllen und ihn nach Leipzig zurückschlckcn." Das war gewiß ein fortschrittlicher Mann, denn es schwebte ihm dabei so etwas wie eine Art von Postflugzeug vor. Ueberhaupt versprach man sich große Dinge von „den neuerlichen Luftkugeln". Man dachte damals schon daran, daß man damit einmal Meere und Eisflächen, die keinem sonst zugänglich wären, überqueren. Hilflosen im Gebirge Brot und Versorgung bringen und vielleicht sogar Häuser und Türme bauen könnte, da sie doch ziemlich schwere Lasten bochzögen. Die „Freunde der ärostatischen Beschäftigung" sollten nur den Mut nicht sinken lassen, Luftfahrt sei keine „LrrftMgelrr" Ätzer tzer Hekmat (Aus den Anfängen der Oberlausitzer Luftfahrt) , Die Deutschlatchflieger, welche in diesen Tagen unsere Heimat überflogen haben, haben gezeigt, auf wie stotzer Höhe sich unser Luftwesen bewegt. Wie bescheidensind dagegen die Anfänge, die zu dieser Höhe geführt haben l Es sind letzt.etwa 150Jahre vergangen, seit die ersten erfolgreichen Flugversuche : auf Oberlausitzer Boden unternommen wurden. Damals freilich waren es weder Verkehrs- noch MilitäMugzeuge, we der Eindecker noch „Jäger", es waren überhaupt noch keine Flugzeuge im heutigen Sinne, sondern einfach Luftballons, „Montgolfieren", wie man im Volke sägte. ES gereicht «nse- rer Heimat zur Ehre, daß sie sich verhältnismäßig früh schon dem Luftverkehr erschlossen hat. Im Jahre 1782 hatte be kanntlich der Franzose Montgolfier, der Erfinder deS Luft ballons, den ersten Versuch mit der von ihm gebauten .Lust kugel" glücklich Unternommen — und zwei Jahre später schon tat man es in der Oberlausitz ihm nach. Was aber noch mehr sagen will: Die Luftfahrt hat ihr sogar eine Reihe führender I Kopfe im Flugzeugbau zu danken. Einer der bekanntesten „„ ,— — war der Leipziger Arzt Feller, ein geborener Löbauer. Er waS für damalige Begriffe Unerhörtes. hätte tut Jahre 1783 einen Luftballon gebaut, den er im Februar des folgenden Jahres in Leipzig aufsteigen ließ. .. n^ Derselbe war „6 Fuß und 2 Zoll hoch", bestand „aus einem die N'^reldaW, rergw em Ben^, den rm Lerchen Prismata und.zwei abgeschnittenen Mramiden, auf welchen U^ekWntz ?nen B-L^K gestellt, „zu dessen Snfeuerung noch Stroh und etwas Kühn vonnöten war", lieber ISO Ellen hoch war er gestiegen, «» Schritte weit war er geflogen! Und alS man es am nächsten Tage mit neuer Füllung versuchte, brachte er es gar auf 1500 Schritt! Wesentlich höher damit gedachte es „der MechanikuS Bit torff" z« bringen, der „sich schon in verschiedenen Städte« hatte sehen lassen" und nun — im Sommer 180S — den Ober« lausitzern „das sehenswürdige Schauspiel einer Luftreise' zet« gen wollte. „Mit einem eigens dazu verfertigten Ballon' beabsichtigte er, „sich in eine Höhe aufzuschwinaen, die kam« daS Auge der Zuschauer erreichen kann'. In Bantzen sollte der Aufstieg vor sich gehen. Es wurde aber nichts daraus, widrige Winde verhinderten das Vorhaben, und „Herr Bit torff" mußte den zahlreich versammelten Zuschauern das — übrigens gar nicht geringe — Eintrittsgeld zurückzahlen. Damit war auch die beabsichtigte Luftreise mit Perso nen" ins Wasser gefallen. „Passagierflüge' unternahm eigentlich erstmalig auf Lausitzer Boden die Luftschiffen« Reichard aus Berlin. Mit einem Verwandten von ihr war bekanntlich schon Fürst Pückler in die Lüfte gestiegen: er hat uns davon ausführlich erzählt. Jetzt war es an .Madame Reichard", den Lausitzern bas „Schauspiel einer Luftreise' z« bieten. Der Ausstieg sollte am 30. September 1811 in Baut zen erfolgen. Er stand aber von vornherein schon aufwack- ligen Füßen. Gleich bei der Füllung rissen die Windleine«, auch das Netz zeigte Löcher, so daß eS die mwh Tausenden zäh lenden Zuschauer für geboten hielten, der Pilotin vom Auf« stieg abzuraten. „Diese bestieg aber dennoch ihr Fahrzeug und schwang sich mit einem Male und einer Entschlossen-« in die Lüfte, die jedermann in die größte Verwunderung versetzte*. Eine Stunde später landete sie bei Sauptdors «t auf diesem Gebiete war der Müller. Er hatte etwa uw Görlitzer Fluazeugkonstrui die glWtz- Leu ein "" .Gestaft^neS fliege, --Gwve HStz?7M.L— schiff gewesen zu sein, wenigstens war der Schwauz als „Steuerruder" gedacht. Für den Fäll, daß der Ballon, Lu elektrisch" geladene Wolken" geriete, trug er auch einen Blitz ableiter. Im gleichen Jahre hatten auch zwei BiMtzner, der Bau meister Benisch und der Bitzhauer Schreiber, ttne Lutz, kugel'hergestellt. Sie mak8X Ellen im Duichmeffer, war U Ellen hoch und faßte 4300Kubikfuß Inhalt. Sei seinem «ns- stkea am 24. Februar 1784 riß die Leine, und Ler Balloil entfernte sich durch die Wolken', allerdings nicht weit, den« in einer Entfernung von nur 100 Schritt ging er wieder zmr Erde nieder. 30 Minuten war er in-der Luft gewesen! Et- Wie bescheiden man übrigens seinerzeit noch in bezug ans
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