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Der sächsische Erzähler : 29.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193712295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19371229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19371229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1937
- Monat1937-12
- Tag1937-12-29
- Monat1937-12
- Jahr1937
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 29.12.1937
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in Stärke do« etwa I aus Ausländern und militärisch organisierte Stoßtrupp» i. 18000 Maiin. die sich in der Mehrzahl c. — Farbigen zusammensetzten. Ferner seien weniger aut auSge- bildete, doch von Reserve-Offizieren der französischen Armee geleitete Verbände in StSrke von rund 65000 Mann vorhan den, die sich in der Hauptsache au» Elementen der kommuni stischen Partei zusammenletzten. Die Bewaffnung habe in Maschinengewehren, Handgranaten, Armeegewehren und Ar- meevistolen bestanden. Abschließend betonte Deloncle, daß der Gencralstab alle Einzelheiten des Planes, den er eben geschildert habe, in Händen habe. M WWlfiMk II M-tMlM pari», 28. Dez. Der französische Senat, der am Montag die Beratungen über den Einnahmehaushalt abgeschlossen hatte, be gann am Dienstagvormtttag mit der Aussprache über den Haus halt de» Ministerpräsidiums. Der rechtsgerichtete Senator Brom erklärte zu den elsaß-lothringischen Fragen, die sinanzaemäß dem Haushalt des Ministerpräsidiums angegliedert sind, daß die wirt schaftliche Kris« auf den französischen Grenzprovinzen stärker laste als auf dem übrigen Frankreich. Die Banken verschwänden nach und nach in diesen Provinzen. In Mülhausen habe die Zahl-der Arbeiter sich seit 1830 von 12000 <mf 7500 verringert, ebenso ver halle es sich in den elsaß-lothringischen Industriegebieten. Der Se nator des elsässischen Departements Nieder-Elsaß, Müller, erklärte, die Anlage der Befestigungen hätte die Wirtschaftslage im Elsaß noch verschlimmert. Keftige Kritik an der Außenpolitik der Volksfront Am Nachmittag beriet der Senat die Kredite für den Haushalt des Außenministeriums. Die Aussprache stand im Zeichen einer lebhaften Auseinandersetzung zwischen Senator Lemery und Außenminister Delbos. Lemery griff die Regierungen der Volks- front wegen ihrer auswärtigen Politik an und warf ihnen vor, daß sie nicht die Sache Frankreichs, sondern diejenige einer Partei betrieben. Seit dem Kriegsende werde die Stellung Frankreichs in der Welt täglich schwächer. Wegen eines Streites um Worte habe es Italien gegenüber eine trotzige Haltung eingenommen. „Man hat gesagt, daß nach einem Sieg Francos in Spanien die beiden Mächte Italien und Deutschland sich auf den Balearen festsetzen würden. Man hat weiter gesagt, saß unsere Verbindungsweg« mit Nordafrika unterbrochen würden. Sie wissen sehr wohl, Herr Minister, daß Italien immer erklärt hat, daß es in Spanien keine gebietsmäßigen Vorteile suche. was da, französische Imperium in Afrika bedroh», da« ist nur die Agikatlon der Moskauer Drohtzieherk sieh, haste Bewegung im ganzen Hause.) England ha« einen wirtschaft lichen Vertreter bei General Franco ernannt und damit die Regie rung von Salamanca anerkannt. Sehen Sie darin etwa eine Bil ligung Ihrer Politik, Herr Minister? Frankreich geht ernied rigt au« dem ganzen Abenteuer hervor. Sie, Herr Minister, konnten anläßlich Ihrer jüngsten Reise seststellen, daß unsere Fkennde nicht wissen, welchen weg Sie einschtagen wollen. Bel gien kehrt wieder zur Neutralität zurück, dsx Länder Ostenro- passühleasichisoliert. Frankreich bildet zwar noch einen Faktor, aber nicht mehr den wesentlichen Faktor der Politik jener Länder von Europa. Ls macht sich der Eindruck geltend, daß der französisch-sowjetrussische Pakt die Beziehungen Frankreich» zu diesen Ländern beeinträchtigt. Niemals süt dem Kriege hat sich Frankreich in einer schlimmeren Lage befanden. Die sonyetrussische Hilfe ist eine Täuschung, nud die Genfer Liga ist so gut wie lot seit der Aufnahme Sowjetrußland»." AationaWMe Aegirrung in Anmäilien Ter starke Rechtsruck bei Lea rumänischen Wahlen hat zu eine« Rücktritt der Regierung Totareseu geführt. Der Führer der Christlich-Rationalen, Oktavian Goga, der eia nationalistisches, antisemitisches Programm vertritt, wurde mit der Bildung einer Regierung, die noch am Diens tagabend vollzogen wurde, beauftragt. Sogs. VN UM Mann ln IlsiMSM (Scherl-M.) Bei der Eidesablegung der Mitglieder des Kabinetts Oktavian Goga wurden zwischen König Carol und dem neuen Ministerpräsidenten Ansprachen gewechselt. König Carol erklärte dabei: „Sie beschreiten einen neuen Weg, einen Weg, dessen Losungswort „Nationalismus" heißt. Es ist ein schönes Losungswort, aber es ist schwer zu verwirklichen. Alles dieses wußte ich, als ich Sie berief, ihre Aufgaben zu erfüllen." „Die neue Regierung", so führte er weiter aus, „stützt sich auf die Kraft des Nationalismus und auf den Bauern. Diese sind die Symbole der Vereinigung in der neuen Regierung." Abschließend wünschte König Carol der neuen Regierung segensreiche Arbeit. Der neue Ministerpräsident Octavian Goga dankte dem König für das Vertrauen und erklärte, er sei sich der Zeit vollkommen bewußt, in der die Grundlagen des Friedens in der Welt sich noch nicht geklärt hätten und in der Rumänien von einem unbestreitbaren seelischen Aufruhr beherrscht werde, den er als Auftakt zu großen schöpferischen Werken betrachte. Die christlich-nationale Idee bilde die Grundlage seiner Regierungsauffassung. Die Regierungsarbeit werde sich in erster Linie der Bauernschaft, der größten Stütze des Staates, zuwenden. Octavian Goga gab in seiner Ansprache der unverbrüchlichen Treue des KabmettS zur Krone Aus druck. DaS außeupolitische Programm Gogas ist insofern be achtlich, als eS sich gegen die Versklavung des Landes durch ausländisches Kapital und ausländische Regierungen (Frank reich) wendet. Es verlangt weiter enge freundschaft liche Beziehungen zum Deutschen Reich, lehnt jedes Paktieren mit Sowjetrußland ab und setzt sich für eine Verständignng mit Italien ein. Goga selbst wurde in Rumänien als einer der fähigsten Journalisten und besonder» al» Schriftsteller und Dichter populär. Er Ist seit 1922 in der aktiven Politik seine» Lande» sollte die Regierung eine Mehrheit im Parlament nicht erhalten, so rechnet man mit abermaliger Au»schreibung von Neuwahlen auf Grund eine» königlichen Auftrag» oder-mit der Uebertragung autoritärer Vollmachten. Pari» ist ungehalten «Ker den neuen Kur- In UumSnlen Pari», 29. Dezember. (Eia. Funkmeldg.) Da» neue ru- mimische Kabinett findet im größten Teil der Pariser Presse keine sehr freundliche Aufnahme. Neben der Ablehnung jed weden autoritären Charakter», der der französischen Menta lität widerstrebt, befürchtet man vor allem einen Wechsel der bisherigen außenpolitischen Orientierung. Die Persön lichkeit des neuen rumänischen Ministerpräsidenten Goga wird besonder» kritisch beleuchtet. Dem neuen Außenmini ster wirft man vor allem antisemitische Einstellung vor, spricht ihm aber hohe Kultur und Intelligenz nicht ab. Der Außenpolitiker de» „Echo de Paris" schreibt unge- halten, daß ,chie eigensinnige Handlung de» König» Earol keine Neuigkeit" darstelle. Man werde setzt sicherlich edzählen, daß die rumänische Außenpolitik keine Aenderung erfahren und daß vor allem die Zusammenarbeit mit Frankreich die selbe bleiben werde. Davon würden aber nur diejenigen überzeugt sein, die es gern wollten. Mit besonderer Besorg nis wird von dem Blatt gefragt, was au» den Versprechungen werde, die Rumänien dem General Gamelin und letzthin noch dem Außenminister Delbos gegeben habe. Auch daS „Oeuvre" bezeichnet die Lage in Rumänien al» ernst, während der „Popukaire" von einem Schritt rur „fa schistischen Diktatur" und die kommunistische,HumamtS" von einer Täuschung Delbo»' sprechen. Starke Seachtung auch in London London, 29. Dezember. (Eia. Funkmeldg^ Sämtliche Morgenblätter berichten ausführlich über die Regierungsbil dung in Bukarest unter Führung von Goga. Bei ihren Bukarester Berichten stellen die Londoner Blatter besonders fest, daß der neue rumänische KabinettSchef antisemitisch kei. Die Blatter rechnen teilweise mit einem völlig neuen außen politischen Kurs Rumäniens unter seiner neuen Führung. Polen mit Goga zufrieden Warschau, 29. Dezember. (Eia. Funkmeldg.) In Polen ist man mit der RegieruugSneubilduna in Rumänien unter dem Vorsitzenden der national-christlichen Partei, Goga, im ganzen zufrieden. Man weist darauf hin) daß die national christliche Partei auf außenpolitischem Gebier sür ein enge» Bündnis mit Polen eintrete. Goga selbst sei Vorsitzender der polnisch-rumänischen Gesellschaft und ein erprobter Freund Polens. „Gazeta Polska" betrachtet die gegenwärtigen Vorgänge in Rumänien als ein Zeichen für das Erstarken der natio nalen Richtung im Lande des polnischen Bundesgenossen. Das Blatt unterstreicht, daß die Partei Gogas seinerzeit Ti- tulescus Politik schärfstens angegriffen und ständig einen weiteren Ausbau des Bündnisses mit Polen gefordert habe. Professor Micescu, der neue Außenminister, sei eines der Gründungsmitglieder des polnisch-rumänischen RechtSauS- ausschusses, der gleichfalls für engste Beziehungen mit Polen cingetreten sei. Nach Ansicht des Bukarester Berichterstatters des .Kurier Warszawski" wird der neue rumänische Außenminister nur der Vollstrecker des Willens seines Königs sein. Gin G-esanKler lagt Ktolin den Dienst auf Berlin, 28. Dezember. Das Stockholmer Regierungsblatt „Socialdemokraten" veröffentlicht heute einen Brief des bis herigen sowjetrussischen Gesandten in Athen, Barn i n, der be kanntlich, nachdem er IS Jahre Mitglied der Kommunistischen Partei war, Moskau den Dienst gekündigt hat. In diesem Briefe heißt es u. a.: „In Stalins Dienst zu bleiben würde für mich bedeuten, in tiefster Gesinnungslosigkeit hinzusiechen. Ich würde mich mitverantwortlich machen für die Verbrechen, die täglich gegenüber meinem Volk und meinem Lande begangen werden. Ich gehorche meinem Gewissen und breche mit diesem System. Ich bin mir über die Gefahren klar, denen ich mich da mit ausletze. Ich unterschreibe mein eigenes Todesurteil und sehe mich den Attacken bezahlter Mörder aus. Ich habe mein Abschiedsgesuch -em Außenministerium in Moskau zugesandt." Der abgefekle Gsloer Sowjetgesandte will nicht nach Maska« DNB. London, 29. Dezember. Ueber das Schicksal des abgesetzten Sowjetaesandten in Oslo, Jakubowitsch, über des sen Verbleiben nach der Ernennung seines Nachfolgers offi ziell in Moskau nichts verlautete, berichtet jetzt der Osloer Korrespondent des „Daily Telegraph", daß sich Jakubowitsch in ein kleines Hotel in der Nähe von Oslo begeben höbe. Ge rüchten zufolge weigere er sich, «ach Moskau zurückzukehren, da er wisse, daß er wegen seiner Beziehungen zu Trotzki züm Tode verurteilt werden würde. Frau Jakubowitsch sei noch in der Osloer Gesandtschaft. Zwei Söhne des Gesändten sol len in Moskau als Geiseln festgehalten werden. Unser Bild zeigt eine Gruppe de» neuen griechischen Arbeitsdienste» mit ihren Standarten, an denen man die Symbole Spitzhacke und Spaten sieht. (Presse-Bild-Zentrale-M.) Pie neue Perfassung de- rrnatchSnsiserr Arland Ab 1. Januar nur noch „Eire- Dublin, 28. Dezember. Am 2S. Dezember tritt die neue Verfassung de» irischen Freistaates in Kraft. Bon diesem Tage an wird Irland wieder den Namen „Eire" (da» heißt Irland in der Landessprache) und nicht mehr die Bezeich nung Irischer Freistaat" fuhren. Der Tag wird in Jrllmd als ein besonderer Triumph deS Präsidenten de Baker« ange sehen, der die neue Verfassung geschaffen hat. Der Name „Eire" verankert symbolisch den Anspruch auf die Einigung ganz Irlands. Die irische Presse hebr in Zusammenhang damit hervor, welche Gebiete noch zu Irland gehörten. Das sei insbesondere Nordirland mit erner Bevölkerung von einer Million MenUen, daS be kanntlich Großbritannien angegliedert ist. Weiter seien in britischem Besitz.geblieben: Lough Swillh, Cobh (Queend- town) und der Dockhafen bei Berehaven. Ferner habe Groß britannien Landerechte für Flugzeuge in der Nähe dieser Häfen, das Recht, Oeltankanlagen unter der Kontrolle Her britischen Admiralität zu unterhalten, daS Recht, KcSeläur kontrollieren, die bei diesen Häfen landeten, die Kontrolle der Küstenbefeuerung usw. - 7 Die neue Verfassung bestimmt weiterhin, daß Irland nicht den Krieg erklären darf, ohne daß hierzu daS irische Parlament, der Dail, seine Zustimmung gegeben hat, es Fei denn, daß eine Invasion in Irland stattfindet. Der K ö n i^ von Großbritannien wird in der neuen Verfassung nicht erwähnt; jedoch hat er eine formale Vertretungs befugnis für den irischen Freistaat nach außen erhalte«. Die Verfassung sieht ferner die Einsetzung eines irischen Präsi denten vor, der auf sieben Jahre zu Wahlen ist. Dem Präsi denten wird die Aufgabe eines Staatspräsidenten zugewiesen, während die tatsächliche Regierung durch den Ministerpräsi denten ausqeüvt wird, der in Zukunft die Bezeichnung „Taoiseach" führen wird. Die Verfassung sieht ferner eilt Oberbaus und einen Senat vor. Der Tag der neuen Verfassung wird in ganz Irland mit einem feierlichen Gottesdienst beginnen. Während der Ver eidigung der Regierungsbeamten und Oberrichter auf die Verfassung wird ein Salut von 21 Schuß avgefeuert. VerNLrfma der MMaffskrise in den Vereinigten Staate« General Molar» entlaßt 30000 Arbeiter und Angestellte DNB. Neuyork, 28. Dez. General Motors Corporation, einer der größten Autokonzerne Amerikas, hat beschlossen, mit Wirkung vom 1. Januar 1938 30000 Arbeiter und Angestellte zu entlassen. Diese Maßnahme ist auf den allgemeinen Geschäft»- r ii ck g a n g zurückzuführen, der in den letzten drei Monaten fast alle Zweige der amerikanischen Wirtschaft erfaßte und zu einer be trächtlichen Schmälerung der Kaufkraft führte. Wie verlautet, wird zur Zeit in der Bundesarbeitsbeschäf- fungsbehörde ein Bericht ausgearbeitet, demzufolge die Zahl der Stabschef Lutze feierte Geburtstag Der Chef de» Stabet der SA., Viktor Lutze, feierte am Dienstag seinen 47. Seburlslag. Dor feinem Heim marschierte «Ine Ehrenfor mation der Standarte 7 auf und SA.-Obergruppenlühr«r Herzog überreichte im Namen der Haupt- amitleiter, Obergruppenführer und Gruppenführer der SA. «la Gäste buch. Dies« Ausnahme zeig» bea Stabschef mit seiner Familie an seinem Geburtstag. tScherl-Dilderdlenfl-M.t Glückwunsch des Führers Berlin, 29. Dez. Der Führer und Reichskanzler richtet« au Stabs, chef Lutz«, der am Dienstag 47 Fahr« alt geworden ist, laut RSK. aach- stehende« Glückwunschtelegramm: Zu Ihrem Geburtstag« sead« ich Ihnen die herzlichsten Glückwünsche. Ihr Adolf Lister.
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