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Der sächsische Erzähler : 27.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193712272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19371227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19371227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1937
- Monat1937-12
- Tag1937-12-27
- Monat1937-12
- Jahr1937
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 27.12.1937
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ihr so ei« reiche und schöne Heimat habil Im ^Lande der Seen* WoaS ichhoa und macht uÄ oalle froh. A Gaartel vuller Bliemel, und AN dan guckt a üee DoaS Häusel, doa» U meine Und zu dan ganzen Saigen, goab mer dr liebe Gatt a frühes Herze mitte, doa» oalls besingen tutt. Karl Gude konnte greifbari — Warn» wollen wir immer nach chm« fernen ruhig emmal eüva» drmtfge-en, das wurde dann t» neue» Glan« streben, der oft in Wirklichkeit nur Schein und - Jahre Wiek« ringefhart. von Charlotte Jah^rmau«, Rammenau Nein, ich denke nicht an Finnland «it seinen tausend Seen, nicht an die bekannten Bergseen unserer Alpenwelt, warum auch immer in die Ferne schweifen, wenn wir in mr- serer engen Heimat mit Naturschönheiten so reich gesegnet sind. «Ich ging im Walde so für «ich hin, »ach nicht» zu su» chen, da» war mein Sinn" und da plötzlich schimmert eS silberhell durch die grünen Fichtenzweige und ich siehe ge bannt und schaue und staune, denn ein kleiner Märchensee, der Grubenteich genannt, liegt vor mir wie ein heilige» Wasser. So ganz still ist es, Has Schilf nickt nur müde im warmen Mittagswinde und weiße Sommmerwolken ziehen darüber hin traumselig, traumverloren . . . Und ich selbst träume und die weißen Wasserrosen lächeln mir zu wie lockende Rixen. Ringsum steht der Wald der dunkle, düstere Fichten wald, er umschließt den kleinen See fast eifersüchtig und wacht, daß nicht die Unrast seinen Frieden störe. Da gehe ich leise davon und bin andächtig gestimmt und glücklich, so reich meine Heimat zu wissen! — Schon aber komme ich an den zweiten See, der sich lang zu dem Ortsteil Waldscheibe hin- strecktnnd etwas unbescheiden seine Reize preisgibt. Nein, er stellt sich nicht schüchtern hinter die dunklen Ftchtenzweige er u-r.gwt sich nicht schamhaft mit de» Schilfes grünem Kranz, er lie ch wie ein Be .gs-e klar und offen vor uns und kleine Well n schaukeln eis- hin und wieder. Du schöner, schöner Waldscheitvntrick. wie würdest du Lausende von Menschen entzücken, wenn du in einer entdeckten Gegend lägest, wenn du zu einem bekannten und zeitgemäßen Ziele gewählt wür dest, daß man mit deinem Namen Eindruck machen könnte, so aber liegst du weltvergessen in Heller Sonne und spiegelst fröhlich die waldigen Berghöhen wider. Ich setze mich auf hie Bank und bin so fröhlich wie du. haß wir beide allein find. Ein paar Frösche quaken lustig am Nferrand und Mücken tanzen auf und nieder in natürlicher Einfalt. Es wird mir schwer, von dir zu gehen, aber da drüben in den Waldscheiven- häusern ist Mittag schon längst vorbei, die Frauen gehen wie der zum Heuwenden, da heißt es sich sputen, denn ich will so noch deine Brüder im Ober- und Niederdorfe besuchen, von denen ich schon so viel Lob gehört habe. — Da sehe ich schon de» Oberteich von Rammenau und das Herz geht mir auf, denn groß und erhaben liegt er ausgestreckt im sonnigen Land und zeigt' stolz seinen schimmernden Leib. Die Linden allee daneben schreite ich hin, es ist mir feierlich zumute, denn ick gehe unter grünen Domen, die auf gewaltigen Pfeilern ruhen und Jahrhunderten getrotzt haben. Nebenher blinkt mir der See zu, er ist mir vertraut wie ein alter Bekannter, Weil ich ihn gleich liebgewann und ich ihn nicht mehr misten mochte. Und dann bleibe ich stehey und muß lächeln. Wie «hingemalt", so steht dort eine alte Schneidemühle, u. Bretter und Baumstämme gruppieren sich nebenher, alles so schlicht und einfach, so ungezwungen, und alles doch so herzerfri schend. Wo findet man so viel Heimatschönhcit beieinander? Möchte sich lange, lange keiner finden, der einen „Badebe trieb" hier eröffnen will mit Kabinen, Bretterwänden und Oie wehrhafte Stadl Roman aus Äauhens vergangenen Tagen von Mix! Fretin v. Kap-Herr Sil« Kechtr, wsbrsonber, do« der «»ersetzm-, Der- Mimma. «odl»s«idiina vordersten. kNackbrack vüboten. <? . . örtlehua i. Bon jener schicksalsschweren Entscheidung an rasten sech zehn Jahre lang die apokalyptischen Reiter durch Böhmen und weite Teile Deutschlands. Menschen starben zu Hunderten, zu Tausenden, zu Zehntauseuden durch Schwert und Feuer. Schlachten tobten auf dem Boden Böhmens und tränkten ihn mit Blut. Städte sanken in Schutt und Asche. Burgen fielen fanatischen Er oberern in die Hände und alles Leben in ihnen erstarb. Ihre Mauern sanken in rotglühendem Brand zusammen. Klöster und Kirchen loderten zum Himmel, von der Brand fackel entzündet, die ihr erstes Feuer vom Scheiterhaufen zu Konstanz empfangen. , Tod und Hunger, Tränen, Wehgeschrei und Pesttlenz erfüllten die Lande. Ueber allem aber lagerte das dumpfe Entsetzen, das der Name Johann Ziskas hervorrief. Kriegskundiger Feldherr, wie selten einer, führt« er sein« Scharen von Sieg zu Sieg. Nvbrowid und Aussig, Deutschbrod, Wies und Tacha . sind Marksteine jenes Borwärtsdringens ohne Beispiel. Geschlagen sind Sigismunds Kreuzheere! Bis zur Ver nichtung geschlagen von den Streitern der Kelchfahne! Furchtbarer wie der des Todes selbst wird der Name Ziskas. Lähmende Angst, ratlose Unsicherheit, Furcht und Grauen hemmen die Kreuzheere. Unwiderstehlich scheint der Hussiten Vorwärtsstürmen. Plakaten, vielleicht noch mit einer Tanzdiele mit Musik und Geschrei. — Ich schrecke richtig auf, aber wie gut, daß ich nur phantasierte, um mich ist Stille, große Stille, und der See lächelt und träumt. — Nun gchts mit raschen Schritten berg ab, um den größten Bruder zu begrüßen, der der Stolz des Niederdorfes ist. Ja, wirklich, so groß hätte ich ihn mir nicht vorgestellt. Im Sturme schlägt er Wellen und zeigt seine Kraft wie ein wirklicher See und wirft seine Wasserwogen auf die wiesigcn Ufer. Heute ist er nur leicht bewegt und ist still wie sein kleiner Bruder im Fichtenwald. Der kleine Saumpfad, umsäumt von Birken und Erlen, läuft nebenhin und schlängelt sich gemächlich der Mahlmühle zu, die am Ende des NiederteicheS steht. Und hier blicke ich mich nun noch einmal um und schaue auf die große Wasserfläche, die gewaltig breit die Gegend beherrscht. Dahinten steigen die Berge auf, der Wald grüßt aus der Ferne und über aller Schönheit blaut der Sommerhimmel in ewiger Pracht. Das aber ist Heimat, tiefe beglückende Heimat so nahe Und Zu Budissin aber schlug mit den ersten grauenvollen Nachrichten aus Böhmen die Stimmung zugunsten Schwert- fegers um. Das Selbstvertrauen der Bürgerschaft erwachte. Mit ihm Tatkraft, Wehrwille und Opferbereitschaft. Man begann in aller Eile allzu lange Versäumtes nach zuholen. Zu Aussig ward Anno Domini 1426 des Kaisers Kreuz heer zum erstenmal geschlagen — fünfzigtausend Tote blie ben auf der Walstatt. Die Sechsstädte aber hatten Hilfsmannschaften gestellt. Biele kehrten nimmer heim. Und die wenigen, die dar Schicksal verschont, brachten die erste genaue Kunde von der Furchtbarkeit des Geschehens in ihr« Wcchnorte mit. Wilde Aufregung, unbändiger Zorn durchzitterten di« Bürgerschaft. Auf einem eilig einberufenen Städtetag beschlössen die sechs verbündeten Schwestern, ihr« Rüshmgen auszubauen
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