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Der sächsische Erzähler : 24.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193907240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19390724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19390724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1939
- Monat1939-07
- Tag1939-07-24
- Monat1939-07
- Jahr1939
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 24.07.1939
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Mann Schoris-Berltn-Brandenburg (71,4). In der 4X10». Meter-Staffel kam Sachsen mit der Mannschaft Jahn.lt/106. Harbig-S. 108, Darr-14/106 und Long-Brigade 3S in der Zeit von 42,4 Sek. hinter Berlin-Brandenburg (41,9) auf den zweiten Platz vor Niederrhein, Niedersachsen, Donau und Sitdwest. Der too-Meter-Lauf brachte einen Sieg be- Dresdner Sturmmannes Harbig, der de« SA -Mann Schumacher« Niederrhein in 4»,2 auf be« zweite« Platz verwies. Einen spannenden Verlauf nahm die 4X4o».Meter-Staffel. Die Berliner gingen hierbei sofort in Führung, während Sachsen an fünfter Stelle lag. Der vorletzte Mann der Gruppe Sachsen, Darr, verkürzte den Abstand, nachdem die Staffel sich auf den zweiten Platz vorgeschoben hatte, auf 10 Meter gegen die Ber. liner. Der Schlußmann Harbig konnte in großartigem Lauf die Berliner überspurten und durchlief mit einem Vorsprung von 20 Meter daS Ziel. Sachsen hatte in 3:21,9 Min. die Berliner (3:24Z) und die kurz darauf folgenden Hessen (3:2SB) mit seiner Mannschaft Radetzky, Eultng, Darr, Harbig geschlagen. Im notw-Meter-HinbernlSlauf mußte de« Boriahressieger Unger. Sachsen nach hartem Kampfe Genadowskt (9:47,4 Min.) den ersten Platz überlassen und wurde in der beachtlichen Zeit von I0:0tz4 Zweiter. Den Abschluß der Kämpfe brachten Vie 100X M-Meter-ReichshinderniSstafM, die von der Bayrischen Ost- mark gewonnen wurde. Sachsen war an ihr, wie bereits berich tet, nicht beteiligt. Siegerehrung durch den Stabschef Nach Abschluß der Kämpfe marschierten sämtliche Preis träger und 250 Kampfrichter auf dem Rasen vor ber Ehren tribüne auf. Eine besondere Auszeichnung erhielt der siegreiche Sturm der Gruppe Sübwest, der Sieger im Wehrmannschafts kampf 1939 und Gewinner des Ehrenpreises des Führers, der vor der Front Aufstellung nahm. Stabschef Viktor Lutze dank te in seiner Ansprache allen Teilnehmern für ihre Arbeit, für ihre Kämpfe, und forderte sie auf, als SA.-Männer auch in Zu kunft immer dort zu stehen, wo eS zu arbeiten gebe und wo es schwer fei. Nach dem Stabschef ergriff ber Stellvertreter des Führers, ReichSminister Rudolf Hetz, i das Wort. Er überbrachte die Grüße des Führers und sprach feine aufrichtige Freude über die herrlichen Kämpfe und über die schönen Leistungen ber SA. aus und begrüßte mit befände- rer Herzlichkeit unter dem Beifall der 70 0W Zuschauer die ita lienischen Freunde, die Mannschaft der faschistischen Miliz. Zum Schluß erklärte Rudolf Heß daß Italien in unver- brüchlicher Kameradschaft zu Deutschland stünde, wie die Füh- rer der beide« Rationen zueinander stehe« und immer stehen werden, komme, was da wolle Rudolf Heß brachte dann das Sieg-Heil auf den Führer, bas deutsche Volt und das deutsche Vaterland au». Mit dem Abspielen und Singen der deutschen Nationallieder klangen die Reichswettkämpfe der S«. aus. ..Slieiie »esnMe SlkitNM Ak MNW" Meldung Luhe» über den Abschluß der Reichsweltkcknpfe der SA. an den Führer Am Abschluß der Reichswettkämps« der SA. 1939 machte, laut „NSK.", der Stabschef der SA. an den Führer telegraphisch die fol gende Meldung: „vom Abschluß der diesjährigen Reich,wetlkämpse der SA. in Berlin. an denen 23 999 Führer und 1100» Wettkämpfer leilnohme», meld« ich eine erneute wesentliche Steigerung der Leistungen auf allen Gebieten. Gefestigt im Glauben an Sie und Ihre Idee, körperlich ge- stählt im Mehrkampf und zusammengeschweißt im alten SA.-Geist, stehen Führer und Mann einsatzbereit al, die alte Front der Idea listen". „Graf Zeppelin" über Süd- und Westdeutschland Zwischenlandung in Bielefeld und Münster Das Luftschiff „Graf Zeppelin", das am Sonnabendabend in Frankfurt a. M- aufgestiegen war, erschien um 22Z0 Uhr über der Reichsgartenschau in Stuttgart und nahm dann Rich tung auf den Bodensee. Um 3,15 Uhr Sonntag früh befand sich das Luftschiff über Friedrichshafen und nahm dann wieder nördlichen Kurs nach Frankfurt a. M. Um 8^6 Uhr traf der „Graf Zeppelin" über dem Flug- und Luftschiffhafen ein, nahm die Post auf und fuhr dann den Rhein entlang zum Nürburg ring, über dem er von 12,20 bis 13F5 Uhr kreuzte. Von hier aus fuhr das Luftschiff -nach Bielefeld, landete dort um 17,18 Uhr und startete um 17,41 Uhr zur Fahrt nach Münster, wo es ebenfalls eine Zwischenlandung vornahm. Ueber Dortmund, Köln, Koblenz, Wiesbaden erreichte das Luftschiff um 21M Uhr wieder den Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main. r", ber den Danzig, lchumnnschaften auf oc esterplatte aufsuchte. Das polnische Marineboot traf bei: iSlaufen im Hafenkanal mit einem Danziger Polizeiboot zu- amen, dessen Besatzung von dem polnischen Marineschlepper e Schikanen der polnischen Behörden gegen Fortgang. I« Rogaden bei Vosen verur- deutsche Einwohner zu Gefängnisstrafen Opfer -es polnischen Terrors 920 Deutsche verloren in Lodz innerhalb sechs Wochen ihre Geschäfte — Immer neue Willkürakte Warschau, 24. Juli. (E. F.) Innerhalb der letzten sechs Wochen sind allein in Lodz infolge der unerhörten polnischen Zwangsmaß nahmen — wie da, warschauer Blatt „ALL." melde« — S20 deutsche Geschäfte und Haudwrrkvstätteu entweder geschlossen worden oder in polnische Hände übergegangeu. Außerdem wurden »m Verkauf de, gleichen Vernichwag-seldzuge, wieder zwei deutsche vrgaaisattouen «u Lodz — dlmmal zwei Turn, liud Sportvereine — aufgelöst uud ihre Räume versiegelt. AW neue, Übjett für ihr« vtebesgelüste haben die Poka dann da, Königin- Auguste-Krankenhau, la putzig eutdeckl, dessen polooisleruag sie frech und uaoerblllml fordern. E, wäre „höchste Zeit und gute Gelegen heit", dies« deutsche „Festung" in putzig la polnische Hände ,» geben. SIMM WiiiMIlnsm m M drMe Warschau. 2S. Juli, v,«- - UolwdsätAe nehmen ihren ( teilt« da, Burggericht zehn von 7 bi, 14 Monaten wegen angeblicher Verbreitung falscher und beunruhigender Nachrichten. Danziger Zollbeamter von Polen verschleppt 3u -en Hinterhalt gelockt und festgenommen Danzig. 23. Juli. Der Danziger Zollbeamte Llpski von der Grenzaufsichlsstelle Lappin Im Freistaat Danzig ist von polnischen Zollbeamten unter Anwendung von bisher noch nicht genau bekannte« Mitteln veranlaßt worden, die Grenze zu überschreiten. Dabei wurde er in einen Hinterhalt gelockt und von volaischen Beamten seftgenom- men, entwaffnet und nach sarthau, verschleppt. Danziger Polizei von polnischer Marine mit Steinen beworfen Danzig, 24. Juli. (Eig. Funkm) Bezeichnend für Lie Diszi- Pli» ber polnische« Wehrmacht ist das Verhalten der Besatzung be» polnischen Marineschlepper» „Carper", der den Danziaer Hafen zur Ablösung von polnischen Wachmannschaften auf der Wefterplatte aufsuchte. Das polnische Marineboot traf beim «»»laufen im Hafenkanal mit einem Danziger Polizeiboot zu- sammen, dessen Besatzung von dem polnischen Marineschlepper an» mit Steinen beworfen würbe. Skt II. MieWe SW II WM DNB. Moskau, 23. Juli. Am Sonntagnachmittag fand, nach einer Unterbrechung von sechs Tagen, im Moskauer Kreml eine neue Konferenz zwischen Molotow und den britisch-fran zösischen Unterhändlern statt, die auf das Ersuchen der letzteren anberaumt worden war. Die Unterredung, die der Reihenfolge nach die zehnte seit der Ankunft des britischen Sonderbevoll- mächtigten Strang in Moskau ist, dauerte etwas über eine Stunde. Au» Kreisen der hiesigen britischen Botschaft erfährt man dazu, daß auch diese Aussprache noch kein abschließendes Ergeb nis gebracht habe. Die Verhandlungen würden jedoch vermut lich in einige« Tagen fortgesetzt. Selbstironie -er Londoner Presse: Die zehnte Unterredung mit Molotow verlief „normal" Die Londoner Morgenblätter bringen nur lakonische Be richte über den gestrigen Besuch der Einkreisungsvertreter im Kreml und vermeiden es strikt, auf eine Beurteilung des Stan des der Verhandlungen einzugehen. Das einzige, was sie zu melden wissen, ist die erstaunliche Tatsache, daß bereits ein Be richt über die Unterredung nach London und Paris abgeganaen sei, und daß man den Verlauf der Verhandlungen in Moskau als „normal" bezeichnet habe. „Noch kein Ausweg aus -er Sackgasse" Französischer Kummer über die ergebnislosen Verhandlungen in Moskau - Englisch-französische Differenzen? TMB. Paris, 24. Juli. (Eig. Kunkmeldg.) Nur wenige Blätter beschäftigen sich am Montagmorgen mit dem neuen Stand der engusch-französisch-sowjetrussischen Verhandlungen. Unterirdische Wasseradern Ihre Einflüsse auf Tier, und Pflanzenwelt Von Freiherrn von Bischoffshausen-Giersdorf Zwei wohlerzogene, zimmergewohnte ältere Jagdhunde er hielten im Wohnzimmer eines fremden Hauses jeder eine Decke als Liegestatt angewiesen. Während der Rüde sich sofort zu frieden zusammendrehte, war die Hündin nicht zu bewegen, ruhig liebenzubleiben. Die beiden Hunde mußten ihre Platze wechseln; nun war die Hündin zufrieden, der Hund aber nicht auf der anderen Decke zu halten. Als sie dann ein Stück zur Seite gezogen wurde, war auch er beruhigt. Hier hatte eins Wasserader das Unbehagen veranlaßt. Rutengänger haben auch festgestellt, daß die „Wechsel" des Wildes, welche wie schmale Pfädchen in den Waldbeständen entlang führen, sehr häufig dem Verlauf unterirdischer Wasseradern folgen. Hierdurch aufmerksam gemacht, habe ich auch auf Lie Lage der ,Metten" des Wildes, also Stellen, wo es geruht hat, ge achtet und gefunden, daß diese sich wohl niemals unmittelbar auf, wohl aber sehr häufig unweit neben diesen Wechseln befan den. Auch in diesem Falle dürfte die Erklärung die gleiche sein, wie sie oben dargelegt worden ist. Aber nicht nur Tiere werden von den Ausstrahlungen der unterirdischen Wasseradern beeinflußt, sondern auch dte Pflan zenwelt. Am augenfälligsten tritt diese Tatsache Les Bäumen in Erscheinung, besonders bei Obstbäumen. Während in einer Plantage dte weitaus meisten Bäume gesund und frohwüchsig sind, finden wir einige, die schon von weitem unvorteilhaft auf fallen. Ihr Stamm ist krumm und schief, drehwüchsig, zeigt krebsartige Schäden, Knollen und Austreibungen, die Belau bung ist kümmerlich, der ganze Baum kränkelt und fruchtet nicht oder kaum. Des Rätsels Lösung bringt wieder die Wün schelrute, indem sie zeigt, daß der kranke Baum das Mißgeschick hatte, gerade über einen Wasserlauf gepflanzt zu werden. Bäume, die unmittelbar über Wasseradern stehen, sind noch einer weiteren Gefahr stark ausgesetzt. Es ist nämlich festaestellt, daß der Blitz vorwiegend gerade sie trifft, in noch häufigeren Fallen aber diejenigen, welche womöglich über einem Punkt stehen, an dem sich zwei Wasseradern verschiedener Erdschichten kreuzen; diese Abern können über- oder untereinander Hinweg gehen, ohne sich zu berühren; die Vögel meiden sie gefühlsmäßig, „instinktiv", d. h. also unbewußt beeinflußt durch ein Lluidum. Bekannt ist ja zur Genüge, daß der Blitz nicht in ein Storchnest schlägt? Warum? Weil die Störche solche Nester meiden, die über einer Wasserader liegen, wenn sie auch noch so bequem und verlockend für sie angelegt sein mögen. Fälle, In Lenen Wild oder Vögel vom Blitz erschlagen werden, sind daher auch außerordentlich selten. Auf der Einwirkung solch eines rätselhaften Fluidums aus unterirdischem Wasser, aus Metallen und anderem beruht ja die ganze Rutengängerei. Nicht jeder ist dafür empfänglich, wer aber diese Eigenschaft besitzt, dem hat die Natur damit eine außerordentlich wertvolle Gabe verliehen. Wohl wird die An wendung der Wünschelrute wegen einzelner Mißerfolge und Irrtümer von vielen glatt abgelchut und als Humbug bezeich net. Wo aber gäbe es denn Lei irgendeiner menschlichen Tätig keit überhaupt keine Fehlschläge und Irrtümer? Es sind ja mit der Wünschelrute schon ausgezeichnete, geradezu verblüffende Ergebnisse erzielt worden, mit wertvollstem Erfolge für die Praxis. Man denke nur an Brunnenbohrungen. Wieviel Arbeit und Geld kcknn dabei gespart werden, wenn von vorn- herein an der richtigen, günstigsten Stelle gebohrt wird! Dienstag, 25. Juli Deutschlarr-sen-er 1S.99: Musik am Nachmittag. In der Pause: 17.09-17.10: Odys seus im Wattenmeer. Novelle. 18.90: Tuaregs — die Ritter der Wüste. Ein Erlebnisbericht. 18.1S: Musik auf dem Trautonium. 18L9: Männer ani Feind. Eine Buchbesprechung. 18.45: Kleine Melodie. 19.99: Deutschlandecho. 19.15: -Herz im Sommer. Ein Rundfunkspiel. 29.15: Großer Lehär-Abend unter Leitung des Kom ponisten. Dazu».: 21^9—21.15: Politische Zeitungsschau. 22.29: Eine kleine Nachtmusik. 23.99—24.99: Unterhaltungskonzert. Reichssen-er Leipzig 19.99: Musik am Nachmittag. 18.99: Vom Gleitflieger zum Groß- Verkehrsflugzeug. 18L9: Zur Unterhaltung. 19.45: Umschau am Abend. 29.15: Die deutschen Meister. 21.15: Mikrophon im Fels. 22^9—24.99: Unterhaltungskonzert. Reichsserr-er Breslau 16.99: Nachmittagskonzert. Dazu».: 17.9tz-17.19: Waffen am Schüttboden. Kurzgeschichte. 18.99: Vielleicht gefällt dir was? Plau deret über militärisches Schrifttum. 18L9: Sie hören Peter Kreuder. 19D9: Der schwedische Anakreon. 19.39: Vom Gewitter gestört! Drei tragikomisch« Episoden. 29.15: Ts leben die Soldaten! 2229: Polit. Zeitung-schau. 2LS5—24L9r Unterhaltung und Tanz. Lediglich der „Jour" meldet bereits in einer dicken Ueberschrtft, daß die Moskauer Verhandlungen nach vier Monaten unauf hörlicher Redereien nach wie vor in der Sackgasse bleiben. Eine neue Besprechung habe am gestrigen Sonntag im Kreml stattae- funden. Obwohl man nichts von den Geheimnissen der Götter wisse, glaube man versichern zu können, daß die sowjetische Haltung sich nicht um ein Jota geändert habe. In französischen diplomatischen Kreisen sei man leichtherzig mit neuen Vorschlä gen, während Downing Street genug habe. In diesem Unter schied liege die große Gefahr für die cnglisch-sranzösischen Be ziehungen. WIM In WWna W We . Kein Glaube mehr an englische Versprechungen — Letzte Drehs werden versucht, um die Araber zu fangen DNB. Beirut, 23. Juli. Au» Meldungen au« Palästina und Syrien rundet sich immer mehr da» Ergeb««», daß die Engländer mik ihrer Palästinapolitik am Ende sind. Vieser feste Eindruck wird noch durch die gegenwärtigen englischen Versuche unterstrichen, durch be- bestimmte sehr gewagte Dreh» ihre völlige Schlappe mit der weiß- buchpoliiik in Palästina, durch Fühlungnahmen nnd Kuhhandel und Vertretern der Juden und Araber den Schein aufrechtzuerhatten, daß da» Weißbuch noch Möglichkeiten biet« — nachdem alle Drohungen und Gewaltmaßnahmen, gleichgültig welcher Partei gegenüber, voll ständig gescheitert sind. Die völlige Hilflosigkeit der englischen Palästina-Politik wird im mer augenscheinlicher. So verlautet aus Damaskus, daß der irakisch« Ministerpräsident angeblich auf englischen Wunsch bei seinem kürz lichen Syrienbesuch im Libanon eine geheime Zusammenkunft mit dem Mufti gehabt habe, bei der das Palästina-Problem besprochen worden sei. Auch mit anderen arabischen Persönlichkeiten soll eng lischerseits Fühlung genommen worden sein. Die Engländer versuchen damit bei den Arabern den durchsichtigen Dreh anzubringen, daß sie „nunmehr unter allen Umständen" gewillt seien, das Palästina-Pro blem zu lösen (zum wievielten Male?), und zwar, indem sie zunächst etwas den jüdischen Forderungen nachgäben, damit die Juden Ameri kas und Englands zusriedengestellt und die „Friedensfront" mit Hilfe Amerikas gestärkt würde. (!) Dann aber würde man einen „arabi schen Palästina-Staat" bilden, in dem die Juden nur Minderheiten- rechte haben sollten! Die Engländer geben sich der heimlichen Hoffnung hin, mit dieser greulichen Zukunftsmusik, die ebenso verführerisch wie verlogen klingt, die Araber beeinflussen oder sogar fangen zu können, damit der über aus unangenehme Freiheitskampf beendet wird. Die maßgebenden arabischen kreise erklären jedoch mit Entschie denheit, daß Vorschläge überhaupt nicht diskutabel seien und über haupt kein Glaube mehr an irgendwelche englischen Versprechungen bestehl. Gefecht zwischen britischem Militär un arabischen Freiheitskämpfern Ein Engländer gelötet, vier verwundet Jerusalem, 24. Juli. (E. F.) In der Nähe von Hebron kam es zu einem schweren Gefecht zwischen britischem Militär und arabischen Freiheitskämpfern. Ein englischer Soldat wurde dabei gelötet und vier und mehr oder minder schwer verwundet. Der Einbruch der Dunkelheit machte dem Kamps ein Ende. Einige Stunden nach dem Gefecht wurde in Jerusalem ein zerstörtes Militärflugzeug ahgeschleppk. In dem Dorf Salameh in der Nähe von Jaffa wurden zwei Ara- ber die Opfer jüdischer heckenschühen. M MM »ll „Mi" WM Ms ÜM MklkMM» London, 23. Juli. Der Versuch, da, seit sieben Wochen auf dem Grund der Liverpool-Bucht liegende U-Boot „Thetis" nach der nur zwölf ' Meilen entfernten Küste zu bringen, ist gescheitert. Da» U-Boot liegt jetzt nur wenige Meter von der Unfallslelle weiter auf dem Meeres grund. Bach den vergeblichen Abschlepparbeitcn sind die Bergungs schisse am Sonnabend wieder nach Liverpool zurückgekehrt, wie ver lautet, soll am Montag zwischen der Admiralität und Vertretern der Bergungssirma eine Konferenz stattsinden, auf der man sich über die nächsten Schritte klar werden wird. Erzbischöflicher Palast in Tole-o in Flammen Toledo (Spanien), 24. Juli. Der Palast des Erzbischofs von Toledo ist in der Nacht zum Montag völlig niedergebrannt. Da, durch Hitze und Trockenheit verursachte Feuer brach in einer in der Nähe des Palastes gelegenen Apotheke aus und griff infolge durch hihe und Trockenheil verursachten Fehlens von Wasker rasend schnell um sich- Der Palast, SIH de» Kardinal-Prima, von Spanien und historische» Bauwerk, unmittelbar neben der Kathedrale gelegen, stand schnell in. Hellen Flammen. - Kardinalerzbischof Goma leitete selbst die Nettungsarbeiten und verließ den Palast erst gegen Mitternacht im letzten Augenblick, als die Hoffnung auf Rettung aufgegeben werden mußte. Die wertvolle Bibliothek mit Schriften und Dokumenten aus der Zeit der Gründung der spanischen Kirche konnte gerettet werden. Besonders ist die Ver nichtung des Kapitelsaoles zu beklagen. Das Feuer dauert an, doch ist ein Ucbergreifen auf die Kathedrale vermieden, ebenso auf den Bogengang, der den Palast mit der Kathedrale verbindet. Wetterbericht -es Reichswetter-ienstes, Ausgabeort Dresden vom 24. Juls Wetterlage: Der Schwerpunkt der Zyklonentätigkeit hat sich heute nach dem südlichen Skandinavien verlagert. Das hier befindliche, aus mehreren Fernen bestehende Tiefdrucksystem hat in der Nacht zum Montag eine Störungsfront über Mitteldeutschland hinweggeführt, deren Auswirkungen in Sachsen in sehr ver schiedener Stärke waren. Dies kommt besonders in der Nicder- chlagsbildung zum Ausdruck, die an vielen Stellen ganz aus- etzte oder sehr gering war. Es wurden an einzelnen Punkten verhältnismäßig hohe Regenmengen gemessen so z. B. in Leipzig 7 Liter pro Quadratmeter. Eine breite Störungslinie ist heute über Frankreich erkennbar. Sie ivird sich ostwärts be wegen und damit auch auf die Wettergestaltung unseres Ge bietes Einfluß gewinnen. Witterungsaussichten für Dienstag, 25. Juli: Mäßiger bis frischer Wind aus Südwest bis West. Meist wolkig, mit zeitweise auftretenden Schauern und Gewitternri. gung. Tagestemperatur bis etwa 28 Grab. Das heurige Blatt umfaßt 8 Seiten. - Durchfchnittsauflage Juni 1939: SS5S Hauptschristlelter: Verlagsdirektor Max Fiedercr (zur Zeit in Ur laub); Stellvertreter: Alfred Möckel; verantwortlich für den Text tell und den Bilderdienst: Alfred Möckel; für die Nnzeigenleitung: Melanie May; Druck und Verlag von Friedrich May, sämtlich in Bischofswerda. — Dresdner Schriftleitung: Walther Schur, Dreö- den «, Uhlandstraße 24. - Zur Zeit ist Preisliste Nr. ö gültig.
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