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Der sächsische Erzähler : 21.03.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194103218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19410321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19410321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1941
- Monat1941-03
- Tag1941-03-21
- Monat1941-03
- Jahr1941
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 21.03.1941
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Der Sächsische Erzähler auens in die ! Ding. Taugt nicht viel „Sie fühlt, sich nicht WM nahm einen Beiblatt z« Rmmaer «8 Freitag, de« 21. M«r, 1V41 ,,vi« -rlVAP. dal nicht da, «lück »rhabi, Ihren Führer I» den Feswnpmaneru von Landberg hart werden zu sehen- »«ine Hast, zelt betrug Inan» «la Jahr, aber sie ha» da, »evolvstoaLre In Ihm vollend, getötet. Dieser Hitler wurde nicht mehr gefährlich. Er war zerbrachen." Wie „zerbrochen" er war, lernten ja gerade in diesen Jahren die einstigen Machthaber der Republik und die gegnerischen Parteien in der täglichen Au-eknandersetzung mit der SA. und bei jeder neuen Landtags-, Reichstags- oder Kommunalwahl kennen. In einem innen politischen Sleaeszug ohnegleichen zerbrach der Kampfgeist der Partei Hitlers di« Widerstände aller ungezählter Jnteressentencliquen, trotzte er jeglicher schikanösen Berfolgunaswut republikanischer Behörden, schlug er den Terror der marxistischen Gewaltorganisationen durch Tegenterror zu Boden. Und der „zerbrochene Hitler" schreibt 1926 im zweiten Bande von „Mein Kampf": „So wird auch der völkische Staat niemol > geschossen werden durch das kompromißhafte Wollen einer völkischen Arbeitsgemein schaft, sondern durch den stahlharten Willen einer ein zigen Bewegung» dke sich durchgerungen hat gegen alle." Allmählich faßte seit 1925 die Partei dank Hitlers unbeugsamem Willen wieder im ganzen Reichsgebiet Fuß. Dar Zlel war klar» die Aufgabe war gestellt: Die Erringung der Macht in Deutschland, und zwar auf legalem Wege. Während sich die anderen Parteien um Ministersessel und Abgeordnetensitze balgten, während sie lediglich die Sicherung ihrer politischen Pfründen auf Kosten des deutschen Volker betrieben, während sogenannte deutsche Minister gegenüber den Weltkriegsfeinden in serviler Ergebenheit eine schamlose Erfül- lunasvolitik betrieben und das Ansehen der Reiches für ein gnädiges Lächeln französischer, englischer, tschechischer oder polnischer Minister verschacherten, stand Hitler unentwegt im Kampf. Daß dieser Kampf schwer war und zu jeder Stunde die Anpassung an neue taktische Si tuationen erforderte, daß er vor allem eine stete Entschlußkraft und Verantwortungsfreudigkeit verlangte, leuchtet jedem ein, der sich er innert, daß, angefangen von den feinsten diplomatischen Betrugs- manövern bis zum brutalsten Terror, jede Waffe gegen den National sozialismus eingesetzt wurde. In dieser Zeit verbreitete der Marxismus in Massenauflage eine Schrift .Hitler ohne Maske", deren Urtelle wir doch trotz aller zweck- bestimmten Fälschungen und Entstellungen in Einzelheiten als typi sches Beispiel politischer Gehirnerweichung festhalien wollen, weil sie eine Charakterisierung des Führers enthielt, welche die vernichtende Blindheit seiner Widersacher schlagend offenbart, die sein taktisches Abwarten und seine Geduld mit Zaghaftigkeit und Schwäche verwechselten. „Unschlüssig, zappelig, unsicher, lappig steht der Weichling (Hitler) selbst vor der nebensächlichsten Entscheidung. Ist das eine Füh rernatur, der der Mut zur Initiative, zur Eni- schlossenheit, zur Entschiedenheit fehlt? Soweit Hillers Forderungen undurchführbar sind, aber einer ehr lichen, wenn auch undurchsührbaren Ueberzeugung entsprechen, sollen sie ihm nicht schlimm angekreidet (!) werden. Sie lassen lediglich einen Schluß auf das Fehlen jeder staatsmännischen Be gabung zu. Es ist dke Tragik in Hitlers Leben, daß er immer das er reicht, was er nicht will." Begegnen uns nicht in diesem Wahnslnnsprodukt Anklänge an die überhebliche Selbstgefälligkeit jener Herren aus dem Münchner Dolks- gerichtsprozeß, die dem Führer Mangel an Wirklichkeitssinn und den fehlenden Blick für Erreichbares und Mögliches nachsagten? Welche verblüffende Parallele zu dieser Fehleinschätzung des Füh rers boten in den Jahren 1938 bis 1941 die tschechischen, polnischen, französischen und englischen Staatsmänner, die jedes Abwarten des Führers als Feigheit, jede Ruhepause als Symptom der Schwäche deuteten! Der Geburtstag Skizze von Gitta von Cetto Großmutter Wolf war der Mittelpunkt der Familie, die Keimzelle der sich lawinenartig ausbreitenden Sippschaft, sie war die Sonne, die leuchtete, und die Wolke, die krachend barst, sie war die Erde, aus deren Schoß die Saat hervorgegangen war; wenn sie wollte, konnte sie sich spalten und alles wieder verschlucken. Elffache Mutter, dreifache Witwe und dreiundvier- zigsache Groß-, Ur- und Ur-Urgroßmutter war sie mächtig, ge fürchtet und gerecht. Sie zählte sechsundneunzig Jahre. Ihre Mahlzeiten waren kräftig, ihr Schlaf gesegnet, ihr Lebenswille gehärtet durch den Besitz einiger Häuser, die nur sie verwalten konnte. Wie alljährlich stand die Geburtstagstafel in der Diele. Fünfzig Menschen waren angetretest, eigenes Fleisch und Blut, angeheiratete Söhne und Töchter. An der Spitze thronte die Großmutter in einem Ohrenstuhl. Er wär gepflastert mit den gestickten Kiffen der Zahlreichen Enkelinnen. Mächtig, stark und rotwangig saß sie da. Ihr Mund zermalmte mit Genuß die Speisen, ihre Oberlippe zierte ein grauer Bart, und auf ihrem Haupt saß kriegerisch die Spitzenhaube. Ihre Augen wanderten aufmerksam über die Tafelrunde, denn sie verabscheute mangeln den Appetit. „Wir Wölfe waren immer güte Esser, wir haben elfpsün- dige Kinder zur Welt gebrächt, und wib Häven unsere Säuglinge nicht mit der Grammwaäge aufgezogen." Sie iah sich mit funkelnden Augen im Kreis um. Keiner wi dersprach. Ihr Blick fiel auf einen leeren Stuhl am Ende der Tafel. „Wer fehlt hier?" donnerte die Großmutter. AIS ihre Wißbegier nicht gleich befriedigt wurde, warf sie das Messer auf den Täler, mit dem sie gerade ein Stück Huhn zertrümmert hatte, und stieß ihren Stock ein paarmal heftig auf die Erde. „Ich will wissen, wer hier fehlt?" „Agathe", sagte eine erschrockene Stimme. Die Großmutter Maß den Sprecher, «in dünnes, bebrilltes Männchen, stirnrunzelnd. Ihre Backenknochen bewegten sich aufgeregt kauend. Sie schätzte diesen Sohn nicht sonderlich, sie war mit seinen Körpermaßen durchaus nicht einverstanden, außerdem fand sie ihn reichlich unproduktiv. Ihres Wissens hatte er nur drei Töchter. „Wer ist Agathe?" forschte sic Und fuchtelte wild mit ihrem Stock. „Meine Agathe, die vor acht Jahren eingesegnet worden ist. Ihr erinnert Euch doch, Mutter!'^ „Wie kann ich mich erinnern?" brummte die Großmutter. „Jedes Jahr werden Mädchen eingesegnet. Wie sieht sie auS?" .Mein, schlank, blond, blaue Augen." „Weitz schon, Weitz schon." Sie winkte verächtlich ab. „DaS blaffe Ding. Taugt nicht viel. Warum kommt sie nicht?" - 'M sich nicht wohl.» Nicht wohl? Unsinn. Soll mich anschauenl" Sie n kräftigen Schluck Rotwein und setzte daS TlaS Mr» Und konnten sich wohl die „Antifaschisten", di« da» soeben zitterte Wort in di« Welt posaunten, wohl einer gefährlicheren Selbsttäu schung hingeben al» der Annahme, dem Führer fehle der Mut zur Initiative und zu durchgreifenden Entscheidungen? 1SS2 erschien diese seltsame „Entlarvung" Adolf Hitlers — ein Jahr danach war der marxistische Spuk in Deutschland auf Nimmerwiedertehr oer- schwunden. Doch vergleichen wir, was der Führer gleichzeitig, beim Jahres ausgang 1VS1 in einem Aufruf an die Parteigenoffenschast bekannte: „Wenn wir einst dke Kühnheit besaßen, an unser glaantischrs Ziel und seine Verwirklichung zu glauben, dann wollen wir heute den Mut besitzen, wie ein Ritter ohne Furcht und Tadel-wischen Hölle, Tod und Teufel hindurch den Weg zum Siege und zur Freiheit zu wählen " ..Lin nationalsozialistische» Deutschland unmöglich" Sage man nicht, es handele sich bei den gegnerischen Pamphleten um vereinzelte Zeugnisse nicht ernst zu nehmender Illusionisten. Tat sache bleibt, daß bis zum Augenblick der nationalsozialistischen Macht- Übernahme alle politischen Gruppen und alle Träger der Staatsge walt die Zukunft ohne und gegen den Nationalsozialismus meistern zu können glaubten. Bon Strefemann bis Brüning, von Braun bis Severkng, von'Kaas bi» Thälmann war man sich einig in der Ueber zeugung, daß ein nationalsozialistisches Deutschland unmöglich, ja eine Katastrophe sein würde. Von der Tribüne des .Hohen Hauses" am einstigen Platz der Republik, dem Reichstag, in Berlin haben un gezählte Minister und Kanzler das Ende Deutschlands beschworen und die düstersten Prophezeiungen ausgestoßen, für den Fall, daß Hktler einmal an die Macht käme Den erbitterten Feind des erwachenden Deutschlands, Reichskanzler Dr. Heinrich Brüning, verglich ein aus ländischer Beobachter in dieser Rolle einmal niit einem eifernden Priester des Mittelalters. Alle diese Männer und Mächte indessen vermochten den Sieges zug der Hitlerbeweugng nicht aufzuhalten. Es kam die historische Reichstagswahl vom 14. September 1939, mit der di« NSDAP, die Begrenzung einer kleinen Splitterpartei sprengte und mit fast sieben Millionen Wählern 167 Abgeordnete in den Deutschen Reichstag ent sandte. Don den Anhängern wurde diese Tatsache sehr richtig als entscheidende Durchbruchsschlacht verstanden, und die Parteiführung zögerte nicht eine Sekunde, dem hart angeschlagenen Feind auf den Fersen zu bleiben. Wieder blieb es den Blinden in der Kampfbahn der deutschen Politik vorbehalten, dieses Sturmsignal nkcht zu erkennen, sondern den grandiosen Wahlsieg Hitlers als einen „vorübergehenden Konjunk turaufschwung" auf die leichte Schulter zu nehmen. Wir zitieren noch einmal die schon erwähnte Sudelschrift „Adolf Hitler — Wilhelm IÜ", um an einem besonders krassen Beispiel darzulegen, welches Maß mangelnden Beurtellungsvermögens damals die Köpfe unserer Feinde vernebelt hat: „Als die Zahl 6 400 900 aufzischte, war die Gefahr gebannt. Mehr noch, unter dieser Zahl liegt sie für immer begraben. Dieser Adolf Hitler wird die Bürgerlichkeit weder vernichten, noch retten. Auch Deutschland wird er kein Rettungsseil mehr z u w e r f e n. Weil dieser Adolf Hitler schon seit fünf Jahren t o t i st. Die 6 400 000 sind der Jäulnlsstoff einer alten Welt, in die jener Hitler zurückfiel, ermattet, ausgepumpt, aber zu selbst gefällig, um den Stab weiterzureichen." Solcher barer Unsinn ist — so ersichtlich es sich um den Ausfluß psychopathischer Wunschträume handelt — damals von hunderttausen den, angeblich intelligenten Menschen mit Behagen gelesen — und geglaubt worden Ein knappes Jahrzehnt später wiederholte sich der gleiche Vorgang angesichts der einmalig großen deutschen Waffen erfolge in Norwegen, Belgien und Frankreich, als britische und fran zösische Minister jeden militärischen Erfolg des Führers als ihren eigenen strategischen G e w i n n "verbuchten und damit noch den Beifall ihrer parlamentarischen Umwelt fanden. Davon wird später noch die Rede sein Des Führers Reaktion auf derartiges Umweltgeschwätz zeigte sich in derselben abgrundtiefen Verachtung gegenüber solchen seltsamen Geistesgrößen, die er heute den gepriesenen demo-plutotratischen politischen Akrobaten entgegen bringt. Derselbe Mann, der am 24. Februar 1940 aussprach, daß er sein Leben lang nur gegen lauter Nullen zu kämpfen gehabt habe, stand schon damals weit über den Niederungen politischen Alltagsklatsches und schuf die Grundlagen für das nationalsozialistische Deutsche Reich, de sen Errichtung ihm keine Sekunde zweifelhaft war. Schon in „Mein Kampf" schrieb er: „Die nationalsozialistische Lehre soll dereinst die Herrin der deutschen Nation werden. Sie hat das Leben des Volkes zu bestimmen und neu zu ordnen und muß deshalb das Recht in Anspruch nehmen, über Grenzen, die eine von uns abgelehnte Entwicklung zog, hinwegzugehen." Das Nationalsozialistische Parteiprogramm forderte einst die Er richtung Großdeutschlands. Des Führers in die Zukunft gerichteter seherischer Klarblick schuf mit der nationalsozialistischen Lehre die po litische Waffe zu seiner Entstehung. 1938 fielen die Grenzen, nicht, weil das Schwert eines imperialistischen Machthabers sie zer schnitt, sondern weil hüben und drüben ein nationalsozialistisches deutsches Volk sich um seine Zusammengehörigkeit nicht länger be trügen lassen wollte. Daß er die Macht erringen werde, war für den Führer nie zwei felhaft. Erwußtees. Wie einst in München vor dem Volksgerichtshof, wie später auf dem Feld der internationalen Auseinandersetzungen, stand auch der Führer im legalen Kampf um die Macht als Fahnenträger der Zu kunft gegen die Kräfte der Beharrung, des politffchen „Status guo". Nachdem er aber einmal das Mittel gefunden hatte, diese Kräfte aus dem Sattel zu heben, gab es keinen Zweifel mehr, daß er sie jedesmal und überall, wo sie sich ihm stellten, wieder nieder zwingen werde: „Eine Bewegung, die in einer Zeit der Herrschaft der Majorität in allem und jedem sich selbst grundsätzlich auf das Prinzip des Füh- rergedankens und der daraus bedingten Verantwortlichkeit einstellt, wird eines Tages mit mathematischer Sicherheit den bisherigen Zustand überwinden und als Siegerin heroorgehen." („Mein Kampf" ) Dem Genie des Führers gehört die Zukunft Eine solche Siegesgewißheit kann die Aussicht auf bevorstehende Kämpfe niemals schrecken. Zu Beginn des Jahres 1932 versichert« der Führer: „Der Weg von sieben Mann auf IS Millionen war schwerer, als der Weg von den 18 Millionen zur deutschen Nation seiir wird." Und bei Kriegsausbruch 1939 war es dem Führer der Nation klar, daß die vor uns liegende Zeit nicht schwerer sein würde, als die zwanzig Jahre zurückliegenden Kampfes. Und als er schließlich am 24. Februar 1941 den Beginn des Schlußkampfes gegen England ankün digte, konnte er mit der gleichen Ueberzeugungskraft versichern: „Der Weg von jetzt in die Zukunft wird leichter sein, als es der Weg ocm 24. Februar 1920 bi« heute hier an diesem Platz gewesen ist." Seine Feinde aber glaubten von diesem Mann, der so offensicht lich von der Vorsehung für die Zukunft ausersehen war, er sei „er mattet, ausgepumpt, zerbrochen". Sie schmähten die menschgewordene Energie als „unschlüssig, zappelig, unsicher, unentschieden". „Es ist die Traaik in Hitlers Leben, daß er immer das erreicht, was er nicht will." Bis heute hat er alles erreicht, was er will. Er hat es immer vorausgesagt und ausnahmslos recht behalten. In der Zukunft wird es nicht ander« sein. Denn dem Genie des Führers gehörtdkeZukunft. (Weitere Aufsätze folgen' IV. Die Koalition her Blinden Au» dem geschichtlichen Abstand «ine» Zeitraum«» von fast zwei Jahrzehnten muß heute zugegeben werden, daß mit der Verurteilung de» Führer» im Frühjahr 1924 zu fünfjähriger Festungshast «ine kri tisch« Phase in der Beschicht« der nationalsozialistischen Bewegung eintrat. Lamal» hätten entschlossene Und brutale Feinde die junge Saat gänzlich ersticken können. Adolf Hiller war der öffentlichen Tätigkeit entzogen. Ueberald mußte sich da« Fehlen feiner, führenden Hand be merkbar machen, zumal auch sein« zuverlässigsten Mitkämpfer in Hast waren. Daß e» den Machthabern in Deutschland und den politi schen Widersachern der NSDAP, damals nicht gelungen ist, den Na- tionalfozialismu» mit Stumpf und Stkel auszurotten, ist der schla gendste Lewei» für ihr« gänzliche politische Un fähigkeit. Str fühlten sich eben so sicher und überlegen, daß sie die ständig wachsende Befahr de» nationalsozialistischen Gedankens für ihre sterile Welt überhaupt nicht erkannten. Wie schon in den Jahren 1919 bis 1923 nahmen sie auch jetzt den Führer noch nicht ernst. S«in« Ideen und Parolen erschienen ihnen, wie Adolf Hiller am SV. Januar 1941 rückblickend formulierte, al» „Ausgeburt einer kranken Phantasie": „Man bemitleidet« mich höchstens. Vielleicht aber, meine Volks genossen, «ar da» «ft» Glück! Hätte man mich damals ernst genommen, dann würde man mich wahrscheinlich vernichtet haben. So «ar es vielleicht nur naturgrwollt oder auch gottgewollte» Schick sal, daß man un» damals auslachte, verspottete und daß eine gewisse Propaganda sich über un» lustig machte und alles als einen Witz an- sah." Auf wessen Selle sich di« mangelnde Voraussicht befand, hat die Geschichte längst bewiesen. Immerhin ist es wichtig, festzustellen, daß die Blindheit gegenüber der Bedeutung Hitlers und seiner Bewegung eine anhaltende Krankheit unserer Feinde ge bliebenist. Dir «erden da» noch an vielen — uns heute geradezu irrsinnig anmutenden — Aeußrrungen feststellen, wir können es auch an den Karikaturen ablesen, dke bis zur Machtübernahme in deutschen Zeitungen den vergeblichen Versuch machten, den Führer durch Lächer lichkeit zu töten. Doch kehren wir zunächst zu den historischen Tatbeständen zurück. „Mein Kampf" entstand Es ist bekannt, daß der Führer während seiner Landsberger Festungszeit Len ersten Band seine» Buches „Mein Kampf" schrieb. In einem Augenblick also» da ihn alle Welt für politisch tot erklärte, da sein Leben-Werk für immer zusammengebrochen schien, gab dieser Mann mit kritischer Schärfe und weltpolitischem Weitblick einen U m - riß der deutschen und europäischen Krkse, dessen ab solute Richtigkeit sich erst in der Zukunft erweisen konnte. Er führte glNchMtzi den Nachweis, Laß die zur Zeit völlig lahmgelegte Bewe gung träft ihrer Prinzipien Li« Macht M Staate erringen müsse und werde, und senkte damit ungezählte Keime neuen Vertrauens in die Herzen seiner Anhänger. In Landsbera leistet« Adolf Hiller grundlegende Arbeit an der deutschen Zukunft. Nur so läßt es üch erklären, daß unmittelbar nach seiner Entlassung aus der Festung die Großzahl der früheren Parteigenossen wieder zu feinen Fahnen strömte und mit ungebrochenem Mut den Kampf von neuem aufnahm. Wie hirnverbrannt muß es uns demnach heute erscheinen, daß noch im Jahre 1930, fünf Jahre nach der Haftentlassung, ein politischer Gegner in einer damals weitverbreiteten Hetzschrift, die unter dem Titel „Adolf Hitler — Wilhelm Hl." des Führers völkische Eigen schaften mit den Charakterschwankungen und der Selvstüberheblichkeit des letzten deutschen Kaisers gleichsehte und daraus Hitlers Untergang verhieß, schreiben konnte: Jede» Vork wurde Lat Adolf Hitlers Vorau-schau prägt sein Jahrtausend — An ihren Illusionen stirbt die «te Welt — Zeugnisse blinden Hasses durch zwei Jahrzehnte — Koalition der Blinden von Kahr bis Churchill Don Ernst Günter Dickwaun 217S MMionen Erdbewohner Nach einer jüngst veröffentlichten Statistik soll sich gegenwärtig die Zahl der Erdbeoolkerung auf 217S MMionen belaufen. Mehr al bte Hälfte, 1196 Millionen, leben in Asien, während auf Europa nur ein Viertel, 531 Millionen, auf Amerika ein Achtel, 277 Millionen, entfallen. Afrika zählt 161 MMionen Einwohner, Australien und die Inseln des Stillen Ozean» nur 11 Millionen Die größte Bevölke rungsdichte herrscht in Emopa und in Asien. Huseland wurde einmal von einem Freund gesagt, daß er als ein so berühmter Arzt doch in der Lage sein müsse, alle Krankheiten zu heilen, ohne den Kranken erst eingehend zu untersuchen. „Das ist «in Irrtum , sagte Hufeland, „uns geht es wie den Droschkenkutschern: Wir kennen die Straßen wohl genau, wissen aber nicht, wie es im Innern der Häuser ausfieht!" rend zurück. „Nehmt den Stuhl weg! Ich dulde keine leeren Stühle an meinem Tisch." Viele Hände beeilten sich, den Befehl auszuführen. In diesem Augenblick tat sich die Tür auf, ein Mädchen trat ns Zimmer. Sie war klein, blauäugig, aber nicht übermäßig chlank. Ihre Wangen waren gerötet. Sie ergriff die Hand der alten Frau. „Verzeiht, daß ich spät bin, Großmutter. Und ich wünsche Euch das Beste zu Eurem Gebuttstag." Der Bart auf der Großmutter Oberlippe zitterte wißbegie rig. „Du bist ... Du bist . . ." „Ich bin die Agache." „Ah, ganz recht. Setz dich- mein Kindl Hierher neben mich. Her mit dem Stuhl!" kommandierte sie. Sie war gut gestimmt, denn sie fand Agathe wohlgebaut, eine echte, rechte Wolftochter. „Iß, mein Kind, greif tüchtig zu, damit du einen Mann be kommst." Das Mädchen schob die Brauen nachdenklich zusammen. „Eben deshalb bin ich da, Großmutter. Ich brauche Euren Rat. Nein . . . ich meiste: derjenige, der bald mein Mann hätte wer den sollen, ist in englische Gefangenschaft geraten." „Macht nichts, kommt bald wieder." ,L!a, aber . . .." Hundert strenge Augen richteten sich auf das Mädchen, Empörung machte die Luft dick. Die Großmutter knallte ihr Hühnerbern auf den Teller und betrachtete Agathe abschätzend. „Wann ist es soweit?" „Bald." „Mso iß tüchtig!" befahl sie. „Morgen sprechen wir wei ter über den Fall." Sie lehnte sich gemächlich in ihren Stuhl zurück. Plötzlich schlug sie mit der Faust auf den Tisch und rief: „Starrt nicht so dämlich hierher! Ist etwa ein Weltwunder geschehen?" Dann aß sie gemächlich weiter. „Saubande, diese Englän der", murrte sie zwischendurch, „nichts ist ihnen heilig."
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