Der sächsische Erzähler : 13.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735960349-189711134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735960349-18971113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735960349-18971113
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-13
- Monat1897-11
- Jahr1897
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 13.11.1897
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Gomrabeud, 1». Rovrmber 1897. Aettetriffische ZZeitage zum sächsischen Erzähler. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. (Wird jeder Sonnabends-Nummer ohne Preiserhöhung des Hauptblattes beigegeben.) Zuversicht?) Von Anna Klie. Hoch steht und hell ob meinem Dach Ein gold'ner Stern in hehrem Frieden — Ich sinne still vem Loose nach, Das deine Treue mir beschieden. Zerbräche mir der Wanderstab, Mit dem ich himmelan mich mühte, Und fiele Hoffnung von mir ab, Gleichwie im Sturm des Frühlings Blüthe; Ja, löste sich mir jedes Band, Das je im Lauf der Erdenreise, Geknüpft von dunklen Schicksals Hand, Mich festgebannt in meine Kreise; Und ob der Ruder bar mein Kahn In uferlose Weiten triebe: Hoch ständ' ein Stern ob meiner Bahn, Treu das Gedächtniß deiner Liebe. *) Aus den Monatsblätteru sür deutsche Litteraturgeschichte. Gr ist -er Erve! Roman von L. Haidheim. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Jetzt hatte man sie, nachdem sie zuerst ganz gleich- giltig gegen ihre neue Wohnung gewesen war, endlich bewogen, dieselbe zu betreten, und nun erklärte sie mit der ihr eigenen, keinen Widerspruch duldenden Entschiedenheit, dieselbe gefalle ihr nicht, sic werde sie nicht beziehen. In diese ärgerlichen Betrachtungen hinein erschien plötzlich ein Gerichtsbote mit der Bitte des Herrn Untersuchungsrichters an Herrn Wiedner, sich doch so gleich in seinem Amtslokale einfinden zu wollen. Herr Wiedner werde die Herren in großer Aufregung finden, setzte der Gerichtsvollzieher aus eigener Machtvoll kommenheit hinzu, „es sind Aussagen geschehen — Aussagen, die —" „Na, was für Aussagen denn?" fragte Herr Wiedner. „Darüber Mittheilungen zu machen, geht gegen meine Instruktion, Herr Wiedner, ich hörte nur, wie der Herr Richter meinen jüngeren Kollegen nach seinem Aktuar schickte und wie dann der Herr Rechtsanwalt zufällig dazu kam, dem die Sache darauf vom Herrn Michter vorgetragen wurde." Der alte Herr machte sich brummend und mißver gnügt für den AuSgang fertig, der ihm sehr ungelegen kam, da er für Ella eine andere Wohnung suchen mußte. Unterwegs glaubte ihm der Bote noch mittheilen zu müssen, daß es der Restaurateur Preuß und sein alter Vater seien, welche freiwillig mit einem dritten Mann gekommen, wichtige Aussagen zu machen. Preuß! Der Name schon weckte in dem alten Herrn die unliebsamsten Gefühle. Ihm war das Vorgehen feines Schwiegersohnes schon damals fatal gewesen, die ganze Art der Auffindung der Beweis stücke flößte ihm Mißtrauen ein, und er hatte seinem Schwiegersöhne so oft wiederholt, seiner Ansicht nach liege eine niederträchtige Bosheit gegen den jungen Menschen vor, daß jener in ungezügelter Heftigkeit ihn ausforderte, derartige Redensarten zu unterlassen. Ach, was für Aerger und Kummer hatte er diese ganze Zeit hindurch erlebt! Aber was seiner jetzt in der Amtsstube wartete, das überstieg jedes Maaß dessen, was er für möglich gehalten. Der Untersuchungsrichter kam ihm sehr ernst und gedrückt entgegen, sagte ihm gleich, daß er seine ganze Festigkeit werde zusammennehmen müssen, und ließ dann die beiden, Preuß und den Krämer, noch einmal vor fordern, um ihre Aussagen zu wiederholen. „Mein Gott, das ist nicht wahr! Das ist un denkbar, dazu lag gar kein Grund vor," jammerte der alte Herr während der Vorlesung oes Protokolls immer in sich hinein, als aber der alte Preuß dann das Wort erhielt und klar, wenn auch in begreiflicher Aufregung erzählte, wie Harterott gekommen sei, seine siebentausend Thaler von ihm zu leihen, wie er dann sich darauf nicht eingelassen und wie bald darauf sein Enkel ihm erzählt habe, Herr Harterott sei seitdem sehr gereizt und oft handgreiflich ungerecht gegen ihn, da wagte er schon gar nicht mehr zu jammern, sondern horchte in banger Aufmerksamkeit auf dessen weitere Reden. Der Großvater Preuß war nur ein ungebildeter und vorurtheilsvoller, aber ein aus feine Art kluger Mann. Er stellte ein sehr genaues Bild von Harterott's Verfahren zusammen. Schon die Erbschaftsgeschichte war nicht schön — man hatte ihn damals im Ver dacht gehabt, daß er und sein Vater Fritz Lörrach bös bei dem Onkel verleumdet hätten. Dann kam die Heirath, das großartige Austreten Harterott's, seine luxuriösen Anschaffungen, sein Gutskauf, der Bau der Fabrik, der mehrwöchentliche Streik, Harterott's Ruf in der Stadt bei den erfahrenen Kaufleuten, endlich
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