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Dresdner Journal : 30.12.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185312300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18531230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18531230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-12
- Tag1853-12-30
- Monat1853-12
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 30.12.1853
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W-ÄSZ L« i, bemerkt die „vesterr. Cor- d«tz l»«k,N tttst, tzsr«1i^ Hßchrichtz »ntz fchußwtzt«« , Votiv, welch«« «ine Avreis» Batterie m — In Bezug auf di« von gemeldet« Nachricht, daß am ! Gerücht von drr bevorstehende sandten verdrritet grweskn sei respondenj": „Wir Habs» wüßten kein politisch,« Motiv, welch,« «in, Abreise de« kaiserlich russischen Gesandten von London veranlassen könnt,."*) - : eichtest Geschützen besteZpnßt,, rufit, 'Mß, d«w Wfißt Miß »sr. Nachdem si? be, Hshkweß ht«,e N» iit, ßassirt hatten, erstiege die ItupPen hie Höh* Uftr« de« Lusse« PoS'chmv-Tschsi, st, «ans»?»- von SsUstklß) der Feil», smpHg ßß M« sfi»n .atteri« mit Kugeln und Granaten. Nun nahmen 14 unserer Geschütz« (8 au« der Batterie de« Obersten Ssme- lmvskt »nd 6 au« »er Frstung a»tl«h»te) eine »,» G«. nerat Kowälewskk sehr geschickt gewähkle Positlstt eins hin« Tt. Petersburg, LI. Decembrr. Eine Extrabeilage de« heutigen „Journal de St. Petersbourg" «nthäll sol- g,nd«n, dem „Nuss. Invalid,ü" entnommenen Bericht de« Se««r»lt»utnants Fürsten Andronikosf an ds» Ob»»d,f«hl«haber de« kaukasischen Sorp«, vom 20 November a. Tt. (L. Dec. n. Tr.) 1853: Am 12 Nov. (24. R»v.) Abend« erreicht» ich Achalzik mit denjenigen Truppen, welche vorher den Engpaß von Bor« schon- hesetzr -«Hatten hatte«. Mit der Besatzung von Achat« zik vereinigt bestand mein, Abrheilung an« 4 Bataillonen de« Jäsemegimevts vp» Wilna, 2 Bataillonen de« Infan. terleregiment« von Belostok und Ü Compagnien he« INfan- tertteegiment« pon Brzirsc, 8 Geschützen leichte« und 2 Ge schützen Gebirgsartillerie, V Sotnlen Don'scher Kosaken, 2 Compagnien georgischer und ossetinlscher Miliz zu Fuß und 1 Sowie freiwilliger Edelleute au« Gori. Im Laufe de« la. Ropembe» erhielt ich ein« Verstärkung durch 6 au« der Festung Achalzik entnommene Geschütz« leichter Artillerie und l den Türken bei Ajkhur genommene« Gebtrg-arschütz. Im Ganzer^ nahmen 7'L Bataillone, 17 Geschütz, 9 Sot- nie« Kosaken und über 1500 Msiizen an» Kampf, Theil. Da« türkische Corp«, befehligt von dem Ferik (Generalleut. naut) All Pascha und den Liwe« (Generalmajors) Mustafa Pascha und All Pascha, 18,000 Mgnn stark (8000 Nisam — reguläre Infanterie, 3000 Euwari — reguläre Caval, ttrier da« Uebrige Milizen zu Fuß und zu Pferd) mit 1- Geschützen stand bei Achalzik und nahm sehr starke, durch Natur und Kunst befestigte Stellungen ein: im Dorfe Ssupliß (ungefähr 3 Werst von veralten Stadt), jenseits de« Flusse« Pos'chow'Tschai, und in den Dörfern Ab und Sstsel, auf den Bergen, ungefähr 2 Werst südwestlich von der neuen Stadt. Außerdem war ein hoher Bergrücken, der sich am rechten Ufer de« Po«'chow-Tschal, von Achalzik nach Tsupliß erstreckt, gkeichfalks von dm Türken besetzt und befestigt. Dir Feind beabsichtigte, den Angriff der russisch«« Truppen in dieser, nach feiner Meinung, un- tugängitche« Position abzurvarten und dann, nachdem er ihn abgeschlagen, zur Offensive üverzugehm und sich aus die Gtsiu zu werfen. Am 13. November stellte ich eine Rerognosrlrung an, zu welcher ich die Chef« der eknzetnen Trrrppentheile und die Offiziere vom Generaistabe eingeladen hatte; ich über« zeugte Mich Vab^ von de, vollkommmen Unmöglichkeit, den Feind von brr Seite de« Doefe« Ab anzogretfm und faßrr den Entschluß, am 14. November, del Tagesanbruch, mit allen Streitkräften gegen da« Dorf Ssupliß zu ziehen, eine Colonne gegen Vie Fronte und eine andere gegen die Flanke de« Feinde« zu richten, und nach starker Kanonade mich auf dm Feind zu werfm. Am 14. November, um 4 Uhr Morgen«, marfchirten bi* Truppen nach dem Au-gange brr alten Stadt. Der leicht« Nrdet, welcher da« Thal de« PoS'chow'Tschai bedeckte, fing an, sich zu zerstreuen, und Alle« verkündete den Anbruch ejye« schönen Herbsttage«; in tiefster Still« rrtvaktN'en btt Bataillon, dm Beginn de« Tage«. JL hatte nicht nöthig, die Truppen durch Worte anzustusrn, lhnkn die Erfüllung ihrer Pflicht und Tapfer keit anjUtnkpfehlen; Itdet -kannte vor Begier, in den Kampf zu gehen, mir lag nur ob, di, Ausbrüche ungestümer Kühn heit zu zügeln. Leim ersten Dämmern der Morgenröthe führt, ich Vie Truppen Sr« kaiserltchen Majestät in zwei Kolonnen vor wärts; bi, linke, unter Befehl de« Generalmajor« Konen« ttwsßt, aus 4 Bataillonen des Wilna'schrn Jägerregiments *) Daß bas Gerücht von der Abrrsst des russischen Gesandten in London k» dov Lhat verbreitet »a» und dort ungünstig auf dir »des« «inwirktr und etwas Weite««« haben wie nicht gemeldet — ist seit dem durch di» „Jndspendance beige", di« ,qEngfische tzorrespondenz" und di« übereinstimmenden Londoner Berichte drr „Kölnischen" und drr „Weser-Zeitung'* bestätigt worden. Wenn dessenungeachtet da« Berliner „Lelegranhische Sore^pondenzburrau" die »big« Bemerkung Ler „Otsterr. L»rrOp." dazu beoutzt, um eine telegraphische Depesche cmk WitN mit der unwahren Behauptung in Umlauf zu fttzm, bi, „Oeflerr. Torresp.'' hab, ad ft re Depesche al« „unglaub haft" lxzrichne», f» ist die« Verfahren vom geschäftlichen" Vtond- »uatte aus »ielteicht wohl erklärlich^ kann ob« der Richtigkeit unserer Dieldumz — daß jene« Gfrücht i-n London v arbreitst war — keinen Eintrag thun. D. Red. ter denselben, am Abhang« des Hohlwege«, stellte der Ge- n erat major Freitag feine Bataillone auf. Unsere Artillerie und Infanterie waren durch da« Terrain geheckt uvd litten w-njg vslp tskpdttchen Feuer. Nach wr»Iß«n Miauten von. nert, eine wohlgenährte Kanonade von beiden Selten, und bald «arm Ssupliß und di, von der russischen Butterte besetzte Höhe von Wolken dichten Rauche« bedeckt, der sich bei dem ruhigen und milden Wetter über da« ganze Thal des Pos'chow-Tschai auszubehnen begann.Während bisse« im Centrum vörgtng, zog unsere recht, Cokonne, unter hem Befehl, de« Generalmajor« Brunner, bestehend au« 6 Compagnien de« Brzl,«c'schen Infanterieregiment«, 2 Bataillonen de« Belostok'schen Infanterieregiment«, nebst 3 Gebirgsgeschützen, wormrts» «in b^ Azchur «rixoteteS tüe« kifche«, recht« und eilte, durch die Höhm dem Feiade ver borgen, rasch »oewäet«, um sich dem einzigen Wege gegen- über anfzusteUen, auf weichem der Feind sich »ach dem Dorfe Wale zurückziehen konnte. Di» Milizen und dt, Cavalieri,, welche dir Flank« drr Colann» büßten, ginge» noch «eiter recht«. — Unterdessen wurde das Schießen immer heftiger, und nachdem ich mit der Colonne de« General Brunner aus der Höhe, gegenüber den Gärten von Ssupliß, an- gelanqt war, befahl ich, das Feuer au« den Berggrschützen zu eröffnen. Di, Milizen und Kosaken stellten sich an« Ende unser« rechten Flügel«. Der Feind, wahrscheinlich unser, Absicht errathend, verließ die Position bei den Dör fern Ab und Ssisel und schafft, sein, dort ausgestellten Ge schütze theil« auf di, Höhr de« Bergrücken« oberhalb Ssup liß, theils in der Aul selbst, wo sich anfangs, wie schon gesagt, nur 7 Geschütze befand,». DaS Feuer der türki schen Artillerie war vorzugsweise auf unsere große Batterie und deren Bedeckung gerichtet, über welch, über 2000 feind- lich« Geschosse hinflogm, welch« j«doch wenig Schadm tha- t,», da unser, Geschütz, und Infanterie ausgezeichnet gut piaeirt waren. llnsererseit« nöthigt, das Feuer der FestungS- «etiltertt, gelettet von dem Comaudautm von Achalzik, Ober- sten Kostyrka und dem Major Makaroff, den Feind, zwei Geschütz, von dir Höh« des Bergrückens sortzuschaffe». lt,ber drei Stunden dauerte di« betäubend« Kanonade: von beiden Seiten donnerten auf dem Räume ei»«r Quadrat- Werst mehr al« 30 Geschütz,. Der zum Augriff« günstig« Augenblick war gekommen. Ich sandte dem Generalmajor Freitag den Befehl, mit den Jägern seine« Regiments auf Ssupliß loszugehen, und ließ die Cokonn, de« General« Brunn« von den Höhen zum Flusse heradrücken, um mit derselben die Gärten von Ssupllß anzugrerfett, sobald da« erste „Hurrah" von der Colonne de« GeneralmajMs Kowa- lrwSki erschallen sollte. Der dicht, Rauch hatte sich nach allen Seiten verbreitet ukd verdeckte so sehr all. Gegen ständ», daß man aus SD Schritte nichts sehen konnte. Di« türkisch, Artillerie verstärkte ihr Feuer und schonte nicht ihre Munitionen. Unsere Truppen fetzten sich in Bewegung: General Freitag stieg mit 2 Bataillonen des WNna'schen Regiment« In das Thal de« Pos'chow-Tschai hinab und warf sich gegen den Aul; 0 Compagnien de« I. und 2. Bataillon« wurden gerade durch da« mit dornigem Gebüsche bedeckte Thal gesandt, die 4. und 6. Jägercompagnie wurden link« über die Brück, geführt und marfchirten auf «oem engen, am Fuße de« Felsen henl.nrfenden Weg«. Hageldicht fielen di» feindlich«» Kugeln und Kartätschen^ Am Kusse, io der Näh« d«r fnndttchin Basteoi« wurde Genres Freitag, bev sei«« Colonne richt«»«, an der Hand vrrwiuitzet »nd er hielt eine Contusion am Leibe. Nach ihm nahm der Oberst- leutnant Zimmermann vom Generalstabt das Commando, führte di« Colonne vorwärts und erstürmte den Aul. Weder die Tief« und die reißende Strömung des Flusse«, noch das hohe, zerrissene Ufer, »och da« todbringende Artlllerie- und Klintenfeuer des Feindes».in der geringen Entfernung von 50 bis 70 Fade», Lsnoten den heroischen Angriff der Russen aufhallen. Nachdem di« Jäger den Pos'chow -Tschai bis über dem Gürtet im Wasser durchwadet hatten, began nen sie sich am zerrissenen Ufer z» sammeln, einer dem an dern helfend und die Flinte reichend. Der Stabscapitän Passalski, der hier schwer verwundet wurde, und der Fähn rich Gchestevtto« aiaßsll b»o Soldaten mit gutem Beispiel lVrchr. -in« Ksßte «us 8 Compagnien, unterstützt von 2 GmOßagntt», «Dietz di, Felsen und ordnete sich oben auf dem adschßsstge» Ufer, 40 Faden vom Gipfel der Höhe eMßsdnt, Ao Verhall« erricht» waren und 7 feindliche Ge schütz, fianden. Di« reguläre türkische Infanterie stand »«was verdeckt hinter den Geschützen in der Umzäunung des AoB und unterhielt von dort rin Bataillenfeurr. Di« Jä- -ksifen „Hurrah" und gingen, ohne da- Schießen zu beachten, vorwärts. In einem Augenblick liefen si, die »»d warf,» dl« feindttch» Infanterie zurück. Hier schwang sich de, U»k,rl,»t»a«tt Daniloff, »orr» Ailoaschen^ Regi ment,, zdnrst tt» di« feindlich« BattM, und fiel auf bersrl- Jäger in den Aul. Die türkische Infanterie ging ansang« langsam zurück, Feuer gebend und bei heftigem Andrang« mit dem Bajonnet sich zur Wehre setzend. Au« dgm Aul herauSgedränßt, »erfuchte si« sich in dfn Gärtn» zu yalten. Ein Theil der türkischen Truppen setzt, sich in den Hütten fest und feuerte au« Fenstern und Thüren; rin hitzige« Flintenfeuer enlbrmrute ich A». Gleichzeitig mkr bell» AtügVlfft des Wilna'schen Jäger regiment« auf die Front« d«r feindliche» Position, überfiel der General Brunner di« Türke»- welch, iv» den Gärten Fuß gefaßt hall«. Der die Coioon, führnid« Oberst Dreier, vo« Geonralstabe, «hielt deill» Flusse »ku« Em»t»sisn «m Kopfe, verließ jrdoch nicht die Front». Allch hier durch- wadeten di, Bataillone des Brest'schen und dos B«iost«ks schen J»s«nterttregunents den reiKend«n Pos'chow-Tschai, und mit dem Rufe „Hurrah" dmnge» sie vorwärts, un geachtet de« Kartätschen- u»d Latallleufruevs. Der bei derselben Colonne sich befindend« Obrrßleutwint Freygang, vom Generalstabe, wurde hier gleichfalls verwundet, blieb aber bis zum Ende der Affaire bei den Truppen. Im Centrum nahmen di« durch ihre Reserven verstärkten Jä ger dir äußere Umzäunung de« Dorf,« und wechselten Schüsse mit der in d«n Gärten stehenden türkischen In fanterie. Im Ank wühtte ß«1 Kttwpf noch fort, viele Hütten mußten erstürmt werden. Ditz Türken, welch« sich httr ststgesetzt hatte», wehren sich verzweifelt, wsi Leute, die sich freswlllig einem sichern Untergang geweiht hatten. Beim Minaret warfen sich 30 Muselmänner, Elnwohner von Ssupliß, ohne Waffen, mit Roseykränzen in d,n Hän den, den Angreifern entgegen und flehten um Schonung, Keiner derselben wurde angerührt, denn auch sn drr Hitz« des Gefecht« fallen btt durch de» Kampf ergrimmten russi schen Soldaten nicht über Wehrlos« her. Dl« Hartnäckig keit der Derlheibiger erblickens, rückte der Generalmajor Kowaleffstt mit dem 4 B-rkakllon des Wilna'schen Jäger regiments heran und unterstützte dir Angreifenden. Ich stand am Ufer de« PoS'chow - Tschai, sah den er grimmten Kampf, welcher in dem Aul und In den Gärten tollte, und «msaubtr eine Verstärkung nach b« andern. Bel mir blieben »och 1H Compagnie» nebst den Gobirgs« geschützin. In dttsem Arrgenbtick kam die Nachricht, daß sich an unferm rechte» Ftüget groß« Massen türkische« Cavatterte u»d Aitigen zu Fast zeigtsm Ihnen ewlg«ge» sandte ich die Kosaken, nebst meinem eigenen Convoi der gorischen adligen Ssotnia, unter Befehl de« AdelSmarschaUS von Gori, Leutnant Fürsten Eristoff. Um dies« Zeit hatte die Kette der Wilnaschen Jäger den Feind au« Ssupliß gedrängt und warf sich mit dem Bajonnet aus die türkische Infanterie in den nahe gelegenen Gärten, und obgleich die engen Straßen und Gartenwege di, Bewegung erschwerten, so rückte von recht« her da« 3. Bataillon de« BrzieSc'schen Infanterieregiment«, unter Befehl de« Oberstleutnant« Ossipoff, in einer Colonne von 6 Reihen, mit Trommel schall vor, noch weiter recht« mmrschtttt bas 1. Bataillon de« Belostok'schen Infanterieregiment«, mit dem Obersten Tolubejeff und dem Major Dawpboff. Hier nahm unsere Infanterie ein Geschütz Nach hartnäckigem Kampf, wurde dee Fetteb au« den Gärte» und Gebäuden von Ockeö>Sß»»ttß getrieben unb faßte Position auf den Höhr» msd Kelsen in berNäye des Dorfe«; doch auch dort konnten dir Türken sich nicht halten. Die Jäger und die übrigen Bataillone stürmten auf btt Höhen und trieben den Feind au« seiner festen Position. Dtr Anl und di, Gärten waren enbttch genommen. Nun machten unsere Truppen Halt, denn es »a« nöthig, Dispositionen für die Kerfolgung zu treffe», dbe Cotonnen zusamnwnzuztthen und vtt Vorposten?,«, j» verstärken, welch, vom Erfolge hingerissen vorwärr« stoebte. Der General Brunner übernahm dnr B^ehl über Vie Truppen der Avant- im beißen Sommer: man findet mit Verdruß da« Thermometer nicht so hoch, den Barometerstand nicht so niedrig, al« man e« erwartete. Da die Luft trotz der Höhe ganz mit Feuchtigkeit gesättigt war, so trostn wir nun da« lose Gestein und den Gand, welcher die AwischeNräume desselben autsüllt, überaus naß. Die Lust war noch 2«,8 Über dem Gefrierpunkte. Nach rinrr GtuNdt vorflchiigen Klimmens wurde der Fels kamm weniger steil, aber leider blieb brr Nebel gleich dick. Wir fingeü nun nach und nach an, Alle an großer Nebelkeit zu leiden. Der Drang »um Erbrechen war mit etwa» Schwindel verbunden und weiz lästiger al- die Schwierigkeit zu achmen. Ein farbiger Mensch (Mestize au« Gan Fuan) halte uns blo« anS Gut- müthlgkeit, kekntbwegS aber in eigennütziger Abficht nicht ver lassen wollen. Eö war ein kräftiger, armer Landmann, der mehr litt al« wir. Wir bluteten au« dem Zahnfleische und au« den Litzpm,. Dip Bisdchartt (jttmio» «on^mottte») der Augen war bei Allen ebenfalls mit Vltü untersaustn. Diese Symptome der Ertravasatr in den Augen, bsß Dlutausschwitzen« am Zahnfleische und an den Lippen hatten fük uns nicht« Beunruhigendes, da wir au« mehrmaliger früherer Erfahrung damit bekannt warm. In Europa hat Herr ZuMfleln schon äuf «lNer weit geringern Höhe al» Monte Rosa zu bluten ängrfangeü. Spanische Krieger kamen bei Eroberung der Akguinocsiakregion von Amerika (während der Cdnqussta) nicht übet die Nutete Grenze de« ewigen Schnees also wenig über die Höhe des Moniklant hinaus; und doch spricht schon Acosta in seiner lliitoria nutumi <ie Io» luckio«, «inrr Akt pyhflschn Erdbeschreibung, dir Man ein Meisterwerk des sichzshnltN Jahrhundert« nennen kann, umständlich von „Urtkichkellen und Maaenkrampf" al« schmerzhaften Symptomen der Brrgkkankheit, welche darin der Seekrankheit analog Ist. Auf dem Vukkano von -ichincha fühlt» ich ^nmal, ohne zu bl«en, ein so heftiges Magenübel, von Schwindel begleitet, daß ich besinnungslos auf der Erde gefunden wurde, al« ich mich eben auf einer FelSmauer über drr Schlucht von Derde-Cuchu von meinem Begleiter getrennt hatte, um rlektrometrische Versuche an einem recht freien Punkte anzustellen. Die Höhe war gering, unter 1S.800 Fuß. Am Aniisana aber, auf der beträchtlichen Er hebung von 17,022 Fuß, blutete unser junger Reisegefährte Don Carlo« Moniufar sehr stark au« den Lippen. E« ist bekannt, daß die Angaben der Höhen, zu denen die Luftschiffer behaupten sich erhoben zu haben, gewöhnlich wenig Glauben verdienen; und wenn ein sicherer und überau« genauer Beobachter, Herr Gay- Lusiac, der am 16. September 1802 di» ungeheuere Höhe von 21,600 Fuß erreichte (also zwischen den Höhen de« Chimborazo unv de« chilenischen Aconcagua), kein Bluten erlitt, so ist dir« vielleicht dem Mangel an Mutkelbewegung zuzoschreiben. (Schluß folgtO Kunst. Drr Kvnstverein in Schaffhausen hat im Namen der schweizerischen Vereine Einladungen zur Thriknahme an drr im Zähre 1854 zu veranstaftenden allgemeinen schweizerischen Kunstausstellung ergehen lassen. ES werden derselben zufolge acht schweizerische Kunstausstellungen stUtlflndtn. l» GchusstMusen vom ik. bi« Sv. April, in Sasel vom 7. Mai bi« 4. Juni, it, Solothurn vom N. bi- 21. Zunl, in Vern »vm 27. Zluni bis 24. Zull, kn Zürich vom 7. bi- 28. August, iu Luzern vom s. bis 16. Grptewbel, in St. Gallen voeo 26. September bis I». Oetvber und in Winterthur vom L. Oetvber bis 6. Nvvrmber. Nur OriginalUrbelirn lrbendrr Künstlet «erden an§nw«nnen. Sei der Zusendung ist eine Bezeichnung de« Gegenstände«, Angabe des Künstler« Namen und Wohnorte«, sowie Angabe de« Preise« für den Verkauf rrsp. eveiittttSe Bestttumtzng für den Nichtverkauf. Die Künstlerau«steller genießen Portofreiheit für Hin- und Rück sendung. — München. Die Unternrhmrmg, dem Dichter Platen ein Denkmal i» AoSbach zu errichten, hat durch den Entschluß König Ludwig'«, da« Crj zur Statue zu schenken, rin, fest» Grundlage erhalten. *- Missionär, schreiben au« China, daß die Rebellen- schaaren au« Haß gegen jeden Zdolendienst da« berühmt, buddhistische Denkmal im DankbarkritStempel zu Nanking, den sogenannttil PvttkllanthurM, vollkommen zerstört haben. Die Welt ist dadurch um ein Wunderwerk ärmer geworden. Au« derselben Duelle wird berichtet, daß die ehemalige Miß Dora Gabriel, verwitwet, Oützlass, nach Au-thelfimg ,irriger Körbe — mit einem Vermögen von 20,000 Pf». St. und d'rüber zieht*« allenthalben, nicht blo« in China, FLeier genug — einen blut» jungen lknrerarzb im eeylonischen vchüßettregimentt gch^daihet hat. Mistreß Vrosd, wie dir Dam» jetzt-eißk, hat v»e »Illtger Zeit einer hochgeehrten Königin im Norde» z,schick»; der alte Oheim ihres verstorbenen Mannes, ,1» a«u»r Gch»«- meisftr im Pofinffchen, »em Gützlaff einen Zohre-zehatt veu- sßrochen haben soll, wart» mit sein«» tzemüthifie» Gesuch mn einen Nothvfennig abzewiestn. So» möge jede» Ghrif^muenschm vos solcher Frömmigkeit bewahren? '' . I.« , ' ' 1 7 .'!> ,'t. -1».
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