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Dresdner Journal : 05.10.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185310056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18531005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18531005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-10
- Tag1853-10-05
- Monat1853-10
- Jahr1853
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- Dresdner Journal : 05.10.1853
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wesens und auf Grund einer t« Fcankafi'ch vorzunehmenden Ermäßigung be« Zolltarif«. Su offlclelleie Arefr.^R» «st ,« jedoch erst jetzt gekommen. — ZÜtr Adhils, ft» dringende Noch, stände in der evangelischen Kirche Preußen« wied vomDbeS- kirchenrath eine neue allgemein, Ki»che«c»ll,ct« veranstalt,?; »6 ist hier in der Hauptstadt bereit« heul« dckflrit begonnen worden. — Die namentlich die Künstlrrkreise bewegende Frage wegen Neubesetzung der noch immer erledigten Di rektors!,ll» an der hiesigen königlichen Akademie der Künste ist noch nicht zur Entscheidung gekommen. Man will di, Genesung unser« berühmten Rauch abwarten, um ihn an der Beschlußnahm, Theil nehmen zu lassen. — Der „StaalSanzeigrr" bringt folgende Verfügung: Die in Hannover erscheinende „Zeitung für Norddeutsch land" soll von den preußischen Postanstalten nicht ferner debitirt werden. Die auf diese« Blatt eingehenden Bestel lungen sind daher unausgeführt zu lassen und die noch fer ner eingehenden Nummern desselben den Abonnenten nicht auSzuliefern. Berlin, den 30. September 1853. Der Mi nister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, von der Heydt. Posen, 20. September. (Br. Z.) Die revolutionäre Propaganda in England und Amerika scheint wieder einen Coup im Schilde zu führen, ähnlich dem fluchwürdigen Mailänder Attentat. Die Behörden sind übrigen« vollstän dig von ihrem geheimen Treiben unterrichtet und wird mit besonderer Aufmerksamkeit auf da« Emschmuggeln und die Verbreitung einer jüngst erlassenen Mazzini'schen Flug schrift, verführerischen Inhalt«, geachtet. Diesesmal scheint dieser Demagog seine Netze wieder über da« Militär auS- dreiten zu wollen. E« sind jedoch diesen Absichten ebenso wohl die geeignetsten Mittel der Vorsicht von Seilen der Militärbehörden entgegengesetzt, al« auch den Postanstalten auf dir eingehenden verdächtigen Eorrespondenzen aus Eng land und Amerika eine besondere Achtsamkeit anempfohlen worden. Müneher», 1. Oktober. (A. Z.) Ihre Majestäten der König und die Königin sind mit dem Kronprinzen Ludwig und dem Prinzen Otto, königliche Hoheiten, von Berchtes gaden diesen Abend wieder hier eingetroffen. Eine Depu tation der beiden Gcmeinderollegien unserer Stadt war zur Begrüßung der Majestäten denselben bi« zur ersten Post station von hier entgegen gefahren. — Abermals hat ein würdiger Veteran der bayrischen Armee da« Zeitliche geseg net: gestern Abend« starb zu Tegernsee in einem Alter von 00 Jahren der frühere langjährige Adjutant de« Prinzen Karl, der pensionirte königl. Generalleutnant F. Freiherr v. Leistner. — Auf der heutigen Schranne sind die Preise abermals um etwa« gefallen. § Frankfurt, 2. Oktober. Die maßlose, ungerecht fertigte und jede« Verständnisse« der Sache entbehrende Opposition, welche von hier aus gegen das entstehende Darmstädter Bankinstitut gemacht wurde, bewog mich öfters al« Vertreter desselben in Ihrem Blatte aufzutreten. In Allem, was ich zu Gunsten desselben vorzubringen wußte, bin ich bis heute durch die Erfahrung auf da« Vollkommenste gerechtfertigt worden. Lassen Sie mich heute eine neue Thatsache mittheilen, welche verdient, daß man Act von ihr nehme. Seit dem Beginn dieser Woche macht sich in dem hiesigen Verkehre wieder Mangel an baarem Gelbe fühlbar. Der Hauptgrund dafür war, daß zu den wegen der bevor stehenden Errichtung der hiesigen Bank zurückgehaltencn Ca- pitalien sich noch große Summen baaren Geldes gesellten, welche um diese Zeit in jedem Jahre für die Herbsteinkäufc in Wein, Getreide u. s. w. parat gehalten und also der Cir- rulation entzogen werden. Es kam soweit, daß man gestern schon 6 und 7 Procente bot um baares Geld zu erhalten. Ein hiesiges mit großen Summen versehenes Haus war nahe daran, ein sehr gute« Geschäft zu machen und sein Geld um so hohe Preise anzubringen. Da kommt einer der Repräsentanten der Darmstädter Bank zur Börse und bietet 250,000 fl. gegen nur 5 Procent an. Natürlich ging das Geld reißend ab. Die Darmstädter Bank und die hie sigen Kaufleute haben ein gutes Geschäft gemacht und erstere wird seit gestern in Frankfurt gelobt. Auch haben seit gestern Viele erst zu begreifen angefangen, welchen Werth bankale Institute haben. Wir haben hier ein Blatt der sogenann ten gvthaer Partei, „den Volksbotcn", welches das Darm städter Institut seit Monaten auf das heftigste bekämpft und schmäht, wohl weil cs nicht auf dem Boden seiner Partei gewachsen ist. Die Redaction des Blattes, der Ex schöffe Souchay, ehemaliger Gesandter Frankfurts bei dem Bunde, ist darum vor das Gericht nach Mainz geladen Ringsum wird Nacht vom Wirbeln der Staub- und Pulvcrncbel, Kaum noch erkennt der Reiter in eigener Faust den Säbel. Wohl sinkt so mancher Brave rücklings vom Sattclsitzc, Was schiert'S? — die besten Renner d'rauf! an der Vord'ren Spitze! ! Die besten Renner? — kein Zweifel — das sind die Adjutanten. Halloh! schon fliegen zur Wette die zwei im Herzen Verwandten. „Wohlauf! in's Grab oder Brautbett!" so ruft, der Heimath gedenkend, Der Eine, den dampfenden Schimmel hinauf an'SFlammenlhor lenkend. Da stürmt vorüber der And re im wetteriruchtenden Hinblitz: Am Parapete der Erste, das ist der feurige Minckwitz. Nach sausen die wilden Schwadronen gleich prasselnden Schloßen- ! gewittern Im Weitsprung über den Graben — und unter den Rossen erzittern Des Waller zerwühlte Bastionen; — doch oben auf weiter Brüstung Flammt siegend im Kranze der Raute die sächsische Reiterrüstung. Verzweiflung schreit im Bollwerk - was helfen m n die Kartätschen? Hi »sinkt der MoSkowite im grimmen Zähnefletschen; Wehrlos den Grund zerkrampfend, ficht er im letzten Grollen Die heißen treuen Geschütze kopfüber die Brüstung rollen- Schbn ist der Lod des Besiegten und herrlich des Siegers Lod — Doch Feindes Lriumph überleben ist bitt re Soldatennoth. Der brave Lichaezrw denkt cs und stürzt den Schwertern entgegen: Doch faßt ihn Bonnami's Schicksal, — al« Sirgcspfand sinkt der Degen. Was nimmer noch Reiter vermochten, da« haben hier Sachsen gethan! Deß geben Zeuqniß die Marken der blutigen SiegeSbahn. Dir Gipfel de« Kraters brkrbnte vor Allen dir Garde du Eorp«, Daneben an Zastrow « Klingen „Sieg" pranget in Purpurflor. Ring« um die Redoute wogen des Fußvolks blitzend« Linien Zu Schlachtcnhaufen verwunden die Regimenter Lobolsk und Dolhynien- Doch Zastrow'« Winkrtriede zersprengen dir Eikenbandrn Und thürmen dort Ruinen, wo blanke Säulen standen. 972 worden und wird, wie man vernimmt, auch bereit« stesß- f ßrieflich requieiet. Die Hohlheit der OpPosirisK dkefes Dickt- «es gegen dck« Darmstädter Institut konnte >vvhl nicht sch<«- gender erwiesen werden als durch den gestrigste Vorgang an der Börse. Wie mancher Frankfurter Schreier ist seit gestern beschämt worden. Parts, 1. Oktober. Der heutige „Moniteur" ent hält ein kaiserliches Dekret, durch welches die Giltigkeit der Dekret« über Hinwegfall de« auf fremden Schiffen hastenden UnterschiedSzollS bei der Getreideeinfuhr über den ursprüng lich bestimmten Termin, den 31. December 1853, hinaus, nämlich bis zum 31. Juli 1854 erstreckt wird; ein zweites Dekret ve,bietet die Ausfuhr von Kartoffeln und trockenen Gemüsen bi- zu demselben Zeitpunkte; ein dritte- ernennt an dir Stelle be« auf sein Ansuchen heimderufenen SchiffS- capitän« Aubry Bailleul den SchiffScapitän BonsilS zum Gouverneur von Guadeloupe. — Der Prinz Napoleon, voll kommen von seinem Unwohlsein hergestellt, hat sich heute nach St. Eloud zu Ihren Majestäten begeben.— ES wird versichert, daß eine der Töchter der Königin Christine sich mit dem Sohne de- Herzog« von Casigliano vermählen werde. — Der Stadt St. Omer hat der Kaiser auf Bitten des dortigen Maire- den Betrag von 30,000 Fr. für die Wasserleitungen und Brunnen bewilligt. (-) Vrüffel, 2. Oktober. Hier ist auS London auf telegraphischem Wege die Nachricht eingegangen, daß die englische Kanalflotte am 20. September von Cork aus gelaufen und ein Theil der dieselbe bildenden Schiffe nach dem Mittelmeere gesegelt sei. Zum 1. Oktober wäre nach derselben Nachricht ein Cabinetsrath In London angeseht und Sir JameS Graham nach London berufen worden. — Die verw. Königin von Frankreich hat gestern nebst dem Prinzen und der Prinzessin von Joinville und deren Kindern in Laeken einer stillen Messe für die verstorbene Königin der Belgier, ihre Tochter, deigcwohnt und ist um Mittag mit den crstern nach Aachen abgereist. c5 Madrid, 20. September. ES mag in keinem Lande trüglicher sein als in Spanien, auf die künftigen Hand lungen von Mannern nach deren Antecedenticn zu schließen. Ist doch das Unerwartete, Unerklärliche so sehr der spanischen Natur zu eigen, daß, wie im Spotte über sich selbst, der Spanier alle unter jenen Begriff fallenden Vorgänge und Zustände seiner Heimath eben coss» rie Lszwuit nennt. Wie sehr man aber auch dieses Umstande- eingedenk sei, immer bleibt eS schwer, sich gänzlich der Erwartung zu entschlagen, baß eine Partei, die ans Ruder gekommen, in ihrer Verwaltung einigermaßen den Grundsätzen huldigen werde, welche sie bis dahin verfochten hat. Die nächste Zeit wird Gelegenheit zu der interessanten Prüfung geben, in wie weit ähnliche Erwartungen durch Sie in diesen Tagen ans Ruder gekommene Partei erfüllt werden sollen. Das Eabinet des Grafen San Luis ist seit dem Zerfallen des Narvaez'jchen Ministeriums das erste, welche- einer eigent lichen Partei entnommen ist und um deswillen ziemlich compact vor dem Lande, — und wenn ihm so langes Be stehen vergönnt ist, — vor den nächsten Eortcs zu erscheinen vermag. Weder Bravo Murillo, noch seine Nachfolger Alcoy und Lersundi verlöaten eigentliche Parteien, und ihre Ministerien wurden deshalb auch kaum durch andere als ephemere Zwecke zusammengehalten. Anders verhält es sich mit dem gegenwärtigen Cabinet. Sein Präsident, wie die Mehrzahl seiner Mitglieder, gehört der seiner Zeit von Narvaez geschaffenen Partei der Moderados oder vielmehr der aus dem Schiffbruche jener übrig gebliebenen Partei der sogenannten PolacoS an, welche zwar geschwächt durch die Veruneinigung ihres Chef-, des Grafen San LuiS mit Narvaez, und in den letzten Cortes bis auf 40 und einige Stimmen zusammengeschmolzen — dennoch in einer Be ziehung mit jeder andern Partei de« Landes sich messen konnte, nämlich rücksichtlich ihrer Vertretung und ihres Einflusses in der Presse. Eine der größten Zeitungen Spaniens, ausgezeichnet durch die Eleganz und Gewandtheit ihres SlylS, durch die Reichhaltigkeit ihrer Nachrichten und die Gediegenheit ihres sonstigen Inhalts, daS um dieser Eigenschaften willen im AuSlande am meisten bekannte Blatt, der „Heraldo", das Eigenlhum de- Grafen San Luis, Hal nie aufgehört im Sinne dieser Partei zu wirken. In seinen Spalten sind seit Jahren die politischen An sichten beS jetzigen Ministerpräsidenten und seiner Freunde niedergelegt worden. Ob die jetzige Lage der Dinge ge statten werde, daß dieselben, so weit sie sich auf die nur zu lange schon unentschiedenen rein politischen Fragen be ziehen, zur Geltung gebracht werden, ist ein zunächst doch nur das Inland berührender Umstand, welcher dem Aus- Doch wie die Säulen standen, so stolz auch ist ihr Fall; ; Hoch starrt um sie von Leichen ein blutdurchricselter Wall. Newcroffski sank zersäbcll im Kamps um Lichaczew; Dabei im treuen Bunde die Brüder Bachmeticw. Doch ewig unparteiisch verwaltet sein Amt der Lod- So mancher Sachsendegen kämpft mit der letzten Noth. Hier Selmnitz, der rüstige Oberst, und über ihm sein Roß, Daneben der junge Watzdorf, zerrissen vom selben Geschoß. Nun magst du böses Eisrn von rothen Herzen sagen, Wie sie für eine Dame so lirbesheiß geschlagen. Du klares Weib der Heimath, wie bist du nun verlassen — Seit deine Paladine im Hufschlag hier verblassen. Dort wehe! sinkt im Helden der liedbegabte Dichter, Graf Oerzen ist's — sein Antlitz verklärt sich licht und lichter: Denn wir auch reich das Leben des Kriegers Haupt umstrahle, Im höchsten Glanze leuchten des Helden Wundrnmale. So hat die Ritterharfc ihr letztes Lied gesungen, So hat von Soor das Schlachtschwert im letzten Hieb geklungen, Und was sie dämmernd grüßte im Hauch der Morgenstunden, Das hat die schöne Seele in Wahrheit nun gefunden! Und wie der Sturm im Forste die schlankcsten Stämme zerwrttrrt, So stürzen Lhielau und Lake, von einer Salve zerschmettert. Auch Aeilitsch röchelt am Boden — noch bluten an leicht'rer Wunde Der tapfer» Führer dreizehn in dieser heißen Stunde. Der Sturz des siebenten Rosses wirft Reimann wund zur Erde, Und Nchrhoff entstürzt dem Sattel vom fünften blutenden Pferde. Der wilde Hcrrc von Berge dort taumelt vom vierten Rosse, Hin sinkt auf zerstampfte Leiber der trotzige Genosse. Schön prangt das Haupt de« Kriegers, vom Siegesstolz gehoben, Doch schöner noch im Kranze, b«N tapfre Hand gewoben; D rum, als der Recke Marat seit» Wort des Beifalls sprach. In lichter strahlendem Man,« de« Sterbenden Auge brach. ; fände nicht entfernt tzasfenigk Interesse zu bieten vermag, Rk« HK endtich, t-»fsch,ib«ng über die Reform de« spa- Kischeck Zollsystem«. Die Zeit ist längst vorüber, wo die einer Peshibitien sich nähernde Höhr der Schutzzölle still- schnreigeck» al« Ausfluß der Regierungsweisheit verehrt wurde. Was Sssanieck <ln paerrotlscheN und aufgeklärten National ökonomen besitzt, erklärt sich für Herabsetzung der Zölle, der größte Theil der Presse, mit alleiniger Ausnahme der in »atalonischem Interesse schreibenden, kämpft für den selben Zweck, und schon seit geraumer Zeit — sitzt eine Commission zu Revision der Tarife, denn auch die beiden letzten Regierungen haben ihr Interesse für den Gegenstand versichert. Gab e« aber eine Zeitung, die ,« sich zur be- sondern Aufgabe gestellt zu haben schien, rin, größere Freiheit deS Verkehrs anzubahnen, indem sie Herabsetzung der Zölle, Vereinfachung der Zollmanipulationen und Beseitigung der Staatsmonopole forderte, so war es der „Heraldo", der bis vor kurzer Zeit nicht nur allwöchentlich diesen Fragen einen besonder» großen Raumabschnitt widmete, sondern auch in seinem rein politischen Theile keine Gelegenheit zur Bekämpfung beS herrschenden Systems vorübergehen ließ. Ob der neue Ministerpräsident Henle, da er die Macht hat, feine srühern Vorschläge zur Geltung bringen wird? Es ist wahr, der Schwierigkeiten, die sich ihm entgegenstellen werden, sind viele und vielerlei Art, aber wenn in irgend riner Beziehung dem Lande dazu Glück zu wünschen sein würde, daß das neue Cabinet seinen früher» Ansichten treu bliebe, so ist es in dieser Beziehung. Denn die Maschine d,S öffentlichen Verkehrs stockt, der Wohlstand geht zurück, das Capital wird immer seltener und theurer, die Staats einkünfte mindern sich trotz erhöhter Steuersätze, während die schwebende Schuld allmonatlich um 15 bis 20 Millionen wächst, und noch hat eS kein Ministerium gewagt, da einzige Hilfsmittel zu ergreifen, daS neues Leben in da« langsame Vegetiren deS Verkehrs bringen und den Wohl stand heben könnte: Reform de« Zollwesens. Möge der Graf San LuiS wenigsten- in dieser Beziehung sein, Fahne nicht verlassen. Wohl mag dieses große Unternehmen einer starken Hand bedürfen, allein di, seine ist keine schwache, — und außerordentliche Verhältnisse, wie die heutigen spa nischen, erheischen auch außerordentliche Maßregeln und helfen sie fördern. — Unter den gestern gemeldeten Ver haftungen nimmt vorzüglich die deS Herrn Escosura die öffentliche Aufmerksamkeit in Anspruch, und mit Recht, da dieser frühere Minister zu den thätigsten, fruchtbarsten und bedeutendsten politischen spanischen Schriftstellern der Gegenwart gezählt wird. Eine bei ihm veranstaltete Haus suchung soll höchst compromitlirende Schriftstücke ans Tages licht gefördert und den Verdacht, daß er der Verfasser der im Umlauf befindlichen Schmähschriften sei, bestärkt haben. — Nach der „Nacion" würden die Gen,rate Sanz und Pezuela in der SenalScommission einen Antrag gegen die Zurückberufung des Marschalls Narvaez stellen. Dasselbe Blatt behauptet, die Generale Concha, Lersundi, Pavia, Pezuela und Aspiroz würden di, Annahme der ihnen über tragenen Stellen verweigern, eine Thatsache, die, wenn sie sich bestätigen sollte, darauf schließen lassen würde, daß es dem Grafen San Luis nicht gelungen ist, dies« ibm feind lichen und so einflußreichen Elemente sich zu versöhnen und für seine Politik zu gewinnen. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. lc Dresden, 4. Oktober. Die Arbeiten an der AlberlS- bahn sind in Len drei Wochen, seit der Bau begonnen, unter der umsichtigen und kräftigen Leitung der Herren Ingenieure BreSciuS und Jäger bei den günstigen Terrain verhältnissen und mit 400 Arbeitern mit außerordentlicher Schnelligkeit vorgeschritten. Mit Ausnahme der umfäng lichen Ecdaufschüttungen im künftigen Bahnhofe, dürften schon im Laufe der nächsten Woche die Erdaebeiten auf der ersten Sektion wenigstens bis zu dem Dorfe Plauen völlig beendigt sein, so daß alSbald zur Schienenlegung auf dieser Strecke verschritten werden kann, was besonders des Trans ports deS Erdbodens wegen nöthig werden wird. Schon erheben sich einzelne Bahnwärterhäuser, die Gräben sind gezogen, die Böschungen zum großen Theil abgeglättet und mit Nasen besetzt und daS Mauerwerk an Schleußen und zu der eisernen Brücke über den Mühlgraben theils schon vollendet, theilS in der Vollendung begriffen. Auf dem Trakte durch da- Dorf Plauen, wo einige Gebäude ak- getragen werden müssen und dann weiter bi- zum Forst hause , in dessen Nähe ein Stück Felsen abzulreiben ist, sind die Arbeiten ebenfalls bedeutend vorgeschritten. Auf Doch hell vom Lager des Lobes flammt Licht und Leben hinauf, Dem blutigen Sockel entsteiget ein herrlicher Säulenknauf; Er ragt in fernste Zeiten, im MoSkwagrund gewachsen, Umrankt vom Frühlingsschmuckr des Rautengrüns der Sachsen. 's* Leipzig, 3. Oktober. Die letzten Tage haben den Musik- kennern und Musikfreunden erhebende Genüsse geboten. Voran ging am letzten deS vorigen Monats das Kirch,nconcert de« Thomanerchors, dessen wir in diesem Blatte bereits gedachten. Die Ausführung war unter deS verzeiiigen EaniorS zu El. 1 homae, Musikdirektor Hauptmann'« Leitung eine gelungen, zu nennen; die Solopartien, in den Händen der Damen Reclam und Haupt mann und der Herren Schneider und Behr, trugen zur Hebung de« Ganzen bei. Einen gewaltigen Eindruck machte die weniger bekannte Eanlate von Sebastian Bach: „Gotte« Zeit ist die aller beste Zeit!" Wie einfach majestätisch diese Akkorde, wie ron- «rastirend mit dem Kirchenstylr neuester Zeit, wie er ini Eonceite durch Hauptmann'« un» Mendelssohn'« Musik repräsenlirt war.— Gestern öffnete da« Gewandhaus zum ersten Male seine ton- geweihten Hallen, und Fräulein Ncy war bereitwilligst von Dresden erschienen, mit ihrer höchst vorzüglichen Gesangsleistung die Saison zu eiüffnen. Man ist berechtigt, vom Gewandhaus« concerte nur Tüchtiges zu erwarten, und die gestrige Ausführung hat solchen Erwartungen allenthalben entsprochen. Die Leitung war in der Hand de« Eoncertmeister» David. Ob sie eS für immer, d. h. für dir ganze Saison, bleiben wird, scheint noch un entschieden. Ein gewisser Theil de« Publicum« wünscht, bei aller Anerkennung für David'« Leistungen, eine musikalische Persönlich keit an dir Spitze dieser Aufführungen, dir ihm auch den Genuß
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