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Dresdner Journal : 16.10.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185310163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18531016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18531016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-10
- Tag1853-10-16
- Monat1853-10
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- Dresdner Journal : 16.10.1853
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Die große Revue vor Sr. MH. dem Kaiser von Oester reich ist vorläufig auf übermorz,« fbst^rsetz«. MstEÄtienk» kamen bereits die beiden erstem BlEnilkone» des? JnfaMtrie-- regimenl« Franz Joseph miltelst'Eptr^geMv»« KulnMtch,, wo sie AbendS zuvor von Bayreuth» cingetroffM, hier. an.. Da« dritte Bataillon diese* sckMen Regiment* welch»« in- den Jahren 1842 und 1849 sich durch vortrefflichen Geist auszeichnete, liegt zu weit, in der Pfalz. Da« Chevaux- legerSregiment König und da« Kürassierregiment Prinz 7K»al- bert werden erst heute Vormittag von Augsburg, Freising und Landshut hier eintreffrn, so daß bei der Revue 1V Ba taillone Infanterie, 18 Schwadronen Cavallerie und die beiden hier garnisonirendcn Artillerieregimenter Sr. Maj. dem Kaiser vorgeführt werden können. An besonbern Fest lichkeiten werden dem hohen Gaste zu Ehren eine Zagd, ein Kammerball und Festtheater veranstaltet werden. Ueber die Dauer des Aufenthaltes des Kaisers ist noch nichts bestimmtes bekannt. — Die Nachrichten über daS Befinden des vor kurzer Zeit bei einer GemSjagb in der Nähr von Feldkirch verunglückten Grafen Neipperg, Schwiegersohn des Königs von Württemberg, lauten etwa« günstiger und hat man Hoffnung, den schwer verletzten Grafen in un gefähr 14 Tagen nach Stuttgart ohne Gefahr für den selben transportiren zu können. Nttinchen, 13. October. (N. M. Z.) Ueber di« An kunft Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph in Possen hofen erfahren wir, daß Allerhöchstdieselben Ihre erlaucht« Braut vollkommen überrascht haben, indem man dort di« Ankunft Sr. kaiserl. Majestät nicht so früh erwartet hatte. Gestern Abends war das Schloß Possenhofen glänzend be leuchtet und auf den Höhen jenseits des SeeS leuchtete weithin von gewaltigen Feuern gebildet der Namenszug Sv. kaiserl. Majestät. Gleichzeitig wurde ein Feuerwerk abgebrannt. Wie wir vernehmen werben Se. kaiserl. Majestät mit AllechöchstJhrer erlauchten Braut und HöchstDeren er habenen Ellern morgen AbendS, oder Sonnabend Morgens in unserer Haupt- und Residenzstadt wieder eintreffen. Itzehoe, 10. Oktober. (A. M.) Wir sind erfreut, daS Sinken der Kornpreise melden zu können. Für Roggen wurde schon 24 je von Landleuten gefordert, 21 H 8 bis 22 H bedungen, jetzt ist nicht mehr wie 18 H zu bedingen und kommt mehr zur Stadt al« früher, da mancher Land mann wohl auf 30 H hoffte und jetzt, da dieses fehlschlägt, die jetzigen guten Preise genießen will. -j-s Paris, 12. Oktober. Die Kaiserin hat ihre Ab sicht, an der heutigen Beisetzung der Reliquien der heil. Theodosia Theil zu nehmen, nicht ausführen können, da um de« schon morgen statlfinbenden Eintreffens der Jagd gäste in Compiögne willen die Abreise Ihrer Majestäten nicht länger aufzuschieben war, vielmehr heute Nachmittag erfolgte. Der Kriegsminister Marschall ve St. Arnaud wird morgen dahin abgehen. — E« ist bis jetzt Herrn Alexander Duma« nicht gelungen, die Hindernisse, welche sich der Auf führung seines neuen StückcS: „Die Jugend Ludwig'« XIV." entgegengestellt haben, zu beseitigen; die ganze Angelegenheit macht viel von sich reden. — Die Börse, im Anfang sehr gedrückt, entwickelte gegen ihren Schluß eine Neigung zum Besser«, da die Ansicht, daß trotz aller Kriegserklärungen mit Hinblick auf die Jahreszeit ein, Eröffnung der Feind seligkeiten bis zum Frühjahr nicht zu erwarten sei, sich allmählig Geltung verschaffte. — Franz Liszt war in Begleitung von R. Wagner in Paris angekommen. — Fortwährend bemerkt man an der Regierung große Zu rückhaltung in der orientalischen Frage, und je weiter die letztere in ihrer Entwickelung vorschreitel, um so schwieri ger wird es, sich über die eigentlichen Absichten der dies seitigen Regierung klar zu werden. An Bemühungen, mit England sich in der fraglichen Angelegenheit fortdauernd ck'accorck zu halten, scheint es ebenso wenig zu fehlen, alö man über die Stellung gewiß unterrichtet ist, rrelche die Regierung Oesterreich gegenüber einzunehmen im Werke hat. Allerdings giedt sie sich dir Miene, als ob nichts weiter als strengste Neu tralität dieser letztern Regierung in dem russisch-türkischen Conflicte erstrebt werde. Indessen deuten so mancherlei Anzeichen darauf hin, daß man gewisse Verlegenheiten nicht ungern sehen würde, welche in der Folge für diese Macht aus der Krisis entstehen könnten. In dieser Beziehung ver dient fortwährend die Theilnahme die äußerste Aufmerksam keit, welch, von d,n hier und in London lebenden- politi schen Flüchtlingen der Entwickelung der Dinge im Oriente gewidmet wird. Da« Lager Omer Pascha'« scheine der Sammelplatz all der verschiedenen FlüchtkingSeoterken Ungarn«, Polens, Italiens rc. werden zu sollen, und es rfl ein offe nes Geheimniß, daß die türkischen Legationen hier uns- in London geradezu ermächtigt sind, Anmeldungen derartig^ 'HchiMlun zu» Eintritt in dm« MiegMenst» ds«, Wsim 'HUumhmW. Türkische Staatsschisst brftrber« bä« LttM, i«tb»«»n von Marseille nach dem Oriente.. DoearltgeeEen», dtttnge«, sollen nicht nur bereits stvttgtstmdem hachn, som, wen in fort dauerndem Anwachsen l^griffkr sei*. — 13. Oktober. Der heutig, „Moniteur" enthält in seinem ofsiciellen Theile nur einig, Ernennungen und Ver leihung/« vom Orden und Medaillen^ in» seinem nichtHsü kielten Theile meldet er, daß der Kaiser und die Kaiserin am 12. b. M. Nachmittags 2 Uhr St. Cloud verlassen haben, um sich nach Compiögne zu begeben, wo sie 14 Tage zubringfn, werden. In Compiögne um ^5 Uhr angekom- mrn-, wurden Ihre Majestäten von einer zahlreichen Menge und den Behörden auf enthusiastische und festliche Weise empfangen. — An demselben Tage hatte In Amien« di, angekündigte Beisetzung der Reliquien der heil. Theodosia unter ungeheuerm Zulauf und unter Assistenz von 27 fran zösischen und fremden Erzbischöfen und Bischöfen, sowie in Gegenwatt dreier Cardinäle, worunter „der Cardinal-Erz bischof von London" stattgefunden. Lvttdon, II. Oktober. Heut« verbreitete sich da« Ge rücht (welches durch den Telegraphen sofort weiter expedirt wurde), daß der Kriegsminister den Befehl nach Dublin ge- j schickt habe, sechs Regimenter zu organiflren, welche dem Vernehmen nach dazu bestimmt seien, sofort nach dem mit telländischen Meere geschickt zu werden. Der ministerielle „Globe" wird durch diese« Gerücht zu folgender Erklärung veranlaßt: „Es ist durchaus »richt' wahr, daß, wie man das Gerücht verbreitet hat, sechs Regimenter sich zu einem krie gerischen Zwecke nach dem mittelländischen Meere begeben, sollen. Fünf oder sechs Regimenter werben sich im näch sten Frühlinge aus England nach Gibraltar und Malta be geben , um die nach Weflindien bestimmten Regimenter und andere aus Kanada nach England zurückkehrende Trup- penabtheilungen abzuiösen." Auch der „Standard" stell» die Authenticität jene« Gerüchts in Abrede; wenn England einen Krieg zu Land unternähme, würde eü inmitten voi> Heeren, die zu Hunderttausenden zählen, nicht durch 3000 oder 4000 Mann repräsentirt sein. St. Petersburg, 8. Oktober. (H, C.) Ein offitieller Bericht aus dem Kaukasus meldet daS Mißlingen Schamyl'S, an der kaukasische» Linie Daghestan und die anliegenden Theile des Dsharo-Beelokanskischen Bezirks aufzuwiegeln.. Schamyl rückte persönlich, von großen Masten seiner An hänger gefolgt, am 6. September durch die tiefgelegenen Engpässe auf die dortigen Niederlassungen an. Die Ein wohner hatten sich zeitig genug in die Festung Neu-Saka- taja geflüchtet. Der Chef der l,«gischen Cordonlinie, General, major Fürst Orbelian raffle schnell 3 Bataillone Infanterie, 5 Ssolnien Kosaken mit 6 Geschützen zusammen, um den Empörern entgegen zu ziehen. Bei dem sich entspinnenden Gefechte bewährte sich die Tapferkeit unserer Soldaten im schönsten Glanze. Schamyl mußte in die Berge zurück, nachdem er mehrere Male di« Seinigen durch frische Re serven verstärkt hatte. Auf dem Hauptbergrücken faßte Schamyl wieder Posto und suchte sich dort zu verschanzen, entsendete aber starke Adtheilungen in verschiedenen Rich tungen. Unterdessen harte Fürst Orbelian Verstärkungen an sich gezogen, und in Sakataja eine Adtbeilung zur Be obachtung Schamyl'S zucücklassend, suchte er die entsendeten Cotonnen aufzureiben. Der von Schamyl detachirte Daniel- Beg mit seiner Abtheilung ward zuerst verfolgt, zog sich aber beim plötzlichen Erscheinen de« Fürsten Orbelian in die Berge zurück. Am 16. September verließ Schamyl seine frühere Position bei Sakataja, nachdem er auf dem Berge Messeldeger eine Befestigung hergestelll hatte. Während dieser Zeit war der Generaladjulant Fürst ArgulinSki-Dol- gorukow von dem Angriffe Schamyl'S unterrichtet worden, und zog mit den Daghestanischen Heerabtheilungen zur Hilfe der bedrohte« Punkte heran. Hierdurch fand sich Schamyl bewogen, seine befestigte Stellung zu räumen, fürchtend, zwischen zwei Feuer zu gerathen, und sich weiter ins Gebirge nach Dshurmut zurückzuziehen. Konstantinopel, 3. Oktober. Zur Ergänzung der in den letzten Tagen auf telegraphischem Wege eingegangenen Nachrichten dringt die „Triester Zeitung" jetzt ausführlich, MitlheUungen, denen wir Folgendes entnehmen: Der „Hat" zum Kriege ist vom Großherrn, wie fast mit Gewißheit angenommen werden darf, wirklich am 3. Oktober ertheilt worden, und dennoch beharren wir auf unserm oft wieder holten Ausspruch, daß der Krieg entweder gar nicht auS- brechen oder doch bloS auf die Türkei und Rußland beschränkt bleiben werde. Die türkisch-französischen Hofzeilungen sind ordentlich in Verlegerchtzitt, wlb sie da« große Ereigniß ver- W»den« splle«* ahn«, e« beim wahren Namen zu nennen. Zr» all*» ihren HechHten ist der Ausdruck: „Krieg", wie je« scheint', gefllsftnzlich vermieden. Wir beginnen diesmal mit. dem» ziemlich anSführlbch/n Bericht, de« „Courrier de Gdnffanlinople"'vom 30« VbMmber. In demselben heißt es: „Nachdem der Pforte dl, amtliche Mittheilung von-der Weigerung de« Kaiser« Nikolaus, die modificirte Note an- zztnehrnen, mitgetheilt worden war, hielten die Vertreter von Frankreich, Oesterreich und Preußen ein, Conferenz mit Reschid Pascha. Infolge dieser Besprechung wurde am 22. September im kaiserlichen Palais zu Tscheragan unter dem Vorsitze des Sultans selbst eiw großer Ritth ab gehalten, in welchem die Interessen de« Reich««, di, For derungen de« russischen Hofes und die von der Pforte ge machten, nach dem eigenen Geständnisse der vier Groß mächte, nicht sehr wichtigen Modifikationen deS in Wien auSgearbeiteten Notenenlwurfs erwogen und mit der größten Klarheit die Mäßigung erörtert wurd«, welch, die Pforte seit dem Beginn der Frage stets gezeigt hat. Der Sultan und seine Minister, getreu der Verbindlichkeit der Verträge, Haden einstimmig die letzten Ansprüche dr* Kaisers Nikolaus verworfen. Reschid Pascha hab in einem jener Momente, welche da« Rechtsgefühl dem Manne von Herz bewahrt, erklärt, „daß er sich eher die Fäuste und da« Haupt abhauen lassen, al« eine gegen die Interessen de« Reiches streitende Note unterzeichnen würde." Seine Col» legen haben gleich ihm geantwortet und Se. Majestät der Sultan legte in die Hände de» Ministerium« die Ehre und die Würde seines Reiche«, indem er vor Allem empfahl keine Zeit zu verlieren. Nachmittag erfolgte eine Zusam- menberufung de« Ministeriums in der hohen Pfort« unter dem Vorsitze Sr. Hoheit des GroßvezierS. Es wurde be schlossen, einen Medschlisst Amumi (VolkSrath) zu bilden, der sich über die Frage aussprechen sollte. Dieser Rath, bestehend aus 220- Mitgliedern : dem Minesir», dem hohen und niedern CleruS, den Civil- und Militärbehörden ersten, zweiten und dritten Range*, hat sich am 25. September in der hohen Pforte versammelt und seine Sitzung bi« Abends um 9 Uhr gehalten. Der Vorgang deS Ministerium« wurde, nachdem Se. Hoheit Reschid Pascha die Lage in ihrem wahren Lichte gezeigt hatte, vollkommen gebilligt. Am folgenden Tage, Montag, versammelte sich der Medschlissi Amumi aufs neue in der hohen Pforte, die er erst Abend« um 11 Uhr verließ. Man entwarf einen MaSbata (Adresse) an den Sultan, worin die Mitglieder der Nationalver sammlung die Forderungen Rußlands für unannehmbar erklären, ihr Leben und Gut ihrem Souverän aubieten, jede weitere Unterhandlung verweigern, welche die Rechte und die Interessen ihres Vaterlandes verletzen würden, und den Sultan bitten, in dieser Beziehung den rascheste»» Ent schluß zu fassen*). Die Bemühungen der Vertreter Frank reichs, Oesterreichs und Preußens gehen dahin, die hohe Pforte zu einem Aufschübe zu vermögen. England laßt ihr voll kommene Freiheit im Handeln. Am 27., Dienstag, begab sich der französische Gesandte Herr de la Cour in das kai serliche PalaiS, wo er von Sr. Maj. dem Sultan empfangen wurde. Am Abende desselben Tage« vereinigte der KriegS- minister Mehemed Ali Pascha die hohen Civil- und Militär würdenträger des Reiches zu einem großen Banket, worauf ' ein Rath gehalten und entschieden wurde, daß eine Depu tation sich zu Sr. Majestät begeben sollte, um den an ihn gerichteten „Masbata" zu unterstützen und im Namen Aller ihre Hingebung für die Sache de« Reiches zu erneuern." — Das „Journal de Constantinople" reicht nur bis zum 29. September und erstattet einen wenig abweichenden Be richt, in welchem eS über den abgehaltenen „großen Natio- nakrath" Folgendes sagt: Diese Versammlung ist In der Act ihrer Zusammensetzung die erste, welche in solcher Weise in der Türkei stattgefunden hat; sie war nir «rwstkr und so zahlreich, und man. darf sagen, daß jedes Ihre, Mitglie der durch den freien Ausdruck seines Gedankens vollkom men daS Bewußtsein seiner Pflicht, die eS erfüllte, be urkundete. Die Gefahren der Lage vergessend, hatten Alle nur die Würde deS Thrones, die Rechte und die Unabhän gigkeit des Reiches in« Auge gefaßt, und um solche unver sehrt zu bewahren, haben Alle ihre Bereitwilligkeit erklärt, ihr Leden und ihr Gut zu opfern. Ein solche« Patriotis mus, der sich über alle Gefahren erhebt, um nu» an die *) Dir von uns bereit« untern» 3. October verdffentlichte trle« graphisch« Depesche au» Wien, welch« von einige« Blättern als eine bloße „aiarmirrnde Nachricht", von andern sogar al» eine „Börsen spekulation" angegriffen worden ist, erhält hierdurch die vollste Be stätigung. D. Red. anrichlet, stieben sie mil Entsetzen. DicS Summe»» ist Len» tiefe»» Tone eines Metallinstrumenis ähnlich. Die Furch» der Ein« gebornen vor diesem Insectr ist leicht zn begreifen, »veil kein Ent fliehen vor diesem eingefleischten Teufel möglich ist, wenn er ein mal sein« Angriffe begönne»» hat: Schlagen, Fliehen, nichlS hilft; immer greif» daS tönende Ding an, bi« eS sein Opfer verletzt. Sieh» man »ine ungewöhnliche Bewegung unter den Bienen und vernimmt diese« tönende, tiefe Gummen in dem Neste, dann »Hut man wohl, sich schleunigst zu entfernen. Viel giftiges Ungeziefer halt sich in den Strohdächern der Häuser auf, denn fast alle Häuser im Innern de« Lande« sind mit Stroh gedeckt, in welchem solch« Thier« ihre zahlreichen Nester haben. Unter den Spinnen verdient eine große gelbe ter Er wähnung, die in Bezug auf Gift zwar harmlos ist, aber die Gewohnheit ha», den» schlafenden Menschei» die Haare glatt auf der Haut abzufreffeu. Es geschieh» daher nicht selten, daß Jemand beim Aufstehen eine oder beide Augenbrauen vermißt oder die Hälft« sein,« Kopfe« kahl gefressen finre». Ein sehr lästiges Thier ist rin« große blaue Wanze, ungefähr von der Größe de« Daumennagel«, deren Biß dem Menschen äußerst schmerzhaft, Geschwülste und Fieber veranlaßt, Hühnern aber, welch« die vorzüglichsten Gegenstände ihrer Angriffe sind, immer den Tod verursach». Wenn sich eine solche Wanze an den Beinen eine« Huhne« festgetiffei» ha», stirb» da« Huhn in kurzer Zeit untrr Zuckungen. Ueberhaup» sind Gift«, sowohl animalisch« al« vegetabilisch«, in solcher Unzahl vorhanden, daß jede« Leiden, dessen Charakter nicht zu «»kennen ist, von »en Bewohnern de« Inland,« für Ver giftung angesthrn und al« solche brhandrlt wird, und in viel«» Fällen kiinrswrg« mit Unrecht. ÄUllst. In Köln ist die bekannte Leven'sche Kunst sammlung verkauft worden und die herrlichsten, mit unermüdlichster Sorgfalt zusammengebrachten Knnstgegenstände verschiedenster Zeiten und Völker sind ans dem Auciionswege nun wieder zer streu». Biel ist für Frankreich, weniger für England gekauft. Für manche mittelalterlichen Gegenstände wurden enorm hohe Preise bezahlt, bei andern blieben die Gebote weit unter dem Weiche. — Schrader« große« Oelgemälde „Leonardo da Vinci's letzte Stunde" ist gegenwärtig in Wien ausgestellt und finde« sowohl im Publicum reichen Beifall al« in der Kritik ein« gründliche Anerkennung. Die „Wiener Zeitung" hat diesem Werte einen besondere» seiner Wichtigkeit angemessenen Artikel gewidmet. Theater. 3» Stuttgart wird die neue Oper Lind- pai inner'«: „Die Korsen", in Scene gesetzt. —Die Tänzerin Geüora Petra Camara wird in Wien im Theater an der Wien gastiren. — Von Petersburg auS wird al» ein vorzüglicher Tenor der dort engagirten italienischen Oper E. Naudln hervor- g,hoben, der sich sowohl durch seine ausgezeichnete GesangSmanier svwi« durch schöne Stimme und dramatischen Vortrag auSzeichnen soll. — Die französische Eensur ha» da« neueste Stück von Alexander Duma«: „Die Jugend Ludwig'« XIV.", wklchr« »le Oomäckiv frunyoi« schon angenommen hatt«, verworfen, well in dkmselben viele Anspielungen vorkamen, dir aus der Bühn« nicht geduldet werden konnten. Türkische« Zeitungswesen. DaS erste politische Blatt in der Türkei wurde 1825 von dem Franzosen Alexander Blacque gegründet und führt den Titel: Oa 8z»«ti»teur «iel'Orient. Im Jahre 183l wurde Herr Blacque nach Konstantinopel berufen und gab dort den „Otiomanischen Moniteur" in französischer Sprache heraus. In demselben Jahre wurde ein officielle« Blatt in türkischer Sprache begonnen: lakninn VVelcsji (Verzeichniß der Ereignisse), welche« noch bestand, al» an Stelle de« 8ä»niteur da« türkische Bialt Vverille« bsnaeii« kam. In» Jahre 1818 hatte Herr Blacque in Smyrna den Oonrrier 6« Sm^rne g,gründ««, der während de« griechischen FreiheitSkampfe« die Rechte der Türket vertheidigt,. Ihm folgten in Smyrna nach und nach fünf Blätter. Da« zweit« war Lelio «le» Orient«, franztsisch, von Herrn vagigli, dem toskanischen Generalkonsul, her*u«gegeb»a, welche« später in die Hände de« Herrn Couturier, eine» fran zösischen Kaufmann«, übttging. Gleich darauf gründete Herr Erward«, der gewesen« Mitarbeiter de« Herrn De«chai»»p«, da« dritte Journal: I/lmprwtial cks 8m^rn«, welches anfang« tn englischer, dann in französischer Sprache erschien. T.'lmpattial ist ein» von den drei französischen Blättern, die stch tn Smyrna erhallen haben, während die ersten beiden Zeitungen später nach Konstantinopel übergingen, wo sie in «in Ola« verzchuwlzen, welche« all« fünf Tag« unter dem Titel lournnl ckv Oonatantlnople erschein». An dessen Stelle sind vier neue Ztttungen in Smyrna znm Vorschein gekommen, zwei griechischer Amalheia und Smyrnaer Tageblatt; »in» in armenischer Sprache: Hroüriau», endlich rin« vierte in hebräischer Sprach«: 8ob»ed»r Unmirrncb oder di« Morgenröthe d«s Orkut». In gleicher Art hat sich auch in Stambul, nach Maßgab« d«r neuen Anschauungen und d«r Bchüdsniff«, »i, sis sich in »«» «ürki vtttbrvittttn, dir Zahl der
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