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Weißeritz-Zeitung : 19.01.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186401190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18640119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18640119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1864
- Monat1864-01
- Tag1864-01-19
- Monat1864-01
- Jahr1864
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.01.1864
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schlnß vom 7. Dee. sofort i» Aktivität zu treten bättrn — durch Besetzung Holsteins und Schleswigs die Leitung der ganzen Angelegenhcit auch nach innen in die Hand zu bekommen und so die Bewegung zu Gunsten dcS Herzogs Friedrich unterdrücke» zu könne»! Dieser dreifachen Gefahr, (wovon jede allein die schleswig-bolsteinsche Sache mit dem kläglichsten und für Dcntschl.nid schmachvollsten AuSgangc bedrohte) sind wir durch die am 14. Jan. erfolgte Abstimmung am Bunde entgangen. Wenigstens, soweit noch Bnndeö- recht und -Gesetz eiwaö gilt. Allerdings habe» die beiden Großmächte nach dem ihnen abfälligen Votum erklärt: sie „behielten sich vor, die Wahrung der Rechte drS Bundes in ihre eigene Hand zu nehmen," d. h. mit andern Worten, auch ohne Autorisation deö Bundes, ja gegen dessen ausdrücklichen Beschluß Vorgehen zu wollen. Mit Recht haben die Regierungen von Baiern, Sachsen, Würtemberg, Baden, Großherzogtbum Hesse», Weimar, Meiningen, Koburg-Gotha, sowie die 13. und 15. Stimme gegen ein solches entschieden bnntcSwibri- geS Berfahreu Protest eingelegt. ES steht abzuwartcn, ob Preußen und Oesterreich diesen Protest respektier» oder ob sie auf eigene Hand marschire» lassen werden. Der förmliche BundeSbrnch wäre damit leitens der beiden Großmächte erklärt, sie hätten sich damit außer halb drS Bundes und seiner klarsten Gesetze gestellt, und auf sie fiele die ganz« furchtbare Verantwortung alles dessen, was ans einem solchen Bruche drS Gesetzes folgen möchte! Die Abstimmung Sachsens am 14. Jan. lantel: „Die königl. sächsische Regierung würde cs an sich der Sach lage entsprechender erachten, wenn die den« Bunde vorliegende Frage wegen Anerkennung des rechtmäßigen Regierungsnachfol gers im Hcrzogthnm Holstein zunächst zmn Austrag gebracht und alsdann erst 'zu Ergreifung derjenigen Maßnahmen geschritten würde, welche dem Bnndc geeignet und dringlich erscheinen mochten, um die seiner Obhut anhcimfalleudcu Ansprüche in Bezug ans das Hcrzogthnm Schleswig sichcrznstcllcn. „Angesichts jedoch der sehr wider ihren Wunsch nnd Willen andauernden Verzögerung dieser Entscheidung vermag die königl. sächsische Regienmg auch von ihrem Stanopnnkte ans es nur als eine Rolhwendigkcit anzucrkenncn, daß einer Besetzung des Herzogthums Schleswig durch Bundcstrnppeu zu dem vorgedachtcn Zwecke nicht weiter Anstand gegeben werde. „Sie würde jedoch eben diesem ihren Standpunkte, welchen sic als den für den deutschen Bund in rechtlicher und politischer Hinsicht allein gebotenen betrachtet, untreu werken, wollte sie ihre Zustimmung dazu ertheilcn, daß nach dem Vorschläge der hohen Regierungen von Oesterreich und Preußen eine Aufforderung an die königl. dänische Regierung gerichtet werde, welche im Voraus das Recht des Besitzes von Schleswig für Dänemark anerkennen hieße. Sic hält sich vielmehr verflichtct, jeder derartigen Ver nehmung mit dem Eabinct von Kopenhagen entschieden zu wider sprechen. „Die königl. sächsische Regierung stimmt daher dem Anträge der hohen Regierungen von Oesterreich nnd Preußen nur unter der Bedingung bei, daß von jeder Aufforderung an Dänemark wegen Abänderung seiner Verfassung abgesehen und ausgesprochen werde, daß die Besetzung zur Sicherstellung aller vom deutschen Bunde in Bezug auf Schleswig zu wahrenden Rechte, namentlich auch derjenigen erfolge, welche der Bund infolge seiner bevor stehenden Entscheidung über die rechtmäßige Regicrungsuachsolge rm Herzogthunr Holstein geltend zu machen sich veranlaßt sehen sollte. „Zugleich hat die königl. sächsische Regierung darnit den An trag zu verbinden, daß. um die Bethcilrgung des gesammten Deutschlands an dieser lhatsächlicheu Vertretung der nationalen Sache erkennbar werde» zu lassen, auch die Bcthciligung sännnt- licher Bundcsarmcecorps darau beschlossen werden mochte." Die mobile sächsische Armeebrigabe in Holstein cantonnirt zur Zeit in der Gegend zwischen -kndsdlirg Neumnnstcr; der Brigadestab befindet rftch im letzter« Orte; das 1. Jnfantriebataillon ist noch dslstllchtrt in Kiel. Der Krankenbeftand hat sich, wie bei gegenwärtigen WitternngSverbältnissen vorauSznsehen war, erhöbt nnd beträgt fast 2 Proe. AnS Berlin schreibt man: Sind wir recht unter richtet, so sind die Befehle wegen eines Einmarsches in Schleswig an die preußischen und österrei chischen Truppen in diesem Augenblicke bereits er gangen. Die Bevölkerung von Holstein bereitet anS Sorge, wie vor 13 Jabreu wieder an Dänemark aus geliefert zu werde», große Demonstrationen gegen den Einmarsch der Oesterretcher und Preußen vor. Aus Hamburg vom 14. Januar schreibt man: Der Frost hält mit großer Stärke au, so daß die Elbe bei Harburg bereits für Wagen passirbar ist. — An die Direktion der Berlin-Hamburger Eisenbahn ist eine Verfügung ergangen, sich in den nächsten Tagen zu bedeutenden Trnppentransvorten nach Ham burg bereit zu halten. AuS Büdelsdorf, dem ersten Dorfe auf der Straße von Rendsburg nach Norden, wird geschrieben, daß die Eisenbahn von bork nach Schleswig an ver schiedenen Punkte» zum Sprengen vorbereitet »nd daß die Chanffeebrücke über die Sorge abgebrochen nnd durch eine hölzerne Nothbrücke ersetzt sei. ES scheint sicher, daß die beide» deutsche» Groß mächte entschieden zu einer rücksichtslosen Durchführung ihrer Pläne bereit sind. Die Nachricht, daß in den jüng sten Tagen ein Bündnis; zwischen Preußen nndOcsterreich durch Durchführung der schleSwig-bolsteinschen Angele genheit in ihrem Sinne abgeschlossen worden ist, und daß dabei selbst die Möglichkeit eines ernsteren Eon- flicteö mit den deutschen Mittel- und Kleinstaaten vor gesehen sei, wird auf das bestimmteste bestätigt, und hieraus ist genngsam ersichtlich, wie richtig die Ansicht ist, daß in der Entscheidung der schleswig-hol- steinschen Frage zn gleicher Zeit die Zukunft der ganzen deutschen Frage liegt. ES muß sich sehr bald zeigen, welche Bedeutung in der Folge überhaupt noch den Beschlüssen der BunbeSversamm- lnng wirb bkizulegen sein. — Die Sympathieen für Schlcöwig-HolstcinS Recht steigern sich überall nnd die Geldsaminlttiigen mehren sich ebenfalls. Hoffentlich wird ein Verrath an Deutschland nicht möglich werden, wenn die Mittelstaaten einig bleiben. Schleswig-Hol stein ist verloren, wen» die Regierungen, die sich bereit erklärten, für daS gute Recht einzutreten, nicht außer ordentlichen Muth, außerordentlichen Entschluß an den Tag legen. Die Bewegung im Volke, durchaus lauter, rechtlich und eben so besonnen, wie kräftig, hat es er reicht, daß in Baiern, Würtemberg, Sachsen, Baden, Hessen, Thüringen, die Regenten und Ministerien die Anerkennung des Herzogs Friedrich und das Wirken kür dessen Recht zugesagt haben. Hoffentlich folgen Hannover, Kurheffen und Nassau. Markt-Preise. Pirna, den 16. Januar 1864. Schfl. Thlr. Ngr. Thlr. Ngr. Weizen 4 8 zn 136 Psd. dis 4 17 zu 170 Pfd. Roggen 3 — - 148 - - 3 8 - 160 - Gerste 2 12 - 140 - - 2 19 - 147 - Hafer 1 18 - 94 - - 1 24 - 106 - Kartossein, der Schcsiel 1 Thlr. 3 Ngr. bis 1 Thlr. 7 Ngr. Heu, der Etr. 1 Thlr. 3 Ngr. dis 1 Thlr. 6 Ngr. Stroh, das Schock 5 Thlr. 5 Ngr. bis b Thlr. 20 Ngr. Butter, die Kanne 1b bis t6 Ngr.
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