Weißeritz-Zeitung : 03.07.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186607035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18660703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18660703
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1866
- Monat1866-07
- Tag1866-07-03
- Monat1866-07
- Jahr1866
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459
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460
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.07.1866
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Weißerttz-Zeitung Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dienstag. Erscheint Dienstags und! Freitags. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Amts- rrvd Allzeigt-Klatt der Königliche« Gerichts-Ämter und Stadträthk ZN Aippoldiswalde. /ranenstein und Altenberg. 3 Juli 1866. Preis pra Quartal 10 Ngr. Inserat« di« Spaltm-Zeil« 8 Pfg. Dreöden. Am 28. Juni hat der König!. Preuß- Civilcommissar, Herr Landrath v. Wurmb, aus Befehl Sr. Excellenz des Herrn Militär-GouverneurS General lieutenant von der Mülbe, den Geheimen RegierungS- rath Häpe, Polizeidirector Schwauß und Polizeirath Pikart bedeutet, sich jeder weiteren amtlichen Thätig- keit zu enthalten und Dresden, resp. das Königreich Sachsen binnen 24 Stunden zu verlassen, widrigenfalls sie als Spione behandelt und standrechtlich bestraft werden würden. Die Landes-Commission, welche sich vorher schon bemüht hatte, eine solche Maßregel abzu wenden, hat, nachdem sie von der erfolgten Ausführung derselben erst nachträglich Kenntniß erlangt, unter den obwaltenden Umständen auf die Einlegung einer feier lichen Verwahrung gegen dieselbe sich beschränken müssen. Gleichzeitig ist von der Königl. Preußischen Militär behörde die hier noch befindliche Abtheilung des Kriegs ministeriums geschlossen und dem Geh.Kriegsrath Mann sowie dem hier noch anwesenden Canzleipersonal jede weitere Functionirung untersagt worden. Auch hier gegen hat die LandeS-Commission Protest eingelegt. — Die Befestigung Dresdens betreffend, so ist es That fache, daß die königlich preußische Militärbehörde dieselbe für nothwendig hält. Die Landes-Commission hat sich bemüht, diese Maßregel abzuwenden; aber vergeblich. Seiten der Militärbe hörde wird mit möglichster Schonung privater Verhält nisse verfahren werden, und haben zu diesem Zweck zwei Mitglieder unserer Landescommisfion in Gemeinschaft mit dem königlich preußischen Civilcommissar und einem kgl. preußischen Offizier die einzelnen Punkte, an wel chen Schanzen errichtet werden sollen, besichtigt. Es werden im Ganzen nur zwei Bauwerke sehr hart be troffen. Ist dies gewiß für die betreffenden Besitzer, welche übrigens dafür vollständig entschädigt werden sollen, höchst schmerzlich, so wird noch der Umstand, daß auch der jedem Dresdner und vielen Fremden lieb gewordene Große Garten nicht ganz unberührt bleiben wird, für das große Publikum von ganz besonder»! Interesse sein, und daher concentriren sich auch gerade auf diesen Punkt die beunruhigendsten Gerüchte. Be stimmt wird aber der Zoologische Garten unberührt bleiben und auch vom eigentlichen Großen Garten selbst nur ein verhältnißmäßig kleiner Theil am Eingang in die große Allee etwa in der Länge der Baumschule geschädigt werden. — Auf Requisition des Königlich Preußischen Generalkommandos sucht der Rath einige Tausend kräf tige Erdarbeiter, welche sich (zum Aufwersen von schanzen rc.) mit Hacke und Schaufel im Stadtbau- Hofe am See zu melden haben. Tagesgeschiehte. Dippoldiswalde, 2. Juli. Seit acht Tagen ist keine Post von Dresden hier angekommen, und sonst jeden Tag deren drei! Zeitungen mußten wir durch Gelegenheit besorgen oder durch expresse Boten holen lassen, und da war das „Dresdner Journal" und die „Nachrichten" Alles, was zu erlangen war. Briefe sind natürlich in dieser Zeit gar nicht angekommen; man hat dieselben in Dresden über Wilsdruff oder Meißen, Freiberg und Saida nach Frauenstein hierher befördern wollen, — von letzterem Orte sind sie aber wieder retour geschickt morden, weil von dort (gleich wie von Altenberg) ebenfalls keine Postverbindung nach hier mehr stattfindet. Das Alles ist sehr traurig, und wir seufzen in Dippoldiswalde mit der ganzen Umge gend auf recht baldige Aenderung und Besserung! — Seit gestern ist auf Anordnung unseres Stadt- Commandanten, des Herrn Rittmeister und Escadron- Chef v. Blankensee, die Stadt von Abends 9 Uhr an für Ein- und AuSpassirende gesperrt; wir machen dar auf im Interesse der umliegenden Ortschaften hier besonders aufmerksam und verweisen auf die bezügliche Bekanntmachung im Jnseratentheile dieses Blattes. Dippoldiswalde. Aus unserm benachbarten Sei fersdorf wird uns berichtet, daß dort in Folge eines von Angehörigen des Pfarrhauses und des Schulhauses an die Frauen und Mädchen des Dorfes ergangenen Aufrufs an die siebenzig Päckte alter Leinwand zur Beschaffung von Verpflegstücken für verwun dete Soldaten im Pfarrhause eingegangen sind, sowie, daß in Folge des gleichen Aufrufs sich am vorigen Sonntag Nachmittag an die fünfzig bis sechzig Mäd chen des Dorfes zur Herrichtung jener Verpflegstücke einfanden. In Folge dessen sind bereits ünterm 28. Juni Pfund Charpie, 9 Männerhemden, 52 Stück dreieckige Tücher, zwei große Päckte Compressen, 1 Pack Tücher zu Umschlägen, 1 großes Packet Salben läppchen, 39 Stück Binden verschiedener Länge, 2 Bett tücher und 2 Jnlets aus dem dasigen Pfarrhause an den Haupt-Verein in Dresden, im Ganzen über 60 Pfd., abgeschickt worden. In Folge und in Begleitung dieser Thätiakeit sind auch bereits aus den andern Dörfern des Kirchspiels viel freiwillige gleiche Gaben und hilf reiche Handleistungen dargethan worden, so daß eine zweite Sendung, aus den Arbeiten der nächsten Sonn tags-Nachmittage, bald wird abgeschickt werden können, — ein Beweis, was das Jneinandergreifen vorhan dener williger Kräfte unter zuvorkommender freund schaftlicher Leitung an jedem Orte zu Wege bringen kann. Nr 51 .
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