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Dresdner Journal : 30.01.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185501307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-01
- Tag1855-01-30
- Monat1855-01
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- Dresdner Journal : 30.01.1855
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V7 d. h. die Einberufung und Aufstellung der Streitkräfte, falls sie später ang,ordnet werden sollte, zu beschleunigen. Hier« durch, und da von den Mittelstaaten Sachsen sich entschie den gegen die Opportunität des österreichischen Antrag- er klärt hat, Württemberg, Baden und Kurhessen sich aber ebenfalls der Auffassung Preußens mehr zuzunejgen scheinen, und Gleich,- von andern Stimmen, namentlich Holstein und Luxemburg zu erwarten ist, ist die Annahme, daß dem Antrag Oesterreichs in der Bundesversammlung die Majo rität gesichert sei, bereit- zweifelhaft geworden. Frankfurt a. M., 26. Januar. Der „Zeit" wird Folgendes berichtet: Unter den Angelegenheiten, welche in der gestrigen Sitzung des Bundestages zum Vortrag kamen, nimmt di, Erklärung die wichtigste Stelle ein, welche der preußische Gesandte über die demnächstige Stellung Preu ßens zur orientalischen Frage abgab. Dieselbe schließt sich an die durch die Zeitungen bereits bekannt gewordene Note vom 5. Januar an, und lautet nach Miltheilung auS zu verlässiger Hand also: .,Jm Anschluß an die früher» der Bundesversammlung gemachten Mitiheilungen und in Ausführung der darin ge gebenen Zusage ferner» Einvernehmens, ist der Gesandte er mächtigt, zur Kenntniß der hohen Versammlung zu bringen, daß daS Cabinet von St. Petersburg, laut anliegender Note des Fürsten Gortschakoff an Graf Buol vom 28. November, die vier Punkte, welche durch den Beschluß vom 9. Dercmber als geeignete Grundlagen deS Friedens anerkannt wurden, auch f-inerseiiS in der Form, wie sie ihm vorgeschlagen waren, und ohne jeden Vorbehalt, als solche angenommen hat. — Da so nach die kriegsührenden Machte beiderseits über diese von den Westmächten selbst sestgestellten Punkte als präliminare Grund lagen der FriedenSunierhandlungen einig sind, so dars der Ein leitung der letzter» mit Vertrauen entgegengesehen werden, und sobald solche durch direkte Beiheiligung der beiden deutschen Großmächte einen allgemeinen enropäischen Charakter angenom men haben werden, wird die königl. Regierung nicht verfehlen, in Betreff derselben mit dem Bunde auch ferner in das geeig nete Einvernehmen zu treten. — Es wird bei diesen Verhand lungen vor Allem auf die Interpretation der vier Punkte an kommen. Die königliche Regierung hat keine ofsicielle Kennl- niß, ob tße Wrsimächte sich über das Detail einer solchen schon schlüssig gemacht haben, sie vermag also nicht zu ermes sen, in wie weit eine von dorther zu erwartende Auslegung mit der Bedeutung übereinstiininen wird, welche die Contra- hentrn deS durch die entsprechenden Bunke-beschlüsse erweiter ten Bündnisses vom 20. April und seiner Zusatzartikel den vier Punkten beilegen möchten, und in welcher allein diese Punkte eine der Grundlagen der zwischen den deutschen Staa ten eingegangenen Verpflichtungen bilden. — Bevor indessen die in dieser Beziehung zu pflegenden Unterhandlungen auf den Bestand der Vertrage, welche bisher die Grundlage des euro päischen Rechtes bilden, einen praktischen Einfluß nehmen kön nen, wird Preußen nicht nur den übrigen Theilnehmern jener Vertrage gegenüber selbstständig die Ausfassung vertreten, in welcher es zu den Bundesbeschlüssen vom 24. Juli und9. De- cember mitwirkte, sondern auch bemüht sein, dem Bunde die Beiheiligung zu sichern, welche für denselben in Aussicht ge nommen worden ist. Schon jetzt aber sieht die königl. Re gierung sich in der Lage, hervorzubeben, daß, wenn sie einer- seitö die Berücksichtigung der deutschen Interessen, welche in dem Beschluß vom 9. December ihren AuSdrnck gefunden hat ten, allseitig sicher gestellt sieht, sie mit nicht minderer Befriedi gung ihren Bundesgenossen mittheilen kann, daß wiederholte und bündige Versicherungen Rußlands die Befürchtung aus schließen, die kaiserl. österreichischen Truppen würden, so lange sie nicht zu einem Angriff gegen Rußland verwendet werden, ihrerseits einem russischen Angriff ausgesetzt sein, und daß da her der Kall, in welchem die deutschen Streitkräfte in Aus führung deS Zttsayartikels zu aciiver Betheiligung berufen sein würden, als bevorstehend nicht anzusehen ist. — Die Grenzen der nach der jetzigen Sachlage mit der Wehrkraft des Bundes zu vertretenden allgemein deutschen Interessen sind in den Bnn- deSbeschlüssen vom 24. Juli und 9. December bezeichnet. Ver möge derselben ist, nach sorgfältiger Erwägung seitens aller Betheiligten,' daS Maß der Verpflichtungen festgestellt, welche der deutsche Bund, Preußen und Oesterreich gegenseitig einge- gmgen sind. Eine weitere Entwickelung dieses VeriraqSver- hälinisseö würde, wenn das Bedürfnis, eintritt, nur durch freie Uebereinstimmung der drei Theilnehmcr auf Grund gegenseiti ger klarer und vollständiger Einsicht in die Beziehungen eines jeden unter ihnen zu den kriegführenden Mächten erfolgen kön nen. Hiernach nimmt die Neugestaltung derjenigen Beziehun gen, welche von und für Oesterreich durch den Vertrag vom 2. December v. I. eingeleitet worden, in ihrer jetzigen, so wie in ihrer eventuellen Rückwirkung eine ernstliche Eiwägung in Anspruch. Le. Majestät der König wird, wie bisher, so auch ferner, die Uebernahme einer jeden, ans dem BundeSverhält- niß oder den Verträgen hervorgehenden Verbindlichkeit, wie auch in der Depesche an das k. k. österreichische Cabinet vom ü. Januar erklärt worden, treu erfüllen, aber alle darüber hin- auogchende Forderungen so lange beanstanden, bis dieselben sich »ach ibxer Tragweite, nach dem Verhältniß der Opfer, welche sie Deutschland auferlegen, nnd nach den Zwecken, welche sie erstrebe», sich vollständig übersehen lassen. Se. Majestät hal ten Sich in Ihrer doppelten Eigenschaft al« deutscher Bun- deSsürst nnd al- Souverän einer europäischen Macht über zeugt, in dieser durch die Pflichten gegen den Bund, wie ge- gen die der eigenen Fürsorge anvertrauten Untrrthanen gebote nen Haltung, der Auffassung Allerböchstihrer Bundesgenossen zu begegnen, und hoffen daher, in einmüihlgem Zusammen, stehen ulst denselben auf dem Boden der BundeSverträqe, für den Bund selbst, wie für jedes einzelne Glied desselben eine Bürgschaft gegen jede der Würde oder dem eigenen selbststän dig erwogenen Interesse Deutschlands znwlderlaufende Anmu- thung auch dann zu finden, wenn dk gegenwärtigen Hoff, nunqen auf Beilegung der kriegerischen Verwickelungen sich nicht verwirklichen sollten. Se. Majestät sind unablässig bemüht, für diesen letzter» Fall durch vertrauliche Unterhandlungen mit den kriegführenden Höfen neue Garantien dafür zu gewinnen, daß Deutschland nur nach Maßgabe der Gefährdung seiner eigenen Interessen, in die kriegerischen Verwickelungen hineinge- zogen werden könne. Aber auch unabhängig von dem Erfolge dieser Bemühungen erblicken Se. Majestät in der eigenen Macht, wie in der deS gesammten Deutschlands und in den festen Fundamenten der BundcSverfassung 4ie ausreichende Gewähr für die Aufrechthaltung der Würde, für die Sicherstellung der Ehre und für den rechtlichen Bestand der Verhältnisse de- gemeinsamen Vaterlande-." Die Versammlung hat diese Erklärung, so wl, »ine Er widerung deü Freiherrn v. Prokesch dem orientalischen Aus schuß überwiesen und dieselbe wird daher bei der Prüfung und Beschlußnahme über den österreichischen Mobilmachungt- antrag jedenfalls rin wichtige- Moment abgeben. -j-s Paris, 26. Januar. Di« Gerüchte über Formation einer Armee, die auf dem Continente zu agiren bestimmt sei, werden immer stärker; Manch, wollen sogar von dem Marsche einer solchen durch Sardinien über Mailand und Venedig wissen, der mit Oesterreich verabredet sei. Man wird gut thun, auf deren Bestätigung zu warten. — Herr v. Hübner, der österreichische Gesandte, ist zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt. — In jeder der drei Provinzen von Algier wird ein neues Bataillon eingedorner Jäger errichtet. — Für dir Ausstellung Hal der Kaiser einen außerordentlichen Eredit von 800,000 Fr. bewilligt. — Cardinal Wiseman ist hier anwesend. — Die „Patrie" meldet die Ankunft des zeitherigen französischen Gesandten c.m griechischen Hofe, Herrn Forth-Rouen, von Athen. Gestern ist telegraphischer Meldung zufolge daselbst auch der Herzog von Cambridge angekommen und sofort nach Pari- abgereist. — Der heutige „Moniteur" enthält die Ernennung des Generaldirektor- der kaiserlichen Museen Grafen Nieuwer- kerke zum Präsidenten der Commission für Prüfung und Zulassung der zur Ausstellung eingeschickten Kunstwerke, so wie die der Mitglieder der Commission, die für Malerei und Gravirkunst 64, für Sculptur 16, für Architektur 12 Mitglieder zählt. — 27. Januar. Graf de Labedoyere und Marquis de Conegliano sind, wie der „Moniteur" schreibt, zu Kam merherren des Kaisers ernannt. — Am 1k. haben fran zösische Truppen auf dem Ucd-Subra (5 Lieues von Figig) eine Colonne von Segdu, von 1200 Mann mit 250 Pferden getroffen und ihnen nach kurzem Kampfe alles Gepäck, alle Kameele, einige Pferde, 900 Flinten und 62 Gefangene abgenommen, dem Feinde auch 250—300 Mann getövtct, selbst aber nur 17 Mann an Tobten und Verwundeten verloren. Paris, 28. Januar. (T.C.B.) Der „Moniteur" meldet, daß am vergangenen Freitag ein Allianzverlrag zwischen Frankreich und England, so wie zwei dazu gehörig, Con ventionen unterzeichnet worden seien. Marseille, 26. Januar. Der „Jndep. belg," meldet man telegraphisch: Prinz Napoleon ist an Bord des „Rolland" angekommen, der seit seiner Abfahrt von Konstantinopel in vier verschiedenen Häfen angelegt hatte. Der Prinz ist leidend und an Bord geblieben; morgen wird er nach Paris adreisen. 06 Turin, 27. Januar. Gestein Abend überreichte der Minister des Aeußrrn der Abgeordnetenkammer die Akten stücke, betreffend den Anschluß an den englisch-französischen Tractat vom 10. April, die Militärconvention zur Entsen dung von 15,000 Mann auf den Kriegsschauplatz und das in England ahznschließende Anlehen von 25,000 Lire Rente. — Einige liguriscbe Abgeordnete haben in der Kammersitzung über den Schaden, welchen der sardinische Handel durch den Krieg mit Rußland erleiden werde, Vorstellungen ge macht. Was übrigens die Vorbereitungen zur Krim-Expe dition betrifft, so werden sie regsam betrieben. Dem Ver nehmen nach wäre der Generalstab schon gebildet. — Die „Armonia" will wissen, der Marquis d'Azeglio habe das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten, der Abgeord ncte Lanza das der Finanzen abgelehnt. — Strenger Frost ist in Nord-Italien plötzlich eingetreten. — Der Gerant eines radikalen Blattes ist verhaftet und gefesselt in das Gefangniß abgesührt worden. London, 27. Januar. (T. D. d. K. Z.) In der gestrigen Sitzung des Unterhauses setzte Lord John Russell die Gründe seines Rücktrittes aus einander. In der Mitte des ver flossenen Novembers habe er dem Earl von Aberdeen vor geschlagen, ein einheitliches Kriegsministerium mit Lord Pal merston als Kriegsminister an der Spitze zu bilden, sei jedoch damit nicht durchgedrungen. Am letzten Sonnabend Kade er einen ähnlichen Vorschlag gemacht, jedoch leider gleichfalls ohne Erfolg. Somit sei er nicht im Stande, Rocbuck's Antrag zu bekämpfen, da er weder läugnen könne, daß Fehler in der Kriegführung begangen worden seien, noch für dir Zukunft Verbesserungen zu versprechen vermöge. Seitdem habe er gerüchtweise gehört, Palmerston sei zum Kriegsminister ernannt. Letzterer beklagt Russell s plötzlichen Rücktritt, bestätigt jedoch obige- Gerücht nicht. Roebuck kann seinen Antrag auf Einleitung einer Unter suchung in Betreff der Kriegführung wegen Unwohlsein- blo- einfach vorbringen, ohne ihn weitläufig zu begründen. Sidney Herbert bekämpft den Antrag. Außerdem sprechen Milnes, Granby, Lindsay und Lavard. Sir G. Grev er klärt, er wisse nicht- von Palmerston'- Ernennung. Nach Sir G. Grey ergriff Walpole da- Wort und sprach sich sehr entschieden für die von Roebuck beantragte Unter suchung auS. Vernon Smith bezeichnete den Antrag als sehr gefährlich. Die Debatte ward sodann auf nächsten Montag vertagt. — Im Oberhaus» sprach fich gestern bcr Earl von Aberdeen in ähnlicher Weise, wie Lord I. Russell selbst, über die Veranlassung zu dessen Rücktritt auS — Lord Palmerston hat sich bereit erklärt, da- Krieg-Ministerium unter der Bedingung zu übernehmen, vaß da- Cabinet wäh rend der gegenwärtigen Anfechtungen sortbestekt. — Wie telegraphische Depeschen an- London vom 26. und 27. Januar melden, legte Lord John Russell gelegent lich der vor dem Parlamente über die Ursachen seines Rück tritt- abgegebenen Erklärungen unter Andern ein« zwischen ihm und Lord Aberdeen gewechselte Correspond,nz vor, in welcher er auf eine Veränderung in der Leitung der An gelegenheiten dringt. Seiner Ansicht nach läßt sich dl, klägliche Lage de- Heere- vor Sebastopol nicht bestreiten, und trotz aller seiner Geschäftserfahrung ist ,- ihm unmög lich, die Ursachen de« Unheil- zu ergründen. Lord Pal merston kritisirt, di, Beweggründe zum Rücktritte John Russell'«, räumt, jedoch ein, daß der Krieg mit der größten Energie geführt werden müsse. Er behauptet, alle Schiffe seien so verwendet worden, wie sie hätten verwandt werden müssen: zum Tran-port von Truppen, Kleidungsstücken und Proviant nach der Krim und, beantragte ein förmlich,- Ver trauen-- oder Mißtrauensvotum für oder gegen dir Regie rung. Die Rede Roebuck'- ward — obgleich der Redner sichtbar leidend war — zu wiederholten Malen durch laute Bei fallsbezeugungen unterbrochen, welche von allen Thrilrn deS Hause- auSgingen. Im Oberhaus, erklärte Earl v. Aberdeen, die Minister hielten rS trotz deS Rücktritts ihre- einfluß reichen College» für ihre Pflicht, sich dem Anträge auf Er nennung einer Untersuchungscommission zu widersetzen. — Nach einer der „Ostd. P." gewordenen Meldung vom 27. Januar Abends wäre auch Lord Aberdeen auS dem Cabinet geschieden und Lord Clarendon an seine Stelle ge treten und Lord Palmerston habe da- Portefeuille deS Krieg übernommen. Aus der Krim. Nachrichten über neue Vorgänge auf dem Krieg-schauplatze sind heute nicht eingegangen. — Die „Milit. Atg." schreibt: Die politischen Feldher ren haben in diesem Augenblicke keine andere Aufgabe zu er füllen, als sich in ihrer Stellung zu behaupten und die Be lag,rungsarbeiten nicht ins Stockkn zu bring,». Die Lo sung in ihrem Lager ist: „Obi clura I» vince." ES dürften noch einige Wochen bis zur Eröffnung d,S neuen Feldzüge- vergehen und bi- dahin werden die Allnrten viele tausend brave Soldaten opfern. Aber der Krieg in der Krim im Frühjahre wird, wie uns aus guter Quelle versichert wird, einen ganz andern Charakter annehmen. Den Beweis hier von liefert die neueste Orttre cle batsiile. Wir entnehmen daraus, daß in Eupatoria nebst den türkischen Streitkräften deS Omer Pascha, auch zwei starke französische Divisionen des Generals Pelissicr sich zu sammeln haben, um von dort aus gegen die Verbindungsstraßen von Simferopol zu operiren, und um Perekop, den Schlüssel von Taurien, den Russen auS der Hand zu winden. Die Namen dieser zwei Generale haben allerdings einen Klang, daß man von ihrer Leitung nur Rühmliches erwarten kann. Die Streitkräfte des Generals La Marmora werden sich unter der Protection der politischen Flotte im Busen von Kaffa au-schiffen, und die Verbindungsstraßen des Isthmus von Arabad bedrohen. Dieses piemontesische Detachement, welches sich dahin am 28. Februar einzuschiffen hat, wird durch einige englisch französische Streitkräfte verstärkt werden, und ,ü dürfte der englische General Kanon, welcher den Omer Pascha soeben nach Eupatoria begleitet und der vor einigen Wochen im Meerbusen von Kaffa genau, Recognoscirung vorgenommen hat, dem piemontesischen Feldherrn beigegeden werden. Der Marschall Raglan und der französische General Bosquet werden ihre Operationen am rechten Ufer der Tschernaja auszusühren Haden uno der General Canrobert bleibt mit der Detailkanzlei und mit den sammtlichen Reserven im Hauptquartiere vor Sebastopol, um die Bewegungen der Feldherren zu unterstützen uno zu decken. So lautet der neueste Kiiegsplan der Alliirten, der kein Geheimaiß mehr ist. Es handelt sich jetzt nicht mehr darum, ob Sebastopol noch belagert, oder ob einige Tausend Soldaten mehr oder weniger im Lager sterben. Alle-, was seit der Schlacht von Inkerman am taurischea Boden geschieht, ist ,iu passiver Kampf, der allerdings große Opfer kostet, aber den Urder- lebenden und frisch Ankommenden aus dem Bosporus un« berechenbare Vortheile bieten wird. New-Bork, 10. Januar. Der „New-Pock Harald" machte am 9. Januar folgende Ankündigung: „Wir fühlen uns ermächtigt, mitzutheilen, daß Mr- Soule auf seinen Posten in Spanien resignirt hat, daß er baldigst nach Amerika zurückkehrt, feindselig gegen die Regierung ge- stimmt und entschlossen, alle Fakten zu veröffentlichen. Dadurch wird die Cubafrage sofort aufs Tapet gebracht und die Verwaltung gezwungen werden, ihre Karten auf zudecken. Mr. Marcy ist fest entschlossen, sich der Einvn- lcibung Cubas zu widersetzen." Local- und Provinzial-Angelegenheiten. iv Dresden, 29. Januar. Man wird sich erinnern, daß von dem Stadtrathe eine Restauration der südwestlichen Giebelseite der hiesigen Sophienkirche beabsichtigt wird, und daß bezüglich der Art und Weise der Ausführung eine Preis bewerbung für Einreichung geeigneter Entwürfe ausgeschrie ben worden ist. Diejenigen, welche sich für diesen Gegen stand interessiren, wollen wir nicht unterlassen, darauf auf merksam zu machen, daß sich jetzt io der Ausstellung deS sächsischen Kunstvereins 8 Blakt architektonischer Entwürfe zu dem fraglichen Reftauration-dau befinden. Leistest, 27. Januar. Der jetzt varLssttittichte 11. Haupibericht über die Wirksamkeit der städtischen An stalt für ArbeitSnachweisung im Jahre 1854 meldet 152 ncuangemeldete Arbeiter, 2913 Ardeitsgesuche und 2893 auSgesührte Arbeitebestellungen. Zwanzig ArbeitsbestcUun- gen kamen nicht zu Stanve, weil die Arbeitgeber entweder sich unter der Zeit anderweitig versehen halten, oder ein« Einigung über den Lohn nicht stallfand. Nach Ausweis der an die Anstalt zurückgelieferten Karten betrug der Geld verdienst der beschäftigten Arbeiter 3717 Thlr. 4 Ngr. 6 Pf., die Zahl der Arbeitstage 16,679, darunter 4308 Arbeits tage, wo den Arbeitern zugleich Beköstigung gewährt ward, wa-, die tägliche Kost zu 5 Ngr. berechnet, ein weitere- Verdienst von 718 Thlr. ergeben würde. Sonach stellte sich der Gesammtverdienst auf 4435 Thlr. 4 Ngr. 6 Pf. heraus und der tägliche Lohn auf 7 Ngr. 9 Pf. Aber die Theilnahme an der Anstalt sinkt sowohl bei den Arbeit- gebern al- Arbeitsuchera Es sind 77 Anmeldungen und 332 Gesuche weniger eingegangen al- 1853. Gerade für unsre Zeit eine traurige Erscheinung, weil ein Widerspruch zu der täglich lautern Klage über Arbeitslosigkeit t Da- Resultat der Nachweisung von Gesindedienften nennt 2717 Nachfragen nach Gesinde, 3309 Dienstnbmeltzungen und 1349 Anstellungen. Hierbei ist dir Thelloahmkosigkrit auf noch auffälligere und bedenklichere Weis« hervorgetrrtea, so daß man dieselbe gcknziich Angehen zu lassen gezwunge» fetn wird. Der Gesawmtaufwand für die Anstatt (ausschließlich de» vom Etadtrarh unentgeltlich gegebenen des«»-
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