Dresdner Journal : 27.04.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185504273
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-04
- Tag1855-04-27
- Monat1855-04
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- Dresdner Journal : 27.04.1855
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Ihre Majestät die Königin, Ihr« köNjaliche» Hoheiten die Prinzessin Karl von Preußen MV HöchsttzME blkBchkMch- tigste Lichter di, Landgräfin LMse *»n Hesfvn-GhilippOchal und die Prinzessin Anna von Hessen, f^v»^ die Prinzsfsin Friedrich Karl von Preuße» vebst sämmtlichen Dame» der Hofstaaten waren in tiefer Ärackdr. Sr. Majestät den« Kö nige folgten Se. königliche Hoheit der Prinz von Preußen, dann Ihre königlichen Hoheiten der Prinz Albrecht von Preußen, der in der Nacht, über Leipzig und Magdeburg kommend, in Brandenburg eingetroffen war, der Prinz Friedrich von Preußen, der in der Nacht von Hannover eingeMffn« «ar, der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, der PotiH Fokvrich Karl von Preußen, der Prinz Friedrich Albrecht von Preußen, der Prinz Georg von Preußen und der Prinz August von Württemberg; ferner Ihre Hoheiten und hochfürstliche Durchlauchten der Landgraf von Hessen. Philippsthal zu Barchfetd, der Prinz Friedrich von Hessen (was iu erster Ehe mit der Großfürstin Alexandra, der Toch ter »e« Kaiser« Nikolaus, vermählt), de» Herzog Wilhelm von Mecklenburg, der am Sonnabend von St. Petersburg hier ringe treffe», der Prinz Morih von Altenburg, der Prinz Friedrich zu Schleswig-Holstein, di» Fürsten Wilhelm und Bogu«law Radziwill, Prinz Moritz von Hanau. Von den Generalen bemerkte man außer dem KriegSminister Grasen Waldnfee den Oberbefehlshaber in den Marken, General der Cavalerie Baron v. Wrangel, den rommandirenden Ge neral deS GardecorpS, General der Eavalerie Grafen v. d. Grö ben, die Generaladjutanten Sr. Majestät d,S Königs v. We delt, v. Neumann, v. Gerlach, die Generale v. Millendorff, v. Reyher, v. Schöler u. v. A- Ferner waren in Beglei tung Sr. Majestät des König« der Oderstkämmerrr und Ge- ueralfeldmarschall Burggraf Friedrich zu Dohna, der Mini sterpräsident Baron v. Manteuffel, der kaiserlich russisch« Gesandt« am königlichen Hof«, Baron v. Budberg, der kaiferl. russische Militärbevollmächtigte General Gras Bencken« dorff u. s. w. u. s. w. Nachdem Se. Majestät der König dem sechsten Kürasflerregiment oi« Parade abgrnommen hatten, begann der LrauergotteSdienst in der Domkirche mit dem Mise,er« von Allegri, auSgeführr von dem Domchor unter Leitung de« königlichen Musikdirektors Neithardt. Die dem Regiment verliehenen Uniformstücke (Helm, Pallasch, Küraß, Schärpe u. s. w.) deS verewigten Kaiser« Nikolaus waren vor den Stufen de« Hochaltar« ausgestellt; dir umflorte RrgimentSstandarte und zwei Offiziere mit gezogenem Pal lasch bildeten die Ehren- und Trauerwacht dabei. Nach d«n» Miserere folgten noch zwei Choralverse (Jesu« meine Zuversicht w ), di« Liturgie und dann die Trauerrede de« Keldprodste« der Armee, vr Bollert, dir in würdiger und tief ergreifender Weise da« Gedächtniß des dahingeschiedenen großen Souverän« feierte. Nach dem GolteSoienste «scor- tir», da« Regiment unter dem Geläute aller Glocken die Uniformstück«, di, von fünf Offizieren auf Kissen voran getragen wurden, nach der Garnifonkirch«, wo dieselben in eines zu diesem Zwecke besonder« eingerichteten Nische nie- dergelegt wurden. Auch die allerhöchsten und höchsten Herr schaften nebst Gefolge wohnten dieser Uebertragung bei. Di« Trauerfeirrlichkeit hatte eine außerordentliche Menschen- «enH« in der alten Kur- und Hauptstadt versammelt und g«ch einen neue» Beweis von de« tiefen Lrguer, di« in Preu- Ir-r- 2-a- Hick 'sa>t — In der «eurigen o« »ammer wurde zu» Schluß noch der Gesetzentwurf wegen Bewilligung einer Nachfrist zum Umtausch der in Gemäßheit de« Gesetz,« »om 19. Mai 1851 wegen Ausfertigung und Ausgabe neuer Kassenanweisungen präcludirten Kassenanweisungen und der Darlehnskassenscheine ohne Debatte angenommen. —- Auf der Tagesordnung der Zweiten Kammer stand heute der Gesetzentwurf, betreffend die Forterhebung ein,« Zuschlag,« zur rlassificirtn Einkomm,nsteuer, zur Klassen steuer und zur Mahl- und Schlachtsteuer. Di« Regierung heantvagt die Bewilligung de« Zuschlag,« bis zum I. April 1856, die Eommission hingegen dieselbe nur bi« I. Januar 1856 auSzudehnen. Der EommissionSantrag wird bei Na mensaufruf mit 157 gegen 103 Stimmen verworfen, der Regierungsautrag angenommen, also di« Forterhebung bis 1. April 1856 bewilligt. — Sodann handelt c« sich um dir schließliche Feststellung d,S StaatShauShaltSetats für da« laufend« Jahr, der sich bi« zu der Höh« von 111,800,000 Thaler» erhob,» hat, und ferner um di, Abnahme und De- cha girung d,r Rechnung für da« Jahr 1852 und Geneh migung der vorgikommenen Etalsübrrschrkitungro im Be lauf« von 5^ Millionen Thaler». Beide« wurde von dec Kammer fast ohne Debatte genehmigt. I) Gotha, 24. April. Ich glaube, Ihre AufwerksaM kM ich eMm ßK),rn Grade, al« d»f,« »1« jM Dschi^», a«f do» Wchätßzea Inhalt d,o neueM HauBßt,Htzk« fü» dM hrrzogl. sckchfen - koburg-gothaische H«uS richt,» z» dürfe», Dasselbe enthält nämlich nicht nur Mn ge»au«s Vorzeichntß aller fürstlichen Personen jene« Hartse« ttkid des Aestandr« de< HauSvermögen«, sondern auch ganz genaue Bestim mungen in Betreff der Aufsicht de« Herzog« über di« Mit glieder seine« Haufe«, der Apanagen, SustentationSqelber, Mitgaben und Witthum, sowie der Regierungsnachfolge, Regierung-Verwesung und der vormundschaftlichen Regierung. Die wichtigste Bestimmung ist aber unstreitig die über Der- äußerung der Domäne». Hiernach kann solche ohne Ein willigung der Agnaten gar nicht statlfinden, und geschieht dieses dennoch, so ist jeder Agnat berechtigt, „namens de« herzoglichen HauseS den also hauSgesehwidrig veräußerten Ge genstand von jedem Inhaber mittelst der Revocationsklage zurückzuforden." Dadurch ist also Dem, wa« im Jahre 1849 geschehen, daß nämlich da« Domanialvermögen ohne Weitere« vom Herzog gegen eine Civilliste abgetreten ward, für di« Zukunft vorgebeugt, und gereicht eS unsrer Landesvertretung zur Ehre, daß sie kein Bedenken trug, jener weisen Be schränkung ihre Zustimmung zu ertheilen. Meiningen, 21. April. Von der höchsten Stelle sind auf Grund des Gesetzes, über die bei Anlegung der Werrabahn nebst Zweigbahnen erforderlichen zwangsweisen Abtretungen, zur Entscheidung über den Umfang einer zwangs weisen Abtretung sowie über die zu gewährende Entschä- ! digung die betreffenden Commissare ernannt worden. Die selben sind für den Bezirk der Verwaltungsämter die jedes maligen Vorstände dieser Aemter und für die Weichbild« der Städte die jeweiligen Bürgermeister. — Nach einer Mittheilung de« hiesigen Tageblatt« ist am 19. o. M. der hiesige Bevollmächtigte der Bahnbauunternehmer von Par!« hierher zurückgekehrt, woselbst er denselben die Evncession zum Bau überbracht halte. Die von ihm mitgebrachtrn Nachrichten lauten, dem Vernehmen nach, nur günstig. — Von dem herzoglichen Appellalionsgericht für daS hiesig« Herzoglhum ist eine, auf die Geschäftsvertheilung bei den herzoglichen Kreisgerichten d,S Landes sich beziehende Ver ordnung erlassen worden. — Um drn heimlichen Auswan derungen nach überseeischen Ländern entgegen zu wirken, sind in Bezug hierauf von der königlich bayrischen Regie rung Anordnungen getroffen worden, welche von der hiesigen Staatsregierung zur öffentlichen Kenntniß gebracht worden sind. Es werden hiernach Angehörige eines andern deut schen Bundesstaates, welche nach überseeischen Ländern aus zuwandern beabsichtigen und bei der Ausführung dieses Vorhaben« daS bayrische Gebiet berühren, im Falle deS Be tretens sofort in ihr« Heimath zurückgewiesen, wenn sie nicht »ine genügende obrigkeitliche Legitimation besitzen. Meiningen, 23. April. (N. Pr. A.) Heut, Abend trafen Ihre königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großher zogin von Weimar zu einem Condolenzbesuche hier ein. Höchstdieselben werden morgen nach Weimar zurückkehren. Se. Hoheit der Erbprinz ist von seinem Unwohlsein glück lich genesen. PartS, 23. April- Wie groß die Unsicherheit der öffentlichen Meinung übe« die Reise de« Kaiser« nach dem , r- »n » - e in «in anderes Stadium getreten- Die Reise hat aufge ¬ hört, dem Aweifkl anzugehören, sie ist fest beschlossen, alles darauf Bezügliche ist erwogen und waS nölhig war vor bereitet worden: sie wird im ersten Drittel des Mai ange treten werden. Ich meine gut unterrichtet zu sein, wenn ich Ihnen mitthrile, daß die Angelegenheit mit der Königin von England vollständig besprochen worden ist, und daß man sich dahin geeinigt habe, daß der Besuch der Königin in Pari« erst nach der Rückreise deS Kaiser« au« der Krim erfolge, rin Arrangement, da« für Beschauung der Aus stellung gewiß seinen wesentlichen Nutzen hat, da die letztere allem Anscheine nach während eine« guten TheilcS des Mai noch nicht vollständig geordnet und deshalb dem Publicum noch nicht geöffnet sein dürfte. Bezüglich der Dauer der Abwesenheit des Kaiser« möchte man aus jenem Abkommen schließen, daß sie eine nicht zu lange sein werde. Ob der Kaiser nur nach Konstantinopel oder bis nach der Krim und von dort, wie wohl auch angedeutet wird, noch nach Bessarabien gehen werde, darüber sind die Vcrmuthungen allerdings verschieden. — Die Nachricht von Suspension der Wiener Confercnzen Hal bei der Geschäftswelt einen ! sehr Übeln Eindruck gemacht. Die Rente siel um 2 Fr. Man kann daraus abnehmen, welche Zeichen an der Börse Gefälligkeit und Heiterkeit etwa« erträglicher. Der allen Arabern rigenihümliche Huwor tritt hier am meistenhervor, daS tknvLlljckc, Ls^oclwicl» (Trinkgeld, Krämer) ertönt hier häufiger al« irgend wo, und da« Xstajeraß kitie (ich danke sehr) bildet den Refrain aller Prügel und Trinkgelder. In drn ersten Tagen meine« Aufenthalt« In Kairo erlebte ich selbst eilten sehr charakteristischen Auftritt. Ich ritt von Schudra nach dem Lanbgute de« Pascha, wo gegen 300 Pferde stehen und fich ein Gestüt von Eseln und Zebra« befindet. Der Vkan- Dascha ein Franzose, hatte mich dazu eing,laden und den heutigen Tag bestimmt. Al« ich meinen Esel besteige und dem Führer begreiflich mache, daß ich weiter zur Siuterel wollte, verstand er mich nicht oder wollte er mich nicht verstehen. Ich schlug eine Richtung ein, von der ich glaußte, dSß ste zum gewünschten Ziele fuhren wst'de. Ich forschte bei verschiedenen Begcgnenren nach dem Wege ; Mein Führer blieb ganz passiv. Pa Niemand ver stand, waö lch wolle, so wählte ich endlich da« Mittel, welche« maN lll Aegypten alä llnlverfalmiitrl kennt und wovon ich heute zum Skflen Make Ge-rapch. machte, da « mir zuwider ist. Ich wiederholte daher bellt Führer mein Begehren, und da er immer noch stumch blieb, so unterstützte ich meine Bitte mit Hwei dererMinlNcn Karbatfchellhieben, daß et hell aiisschrie und wir ein Veseffener einem Haußs zustürzle, welch.« Im Feld» stand. Rach Verlauf einiger Zeit, während welcher lch der Ding, wirklich etwa« neugierig harkt«, die sich ereignen würden, kehrte jedoch der Bube rurück. war seht vergnügt nnv beantwortete Meine Fragen Mit einer Redfestgketr, daß selbst sein Esel di« Ohren spitzte. Fökkan war er dir Zuvorkommenheit selbst, von brlekdlqtem Ehr gefühl oder Schmerz keine Spur, und nur alt ich Abend« vor Meinr» Gasthofs in Kairo absttkg und den Ritt kezahl»«, ßat kt um einen Bakschisch, indem er dabei ziveimal auf seinen Rücken zeigte. Ein andermal besuchte ich eine eigenihümliche ägyptische An stalt, einen Brütöfen. Zu Anfang behauptet, mein EselSjungk, daß ein solcher in Kairo gar nicht eristirt,; al« ich ihn, aber der« mittelst einer HirpopotamuSpeitsche meinen Wunsch verständlicher zu machen sucht,, kehrt, auf einmal da« verschwundene Er innerungsvermögen in meinem Cicerone zurück und er führte mich ohne weitere Umstände in ein abgelegene« Stadtguarlier. Vin alte« arabische« Mütterchen, unaufhörlich „Bakschisch" kreischend, geleitete mich über einen schmuzigen Hof nach einem noch schmuzigern, von Backsteinen erbauten Gebäude. Durch eine niedrige, aber verschließbare Thür kroch ich in einen dunkeln Gang hinein, an dessen beiden Seiten sich zwei parallel laufende Reihen von Behältnissen oder Backöfen von zwei Stockwerken übereinander befanden, in welchen jährlich viele Tausende von Küchlein durch künstliche Wärme auSgedrület wurden. Vor den Etiigängen ober Oeffnungkn zu diesen Zellen wird Feuer unter halten, welche«, wie gewöhnlich, au« einem von getrocknetem Thier mist und gehacktem Stroh verfertigten Material entzündet wird Die Hitze erreicht über 100 Grad Fahrenheit, da« Nmwenden der Vier, welche schichtenweise auf Matten liegen, ist demnach eine desebveiliche Arbeit. Der Frühling eignet sich am besten zur Brütnng, die gewöhnlich Lt Tage in Anspruch nimmt, jedoch wie» das Blüten auch in den Winternwnsten vorgenommen. Denn die Bauern vke Sirt zum AuShrütn, liefern, erhallen st» von den Besitzer» d»r Oesen gewöhnlich für j« zwei Eier eill Küchlein zurück und »au »aiß, nach Abzug de« Arbeit«l»h»»«, tn »er Regel wohl «nuch»»,, p«ß «-uitzsten« ,tn Drttttzeit Vs, gelkkfetken «irr verdirbt. Di» atttz Gkaßerkik, VkS Mln» FlSßrß geschehe» werden,, wsv» Treignssßr eintreten, welche, wie j D. N» MlstUbcks Kaiser«, ekne nachdrücklichere Krieg- fühMig M« Mvchmeidlich erscheinen lassen sollt,. Die StiNmung ist Dtzt schon, wa« Paris insbesondere angeht, eien» «iemttch gedrückt«, wozu die außerordentliche Theuerung der erstell Lebenßbedürflklffe «licht kv»nig beiträgt, die sich in diesen Tagen um 10 bis 15 Procent gemehrt hat und vor aussichtlich mit Eröffnung der Ausstellung noch beträchtlich zunehmen wird. Namentlich sind »S dir Fleischpreise, welche den ärmer» Klassen den Genuß animalischer Nahrung jetzt nahezu unmöglich machen. — Graf v. Rapneval, der fran- zöflsch» Gesandte beim heil. Stuhle, ist am 19. April von Rom in Marseille angekommen. — 24. Lp,it. Ein tm „Moniteur" ^ertd^altene« kais. Derret ordnet an, daß da« Leichendegängniß »es verstorbe nen MarineminisierS DucoS in Anbetracht der eminenten Dienste, welche derselbe dem Ministerium der Marine und Colonien geleistet, auf Kosten deS öffentlichen Schah,S statl- sinven solle; die Leichenfeier wird am 25. d. M. Mittags in der Madelaine abgehalten und von Morgens 7 Uhr bis zum Ab gänge de« Zuges wir» bei den Invaliden stündlich »in Kano nenschuß gelöst, bei dem Abgänge selbff «lne Salve von 15. — Der „Moniteur" druckt heule di« von den Städten Man chester, Salford, Edinburgh, Port-mouth und Glasgow an den Kaiser gerichteten Adressen ab. Madrid, 19. April. Dl, „Patrie" berichtet: Di« Hauptstadt ist ruhig, trotz der tn Massen verbreiteten mon- temolinistischen Preclamationen- In den Reihen dec Na- tionalgarde ist jede Spur von Aufregung verschwunden. Ihr Generalinspeetor San Miguel hat di» Befedl-Haber in einem Rundschreiben ermahnt, der Sache der Ordnung und dem von den CorteS votirten Gesetze treu zu bleiben. Letztere haben gestern einen Vorschlag Labrador'S in Er wägung gezogen, welcher di, Abhaltung außerordentlicher Abendsitzungen und die Verlängerung der gewöhnlichen Sitzungen bezweckt. Auf diese Weise soll ein« bedeutende Förderung der parlamentarischen Arbeiten bewirkt werden, die den Deputieren gestatten würde, ihre Session vom 15. Juli bis zum 15. Oktober zu suSpendiren. Bonbon, 23. April. Die gestern mitgetheilte Meldung deS „T. C. B " wird heute durch folgende Depesche der „Jndep." vervollstänvigt: Sogleich nach Eröffnung der heu tigen UnterhauSsihnnq hat Lord Palmerston angekündigt, daß die Wiener Conferenz auf unbestimmte Zeit (»in« <1ie) vertagt worden sei. In der Sitzung, welche die Bevoll mächtigten am letzten Donnerstag hielten, haben die Bevvll- mächiigten der vier verbündeten Mächte gefordert, daß Ruß land entweder in eine Beschränkung seiner Seemacht im schwarzen Meere willigen, oder das schwarze Meer den Kriegs schiffen aller Nationen geschlossen werden solle. Fürst Gortschakoff bat um Frist wegen Beantwortung der von den vier Mächten so gestellten Forderung. Am Sonnabend trat die Conferenz von Neuem zusammen, und der russische Bevollmächtigte erklärte nun, daß seine Instructionen ihm beföhlen, sowohl die eine wie die andere der vorbezeichneten Alternativen adzulehnen. Fürst Gortschakoff hat keinerlei Gegenantrag gemacht. Lord John Russell und Herr Drouyn d» LhuyS sollten Wien verlassen. — Der Bericht über da« Budget ward sodann rntgegengenommen; die Bedingungen » -»<-,.>«,. >^> »f«»ne>rnmr» und die den Zeitungsstempel betreffende Bill ging durchs Comitä. — Die „Times" schreibt: Bei dem gegenwärtigen Stande der Belagerung von Sebastopol beruht die ganze Hoffnung der verbündeten Generale auf der Bezwingung und Be setzung einiger der Außenwerke, welche die russischen In genieure unter Leitung deS Generals Totleben so geschickt, kühn und tüchtig errichtet haben. Während demnach die Thätigkeit der Franzosen gegen die dreifache Batterie, welche sie die Flaggenbatterie nennen, die aber in unfern Plänen gewöhnlich als Gartenbatterie bezeichnet wird, gerichtet ist, richtet sich unser Feuer vornehmlich gegen das vor unsrer Lancasterbatterie und dem Pikethügel gelegene große Säge werk, und der Angriff der Franzosen auf dem äußersten rechten Flügel beschäftigt sich mit den vor dem Malakoff- thurme gelegenen Befestigungen. Von diesen drei Angriffs punkten ist der erste der am meisten vorgeschobene und der jenige, weicher daS Innere der Stadt aus der größten Nähe bedroht. Wir erwarten nicht, daß die Wirkung deS am 9. April begonnenen Feuer« in der sofortigen Bezwingung der Festung selbst bestehen wird, und wir weiden ganz zufrieden sein, wenn der Angriff die verbündeten Heere im Besitze einiger dec Vorwerke läßt, welche die Hauplvertheidigung«- mittel SebastopolS sind und sich bisher al- die furchtbarsten mit großer Zuvorkommenheit zu beantworten suchte, »heilte mir mit, daß die Eier in Aegypten im Allgemeinen sehr wohlfeil seien und daß sie öfter für einen Piaster 40 Eier kauft. Auch «ein«« sie, daß von IVO Siern bisweilen die Hälfte zu Grund« ginge und Laß sie da« Küchlein für einen Piaster verkaufen könnte. Danach winden die ägyptischen Brütöfen immer noch einen leidlichen Er trag abwerfen. Die Aufziehung de« Geflügel« wird in Aegypten, wenn auch in neuerer Zeit In beschränktem Maße, doch ans ein, sehr künst« liche und mühsame Art betrieben, da dle Hühner, an und für sich nicht so groß und wohlschmeckend wie bei un«, bekanntlich eine geringere Brüilust al« ander-wo besitzen. Die Sitte, durch künstliche Wärme Eier auSzubrälea, stammt schon all« der pharaonischen Zeit. Dir Brütöfen von Theben »nd Gizeh sind insbesondere noch bi« auf drn heutigen Tag bekannt. Im I. !83l bestanden in ganz Aegypten noch an 165 Brütöfen, an die über 26 Millionen Sier abgelirfert wurden. (Forts, folgt.) * Dep Besuch de« Kalst!« Napoleon in London hat auch den englischen Witzblättern Stoff geliefert. Am weitesten geht ein College de« „Punch": „Diogene-". Dasselbe stellt John Bull al« einen da« ganze Blatt einnehmenden fetten Ochstll. Vit Hörner mit Bändern geschmückt, bclt, allf welchem der Kaiser, »ult einem Lorbeetkrallze umwunden,' liN Triumphe durch dK Slraßell London« reittt, in dek Rechten statt de« Schwerte« da» cnrvinA- Lnik« af cksalln^, da« Tranchirinesser der Bestimmung; Weih- rauchkeffck baütpfeu daneben, al« „Tim,-" und „Mörning Post" bezeichnet. ' m >i ,n »'s : I-. l l<1 11 it 5
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