Dresdner Journal : 15.08.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185508157
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-08
- Tag1855-08-15
- Monat1855-08
- Jahr1855
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- Dresdner Journal : 15.08.1855
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dresdner Journal. Verantwortlicher Vedacteur: I. G. Hartmann. ^V188 18S5 Mittwoch, den IS. Arrgnst Erschrlat mit klu-aahme »er Soun, v»d Festtage täglich «bead» uad ist durch alle Postanstalten zu beziehen. Preis für da« Vierteljahr 1^ Thaler. Insertion«-tSebübrrn für den Raum einer gespaltenen Zeile l Reugrosche«. Amtlicher Thcil. Bekanntmachung d,S Ministerium« des Innern, die Bestimmung der Braudversicherungsbeitrüae für den zweiten Termin des Jahres I8S» und für die Jahre L8SS und K8S7 betreffend. Mit Genehmigung Seiner Majestät deS Königs und unter Zustimmung der Stände sind die auf den zweiten Termin deS Jahres 1855, sowie auf die Jahre 1856 und 1857 an die BrandversicherungSkaffe zu entrichtenden fixirten Beiträge der Versicherten in Gemäsheit der Bestimmung in §. 43 des Gesetzes vom 14. November 1835 vorläufig nach der, rücksichtlich des ersten diesjährigen TermineS, durch die allerhöchste Verordnung vom 19. März dieses JahreS be stimmten Höh, auf jährlich 12 Ngr- 8 Pf. von je 100 Thalern, oder halbjährlich 1 Ngr. 6 Pf. von je 25 Thalern der Versicherungssumme festgesetzt worden. ES bleibt jedoch für den Fall, daß in den beiden erstgenannten Jahren der Bedarf unter der bei diesem Ausschreiben zu Grunde zu legen gewesenen Anschlagsumme erheblich zurückbleiben sollte, eine entsprechende Herabsetzung der Beiträge im Jahre 1857 eintreten zu lassen, Vorbehalten. Die Besitzer und Verwal ter karastrirter Gebäude werden daher hierdurch veranlaßt, die gedachten Beiträge nach obigen Sätzen zu den auf den 1. Oktober 1855 und auf den 1. April und 1. Oktober 1856 und 1857 festgesetzten Zahlungsterminen in gleichen Raten mit 6 Ngr. 4 Pf. von je 100 Thalern, oder 1 Ngr. 6 Pf. von je 25 Thalern der Versicherungssumme an die betreffenden Obrigkeiten oder die von diesen bestellten Localeinnehmer unaufgefordert ab zuführen, die gedachten Obrigkeiten aber werden zugleich an gewiesen, diese Beiträge den bestehenden Vorschriften gemäS zu erheben und an die Brandkasse einzusenden. Dresden, am 3. August 1855. Ministerium des Innern. Frhr. v. Brust. Eppendorf. Bekanntmachung. Der unterzeichnete Ausschuß bringt hierdurch zur Kenntniß des Publikum-, daß die nachstehenven zur Vernichtung aus- gesetzten, in den zwei Jahren 1851 und 1852 durch baare Zahlung eingelösten Staatspapiere, und zwar: l) von den vormaligen Steuercreditcassen- schulden: 1092 Stück 3dü landschaftliche Obligationen v. I. 1830, im Betrage 327,125 Thlr. und ZinScouponS; II) von den vormaligen Kammercreditcassen- sch ulden: 31 Stück Kammercreditcassenscheine im Betrage 1433 Thlr.; III) von der in den Jahren 1844 und 1848 creirten Staatsschuld: 1380 Stück 3H, Slaatsschuldencassenscheine im Betrage 170,850 Thlr., 18,943 - 5H> SkaatSschuldencassenscheine im Betrage 3,423,700 Thlr. und Zinscoupons; so wie IV) von der im Jahre 1847 creirten Staats schuld: 164 Stück 4H> StaatSschuldencassenscheine über je 500Thlr. im Betrage 82,000 Thlr. und ZinScouponS, am Loaaabead, de« 18. August 18LT Vormittag- um 9 Uhr im Hofraume des hiesigen Landhauses öffentlich verbrannt werden. Dresden, am 13. August 1855. Der Landtags-Ausschuß zu Verwaltung der Staats« ! Schulden. von Römer. Nichtamtlicher Theil. Nkderslcht. TageSgeschichte. Dresden: Zur Anwesenheit Ihrer Maj. der Königin Marie in Brennbichel. — Wien: Besserung in dem Befinden der Erzherzogin Hildegarde. Eisenbahn unglück. — Prag: Das Volksschulwesen in Böhmen.— Berlin: Der König zum 18. Auz. zurückerwartet Der Prinz von Pieußen nach Baden. Russische Offiziere. Befürchtungen wegen der Kartoffelkrankheit.— Ko bürg: Neue katholische Kirche. Hohe Gäste. Mehllieferung nach der Schweiz. Gustav-Adclph-Verein. — Pari-: Die Schwangerschaft der Kaiserin bestätigt sich. Die Beziehungen der französischen Regierung zum päpst lichen Stuhl,. Prinz Adalbert von Bayern vom Kaiser empfangen. Die bevorstehenden Festlichkeiten. Die Königin von England zum 18. August erwartet. — Brüssel: Die königliche Familie nach Antwerpen. — Sinigaglia: Berichtigung. — Gibraltar: Der Prinz von Oranien. — Aus der Ostsee: Ein Schiff mit russischen Gefangenen in Kiel angekommen. — Kopen hagen: Der Reichstag eröffnet. — S t. P ete r-burg: Beschränkung des Getränkehandel- der Juden. — Aus der Krim: Keine neuen Nachrichten. Local- und ProvinzialanßelezeLöciteil.. Dresden: Aus den Jahresberichten über Schulstiftungen. Tägliche Dampfschifffahrten bi- Strehla. Steigender Wasserstand der Elbe. Selbstmord. Das Copitzer Vogelschießen ver längert. — Zittau: UnglückSfall. Einnahme der Löbau- Zittauer Eisenbahn. — Waldheim: Ein neue« Begrab- nißregulativ. Feuilleton. Anzeigen. Börsennachrichten. TageSgeschichte. DreSden, 14. August. Heber die Feier des Jahr,-- ! tage- des Tode« Sr. Majestät deS Höchsts,ligen König- Friedrich August in Brennbichel (vgl. Nr. 186) ist un heute die nachstehende weitere Miltheilung zugegangen: Am 8. August Abends gegen 8 Uhr kamen Ihre Majestät - die Königin Marie in Brennbichel an, woselbst Sie sich zuerst in da- Skerbezimmer Ihre- verewigten Gemabls begaben. Mit der Ihr eignen Charakterstärke hat die hohe Frau die schmerzlichen Eindrücke überstanden, die Ihrer hier warteten. Nachdem Sie von dem k. k. Statthalter von Tirol, dem Grafen v. Bissingen, und dessen Frau Ge mahlin empfangen worden, nahmen Sie noch di, Vorstellung der Vehöcdenvorstände deS Bezirk- an und verbrachten dann den Abend im Sterbehause in vollster Zurückgezogenheit und Stille, in Vorbereitung auf da- heilig, Abendmahl, da- Sie den andern Morgen in der am Platz, des Unglück erbauten Kapelle zu empfangen gewünscht hatten. Durch die Fürsorge der k- k. Behörden waren alle Störungen fern gehalten worden. Den 9 August früh 9 Uhr ward da« Todtenamt in der Kapelle am Unglücksplah, durch Pfarrer Moriggl aus Zirl gehalten unter der lebhaftesten Lheilnahme der Bewohner der Umgegend. Nach der Messe sangen tiroler Sänger der benachbarten Dörfer noch das nachstehend», von Dre-den aus vor mehrern Wochen eingesendete Trauerlied: Ruhe sanft mein König, ruh' in Frieden In der kühlen Erde Schooß; Ach wi, schwindet alles Glück hienieden, Wie vergänglich unser Loo«! Lebe wohl in lichten Höh'n, Leb, wohl auf Wied»rsehn. Sieh', wir stehen weinend an dem Grabe, Traurig senkt sich unser Blick; Du war st unser Alle«, unsre Habe, Unser Stolz und unser Glück Lebe wohl in rc. rc. Hin die Hoffnung, hin da« tbeure Leben, Das so Vielen wohkgethan! Gott nahm es zu sich, der eS gegeben, Gott wir beten staunend an. Lebe wohl rc. rc. Diesem felgte ein von einem Tiroler, dem Herr Eoo- perator Thurner, gedichtetes und componirte« Lied, welche« durch schönen Vortrag und ansprechende Melodie den tiefsten Eindruck machte, so daß fast Aller Augen thränenfeuchk wurden. Nachdem Ihre Majestät nochmal« den Stein besucht, welcher die Stelle bezeichnet, wo Se. Majestät vom Hufschlage de« PferdeS getroffen wurde, kehrten Sie nach Brennbichel zurück, wo Sie noch mehrere anwesende sächsische Herren, welche dec Feier beigewohnt hatten, empfingen. Unverkennbar hatte die Würbe der Feier und der Genuß veS heiligen Abendmahl« an d,r Unglücksstätt, selbst Ihr, Majestät in drm Schmerze, w,lch,n all« Erinnerungen d,« Orte- in Ihr wieder aufreqen mußten, grstärkt und den höhern Frieden über Ihre Trauer gegossen. Zur Feier de« 9. August waren noch mehrere Sachsen eingetroffen, unter ihnen Herr Pastor Ahlefeld au- Leipzig und Herr Buch- Händler Teubner von ebendaher. — (Au« einem Berichte der ,,Allg. Ztg." fügen wir diesem ergänzend noch Folgend,- hinzu: Aus der Kapelle in da« Sterbehau« zurückgekehrt, unterzeichnete die Königin den Stift-brief für die Kirche von Karrösten, besprach sich noch in huldvoller Weise mit jenem Postillon, welcher den Wagen de« König- geführt und reiste um halb 1 Nachmittag- nach Jnn«bruck ab, von wo die hohe Frau die Reise nach Ischl fortjetzen wird. Die aufrichtigsten Segenswünsche de- biedern Volk« beglei teten sie.) Wien, 12. August. Nach den veröffentlichten ärzt lichen Bulletins hat Ihre kaiserl. Hoheit die Erzherzogin Hildegarde den 10. August einen fieberfreien Tag gehabt. Abends stellte sich jedoch ein FieberparoxySmu« ein, der ziemlich heftig auftrat, die ganze Nacht hindurch anhielt und erst gegen 6 Uhr Morgen- durch einen allgemeinen Schweiß sich vermindert,. Am 11. hielt der fieberfreie Zustand den ganzen Tag und über Nacht an. Die hohe Kranke schlief mit einigen Unterbrechungen ruhig und am Dresdner Kunstausstellung. (Fortsetzung aus Nr. 187.) 3n ähnlichem Giare, wie sich Genre- und biblische Historien malerei ihrem Raume nach einschränklen, belebte sich di, Sphäre der Landschaft mehr und mehr. Wenn schon die ersten Heroen der letztversioffenrn Jahrhundert, in dieser Kunst den höchsten Gipfel poetischer Auffassung und wahrer Darstellung rrreicht hatirn, so wurde doch di« Naturstudi« im Einzelnen wi« Großen, die sograannle Vedute immer mehr angebaut, und mit der natur schildernden Lyrik, mit der ReisebeschreibungSliteratur und dem unrndlich vermehrten Reisen und Naiurbetrachren der Zeitgenossen selbst unbewußt Hand in Hand gehend, entwickelt, sich di, jetzige Vertretung der LandschaftSkunst in ihrer besondern Mannich- falügkeit. Man könnte die Leistungen in dirsem Fach durch die zahl reichsten Unterabtheilungen bezeichnen. E« giebt nicht nur historische Lanvschaften, di« einen hoch-poetischen Charakter mit möglichst strenger Naturwiedergab« v«rbinden, nicht nur idealistisch componirt« und au« realrn Motiven zusammen getragen« Darstellungen, sondern zahlreiche Meist» von »». schiedenartig großem Talent hab«n e« sich, man möcht, sagen, zur künstlerisch-ettztrographischen Aufgabe gemacht, den poetischen Toialcharakier ganzer Länder in einer Reihenfolg« von Dar. stellungen wirderzuqeben. Zu solchen in die Breit« str,b«nd«n und dadurch zugleich wissenschaftlich und kulturhistorisch wirkenden Landschaftsmalern g«hör«n b,ispiel«w,ise Karl Rottmann, Schirmer, Eatel, ««her, Hildebrand, Robert Kummrr und Ander,. Ein olche«, im wahr«» Sinn« neu,« Streben kann nur verfolg,», wer Feuilleton. nicht mehr mit dem Handwerke der Kunst schwere Kämpfe durch- zusechien bat und vermöge e»n,r sichern, wohlstylisirten Technik seine Ideen sowohl wie die Vorlagen der Wirklichkeit spielend auSzudrücken und die kürzesten Glanzmomente der Natur fest- zubalten vermag. ES ist erklärlich, daß wir dabei oft eine gewisse klassische Detailbehandlung und eine liebevolle Feinfühligkeit in der Austragung der Stimmung und der Specialgedanken ver- miffen werden, denn wer sich auf Raschheit und Vielgestaltigkeit der Behandlung einstudirt und groß« räumliche Ausdehnungen beherrschen muß, kann nicht zugleich Zeit und Drang haben, daS Streben nach tief»schöpferischer GemüihSenthüllung und höchster graziöser Schönheit zu verfolgen. Wenn dl,S deuuoch Rotimann meistenlheilS vermochte, so ist dies« Wundergab« deS harmonischen Talen»- gerade eben so selten, als die Unsterblichkeit deS RufeS, welchr ibm deshalb zu Theil werden muß. WaS im Obigen über dir naturgemäß und psychologisch modificirtrn Fähigkeiten so weithinauSstrebrnder Landschaftsmaler gesagt wurde, findet als Grundgesetz bei dem virlschaffrnden Künstlerthume Robert Kummer'« sein« Anwendung. S» hat dieser fähige Meister in einer sehr großen Anzahl von Bildern und Studien eine wahrhaft ftaunenSwerthe Fähigkeit rntwickrlt. Di« Gewandtheit und Sicherheit, welche in seiner Behandlung«, weis« walten, machen in unsrer im Ganzen daran nicht über reichen Zett «inen wohlihuend beruhigenden Eindruck auf den Kenner. Wer in kurz" Zeit so Viel^ von ,ntgegenges«tztem individuellem Leben hinzustellen vermag, hat rin Recht, ««nicht mit strenger Peinlichkeit einzeln, sondern in seiner Totalität be trachtet zu wünschen. Ich gestehe, daß mir di, kl,inen schottischen LandschaftSbilder von Nr. 122 bis IAO den lirbenSwürdigsten und künstlerisch hervorstechendsten Eindruck gemacht haben. Be sonder» fesselnd und original poetisch wirkt Nr. 124. „Kyla-Ferrv auf d,r Jns,I Skye in Schottland". ES mischt sich in diesen Werken eine decente Handhabung der Virtuosität mit rinrm warmen, ungemein frischen und lebendigen Erfassen deS Augen blick«, dessen flüchtig wechselnde BeleuchtungSscenerir in der Natur dem Künstler jederzeit wie rin neckender Traum vorüberzuschweben pst'gt- Wie in diesem ilyklu« da« schottisch« LaudschastSportrait wiederqegeben ist, und zwar nicht al« erste« Brmühen, hat der Künstler seinen frühen zahlreich,« Alpenlandschaften in Nr. SO, AI, IAA, 51 und SO noch neu, Blicke hinzuqefügt. Unter den kleinern und noch an den Kunstbeginn erinnernden Landschaften hat Seydel zwei recht angenehm empfundene und harmlose Bilderchen gemalt. DaS eine ist Nr. 1S5, eine Herbst- landschaft. Der Förster und andere Dorfbewohner bringen traulich vor einer im Mittelgrund, ein,« Walde« und zugleich in der Mitte del Bild,« liegenden Wiribschaft den Abend zu. Di» Bäume find hübsch, wenn auch nicht besonder« charakteristisch gezeichnet und die Farbe macht einen gesunden und kecken Ein- druck. In der Mitte geht die Darstellung vorläufig noch au« einander und ,S fehlt die zurückdrängrnde und zugleich zusammen, fassend« Kraft der Perspectiv«. Zn derselben Weise gedacht und eben so traulich wirknrd ist Rr. 18, «in« Dvrskrrche am Sonutage. Der Künstler verräch für dir engbrgrenzt« genrrbildlichr Landschaft Lust und Talen«.
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