Dresdner Journal : 02.10.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185510028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18551002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18551002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-10
- Tag1855-10-02
- Monat1855-10
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- Titel
- Dresdner Journal : 02.10.1855
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Dresdner Journal. Verantwortlicher!RedacteAr: I. G. Hartmann. .V 22!) 18SS Dienstag, den 2. Oktober Preis für da« Vierteljahr I'ü Lhaler. Zaserltone.Grbthre» ftr d«, »«am einer gesdaltene» Sell« 1 Rengresche». Erscheint »1t Tasaah»« der Semr« «rd Festtage täglich «deads »ad ist durch all« Pastansialte» zu beziehen. Abonnements - Einladung. Mit der heutigen Nummer beginnt ein neue« vierteljährlich,« Abonnement auf da« „Dre-dner Journal". Bestellungen für auswärts sind an die nächstgel,genen Post anstalten, für Dresden an die unterzeichn,te Expedition zu richten. Der Preis beträgt in Sachsen vierteljährlich Thaler. Das „DtreSdmer Zonrnal" ist das offirtelle Organ der königl. sächsischen Staatsregieruug und die einzige der hier erscheinenden Zeitungen, welche dtrrcte telegraphtsehe Doposeha« über wichtige politische Ereignisse bringt. Außerdem bringt dasselbe in seiner Abends für den folgenden Tag erscheinenden Nummer bereit« telegraphisch die VSrse«e»»rf« aus Wie«, Brrlt« und Leipzig von demselben Tage. Für Jufeeat« aller Art kann das „Dresdner Journal", dessen zahlreicher Leserkreis noch fortwährend im Wachsen ist, ganz besonders empfohlen werden. Die Jnser- tionsgebühre» betragen für die gespaltene Zeile oder deren Raum nur 1 Ngr. König!. Expedition des Dresdner Journals. "N.i, ! ! - Amtlicher LH eil. DroSsts«, 30. September. Seine Majestät der Küttig find gestern Abend H8 Uhr aus dem Cantonnemrnt Frohburg wieder hier eingetroffen und haben Sich nach Pillnitz begeben. Dresden, L.October. Seine Majestät derKLnig haben Sich in Begleitung Seiner Königlichen Hoheit de« Prinzen Georg heute Nachmittag 4 Uhr nach Freiberg begeben. Nichtamtlicher r-eil. I Lagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. St. Petersburg, Sonntag, SV September *). Kürst Gortschakoff meldet vom 28. September: Der Feind rieht ziemlich beträchtliche Streitkräfte gegen unsre linke Flanke zusammen Da- feindliche Feuer gegen die Nordseite von Srbastopol ist dasselbe. (Vgl. unter Krim.) *) Singegangea Nachmittag« » Ubr. K!«G*sG»schtchte. Telegraphische Nachrichten aus > St. Petersburg und Wien. — Dresden: Bom königlichen Hof». Anwesenheit Sr. Majestät in Froh burg und Rückreise. — Wien: Die Herdstübungen ge schlossen. Arndts' Vorlesungen. Ausfuhrverbote in den Doaaufüesteuttzümern. Der französische Gesandte begiedt sich »ach Paris. Vie Minister Graf Buol und Baron Bach pwück. Hwr Pereire adgereift. Die finanziellen Brrhandlunge«. — Ofen: Erzherzog Albrecht wieder unwohl. — Triest: Das österreichisch« Geschwader zu- rückgekehrt. — Berlin: Prinz Adalbert nach Swine münch«. De« Ministerpräsident zurück. Vorwarnung städtisch«! BeauNen gegen das Schuldeamachen. — München: Der Hof zurückerwartet. vom Landtage. — Knrhessen: Die Berfaffungsfrage und die Sländever- sammlnng. — Altenburg: Das Patent bezüglich der Chemnitz «Gößnitzer Eisenbah«. — Frankfurt: Herr ». Prokesch zurück. Bevorstehende Wiederrabreise des selben. Angelegenheiten der Darmstädter Bank- Dom Miguel. — Parts: Zur Anwesenheit des Herzog« von Sachsen-Loburg. Graf Malewski nach Brüssel. Ge- rüchse von einer bevorstehenden neuen Anleihe. Die Auf lösung des Lagers von St. Omer beschlossen. Ein Brief des Prinzen Nnrat. — Turin: Das Befinden de« Kö- uösis. Gen,rat Oamarmora verlangt neu« Truppen. — Lagliart: Unsersestsche Lel,graphenv«rbindu»g mit Al gier. — Loudon: Hofnachrichten. Bevorstehende Ab sendung b. ruff. Gefangenen. Tadel über General Simpson. Aus der Krim. Di« Rerognoseirung bei Eupatoria- Die Nords,ite Sebastopols von den Verbündeten be schossen. Die englischen Verluste vom 8. September. Omer Pascha nach Battum. Vermischtes. — Aus dem stillen Meere: Di» englisch «französische Flott« und das russisch« Geschwader. — Bombay: Der Aufstand bae Santals. Religtonskrieg in Aud. Lssnt« «pH Ppppin-iolnN-rlestenheite». Wien, Montag, L. Oktober, Mittag-*). Rach hier eivgegangenen Privalnachrichtrn au- Bukarest — die jedoch noch der Bestätigung bedürfen — solle« die Allitrten am 2« September da- Bombardement drS RordfortS von Sewastopol begonnen haben und die russische Armee sich in vollem Rückzüge (?) befinden. Auch soll die verbündete Flotte, mit Landungstruppen an Bord, ausgelaufen sein, ohne daß jedoch über den Zweck dieser Expedition etwas Nähere- bekannt ge- worden. — Gleichzeitig wird gemeldet, daß der eng lische Gesandt« in Konstantinopel, Lord Stratford de Redeliffe, abbrrufen worden sei. *) Siogegangen Nachmittag« Uhr. Dresden, l. Oktober. Sr. Majestät der König haben heute Nachmittag die beabsichtigte Reis« nach Frei berg angetreten. Morgen Nachmittag werden auch Ihre Maj. dir Königin mit den Prinzessinnen Anna, Margaretha und Sophie, Königl. Hoheiten, Sich nach Freiberg be geben. Die Rückkehr der allerhöchsten Herrschaften von dort dürfte am 4. d. M. erfolgen. lieber die Anwesenheit Sr. Maj. des König« in Froh burg und Allerhöchstdessen Rückreise sind un« die nach stehenden weitern Mittheilungen zugegangen. Von Frohburg fuhren,Se. Majestät am 27. Sep tember Nachmittag« 5 Uhr nach aufgehobener Tafel in Begleitung Sr. Königl. Hoheit de« Kronprinzen und Ihrer Hoheiten des Herzogs und des Prinzen Moritz von Sachsen- Altenburg nach Altenburg, um den dort weilenden Glie dern der Herzoglichen Hause« einen Besuch abzustatlen und kehrten von da Abnrds 9 Uhr nach Frohburg zurück. — Am 2s. Sept, früh begaben S«. Majestät Sich von Froh ¬ burg nach Lausigk zur Besichtigung de« in dieser Stadt und Umgegend cantonnirenden Reiterregiment«, während Se. Königl. Hoheit der Kronprinz in Frohburg zurückblieb und einem Feldmanöver beiwohnte. Nach der Rückkehr von Lausigk Nachmittag« 5 Uhr besichtigten Se. Königl. Majestät die Gefängnisse de« Patrimonialgericht« Froh, bürg und da« neue königliche GerichlShauo, und geruhten sodann in Frohburg die Werkstätten de« Webermeisters Eidner und de« Töpfermeister« Rose mit einem Besuche zu beehren. Abend« waren zu Ehren der Anwesenheit de« Königs der zum Schloß Frohburg gehörige Park, sowie die Ritterqutswirthschaftsgebäude festlich erleuchtet worden, und im Parke fand ein große« Militärconcert statt. Se. Majestät geruhten die Illumination in Augenschein zu nehmen, wobei die zahlreich versammelte Volksmenge wieder holt in die freudigsten Hoch« ausbrach. — Am 29. Septbr. früh 7 Uhr verließen Se. Majestät in Begleitung de« Kronprinzen und des Staatsminister« v. Falkenstein Ex- cellenz Frohburg, nachdem vorher die auf dem Markte an der Ehrenpforte aufgestellten städtischen Behörden, die Geist lichkeit und der Oekonomieamtmann di« allerhöchsten Herr schaften zum Abschiede nochmal« begrüßt hatten und Sr. Majestät beim Scheiden ein dreimalige« Hoch dargedracht worden war. — Gegen 9 Uhr trafen Allerhöchstdieselben in Pulgar »in, erwarteten daselbst Ihre Hoheiten den Herzog und den Prinzen Moritz von Sachsen - Altenburg, stiegen sodann zu Pferde und begaben Sich auf den Exercir- platz de« dritten Regiments zwischen Pulgar und Zwenkau. Bon dem Regiment, sowohl als von de« dadei zahlreich versammelten Zuschauern mit begeisterten Hoch« begrüßt, ritten die allerhöchsten und höchsten Herrschaften nach beendigtem Exerriren nach Zwenkau und nahmen im Hause des Bürgermeister« Rötzschke Ihr Absteigequartier. Um L Uhr war königliche Tafel im Gasthofe „zum Adler", zu welcher nächst einer großen Zahl von Offizieren, die Spitzen der Behörden, sowie mehrer« Rittergutsbesitzer der nächsten Umgegend befohlen waren. Die Absicht Sr Majestät, nach aufgehobener Tafel über Großzschocher, wo der Gemahlin de« anwesenden Staat«minist,r« v. Falkenstein ein Besuch zugedacht war, nach Leipzig zu fahren, wurde wegen der in Connewitz rc. getroffenen EmpfangSvorbrreitungen njcht au«geführt, vielmehr wählten Allerhöchstdieselben den Weg über letzter» Ort, um sodann mittelst Exlrazug« nach Dresden und Pillnitz zurückzukehren. -L Wien, 29. September. Heut« sind dir diesjährigen Herdstübungen mit einem großen Revuemanöver und Kir chenparad, auf der Schmelz geschloffen worden. — Die Gegenstände, welch« der nunmehrig« k. k. RegierungSrath und Professor vr. Ludwig Arndts auf der hiesigen Univer sität im kommenden Studienjahre Vorträgen wird, betreffen die Geschichte des römischen Reiches mit einer übersichtlichen Darstellung der römischen Staatsvrrfaffung, dann die In stitutionen de« römischen Rechte« in geschichtlicher Ent wickelung. — Uebermorgen werden die neuen Banknoten Die »rieutnlifche Frage, «eschtchru» rntwtetrit von X. »h. I. (Fortsetzung aus Nr. 222.) Der verfall des türkischni Reiches seit dem Frieden von Kntschnk Kakardschi zeigt» sich nicht allein in unglücklichen MrisGin -epm Roßland und den inner« Serailrevolutionen, fpntzern wett »ehr in de« Aufschwung», in der Wiedergeburt des Griechischen Volkes, für welches die frühem stille« Träume zur Wirtlichkeit stch gestalteten. Di» Hellenen des Landes und br- sondnü der Insel«, bis dahin nur von der Religio« zusammen- Gehalte«, entwickelten ein nationales Bewußtsein, »in, moralische Krass, »ine Gewandtheit des Verstandes, welch« ihnen selbst, wie der übrigen Welt bewies, daß di» Türken nicht mehr herrschen konnte«. In de« Gefühle, dsß der Herd ihres ganzen Lebens, di« Kirch« unter russische» Schutz« stehe, dachte« sie allmätzlich an ihre politisch« Befreiung. St« wurden darin durch «ndwe glück- Uch« Folgen des russischen Kriegs unterstütz«. Seit 1772 er langten sie das Recht dnrch Rußland, unter russischer Flagge Schifffahrt zu treibe«, »nd diese wurde die Quell« neuer Reich- ttzümer, ja neuer »acht. D«tz schwarz» Meer war nicht »ehr »ersperrt; di« Fahrmnnsder Inseln de«Archipels gingen jetzt von d«, russischen M'ewSWstm bi« nach Gibraltar, die Insel Hydra, N»« 2 Q.^«.OllG Wsi, ohne svaffer, ohne Erzeugniff«, unter- Hielt in kurzsckMl Ger ItztzSchiffe und in »er «nwinhbaren Dürre iebimi später WhhchOVO Grieche«, während tu, Innern Klein- astens «G StrWßi gab von lvo O.» Meilen, wo keine 20,000 »«wohne, w«M. Spezzia, nur ff Q.-M. groß, zählte in ßprz" gelt eins Bwölkerung von mehrern Tausend Schiffern. Feuilleton. Ipsara, Mpkoni, beide von kleinem Umfang«, wetteiftrle« in der Schifffahrt mit den beiden »origen. Zn kurzer Zeit war der ganz» Handel der Levante in den Händen mehrerrr Inseln, deren Dasein di« Türken kaum kannten, und ihre Haadelsverbindungen erstreckten sich von Aegypten bis nach Amerika. Wer erkennt nicht in diesen gewandten Matrosen und Ha«delslrnt»n deu Seist des alten Athen« und Korinths? Der r«ssisch« Pavillon öffnete ihnen alle Häfen, der türkisch» schützt« sie gegen Seeräuber Afrikas. Die Schifffahrt, di« Katharine U. ihnen verschafft hatte, bildet« di« Helden de« spätem Befreiungskriege«. Der Gewerb- fleiß des Landes, der Ackerbau, blieb nicht hinter der Bewegung auf den Meeren zurück. Griechisches Getreide kam zur Zeit der Revolution mehrmals einer Hungersnot- in Frankreich segnend entgegen; bis zum Sturze Napoleon'« war diese Schifffahrt der Hellenen von einer um so größer« Bedeutung, da die Engländer vom Continrnt und »te Franzosen aus de« Meeren verwiesen waren. Griechische Handelshäuser entstanden jetzt in Malta wie in London, und bald standen Griechen i« Verbindung mit New- Kork und Washington. Man zählt« in kurze» 1000 Schiffe mit 20,000 Matrose«. Der türkische Staat verfiel, je »ehr seine griechischen Unter- «Hanen fich hoben; di« letzter« waren jetzt eia aufblühenver Staat, nne moralisch» Macht inmitten der Trümmer des türkischen Reiches, denn Handel und Schifffahrt haben zu allen Zeiten frei, Völker erzeugt. Bei de« wachsenden Reichthümern der Griechen blieb aber ihr religiöses Gefühl rein und die göttlichen Lehren de« Evangelium« mußten ihnen sagen, daß di« hohe «nd höhere Bildung, dir »inst die Apostel verbreitet hatten, nicht dazu da sei, Hirtenvölkern zu die«,«, die ihre staatliche Grundlage in jeder Hmstcht verlorrn hatten. Dean der Türken Arm konnte zum Heil der Welt das Schwert der Eroberung nicht mehr schwingen und der Fanatismus ihres Glaubens war in Verweichlichung übergrgangen zu ihre» eigenen verderben. Handelsverbindungen setzten aber die Hellenen in Berührung mit Völkern europäischer Gesittung und weckten die Empfänglichkeit derselben, die unter den Türken nie gepflegt worden war. Sie lernte« elnsehen, wie weit fir hinter de« andern Christen zurückftandrn und wie groß der Druck war, der so lang» auf ihnen gelastet hatte; fie lerntm aber auch ihre eigenen Fähigkeiten kennen, und es entstand Wißbegier»« und Nacheiferungssucht. Der Handel erwarb ihnen in kurzer Zeit Mittel und Reichthümer genug, um damit Schul,« und Lehranstalten zu stiften. Und diese entstanden in Byzanz, Chios, Saloniki, Zanina, aufPaihmos, wo villoison mit Vergnügen zuhörtr, wie griechische Knaben den Homer losen, viel« Hellenen aller Stände waren in russisch» Dienste getreten, Ander« hatten europäische Univerfitäten besucht; in Konstantinopel wurde «in« griechische Buchdruck,rei eingeführt, mehrere Schriften aus dem Deutschen und Französischen ins Griechisch« übersetzt und i« der neuenveckten Sprach» begeistert« Rhigas, ein neuer Thrtäus, sein Volk jedenfalls mit eben so viel Erfolg zur Freiheit, al« einst der lahm« Athenienser die Spartaner in den meffenischen Kriegen. Ein »dler Franzose, der Graf Lhoiseul-Gouffier, wirkte durch sein« Schriften und Beredtsamkeit auf das gleichgiltig« Europa uuv rief, »in zweiter Pete, von Amiens, die gebildet, Welt auf. fich jenes unterdrückten Volkes zu erbarme«, eine« Volkes, das stch mit Rech« rühmte, von de» ersten der Weltgeschichte sÜPw
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