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Dresdner Journal : 18.11.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185511185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18551118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18551118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-11
- Tag1855-11-18
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- Dresdner Journal : 18.11.1855
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1186 lung dtr Contingente betreffenden Alt. XXll. dtS Entwurfs der revidirten Krieg-Verfassung «rga- sich 'Uns Mrhtheit der Stimmen für diesen Artikel, bei somit angenommen ist. Der Antrag Preußen- wegen Autdehnung tes Bundes« beschluss,- von 1842 auf gedruckte dramatische und musi kalische Werke wurde einem Ausschuss, überwiesen, der auS den Gesandten Preußen-, Sachsen- und der fünfzehnten Stimm, besteht. Part-, 15. November. (K. Z.) Die Feierlichkeit der Preidvertheilung an bi, gekrönten Aussteller ist heute Nach mittag inmitten ein,» außerordentlichen zahlreichen Publi kum» mit großem Pompe und ganz in der Weise vor sich gegangen, wie ,S in dem amtlichen Programme angekün- digt war. Die Vorderseite d,S Jndustriepalastes schmückten da« kaiserlich» Wappen und die Banner aller Nationen. Ein Teppich reichte vom Ekrencingange bis zum Throne, der gerade, wie bei der Eröffnungsfeierlichkeit, im Hinter grund, deS Transepis auf einer Estrade von fünf Stufen ausgestellt war, die kostbare scharlachrothe Teppiche bedeck ten. Ueber dem Throne erhob sich ein Sammt - Baldachin von gleicher Farbe; zur Rechten und Linken standen Sessel für die Prinzen Jeeüme und Napoleon, den Herzog von Cambridge und die Prinzessin Mathilde. Weiter zur Rech te» waren Sitze für di, Herren und Damen d.S diploma tischen EorpS, zur Linken für die Damen der Prinzessin Mathilde und für die Frauen der Minister, sowie aller hoben Civil- und Militärbehörden. Noch weiter rechts und links vom Throne waren die Estraden für die hohen SlaalS- törper und die Deputationen der übrigen Körperschaften. Um Mittag verkündete eine Artillerie-Salve di, Abfahrt des kaiserlichen Auges aus den Tuilcrien, der sich in folgen der Ordnung in Bewegung setzte: Zwei Schwadronen der Guiden mir ihrer Musik; der Wagen der Prinzessin Ma thilde mit ihren Damen; der Wagen des Prinzen Napoleon mit seinen Adjutanten; ein zweispänniger mit den dienst- thuenden Kammerherren Ihrer Majestäten; der Palastpra fett und der Stallmeister der Kaiserin. Hierauf folgten fünf Sechsspänner mit den Adjutanten deS Kaisers und des Herzogs von Cambridge, mit den Ebren-Palast Damen und den übrigen koken Hofbeamten. Im fünften Wagen saßen der Prinz Je.nme, die Prinzessin Mathilde und der Herzog von Cambridge. Hierauf kam der achtspännige kaiserliche Wagen, sechs Vorteil,r und die kaiserlichen Stallmeister. Dem Kaiser und der Kaiserin gegenüber saßen zwei hohe Palast-Beamte. Der Commandant der Garde, der Ober- Stallmeister und mehrere dienstlhuende Offiziere ritten zu beiden Seilen. Dem kaiserlichen Wagen folgten die Or donnanzoffiziere des Kaisers und di, Hundert-Garben. Zwei Schwadronen Garde-Kürassiere schlossen den Zug. Da» Spalier wurde von der kaiserlichen Garde und Linientrup pen gebildet. Am Eingänge des Palastes empfing die Aus- ftellunqscommission, den Prinzen Napoleon an ter Spitze, Ihre Majestäten, die unter Musikklang, während ein Theil deS Hofstaates ihnen voranschrilt, in den Palast 'intraten. ES folgten di, Prinzen, die Prinzessin Mathilde und der übrige Hofstaat. Beim Eintritt, Ihrer Majestäten erhoben sich die Anwesenden und nahmen dann ihre Plätze wieder rin. Prinz Napoleon, von den Mitgliedern der Commission umgeben, näherte sich dem Throne und verlas den Belicht über das Ergedniß der Ausstellung. Die Antwort deS Kaisers lautete wie folgt: ,.Meine Herren! Die Ausstellung, die ihrem Ende naht, „bietet der Well ein großes Schauspiel. Es geschieht wäh lend eines ernsten Krieges, daß, von allen Punkten der „Welt, dir ausgezeichnetsten Männer der Wissenschaft, der „Kunst und des Gewerbfeißes nach Paris geeilt sind, um „daselbst ihre Arbeiten a iszustellen. „Dieses Zusammenströmen unter derartigen Umstanden „ist, ich glaube eS freudig, der allgemeinen Ueberzeugung i „beizumessen, baß der unternommene Krieg Klos Diejenigen „bedrohte, die ihn veranlaßt hatten, daß er im Interesse „Aller fortgeführt wurde, und daß Europa, weit entfernt, „darin eine Gefahr für die Zukunft zu sehen, vielmehr ein „Pfand der Unabhängigkeit und der Sicherheit darin er- „blickte. „Nichlodestoweniger ist, beim Anblicke so vieler vor un- „sern Augen ausgebreileten Wunder, der erste Eindruck ein „Wunsch nach Frieden. Der Friede allein, in der That, „kann diese merkwürdigen Erzeugnisse des menschlichen Ver- „standeS entwickeln. Sie Alle müssen daher, wie ich, wün- i „schon, daß -dieser Friede ein baldiger und dauerhafter sei. ,,Um aber rin dauerhafter zu sein, muß er die Frage, „welche den Kneg herbeigeführt hak, klar lösen. Um ein ! „baldiger zu sein, muß Europa sich auSsprrchen; drnn ohne „dbn Druck der allgemeinen Ansicht drohen die Kämpfe „zwischen großen Mächten sich zu verlängern, während im „Gegeniheil, wenn Europa sich zu erklären entschließt, wer „Unrecht oder wer Recht hat, diese- ein großer Schritt „zur Lösung sein wird. . „In der Epoche der Civilisation, worin wir leben, sind „die Erfolge der Armeen, wie glänzend sie auch seien, bloS „vorübergehend; entschieden ist eS die öffentliche Meinung, „die stets den letzten Sieg davonträgt. „Sie All; daher, die Sie glauben, daß die Fortschritte „der Landwirihschast, deS GewerbflcißeS, des Handels der „einen Ration zu der Wohlfahrt aller andern beitragen, „und daß, je mehr die wechselseitigen Beziehungen sich ver vielfachen, desto mehr di, nationalen Vorurlheile zum Vcr- ,,schwinden neigen: sagen Sie Ihren Mitbürgern bei der „Heimkehr in Ihr Vaterland, daß Frankreich keinen Haß „hegt gegen irgend rin Volk, daß es Sympathie hat für „alle Diejenigen, die gleich ihm den Triumph des Rechtes „und der Gerechtigkeit wollen. „Sagen Sie ihnen, daß, wenn sie den Frieden wün schen, sie offen zum wenigsten Wünsche für ober gegen „uns kund geben müssen; Venn inmitten eines umfassenden „europäischen Kampfes ist die Gleichgiltigkeit eine schlechte „Berechnung und das Schweigen rin Jrrrhum. „Was uns angeht, für den Triumph einer großen Sache „verbündete Völker, laßt uns Waffen schmieden, ohne unsre „Hüttenwerke lässiger zu betreiben, ohne unsre Gewerbe zu „hemmen. Seien wir groß durch die Künste des Friedens, „wie durch jene des Krieges; seien wir stark durch die Ein tracht, und setzen wir unser Vertrauen auf Gott, daß er „uns triumphiren lassen werde über die Schwierigkeiten „deS Tages und die Wechselfalle der Zukunft!" — Nach dem „Moniteur" sind von den fremden Jury- Mitgliedern ernannt worden: ») zu Commandeuren der Ehrenlegion: Lord Herlford und Lord Ashburton (England). K) Zu Offi.ieren der Ehrenlegion: Sir David Brewster, Thomas Grakam, Bazlev (England); v. Dechen, Diergardr, Wagen (Preußen); Hornbostel (Oesterreich) und Grenier Lefebvre (Belgien), c) Au Rittern: Sir William Hooker, Wilson, Crampton, Willis, Whealstone, Hoffmann, Crum, Gibson, Wyatt, Delarue, Twining und Loid Elchs (sämmt- lich England); Devaup, Stas, de Rossins Orban, Forlamps und Laoureux (Belgien); Baron v. Rieß-Stallburg, Schmid, Seybel, Florent, Offermann, Forster und Hellmesberqer (Oesterreich); Hartwich, Magnus, Hossauer und Mevissen (Preußen); d'Olivera Pimente! (Portugal); Verveil und Durst (Schweiz); Seemann (Württemberg). Von den fremden Commissaren: a) zu Offizieren der Ehrenlegion: v. Burg (Oesterreich), Barman (Schweiz), Cole und Major Owen (England), Pesratore (Niederlande), Rainbeaup (Bel gien), v. Viebahn (Preußen). i>) Zu Rittern: Brandstrom (Schweden), Bleymüller (Großh. Hessen) , Earanza und Mussali (Türkei), Corridi (T.scana), Diklitz und v. Stein (Preußen), Dietz (Baden), Fowke und Redgrave (England), Ferrero (Sardinien), Geffken (Hansestädte), v. Hock. Schwartz (Oesterreich), Lade (Nassau), Wood, Valentin und Waite- mare (Vereinigte Staaten), Suermont (Niederlande), Schu- barlh (Bavern), SpikiotakiS (Griechenland), Tidemanl (Nor wegen), veRomilly (Belgien), Seyffarlh (Sachsen). OO Turin, 15. November. Buoncompagni ist zum Präsidenten der Deputirtenkammcr mit 53 unter 104 Stim men erwählt worden. Dem Vernehmen nach soll ein Pro jekt wegen Einführung von Staatsschatzscheinen den Kam mern vorgelcgt werden. OO Genua, 13. November. Der Herzog und die Herzogin von Montpensier haben sich nach Spanien ein- geschiffr. London, 14. November. Der durch den Tod Sir William Molesworth's erledigte Posten eines Colonial ministers ist noch immer nicht besetzt. — Der Herzog von Cambiidge wird, wie man kört, nicht länger als zehn Tage in Paris bleiben. - Smith O'Brien hat von Brüssel aus eine Reise nach Italien angelrcten. — Die „Times" vertheioigk die Jnternirung der Jersey- Flüchtlinge, indem sie die Gegenwart derselben auf der Cnalinstl als eine drohende Gefahr für Frankreich und die Mittel, mit denen sie von dort ans die Neapoleonische Herrschaft bekriegten, als „viel gefährlicher denn bewaffnete JnvasionSversuche" darstellt. Nach ihrer Ansicht hat das Meeting in St. Marlin'« Hall verlangt, England solle den Flüchtlingen „die Insel ablreten, damit sie daraus ihre Citabelle machen, dort ihre Batterien aufpflanzen und ein fortwährendes Feuer possenhafter Schmähungen gegen den Kaiser Napol/orv unterhalten könnten." An einer andern Stell» vergleicht si^ di, Ins«! Jersey mit einer „Höllen maschine an Frankreichs Seite". Kein, Constitution schreibt »ine so weit gehend, Toleranz für die Todfeinde unserS Alliirten vor, „auS dem einfachen Grunde, weil keine Con stitution dabei bestehen könne. Ein Bruch wäre die unaus bleiblich, Folge, und dieser Bruch würde der Verfassung den Todesstreich versetzen, weil er sie in ihrem zartesten und zugleich stärksten Punkt — ihrer Ehre, Wahrhaftigkeit und Tüchtigkeit, treffen müßt,. Wir könnten allerdings fortfahren uns daheim unsrer Verfassung zu rühmen, aber di, ganze Welt, und bald wir selbst, würden eine Ver fassung verachten, welche eine so schamlose Doppelzüngigkeit zulassen kann." Ostsee. Kiel, 15. November. (H. C ) Heut, Morgrn kamen die britischen Schraub,nlinienschjff, „Wellington" (mit der Flagg, deS Admirals Dundas), „Maj.stir", nebst dem Dampfschiff, „Firefly" im hiesigen Hafen an. Heute Nachmittag die französischen Schraubenlinienschiff, „Tour- vill," (mit der Flagge d,S Admirals Penaud) und „Du- quesne." Danzig, 15. November. (W T. B.) Der Dampfer „Lorust", welcher am 13. d. M. Farö verlassen hat, ist soeben hier eingetroffen. Er überbringt die Bestätigung der letzten Depesche, ohne sonst irgend etwas Neues zu melden. Morgen wird derselbe nach Kiel abgehen, wohin von jetzt ab die Dampfer mit Depeschen vom finnischen Meerbusen dirig'rt werden. Tt. Petersburg, 9. November. (H. C ) Ein Tages befehl vom 30. Oct. beauftragt den Generalmajor Adler berg il. mit der Leitung der Geschäfte des kaiserl. Haupt quartiers und der eigenen Escorte Sr. Majestät, und er nennt den Generalmajor Sokolowsky I. zum Beisitzer mit berathender Stimme im Departement der Milikärcolonnn, namentlich für den technischen Theil der Verwaltung. — JmComptoir derKaiserin lind bis zum 20 Oct 337,744R.S. an baarem Gelbe und 1346 Paketen von verschiedenen Ge genständen zum Besten der Verwundeten rc eingegangen. — Aus Odessa berichtet der „Bote", daß während des Sep tember-Monats vom AuSlande nach Odessa für 151,253 R S- Waaren und 109 R. S. baareS Geld einqebracht und von dort ins Innere des Reichs für 144,080 R. S. verführt worden seien. Ausfuhr hat nicht stattgefunden. Nur im August sind 5920 R. S- in baarem Gelbe von Odessa ins Ausland gegangen. — Das „Journal de St. Pelersbourg" enthält folgende Mitiheilung: „In Betracht der Unzuläng lichkeit der diesjährigen Ernte Kal Se. Maj. der Kaiser am 30. Oktober zu befehlen geruht, daß die Ausfuhr aller Arten von Cerealien durch alle Grenzämter des Königreichs Polen verboten sein soll, mit Ausnahme von Weizen, dcssen Ausfuhr durch alle Grenzämter des Königreichs Polen ge stattet bleib»." (Die vorstehende Miltheilung weicht übri gens von der Nachricht ab, welche ein in Rußland ergan genes Verbot der Getreideausfuhr aus allen lussischen Häfen meldete.) Au- der Krim fehlen heute neue Nachrichten von einiger Bedeutung gänzlich. Athen, 2. November. (Düss. Z.) Der nordamerikanische Specialminister, Herr Prior, erregt hier viel Aufsehen. Vor drei Tagen kam eine nordamerikanische Kriegsfiegatte und ein großes nordamerikanisches Dampfschiff hier im Piiäus an. Der Minister Prior hatte Empfehlungsschreiben an Herrn v. Persiany, den russischen Gesandten, abgegeben, und lebt seit seiner Ankunft in den freundschaftlichsten Be ziehungen zu demselben. Kurz nach der Ankunft der nord amerikanischen Schiffe stattete der russische Minister auf denselben einen Besuch ab. Die kais. russische Flagge ward inmitten der französischen und englischen Kriegsschiffe in dem orcupirren Piräushafen salutirt. Von dem eigentlichen Zweck der Mission des Herrn Prior verlautet bisher nicht- im Publicum, weshalb eine Menge Gerüchte in Umlauf sind. — In der künftigen Woche wird Trikupis von London erwartet. Er ist über Paris gereist und die« infolge deS vom Grafen Walewsky ausgesprochenen Verlangens, der Herrn Trikupis auf seiner Reise nach Griechenland zu sprechen wünschte. Es fragt sich nun, ob Herr Trikupis die Präsidentschaft des Ministeriums übernehmen oder nur mit dem Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten in das Ministerium treten werde. Konstantinopel, 5. November. (A Z.) Weil ein be trunkener Franzose einen Tunesen ermordete, kam eS gestern zu einer mörderischen Rauferci zwischen Franzosen und Tu- aus sieht man vielt Meilen in den Pontus hinein und kein ent- ferntcS Schiff konnte den Blicken der Späher hier entgehen. Man erstaunt, daß Kaufleute, denen die griechischen Kaiser die Vorstädte Pera und Galaia eingeräumt hatten, zu solcher Macht gelangen konnten. Bald artete dieselbe in Uebermuth und Gewalt auS; drnn Pera erklärte den Krieg an Konstan tinopel und führte ihn mit einem trininphirenden Erfolg. Die Schwäche deS griechischen Reiches war so groß, daß in einem der Seekriege zwischen Genua und Venedig die Bundesgenoffcnschaft der Cäsaren von den Genuesen kaum anerkannt wurde. Wenn unS da- Schloß an den Verfall de- griechischen Reiches im vier, zehnten Jahrhundert erinnert, so bestätigt da- nahe gelegene Thal von Hunkiar Ekelesst dasselbe von dem traurigen Zustand» der Pforte in unserm Jahrhunderte. Ich habe in der historischen Einleitung über die „orientalische Frage" den kirr geschlossenen Vertrag erwähn». So fremd dieser Name unserm Ohre klingt, so sind beide Worte doch euro- päischen Ursvrunge»; die Bedeutung ist: die Treppe ober der Landungsplatz deS Großherrn , Hunkiar ist au- dem altdeutschen Ehrrmg, Skelesst au- dem italienischen Scala entnommen. DaS Thal muß also schon vor Ankunft der Türken berühmt gewesen sein ; aber auch die letzt,rn haben eS zu verschiedenen Zeiten mit Landhäusern geschmückt, von denen sich kaum die Spuren er halten haben. Allein die schattigen Bäume, die einst Italiener und später Sultane hierher gelockt haben, stehen noch in fügend- sicher Frische »rotz des ehrwürdigen Alter-. Wir ritten von der genuesischen Ruin« dnrch die- abendlich stille Thal herab und di« Schönheit de- monderbellien Platanenhaine- wurde bi- zur Zauberei erhöht durch di« Menge -euchtfii,gen, die, Heller al» ultste Zohanni-würmchen, schaarenweise un- begleiteten und fliegenden Funken glichen. Eben so reizend war die Fahrt auf dem Bosporus selbst; die Hitze des Tages hatte sich abgekühlt und ei» warmer Mantel war recht wohlthätig. Mit einem meiner jungen Freunde machte ich denselben Abend noch einen Gang durch Biijukdere, daS mir am Tag« so still und des Abendö un gewöhnlich belebt schien. Anfangs glaubte ich, daß die Ankunft deS hohen GasteS Neugierige in Menge herbeigezogen habe; doch bemerkte ich selbst alle später» Abende, daß daS Leben dieser Dorstadt dem Italiens verwandt ist; und ganz natürlich. Diese Vorstadt ist nur von Europäern, Griechen und Armeniern be- wohnt, welche die Geschäfte den Tag über in der Hauptstadt zurückhält oder die Hitze in die kühler» Zimmer einschließt. DeS Abends genießt die Gesellschaft auf die ungezwungenste Weise der schönen Natur. Der steife Ernst der Türke» stört hier nie die harmlosen Freuden eine- Ständchens, das ein Grieche einer schönen Armenierin bringt. Paarweise gehen die Europäer an dem Ufer des Bosporus in der abendlichen Kühle, lauschen von Zeit zu Zeit einem Guitarrenspieler oder Sänger, der sein Lied auf den spielenden Wellen der Wasserstraße dem Monde ent- gegensingl, der selbst neugierig über die Berge herüberschaut. Auch das Wasser ist des AbendS häufig von Kalks befahren; denn eine Quelle am asiatischen Ufer, von herrlichen Platanen überragt, ladet Viele ein, dem einsamen Murmeln dieses Bache- znzuhören. Da Blijnkdere un- mehrere Tage beherbergte, bevor wir nach Bbzanz un- übersiedelten, so füge ich noch vollend- hinzu, wa- zu diesem Abschnitte des Bo-poruS gehör». Hinter dem lieblichen Orte öffnet fich der tiefe Grund mit einer freundlichen Wiese, der einzigen Ebene de- ganzen BoS- porus. Diese- Thal ist namentlich Sonntag- der Sammelplatz deS europäischen Lebens von Konstantinopel. Hier befindet sich auch die berühmte Platane Gotifried's von Bouillon. Ihr ! Stamm ist hohl und so geräumig, daß die Türken ein Kaffeehaus darin angelegt haben. Ihr Umfang wetteifert mit jenen Eichen und Kastanien der Krim, und obgleich der Ruhm dieses BaumeS geschichtlich größer ist, als der der tanrischen, so haben jene doch durch den Gewinn den Vorzug. Ich besuchte dies stille Thal während meines Aufenthalts in Bujukdere sehr oft, da es »H. gleich einen malerischen Blick auf eine ferne Wasserleitung z,j'q,. die zwischen zwei Bergen eine Brücke von 21 Boa-,, ausmacht. Die Gaffe, die von Bujukdere aus nach diesem führt, zeigt zum ersten Mal, einen Reiz, der uns«7„ europäischen Städten fremd ist. An beiden Reihen d»l Häuser wachsen Weinstöcke, die ihre Zweige bogenförmio »ach der andern Seite hinüber- strecken und den Gana wodurch mit einem grünen Kuppeldach« verzieren. Obyt hie Straße zu verlassen, fleht und fühlt man sich in einem Garten. DeS AbendS, wenn der Lichtschein au» den Fenstern herabfällt und dir Blätter darin spielen, wird eS unbeschreiblich traulich und gemüthlich. Am Tage sieht man oft aus den Gitterfenstern der Harems eine Blume auf einen Vor übergehenden herabfallen; daS ist aber kein Zufall. 3n der Blume, die eine unsichtbare Hand herabgeworsen, liegt eine abendliche Stunde der Zusammenkunft angedeutet; wer in jene Liebesabenteuer nicht eingeweiht ist, begreift nicht, daß di« Blumen unsreTelegraphrn ersetzen. DeS Abend-steigt die Schöne aber herab und lustwandelt durch die traulichen Weingänge nach der Wiese od«r an dem duftenden BoSporu- entlang, und zwar nicht allein. Zwischen Bujukdere und dem nächsten Oertchen Therapia hat sich noch eine altgriechische Sag« lebhaft im Mund« der Fischer erhalten. Die dortigen Fels»«, von denen au- man nescn woruv De«w Kriegt Nach, über sorci hab, d«- „ der < Pasch stehen Feuer in G Sie und Feine zurüe auf t ihnen fände Ossiz unv öffen pesch Pas- die ? 12,0 bauet Mar wohl lung gnü, nach zur tigUt tung tur gezo fun selb So hör hie, sch« 8 Vo S. N< R> »w gei Di S. K« ab re sei v. Ul ir de h. be G F u n F n I> h h ft
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