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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 06.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191809061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19180906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19180906
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1918
- Monat1918-09
- Tag1918-09-06
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Ler Visenbahn. Die zweite, im Zentrum, ist über daS Ge birge gegangen und hat Selanginsk erobert, während dir dritte, die längs der mongolischen Grenze marschiert, Kiachta genommen hat. Dieser Bericht ist von vhinesen in Maimr- schim in der Nähe von Kiachta Uber die Mongolei nach China telegraphiert worden und ist ein Anzeichen für die Wiederher stellung der telegraphischen Verbindung zwischen ganz Libi-, rien und der Tschechenfront an der Wolga. London, 4. Sept. Das Reutersche Bureau veröffent licht folgenden amtlichen japanischen Bericht: Der Fein-, der nach dem Ujeraja-(?jFlusse sich zurückgezogen hat, hält bei Schimakewka stand, wo er mit seiner Hauptmacht in Stellung gegangen ist. Die 12. Division verschanzte sich am linken Ufer des Flusses bei -er Eisenbahn Antefaka—Kvmalefka und erklärte auf. Nach dem 25. August zog sich der Feind nord wärts zurück. Japanische Kompagnien besetzten, -em Feinde folgend, Schimakewka. Am 2V. August begannen die alliier ten Truppen die Verfolgung. In den Gefechten vom 28., 24. und 25. August waren die Verluste des Feindes doppelt so grost, als die der Japaner. Wir erbeuteten zwei Panzerwa gen, drei Kanonen, vier Maschinengewehre, Telephondrähte. Gewehre und viele Munition. Ein Teil von Semenvws Truppen besetzte am 24. August Dauria. Seine Vorhuten ha ben Halenele genommen. Die Stärke der feindlichen Trup pen an der Eisenbahnlinie ist unbekannt. Bei Solvni sind ungefähr 1000 Mann feindlicher Truppen festgestellt. Tie zu- rückweichenden Gegner zerstörten die Eisenbahnbrücke und vergifteten die Brunnen. Die Tschechen und Kosaken besetz ten Werchne-Udinsk, Neftsclagensk und Tsem. Wie berichtet wird, zieht sich die Note Garde östlich längs der Eisenbahn- und südlich nach der russisch-chinesischen Grenze zurück. Der Feind hat bei Tschita Stellungen angelegt, die zwar nicht dau ernd bewacht werden wie früher, aber doch mit Leuchtkug-'ln genau abgcsucht werden. Der Feind ist in Kamerc-Lubatow l ?j gelandet. Aber als er auf den Widerstand von russischen Truppen stieß, räumte er den Ort und schiffte sich am 24. 8. östlich davon auf der Chanka ein. W as h i n g t o n, 4. Sept. Das Ncutersche Büro meldet: Die nordamerikanische Negierung hat die Tschccho-Slowaken als, zusammen mit den Alliierten, kriegführende Macht aner kannt. Moskau, 4. Sept. Laut „Jstmcstija" standen für die Bestechung der lettischen Regimenter durch die englischen und französischen diplomatischen Vertreter 10 Millionen Rubel zur Verfügung. Zur Ausführung des Planes trat Lvckhart persönlich mit dem Kommandeur eines großen Truppenteiles in Verbindung. Lockhart suchte die Letten zu überzeugen, daß sie sofort mit den Volschewiki, die die lettische Heimat an den deutschen Imperialismus verraten hätten, brechen müßten. Im Falle des Erfolges der Verschwörung versprach Lockhart im Namen der verbündeten Negierungen die sofortige Wie derherstellung des freien Latvia. Lvckhart versprach für die Agitation unter den lettischen Abteilungen unbegrenzte Ge»d- fummen, die ohne Kontrolle verteilt werden sollen. 1 200 000 Rubel wurden sofort übergeben. Ter betreffende Komman deur meldete das Geschehene sofort der außerordentlichen Kommission und wurde angewiesen, auf weitere Verhandlun gen scheinbar einzugehcn. Lockhart, von der Bestechlichkeit der lettischen Truppen überzeugt, meldete währenddessen seiner Negierung den Erfolg seiner Unternehmung. Um die Unzu friedenheit der lettischen Truppen zu steigern, erhielten die Kommandeure von den Engländern die Anweisung, vor allem dahin zu wirken, daß die ihnen anvcrtrauten Truppenteile Mangel an Verpflegung Hütten. Bei einem der verhafteten französischen Offiziere wurde ein großer Vorrat von Pyrvxi- lin zur Zerstörung von Lcbensmittellagern und Transporten gefunden. Moskau, 4. Sept. (Wiener K. K. Tel.-Kvrr.-Büro.i Lenins Zustand ist befriedigend. Die Gefahr von Kompli kationen ist aber noch nicht ausgeschlossen. Nachrichten vom Weltkrieg. Ter Hetman der Ukraine in Deutschland. Berlsin, 4. Sept. Heute abend 7 Uhr 47 Min. ist der Hetman der Ukraine General Skoropadski mit Sonderzug aus Kiew hier eingetroffen. In seiner Begleitung befindet sich der Unterstaatssekretär im ukrainischen Ministerium des Aeußeren, Herr Paltoff. — Wie wir hören, begibt sich der Het man heute nach Kassel, um den Kaiser auf Schloß Wilhelms- Höhe zu besuchen. «am »sterreichischnrngarische» Kriegsschauplatz. Wl« «, 4. Sept. Amtlich wir- verlautbart: I« Norden -es Tonale »Passes entrisse« unsere Hochgebirgsabteilungeu dem Feinde durch überraschende Angriffe den Punto San Matteo (3692 Meters, den Monte Montello (3836 Meters und den Gletschergipfel (3502 Meters. Diese Waffentat im ewigen Gis «nd Schnee stellt der Kampftüchtigkeit -ier den schwierig ste» alpinen Verhältnissen gewachsenen Angreifer ei» besonde res Zeugnis aus. I» de« Sieben Gemeinden lebhaftere Erknndnngstätig» kett. Sonst nichts von Belang. Der Chef des Generalftabs. Eine Friedensprophezeiung. Der bekannt österreichische Parlamentarier Graf Adal bert Sternberg veröffentlicht in dem Prager Blatte Union einen Aufsatz, in dem er die Ueberzeugung zum Ausdruck bringt, daß der Friede nahe sei. Ebenso wie er 1912 mit Be stimmtheit den Weltkrieg vorausgesagt habe, könne er jetzt auch mit Sicherheit -en baldigen Frieden verkündigen. — Hoffen wir's, lieber Leser. Rücktritt des polnischen Ministeriums. Wien, 5. Sept. Nach Warschauer Meldungen hat daS polnische Kabinett demissioniert. Der Regentschaftsrat hat die Demission angenommen. Die Ursache des Rücktritts sind Differenzen im Kabinett in der Frage der Verhandlungen mit Deutschland. Als künftiger Ministerpräsident gilt Prinz Radziwill. Neutrale Presse «nd Lloyd George. Die „Neuen Züricher Nachrichten" untersuchen die neuen Töne, die Lloyd George anläßlich des Empfanges der Abord nung des amerikanischen Arbeiterverbandes anschlug, auf Klung-Echtheit. DaS Blatt sagt u. a.: Er rühmte Amerika als das Land, wohin Millionen Leute auswanderten, die -er po litischen und wirtschaftlichen Knechtschaft entflohen seien. Lloyd George dachte dabet nicht an Deutschland. Dafür spricht die gegenwärtige Behandlung der Deutschen in Amerika. Aber vielleicht dachte er an die zahllosen aus Irland nach Amerika auSpewanderten Iren. Bon ihnen sagte er mit vol lem Recht, -atz sie -er politischen un- wirtschaftlichen Knecht schaft entflohen seien und zwar der ärgsten, welche -te Ge schichte überhaupt kennt, -er englischen. Lloyd George hat da wenigsten- wahr gesprochen. DaS sei ihm zur Ehre gesagt. Englischer Bericht an» Ostnfrik«. Mtlicke Lsgermeläung. (WTB.j Großes Hauptquartier, 5. September. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und von Boehn. Zwischen Apcrn und La Bassee drängte der Feind gegen unsere neuen Linien nach. Im Vorgelände belassene Abtei lungen wichen dort befehlsgemäß aus diese zurück. Bei Wyt- schaere wurden Teilangrisse -es Feindes abgewiesen. Zwischen Scarpe und Somme fühlte der Gegner gegen unsere neuen Linien vor. Jnfanteriegefechtc mit unseren Si- cherungsabteilungen. An der Somme Artillcrietätigkeit. Zwischen Somme und Oise haben wir die am 20. August aus der Gegend von Roye begonnenen Bewegungen fortgeführt und uns in vorletzter Nacht ohne Kampf vom Feinde losgelöst. Die am Feinde belassenen Nachhuten sind gestern nachmittag langsam gefolgt. Der Feind hatte am Abend etwa die Linie Voyenvcs—Guiscard—Appilly mit schwächeren Teilen er reicht. In der Ailette-Niederung wurden Vorstöße Lies Fein des abgewiesen. Ebenso scheiterten starke feindliche Angriffe dicht südlich der Ailette, bei Terny-Sorny, Clamccy und Buc le Lang. Vizeseldwebel Schoele der 9. Batterie Fcldartillerie- Regiment Nr. 82 hat hier bei den letzten Kämpfen acht Panzer wagen vernichtet. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Oestlich von Soissons legten wir die Verteidigung von der Vcsle zurück. Die Bewegungen wurden plangemäß und vom Feinde ungestört durchgesührt. Wir schossen gestern 32 feindliche Flugzeuge ab. Der Erste Generatqaar«ermeister: Ludendors s. Berli«, 4. Sept. Amtlich. Unsere U-Boote versenkten im westlichen und mittleren Mittelmcer 14 »UV Br.-Reg.-To. Schiffsraum. Berlin, 4. Sept. Amtlich. An der Ostküste Englands versenkten unsere U-Boote neuerdings 13 IM Br.-Reg.-To. Der Chef des Admiralstabs der Marine. nachträglich von Osten her eingetroffenc britische Abteilungen in der Flanke gefaßt hatten. Er hielt 5 Meilen südöstlich von Livma und wurde dort von unseren Abteilungen angegriffen, die ihm schwere Verluste beibrachten, viel Gepäck sowie zurück gelassene Lebensmittel erbeuteten. Die Verfolgung wird scharf fortgesetzt. Amerikanische Kriegshetzerinnen. , Der „Matin" meldet aus Washington: Bei den Senats wahlen in Montana wurde die Abgeordnete Miß Nankin, die gegen die Kriegserklärung an Deutschland gestimmt hatte, in folge Widerspruchs der weiblichen Wähler, die geschlossen für die zum Kriege hetzenden Kandidaten stimmten, geschlagen. Sächsische Nachrichten. 5. September 1918. * Tic Gerichtsfericn schließen mit dem 15. Sep tember, und cs wird also in kurzer Zeit die volle Recht sprechung wieder Geltung gewinnen. * Der Arbeiter kann den Abkehr schein nicht erzwingen. Bekanntlich darf auf Grund der Kricgsgesetze ein Arbeiter seine Stellung nicht eher verlassen, als bis er einen Abkehrschein erhalten hat. Häufig suchen nun Arbeiter, die aus irgendeinem Grunde sich rasch verän dern möchten, den Abkehrschein durch dienstwidriges Verhal ten zu erzwingen. Der Arbeitgeber kann in diesem Falle nach einer Entscheidung des Gewerbegerichts Berlin den Ar beiter unbeschäftigt lassen, braucht ihn aber nicht zu entlassen und für die Zeit seiner Untätigkeit keinen Lohn zu zahlen. * Mit dem Abnehmen der Tomaten, die jetzt reifen, warte man nicht zu lange. Wenn sie eben die Orange färbung angenommen haben, werden sie gepflückt und am Zimmerfenster oder unter Gcwächshausfenstern der Sonne ausgelegt: sie reifen dann vollständig aus. Bleiben die Früchte bis zur Vollreife an der Pflanze, so bildet sich kaum mehr Fletsch, sondern Gallertinhalt. Im Regen oder sonst bei feuchtem und nebeligem Wetter platzt bei den der Voll reife entgegengehenden Früchten leicht die Haut, und die Fäulnis ist eingeleitet. Darum sollte zeitiges Pflücken zum mindesten ein Gebot bet nassem Wetter sein. Zudem kommt das zeitige Abnehmen auch der Entwicklung der noch kleinen grünen Früchte zugute. * Erhöhung -er Bierpreise. Bereits seit län gerer Zeit hat das deutsche Braugewerbe eine Erhöhung der Bierpreise bet den zuständigen Stellen beantragt, und zwar im Hinblick auf die inzwischen sehr erhebliche Steigerung der Gestehungskosten. Der bisherige Bierpreis von 28 Mark für den Hektoliter decke kaum die Gestehungskosten. Vom KriegS- ernährungsamt sind daraufhin Erhebungen über die gegen wärtigen Unkosten der Brauereien vorgenommen, die dem Vernehmen nach den Beweis erbracht haben, daß das Brau gewerbe mit dem gegenwärtigen Bierprets auszukommen nicht w der Lage sei. Es soll daher mit einer Erhöhung des Preises um K bis 6 Mark in kürzester Zett zu rechnen fein. Gleichzeitig mit dieser Preisheraufsetzung dürfte auch eine Regelung des Würzegehalts des Bieres voraenommen wer den, und die bisherige Höchstgrenze von 3 Prozent Würze gehalt dürfte eine geringe Erhöhung erfahren. Dem Ver nehmen nach wird die bevorstehende Regelung für den Stammwürzegehalt Grenzen von 2—3F Prozent festsetzen. * Im heutigen amtlichen Teile befinden sich Bekanntmachungen des Ministeriums deS Innern bctr. Er- zeugcrhöchstpretse für Gemüse, der Kgl. Amtshauptmann schaft Dreöden-A. betr. Ortsobstsammelstellen, der Kgl. Amts hauptmannschaft DrcSden-N. betr. Kartoffelverteilung an Stelle von Fletsch, betr. Höchst- und Richtpreise für den Klein handel mit Fletsch un- Fleischwaren. Pfg. für den Kubikmeter und den Strompreis auf 80 Pfg. füg eine Kilowattstunde zu erhöhen. Vorstadt Striesen. —* Diebin erwischt. In der Nacht zum DienStag wnrde in Vorstadt Striesen von einer Pvlizeipatrvuille eine Frau dabei betroffen, wie sie mit einem Kinderwagen, der 30 Brote und Konserven enthielt, auf dem Fußwege vor eine, Bäckerei hielt. Ueber den Erwerb der Sachen machte sie un- alaubhafte Angaben »nd versuchte die Flucht zu ergreifen. Dem nunmehr zu ihrer Verhaftung schreitenden Beamte» leistete sie heftigen Widerstand, warf sich zur Erde und spie gelte Geisteskrankheit vor. Auf der Wache verweigerte sie jede Auskunft und wurde schließlich nach dem Krankenhaufe gebracht. Mit Hilfe des Fingerabdruckverfahrens gelang eS aber, ihre Person festzustellen. Es war die 32jährige Zig» rettenarbeiterin Frida Pfeiffer, geb. Engelhardt, aus der AlvenSlebenstraßc in Vorstadt Evita. Es stellte sich weiter heraus, daß die Brote und Konserven aus einer Bäckerei stammten, in die in der vorigen Nacht ein Einbruch verübt wurde. Außer der Pfeiffer, die jedenfalls aus der Straß« die Aufpasserin gespielt hat, war an dem Diebstahl ohne allem Zweifel der Bruder der Pfeiffer, der die Dresdner Polizei! schon seit langer Zeit beschäftigende und schon oft mit Zucht haus vorbestrafte 30jährige Schlosser Willi Hugo Engelhardt, beteiligt. Letzterer wurde im Februar dieses Jahres wegen zahlreicher Einbrüche fcstgenvmmen. Cs gelang ihm aber, am 17. April aus dem Untersuchungsgefängnis am Münchener Platz hier zu entweichen. Seit dieser Zeit hält er sich, offenbar von seinen Angehörigen unterstützt, verbor gen. Auf das Konto des Engelhardt und seiner nunmehr festgenommenen Schwester dürften die vielen Einbrüche z» setzen sein, die in der letzten Zeit fast allnächtlich in Keller und Bäckereien hier ausgeführt wurden. Auf seine Fest nahme ist eine hohe Belohnung ausgesetzt. Blasewitz. —* Oeffentliche Gemeinderatssitzung. Ter Vorsitzende, Herr Gemeindevorstand Fischer, teilte u. a. mit, daß die Gemeinderatsmitglieder Herren Füssel und Wolf mit dem Kriegsverdienstkrcuz ausgezeichnet morde» sind nnd daß für den Fall der Demobilisierung in unserem Orte das Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 177 mit 52 Offizieren und etwa 2500 Mann in Massenquartiere» zu verquartieren ist. — 2. Für die Amtszeit 1919/20 wurde» zu Mitgliedern der Staatseinkommensteuerkvmmtssion Herr Struha neu- und die Herren Berthold, Scholze und Seidel wiedcrgewählt und als Stellvertreter die bisherigen Herre» Petzold, Schreck, Hager und Wolf. Für ein vom Bezirksaus schuß zu wählendes Mitglied wurde beschlossen, auf An frage Herrn Füssel und als Stöllvertrcter Herrn Dr. Kürzel in Vorschlag zu bringen. 3. Von einer weiteren Erhöhung der Kohlenpreise um 7 Mk. bei Wasserfracht und Erhöhung des Fuhrlohns um 10 Pf. für den Hektoliter Gaskoks wurde zustimmend Kenntnis genommen. 4. Mehrere Mietgcsuche für die im Gcmeindegrundstnck Dobritzer Straße 11 leer stehende Wohnung wurden abgelchnt, da diese für aus dem Felde Heimkehrendc freigehalten werden soll. 5. Tie Rechnung der Kriegsunterstützungskasse von 1914 bis Ende 1916 zeigte Einnahmen von 90133 Mk. 73 Pf., denen einschließ lich der Kosten von über 33 000 Mk. für das Lazarett 93 212 Mark 5 Pf. Ausgaben gegcnüberstchcn. Dieses günstige Ergebnis ist, wie der Herr Vorsitzende ganz besonders her vorhob, auf die so überaus große Opferwilligkeit der Ein wohnerschaft zurückzuführen, welche, ohne daß wie ander wärts besondere Haussammlungen erfolgten, über 52 000 Mk. freiwillige Gaben, außerdem aber den größten Teil der Ein- richtungsgegenstände für das Lazarett und Nahrungs- und Stärkungsmittel für die darin verpflegten Krieger im Werte von Tausenden von Mark spendete. Wesentlich anders würde die Rechnung sich aber auch gestaltet haben, wenn nicht der Bezirksverband die Kriegsnuterstützungen infolge gesetz licher Bestimmungen übernommen haben würde. Um ein Bild zu geben, welche Lasten dadurch der Bezirk zu erfüllen hatte und noch hat, erwähnte der Herr Vorsitzende, daß die vom Bezirksverbande bis Ende Mai dieses Jahres gezahlte» Unterstützungen die Summe von 20 505 511 Mk. 30 Pf. er reichten, außerdem noch 208 883 Mk. außerordentliche der gleichen, von welchen Summen Blasewitz nach seinem Bei- tragsvcrhältnis durch Rezirkssteuern etwa 2!4 Millionen Mk. aufzubringen habe. 6. Von 9 Bewohnern eines Grün stückes der Bahnhofstraße lag ein Gesuch vor um Zuführung von Gas in die Wohnungen wegen mangels an Leuchtstoffen, nachdem die Besitzerin die dahingehenden Wünsche der betr. Bewohner abgelchnt hat, obwohl die Gasleitung bereits bis zum zweiten Stock des Grundstückes vorhanden ist. Der Ge meinderat erklärte sich grundsätzlich bereit, hierin zu vcr- Mitteln und unter Umständen helfend einzugreifen. Hieran anschließend nichtöffentliche Verhandlungen, in denen u. a. beschlossen wurde, den Gemeindebcamten und Lehrern am Realgymnasium auf Antrag Vorschüsse in der Höhe eines Monatsgehaltes zur Anschaffung von Wtntervorräten an Kohlen, Kartoffeln usw. zu gewähren und für die nächste Kriegsanleihe etnundetne halbe Million Mark zu zeichnen. -ld. —* Ein Milttärkonzert findet am Freitag im „Dampfschiffhotel" statt, wie aus dem Inseratenteil ersicht lich ist. Loschwitz. —* Der Ernährungsausschuß macht im den- tigen amtlichen Teile bekannt, daß Butte, zur Verteilung kommt. Weiber Hirsch. —* Spiritusmarkeu kommen zur Ausgabe. Nä heres im amtlichen Teile. —* Die Feuerwehren Sachsens werden tu be stimmten Zettabständen Prüfungen unterzogen, un- zwar werden die Freiwilligen Feuerwehren, welche Mitglieder -cs Landesverbandes Sächsischer Feuerwehren sind, durch Orgine des Verbandes, die anderen neuerdings durch einen dazu be sonders vom Stellvertretenden Generalkommando eingestell ten höheren Offizier geprüft. Auch die hiesige Freiwillige Feuerwehr wurde geprüft, und zwar durch Herrn Brand direktor Thum-Radeberg, Ausschußmttglted des Feuerwehr verbandes Dresden und Umg. Die Leistungen werden nicht mehr wie früher mit Zensuren bewertet, sondern die Prü^ fung hat nur festzustellen, ob die geprüfte Wehr den gesetz lichen Erfordernissen genügt oder nicht. Das Ergebnis die ser Prüfung war auch diesmal, wie in den früheren Jahre» immer, ein gutes. Der Herr Prüfende -rückte seine Freude und besondere Anerkennung darüber auS, daß sich so viele ehemalige aktive Kameraden, die den Feuerwehrdtenst in Frtedenszeiten theoretisch und praktisch vollkommen kennen gelernt haben, wieder in den Dienst der guten Sache gestellt und mit noch anderen neuen Kameraden erfolgreich bestrebt sind, die Lücken, welche durch die im Felde stehenden Ka meraden z. Zt. bestehen un- die, welche leider für immer in die Rethen gerissen sind, nach Möglichkeit auszufüllen. Die Vorführungen hätten bewiesen, daß die Wehr sowohl tnbezug auf Bestand als auf Leistungen den jetzigen Verhältnisse» an gemessen al» vollkommen genügend anzusehen sei. «achmitz. —* Auszeichnung. Mit dem Eisernen Kreuz » Kl. wurde der Gefreite Kurt GerSdorf von hier ausgezeichnet. G. ist bereit» im Besitze der Friedrich - August - Me-aille. Lenden. —* Naturfreunde «nd Liebhaber -er Gartenbau kunst könne» sich leicht «ine» selten erlesenen Geuuh -nrch Der englische Bericht au» Oflafrika beschreibt die scharfe Verfolgung der Ueberbleibsel der deutschen Streitmacht in Oftafrtka durch verschiedene britische HeereSabtetlungen. denen die Deurschen sich nor-wärt» gegen da» Durio-Tal hin zu entziehen suchen. Die deutschen Truppen erreichten am 30. 8. Ltoma gleichzeitig mit -en Vortruppen der britischen Abtei lungen von Norden un- Osten. Am »1. 8. griff -er Feind an: er rorrrde abgenKefe« »nd «ach Süden getrieben, nachdem ihm Dresden. —* Die Dresdner GaS- und Strompreise sollen trotz der erheblich gestiegenen Preise für Kohlen und BetrtebSmaterialien bis auf weiteres ntchterhöht werden. BorauSsetzung für die Beibehaltung der jetzigen Preise ist je doch, daß GaS und Strom in sparsamster Weise benutzt wer den, damit die den Werken -»gewiesenen Mengen Kohlen aus reichen und damit sie nicht genötigt sind, weitere nur zu sehr hoben Preisen erhältlich« Kohlen zu beschaffen. BtS Ende Juli d. I. war eS möglich, mit den verfügbaren Mengen auS- zukommen. In den letzten Wochen ist jedoch mehr GaS und Strom verbraucht worden. Bei weiterem Ansteigen des Ver brauche» sollen die EinschränkungSbesttmmungen schärfer durchgeführt un- bet Mehrverbrauch von GaS und Strom da» Aufgeld etngefordert werden. Bekanntlich hat -er Rat zu Leipzig vor einige« Tagen beschlossen, -e» GaSprei» auf 26
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