Dresdner Journal : 21.11.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185511214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18551121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18551121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-11
- Tag1855-11-21
- Monat1855-11
- Jahr1855
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- Dresdner Journal : 21.11.1855
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. V 271 Erscheint mit Ausnahme der Sonn« und Festtage täglich Abend« und Ist durch alle Postanstaltea zu beziehen. 18SS «n s»-» «- Preis für da« Vierteljahr NzL Thalrr. 3/tlttlVVey, 21. Insertion«-Gebühren für den Raum einer gespaltenen Zeile I Nengroschrn. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, -le Portobefreiunft für die Beiträge zu Errichtung eineS Denkmals für den Höchstseeligcn König Friedrich August ll. auf dem Rochlitzer Berge betr. Mik Allerhöchster Genehmigung hak baS Finanz - Mini sterium auch für diejenigen Beiträge, welche zu Errichtung eines Denkmals für den Höchstseeligen König Friedrich August ll. auf vem Rochlitzer Berg, an den dafür zusammen- getrelenen Comitä in R o ch l i tz eingesendek werden, die Porto- befreiung zugestanden, insofern dies, S,ndung,n an d,n ge nannten Comite adrrssirk und auf der Adresse mik der Be zeichnung: „Landesdenkmal-Angelegenheit bekr." versehen sind. Es wird dieß zu Jedermanns Nachachtung hierdurch be kannt gemacht. Dresden, den 17. November 1855. Finanz-Ministerium. Behr. Opelt. Nichtamtlicher Theil. Nedersicht. Tagetgeschichte. Dresden: Prinz Georg wohnt den Brralhungen im Ministerium des Innern bei. Das Befinden der Prinzessin Amalie.,— Berlin: NamenS- fest der Königin. Der Herzog von Braunschweig ein getroffen. Verordnung bezüglich der Anleihe vom Jahre 1855. Vermischt,«. — Köln: Das Unheil zweiter Instanz in dem Werbeproreß. — Hannover: Um schwung der politischen Anschauungen. Irritation gegen Stüve. Ausloosung der neuen Bürgcrvorsteher. — Lübeck: Der neueste Stand der Bankangelegenheit. — Pari«: Sitzung des Münzvereins. Störung in den Conrerten im GlaSpalast. Gesandtrnempfanq beim Kaiser. — Rom: Bedenken gegen die Erhebung Lucian Bona- parta's zrrr Ea^eualswürde. — Tuobn:- Minister Pa- j. »eorapa noch in Paris. Die Zwistigkeit mit ToScana. — London: Laboucher, zum Eolonialminister ernannt. Das Ministerium von den Flüchtlingen des Bonapartismus beschuldigt. — Kopenhagen: General Eanrobert er wartet. — St. Petersburg: Der Kriegszustand in St. Petersburg aufgehoben. Näheres über das Getreide ausfuhrverbot. Die Reise des Kaisers nach Odessa und zur Krimarmee. — Odessa: Die Gopcevich'sche Ge- treideangelegenheit. Mariopol abermals dombardirt. Englische Offiziere bei Kinburn gefangen genommen. — Au« der Krim: Zerstörungen in den Artillerieparks der Alliirten durch Explosionen. Russische Verstärkungen an gelangt. Kornvorräthe im asowscben Meere verbrannt.— Aus dem weißen Meere: Kein Biokadeschiff mehr zu sehen.— Konstantinopel: Die Ercess, der Tunesen- — Vom asiatischenKriegsschauplatze: Zum Ver. ständniß der Operationen Omer Pascha'S. Local- und Provinzialangelegenheiten Dresden: Fest mahl der Scheibenschützen. Der neue Pestalozzikalender. — Freiberg: Vermischtes. — Meerane: Errichtung einer Handelsschule. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Börsennachrichten. Tagesgeschichte. Dresden, 20. November. Während Se. König!. Ho heit der Kronprinz schon seit länaerer Zeit an den Be- rathunqen des Gcsammlministeriums Antheil nimmt, ist von Sr. Majestät dem Könige, in Gewährung des von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Georg ausgesprochenen Wunsches, mit dem Gange der innern Civil-Staatsverwal» lunq Sich näher vertraut zu machen/ vor kurzem genehmigt worden, daß auch Se. Königliche Hoheit Prinz Georg an den Siaalsqeschäften und zwar von jetzt an auf einige Zeit an den Arbeiten und Beralhunqrn des Ministeriums de« Innern Antheil nehme. Da infolge dessen Se. Königliche Hoheit am heutigen Tage das Ministerium de« Innern zum ersten Male mik Seiner Gegenwart, beehrte, wurde aus diesem Anlaß die heutige Sitzung der General - Abtheilung des Ministeriums in besonders feierlicher Weise abgehalten. Herr Staatsminister v. Beust begrüßte den erlauchten Prin zen mit einer Ansprache, in welcher die für daS Ministerium wie für das ganze Land segensreiche und freudige Bedeutung dieses Tages hervorgrhoben wurde, und nachdem Se. Kö nigliche Hoheit diese Ansprache mit einigen huldvollen Wor ten erwidert hatte, wurde zur Berathunq der von verschie denen Referenten erstatteten Vorträge übergeganqen. — Das heutige Bulletin über das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Amalie lautet: Leipzig, Dienstag, 20. November, Mittags. Ihre Königliche Hoheit haben gestern wieder mehrere Stunden daS Belt verlassen und in dieser Nacht weniger Schmerz empfunden und mehr geschlafen als in der vorigen. Der entzündliche Zustand neigt sich heute entschiedener zur Bes serung als gestern; da« rechte Auge ist frei von Beschwer den, daS allgemeine Befinden sehr gut. Berlin, 19. November. (B. Bl.) Zur Feier de« Na menstages Ihrer Majestät der Königin begaben sich die Prinzen und Prinzessinnen beute Mittag nach Eharlotten- burg zur Gratulation und blieben demnächst zur Tafel bei Ihren Majestäten. Heute Abend findet in Eharkottenburg ein Hofconcert statt. — Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Karl von Preußen ist von Weimar, Se. königl. Hoheit der Prinz Albrecht von Dresden und Se. königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Düsseldorf einget^ffen. — So. Hoheit der Herzog von Braunschweig ist von Braunschweig hier einqetroffen und im königlichen Schlosse abqestiegen. — Da« Slaatsministerium trat heute Vormittag II Uhr zu einer Sitzung zusammen. — Von dem königl. Gerichtshof« zur Entscheidung der Competenzconflicte ist vor kurzem, wie die „B-B Z." glaubt, abweichend von der bisherigen Praxis dieses Gerichtshofes, der Grundsatz ausgesprochen worden, daß, wenn eine Eisenbahngesellschaft sich im Besitz eines Grundstücks befindet, welches von einem Dritten in An spruch genommen wird, diese blos das Eiqenlhum betreffende Frage nicht im Verwaltung«-, sondern im Rechtswege ent schieden werden müsse. Die Wirkung der Verurtheilunq der Gesellschaft dürfe jedoch nicht wie bei andern Eigen- thumSklagen auf Räumung des Grundstücks hinauslaufen, sondern nur auf Entschädigung des rechtmäßigen Eigen- thums. Der Gerichtshof nimmt nämlich andererseits an, daß eS lediglich der Bestimmung der Verwaltung anheim fallen müsse, welche Grundstücke in den Bahnkörper zu ver wenden seien. — In der neuesten Nummer deS ,,StaatSanzeiq»rS wird folgender königl. Erlaß, betreffend die in Gemäßheit des Gesetzes vom 21. Mai 1855 aufzunebmende Staats anleihe von 7,800,000 Thalern amtlich publicirt: ,,Auf den Antrag in Ihrem Berichte vom 15. d. M. genehmige Ich, daß die Staatsanleihe von 7,800,000 Thlr-, welche in Gemäßheit de« Gesetzes vom 21. Mai d. I, betreffend die Verrechnung der Kosten der Berliner Bahnhofsverbindungs- bahn und die Beschaffung der erforderlichen Geldmittel zur Vollendung der Ostdahn, der westfälischen und dec Saar brücker Bahn und zur Herstellung der Eisenbahnen von Münster über Rhein» bis zur hannoverschen Landesgrenze und von Rheine nach Osnabrück, aufzunehmcn ist, in Schuldverschreibungen über 100, 200, 500 und 1000 Thlr. allmählich nach Maßgabe des Bedarfs, ausqegeben, mit 4'^ Procent jährlich am I. April und I. Oktober jeden Jahre« veizink und vom 1. Januar 185S ab jährlich mit mindesten« 1 Procent, sowie mit dem Betrage der durch di, fortschreitende Amortisation ersparten und der durch Verjährung präcludirten Zinsen des Gesammtrapital« ge tilgt werde. Ich ermächtige Sie, hiernach die weitern Anordnungen zur Ausführung dieser Anleihe zu treffen- Dieser Mein Erlaß ist durch die Gesetzsammlung zur öffent lichen Kenntniß zu bringen. Sanssouci, 22. Oktober 1855. Friedrich Wilhelm, v. Bodelschwingh." Köln, 16. November. (K. A.) So eben sind die seit gestern gepflogenen Verhandlungen der correriioneUen Appell kammer de« königl. Landgerichts wegen der Werbungen für die englische Fremdenlegion beendet worden. Die Appellkammer hat die Berufung de« öffentlichen Ministerium« in Bezug auf die Beschuldigten Consul Curtis und Consulatssecretär Kray angenommen und Erster« , der in erster Instanz zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt war, zu sechs Monaten, und Letzt,rn zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt. Hannover, 15. November. Dem „H. C." wird ge schrieben: ES tritt uns seit einiger Zeit ein überraschender Umschwung in den politischen Anschauungen auS verschie denen Schichten der Gesellschaft entgegen, worin wir Symp tome einer Gährung oder vielleicht schon einer theilweisea Abklärung nicht verkennen können. Wir haben nämlich mehrfach die Erfahrung gemacht, daß von Solchen, die sonst entweder indifferent oder in demokratischen Ansichten befangen waren, das Königthum oder mit dem gewöhnlichen Namen da« monarchische Princip als Dasjenige hervor gehoben wird, was mehr zur Geltung kommen müsse, als es in den letzten Jahren geschehen, und daß jeder Conser- valive für dieses monarchisch, Princip in die Schrank,» tr,ten müssk. Wir wissrn nicht, woher dieser unverkennbare Umschwung kommt, ob er auf einen religiösen oder politi schen Ursprung zurückzuführen ist, aber er ist da; und wenn es auch nur noch Keim, sind, so wird au« den Keimen auch wohl Frucht kommen; baß diese Erscheinung von hoher Bedeutung ist, liegt auf der Hand; denn im Grunde lau fen alle Ausläufer der verschiedenen politischen Ansichten in den beiden Fragen zusammen: wollt ihr ein Königthum, ein wahres regierendes und nicht bloS repräsentirendes Köntg- tkum oder wollt ihr es nicht? Solcher Umschwung bereitet sich allmählich vor und gebt langsamen Schrittes; eS wird daher vielleicht längere Zeit dauern, bi« der Umschwung so ist, daß die Wagschale der wahrhaft Conservativen die schwerere ist, aber es wird ohne Zweifel so kommen. — Die Eröffnung der Eisenbahn bi« Osnabrück ist um einige Tage verschoben, da die Bahnordnung von Seiten Preußen« noch nicht veröffentlicht werden konnte. Gerücht» besonderer Art kommen uns au« Osnabrück zu, indem sie von einer gewissen Irritation gegen Stüve berichten; diese Aufregung soll dadurch veranlaßt sein, weil Stüve al« Bürgermeister veranlaßt hat, baß keinerlei Festessen bei der Eröffnung der Eisenbahn gegeben werden, baß vielmehr statt dessen 600 Thlr. den Armen gegeben werden sollten. Man will hierin eine Hoftheater. Montag, 19. Nov.: USaiiensltin's Tod. Trauer spiel in sechs Acten von Schiller. Zu der bereits hier bekannten und in vielen Einzelnheiten tüchtigen Vertretung dieses Trauerspiel« gesellt sich jetzt noch die Erfüllung der langerwünschten Thatsache, Herrn Emil Dev rirnt die Titelrolle spielen zu sehen. ES ist dies eine für den berühmten Künstler in jeder Weise überaus paffende und würdige Partie, da sie gerade wesentlich Das verlangt, an dem Devrient« reiche Begabung so groß ist: da« ruhige, beqeistigtr Ebenmaß der Deklamation und den AuSdruck de« Charakteristi schen ohne Patho« der Handlung. ES müssen hier die Kraft de« Worte« und die Individualität der Rede der Gestalt deS Wallen stein eine persönliche Färbung, einen NimbuS geben, wodurch er un« al- konsequenter und begeisterter Träger einer großen Idee erschein». Diese historische und zu gleicher Zeit Schillersch-Idealistische Eigenartigkeit gab Emil Devrient bereit« in ganz eminenter Weise kund, und ein -fiere« Spielen dieser großen geiste«. anspannrndrn Partie wird ihn dieselbe so beherrschen lassen, daß sie rin ganz einheitliches, in seinen Hauptpunkten entzückendes Bild darstellt. Außerordentlich war der Künstler in den glänzen, den Scenen, in welchen er sein V-rtraurn zu dem Piccolomini, seine Liebe zu Mar offenbart. Diese Reden und Dialoge athmeten die volle Natürlichkeit und die feinste, der wahren Serlenstimmung abgrlauschte Schattirung. Nicht minder frisch, kräftig und der militärischen Situation entsprechend erschien seine Feuilleton. Ansprache an die Pappenheimer Kürassiere. Mit der Steigerung der tragischen SchicksalSeonflirte ließ der Künstler in trefflicher Erkenntniß der ideellen Schtller'schen Intention die innere Maje. ftät und ruhige Seelengröße seines Helden bis zum letzten AuS- ganq wachsen und sich, Antheil und Bewunderung erweckend, emporheben. Die äußere Erscheinung und Maske, welche der von Beifall verdientermaßen reich belohnte Künstler gewählt hatte, entsprach mit vielem Tart der au« geschichtlichen Poriraiks bekannten Erscheinung deü Friedländers insoweit, al« man über haupt in der DarstellungSkunst auf solche Vorlagen nachahmend Rücksicht nehmen darf. Jedenfalls war in dem sehr gefüllten, daS Stück mit reger Tbeilnabme verfolgenden Hause die Grund idee zum allgemeinsten Bewußtsein gekommen, daß diesem Drama durch die Betheiligunq de« Herrn Emil Devrien« an demselben für ganz Deutschland eine wunderbare Stütze zu Theil ge worden ist. Die übrige Darstellung wurde durch Fra« Bayer-Bürck al« Thekla und Fräulein Berg al« Terzky in bekannter vor- zügltcher Weise gehoben. Eben so erfreulich gereichten wieder die Herren Quan ter und Porth, al« Buttler und Pircolo- mini dem Werke durch ihre charakteristischen Leistungen zur er- freulichsten Zierde. Herr Liebe spielte den Mar mit vielem Streben und namentlich im ersten Tbeile der Rolle mit besonderm Glück. Ohne Frage wird eü den vielen Freunden klassischer Dramen »in warmer Wunsch sein, den „Wallenstein" im Laufe diese- Winter- mehrere Male auf der Bühne zu sehen. Otto Ba n ck. AuS Spanien. Don /. cßA. Hackläoder. Madrider Leben.*) Madrid ist eine große Stadt, die aber, mit Ausnahme weniger Straßen, nicht viel Großstädtische« bat. Die einzige Alcals ist prächtig zu nennen; hier, wo die Minister, die vornehmsten Be amten und die fremden Gesandten wohnen, reiht sich ein palast- äbnliche« Gebäude an da« andere. Doch ist selbst der Anblick dieser sehr langen und breiten Straße, trotz dem schönen Ab- schluß, den sie durch den Triumphbogen Karl'« III. an ihrem Ei de hat, nicht von großer Wirkung, da sie ebenfall« über einen Hügel hinweggeht und man daher ihre ganze Länge nicht über sehen kann. Auch in den übrigen Straßen giebt e- schöne Paläste genug, doch stehen sie meisten« mit wenigsagender Front in den Häuserreihen, find in die Tiefe hinringebaut nnd zeichnen sich so wenig au«. Im Allgemeinen aber wandelt man durch Madrid Straße auf, Straße ab ziemlich theilnahmlo« an den unendlich langen Häuserreihen vorbei. Alle Gebäude gleichen fich mehr oder weniger, haben vier bi« fünf Stockwerk», an den Fenstern befinden fich eiserne Balkon» und im Parterre unk« deutende Laden. Zn vielen alten Städten bleibt man so gern bald hier, bald dort stehen, betrachtet fich einen seltsamen Palust, einen prächtigen Brunnen, eine malerische Straße, eng gewunden, mit dunkeln, alterthümlichen Häusern besetzt, oder man erreicht Au« Hackländer's „Ein Winter iu Spanien". Stuttgart bei Adolph Kcabdr, Dresden, »raold'sche lvuchhaudluag.
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