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Dresdner Journal : 06.12.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185512068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18551206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18551206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-12
- Tag1855-12-06
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- Dresdner Journal : 06.12.1855
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l2iS 8o«I* * lnrd P-ovinztat.Niizel-gtNb-it-H. , Dre-Hr», 5. December. Vom hiestgen Stadtrath geht un« über da« rsmmuuliche Dünger,xportwesen folgende Mitthellung zu: Laut Bekanntmachung de« Stadtrath« vom 27. November b. I. ist beschlossen worden, die bis- h,eigen einfachen Sähe der Grubenräumungslöhn, durch einen festen Zuschlag von 2 Ngr. für di, Kubikelle zu er» höhen, und ist al« Motiv für diese Maßregel der Umstand hecvorgehoben worden, daß der durch den psltzeiregulativ» mäßigen Export de« Grubendünger« verursacht, Aufwand durch die Räumungslöhne in deren bisheriger Normirung nicht gedeckt werde. ES stellt sich jener von der Stadt- hauptkasse vorschußweise bestritten, Aufwand, .insoweit er nicht durch die Räumungslöhne und den Verwerthung«- erlö« der exportirten Rohmassen gedeckt worden, auf die Zeit vom 22. März 1854 bi« mit 24. November 1855 mit 5883 Thlr. 2 Ngr. zur Ziffer. Da nun hierneben noch darauf Rücksicht zu nehmen war, daß hinfort nicht nur da« zur käuflichen Erwerbung der bisher sequestrations- weise benutzten Räumung-inventarien und Betriebsgrund stücke de« vormaligen Actienvereine« für Grubenräumung vorschußweise disponirte Capital von 11,000 Thlr. zu ver- zinsen, soudern auch diese« Inventar jederzeit in tüchtigem Stande za erhalten ist, so könnt, jener Zuschlag nicht niedriger gegriffen werden, wollte man nicht alsbald wieder einen Vorschuß anwachsen sehen. Ein, etwaig, Minderung der Räumungslöhne wird von der Erzielung einer nutzbar,rn Berwerthung der exportirten Massen adhängen, und wird die Lösung dieser ökonomischen Aufgabe der gemischten De putation zu überlassen sein, welcher nach Vorschlag des Stavtrath« für di, Zukunft die Regelung und Controle des Exportgeschäftes zugewiesen werden soll. Nicht unbemerkt darf jedvch hierbei bleiben, wie di, Höhe jenes Vorschusses wesentlich auch dadurch mit bedingt erscheint, daß dem com- munlichen Exporte eine immer größere Zahl von Räumungs objecten zuwächst, wie sich aus der nachstehenden vergleichen den Uebersicht »rgiebt. ES wurden nämlich exportirt: vom Stadtrath»: vom HauSdesiherverein: 10,360 Kubikellen 3301 Kubikellen November 1854 75,474 Kubikellen 23,315 Kubikellen 8». in einem Jahr. 8775 3313 December 1854 4643 r 2236 Januar 1855 2374 r 996 Februar - 8000 r 2463 März - 9178 r 2408 April - 6362 2307 Mai 4238 - 1182 Juni 2832 « 918 Juli 2424 r 1162 August - 6096 r 976 September - 10,192 r 2053 Oktober - Freiberg, 2. December. Ueber den Erfolg und die Stimmung der Generalversammlung, welche am 2d. November in Chemnitz — nicht in Zwickau, wie irrthüm- lich in meinem jüngsten Berichte stand — im Betreff des neuen, von Freiberg ausgegangenen Kohlenbauunternehmen« in der Würschnitz - Kirchberger Flur abgehalten ward, iheile ich Ihnen Folgendes mit. Vertreten waren IdvO Aktien- In den Verwaltung-auSschuß wurden gewählt: Gustav Har kort in Leipzig, Bankier A. Bondi in Dresden, Bergrath Breithaupt und Kaufmann Braun in Freiberg, Stifts- syndikus Freiberg in Dresden, Oderbergraih v. Warnsdorf in Freiberg und Kaufmann Bamberg in Annaberg. Di« Wahl der Stellvertreter fiel auf Kaufmann Lipfert in Anna- berg, Bergrath Kühn in Meißen und Advokat Anschütz in Leipzig. Die Bereinsstatuten wurden im Entwürfe dem Verwaltungsrathe überwiesen, bi« zur definitiven Feststellung aber al« provisorische« Vereinsgesetz angenommen. Die Namen sowohl der Männer, die überhaupt bei dem Unter nehmen sich betheiligt haben, al« insbesondere Derer, di, in den Vrrwaltungsrath gewählt worden sind, bürgen satt sam für die Reellität und Zweckmäßigkeit de« Untern,h- men«. Di» Verhandlungen legten das lebhafteste Interesse an der Sach, zu Tage. UebrigenS ist das Werk selbst bereit« faktisch in Angriff genommen worden. Möge es für Sachsen überhaupt, namentlich aber auch für das Erz gebirge von dem gewünschten Segen sein! A Werdau, 3. December. Der gestrige erst» Advent sonntag war ein doppelt festlicher für unsre Stadt und Kirchengemeinde, wie für di, ganze Ephorie Werdau, da erstere an die Stelle drs am 24. September d. I. verstor- bei»»«» Superintendenten Bärensprung in der Person be« vom k. Ministerium hierzu berufenen Pastor« Herrn Ossian Wal demar Bach zu Lengefeld im Gebirge einen neuen Seel- sorger, die Diärese Wertzau aber in ihm zugleich ihr neue« geistliches Oberhaupt erhielt. Der Antrittspredigt de« Herrn k. Bach ging beffen feierliche Investitur al« Ephoru« durch den von dem hohen Kirchenregiment beauftragten Herrn Kirchen- und Schukrath, Ritter l)r. Döhner au« Zwickau, vorau«, di, vor der, unsre große Sladtkirche bis in die entferntesten Räume füllenden Gemeind, und vor einer großen Anzahl von Geistlichen und Lehrern der Ephorie, welche in Amtstracht der feierlichen Handlung beiwohnten, am Altarplatze erfolgt,. Bei der ungeheuchelten Lieb, und Verehrung, auf die sich unser unvergeßlicher Bärensprung in der langen Reihe von Jahren, die er unter uns wirkte, ein unvergängliche« Anrecht erworben, könnt, der Herr Com- missar einen schönern Eingang für seine Einführungsred, nicht wählen, al« indem er da« Bild de« Entschlafenen noch einmal in kurzen, aber treffenden Zügen an unserm Geist« vorüberführte u. bei der heutigen Feier sich insgesammt in dankbarer Erinnerung an ihn sich anzuschließen auf forderte. Von besonder« ergreifender Wirkung aber war e«, von ihm zu vernehmen, baß er genau an demselben Sonn- und kirchlichen Festtage, in derselben Stunde vor 18 Jahren an der nämlichen heiligen Stätte gestern ge standen habe, um den Dahingeschiedenen, welcher der Ge meinde schon längst al« Pfarrer angehört hatte, auch als geistlichen Ob,rhirten in unsre damals neubegründete Ephorie einzuführen. Die EinweisungSred, selbst, welche sich in ihrem weitern Verlauf über da« ganze Gebiet der pastoralen und ephoratischen Wirksamkeit verbreitete, und mit der er hebenden Ermahnung an den neuen Pfarrer und Ephoru« schloß, in derselben immer und überall Jesu Werk sein Ziel sein zu lassen, war »in neuer schöner Beweis für di» diesem hohen Würdenträger der Kirche eigene Fülle geistlicher Be- redtsamkeit und wurde von ihm mit einem jugendlichen Feuer und einer Begeisterung vorgetragen, die e« nicht ge wahren ließ, daß er in den 18 Jahren, wo er nicht unter uns gesprochen, wie er von sich sagte, selbst auf der Höhe d,S menschlichen Leben« angelangt sei. Diesem feierlichen Acre folgte nach einer Aufführung des Schneid,r'schen: ,,Dir, dir Jehovah, will ich singen" die Antriltspiedigl de« Herrn k Bach über da« dem Ev. Joh. 21, 15—17 ent lehnt» Thema: „Di, Frage be« Herrn an Petrus: Hast Du mich lieb? — in ihrer hohen Bedeutung für den in ein neue« Amt eintretenden Pfarrer und Seelsorger". Die Gediegenheit, durch welche auch dieser Kanzelvortrag, wie die jüngst vernommene Probepredigt nach Form und Inhalt sich auszeichnete, ließ un« von Neuem erkennen, wie gerecht da« öffentlich kundqegebene Bedauern der Gemeind, zu Lengefeld über den Verlust dieses Kanzrlrednrr«, und wie wohlberathen wir durch ihn auch ferner wieder sein werden. Oer kirchlichen Feier folgte um 1 Uhr ein im Locale de- Ralhhause« veranstaltetes Festmahl, bei welchem Herr Bür germeister Fiedler den ersten Trinkspruch auf da« Wohl Sr. Maj. des Königs, Herr Justizamlmann Ludwig-Wolf eia Hoch auf den neuen Pfarrer und Epborus ausbrachle und alle Theiknehmer sich der ungetrübtesten Stimmung über ließen. -j-f Au- der Lausitz, 4. December. Der hiesige wen dische Bildung-Verein beabsichtigt bereit« seit geraumer Zeit die Herausgabe de« großen wendisch-deutschen Wörterbuches von Or. Pfuhl, Lehrer an der Kreuzschul, zu Dresden; allein da dem Vereine bisher di, Mittel dazu (an 1000 Thlr ) mangelten, so unterblieb der Druck desselben. Der Vereins» auSschuß beschloß ein, Petition um Unterstützung diese« Unternehmen- bei den Ständen d-« Markgraflhums Ober lausitz einzureichen. Am jetzt verflossenen Elisabeth - Land tage, wo di, Angelegenheit zum Vortrag und zurSprache kam, bewilligten die Provinzialstände 300 Thlr. in erfreulicher Weise zu diesem Zwecke. Nächsten Sonnabend läßt der selbe Bildungsverein den von ihm besorgten wendischen Kalender auf da« Jahr 1856 erscheinen. Sein Werth ist durch verschieden, äußere und innere Verbesserungen, na mentlich durch di» Erzählung des sächsischen Prinzenraube«, bedeutend erhöht. Es ist die« der zweite Jahrgang. Die Freunde der Hühnerzucht, welche sich, wie bereit« Nr. 273 d. Bl. berichtet, hier vor läufig vereint halten, hielten Montag, den 3. December, ihre erste Versammlung. So wie gegenwärtig alle Be- strebiHge» praktischer Rlchtuig ein,« theilnehmenden An- klaü^eß Aiewak« entbehren, so begann auch dieser Verein für Hühnerzucht, «»«besondere für Veredelung de« Hühnergeschlechts, sogleich mit einem Bestände von 73 Mit gliedern, unter denen sich einige Damen au« den ersten Ständen befanden. Der Vorsitzende begrüßte di» Anwesen den und deutet, in seiner Anrede auf die »n der Gegen wart so großartigen Bestrebungen der Engländer und Kran» zosen für Akklimatisation neuer Thierarten und Raren, worüber er wiederholt in den Versammlungen der natur» wissenschaftlichen Gesellschaft Isis, unter Vorlegung der darauf bezüglichen Schriften, Bericht, gegeben, insbesondere auf seinen Vortrag „über die in Europa »inqeführ- ten indischen Hühner" (Jahrbücher der Volk«- und Landwirthschaft Vl. 1. S. 17—27*), wobei di« natürlichen Exemplare ausgestellt und eine Meng, von Abbildungen vorgelegt waren, endlich erinnerte er daran, wie da« Be streben der Gesellschaft Jsi« seit ihrer Begründung ins besondere mit dahin gegangen sei, die Cultur ber Thierr zu fördern. Wenn daher in ihren Versammlungen bereit- leben dige Thiere au« allen Klaffen seit lange schon vorgezeigt worden, so sei auch zu bemerken gewesen, daß in den letzten Jahren ein Mitglied der Gesellschaft, Herr Apotheker B a u - rneiee, mit der künstlichen Ausbrütunq der Hühnereier, wenn auch mit Opfern, doch in erfolgreichster Weis, sich an haltend beschäftigt und von ihm au« im Verein mit den beiden Besitzern der schönsten und reichsten Culruren hühner artiger Vögel be« «Herrn Apotheker« Otto Schneider und Herrn vr. Struve di, Idee zur nähern Vereinigung der Hühnerfreunde ihren Ursprung genommen. Die zahlreiche Versammlung gebe ein erfreulich,« Z,ugniß von der prak tischen Bedeutung dieser Ide, und bei erwünschtem thätigen Mitwirken eine- jeden einzelnen Mitglied,« ließe sich dem Vereine rin günstiges Prognistikon für sein Gedeihen und für seine Tkeilnabme an dem jetzt allseitig bethätigten Be streben für Verbesserung der Landwirthschaft stellen. Die Statuten wurden vertheilt und verlesen, die Geschäfte be stimmt und besprochen und auf den ersten Montag im Ja nuar k. I. die zweite Versammlung gesetzt. Anmeldungen finden ferner statt bei Herrn Apotheker Baumeier, Seminar straße Nr 10. *) Dresden in der Arnold scheu Buchhandlung. Eingesandt. Weihnachtsspiele für die Jagend und ihre Freunde. Der durch die Erfindung der Combination« Gedichte und durch seinen Taschen Telegraphen bekannt, Jugendschriftstel ler Hübner-Tram«, dessen rhetorische« Poesie-u. Wür felspiel: „Oer Improvisator" in den beiden ersten Theilen „Sonette und Elegien" so großen Beifall ge funden, hat eine Fortsetzung des Improvisator« durch zwei neue Theile geliefert, Berlin, Plahn'sch, Buchhandlung, welche, ungeachtet di, Ausführbarkeit von Sachkundigen be zweifelt wurde, sich dennoch mit großem Erfolg, auf dir epische Poesie erstrecken, und „Balladen", so wie „komische Erzählungen", dir der Herr Verfasser mit dem Namen „Scherzando" belegt, darbieten. — Die Entwickelung dieser neuen Poesie-Spiele ist wahrhaft über raschend. — In demselben Verlage erschien unter dem Titel: „Sphinx, ein Räthsel-Strauß", entworfen von Albert Ktekebusch, eine Weihnachtsgabe, vor» der wir glauben, daß sie ein, Empfehlung mit Recht verdien,. Denn es wird hiermit der Jugend ein Spiel geboten, da« für sie doppelten Werth baben wird; einmal wird es derselben durch da« Würfeln und da« daraus entstehende Resultat ein Ver gnügen gewähren, zum andern wird ,« Scharfsinn in An spruch nehmen Außerdem kann dies Spiel so leicht nicht veralten, denn durch di, verschiedenen, endlosen Cvmbina» tionen, die durch bas Werfen zweier Würfel entstehen kön nen, entwickeln sich neu» und immer neue Räthftl, »mb durch diese wachsend, Anzahl und deren geheimni-vnitsn Sinn wird gewiß Jeder, selbst das reifere Alter, sich «sw gezogen fühlen. Daher empfehlen wir nochmal« dies« Gw» ben der Jugend, den Freunden der Jugend, den Eltern und allen denen, die einer heitern, und dabei geistreichen Unterhaltung sich dingeben wollen. Vorräthig sind diese Spiele in der Hofbuchhandlung von Rud. Kuntz», (H. Burda ch) in Dresden zu finden. weit In die Meer,-fläche hinau-ragtrn. Gleich dem Ciceronia- nischen Landhause bei Neapel war diese- Hau- bestimmt, seinen Herren von dort au- mit dem Fischfang zu belustigen. Bald stellte sich zu dieser Unterhaltung der Sultan selbst ein und schickte nun die mit großhrrrlicher höchsteigener Hand gefangenen Fische al- eine Gunstbezeigung seinen Hosleuten und Günst lingen zu, die solche- Glück theuer bezahlen mußten. Der Fisch fang de- Sultan« wurde eine lästige Steuer für Hof- und Reich-beamt». Akademische Questionen, wir Cicero, hat aber weder der Sultan noch Hussein Aga geschrieben. Nun hält unser Dampfboot an zwischen dem Leanderthurm» und dem Serail; ein neuer Wasserspiegel trennt die Hügel der Vorstädte von dem Dreieck, auf welchem Stambul mit seinem Häusermeere sich amphitheatralisch erheb»; der Bosporus ver schwindet vor un- in der breiten Proponti-, auf dessen Fläche da- schönste Azurblau mit grünen und violetten Farben schillernd abwechseln und dessen ferne Ufer sich majestätisch mit dem weißen Haupte de- Homerischen Olymp zum Himmel emporhrbrn. Bon drei Seiten umspülen dir Fluthen den Fuß de« Serail-, ober seine blendend weiße Brust erreicht keine Welle ; sein Haupt ragt mit dunkeln Cypreffen und lieblichen Platanen hervor und zwischen denselben glänzen die schlanken Minaret«. Höher noch prangt di» Stadt, »in Labyrinth von Häusern, glänzenden Kuppeln und Thürmen, orientalischen Palästen und Hütten mit bunten Dächern und Galerien, Erkern und Kerkern, mit blinkenden Fenstern und Gittern, mir Mauern und Brücken, mit Säulengängen und Schnörkeln, mit Halbmonden und Minaret-, mit Geländern und Gärten, mit Glanz und mit Schimmer, mit Jammer und Hundegebell und mit den stattlich sten Begräbnissen ; all,» Das wog» vor den Augen, steigt auf und nieder, erhebt sich und fällt, blinkt und stuft und verblüfft den Lord wie den Franzosen, den Christen wir den Juden, und nur der Türke bleibt unerschütterlich gleichgiltig. Da liegt fie da di« schönste der Schönen, gleich einer BenuS Anadyomene, au-den Fluthen emporgetaucht, da- treulose, ewig jugendliche Weib, auf welche- die Götter vom Olymp herab eifersüchtig blickten ; sie, die einst dem großen Konstantin die Hand reich:« und Treue gelobte, aber selbst in rechtlicher Eh« mit flandrischen Abenteurern und venetianischen Nobili- liebäugelte und nun ohn mächtig in den welken Armen eine- sterbenden Sultan« seufzt, umring» und umweh» von schwarzen und weißen Eunuchen, von Pascha- mit und ohne Roßschweifen und da- Haupt gekrönt von de» bleichenden Halbmond. Theater. Mailänder Berichte sprechen mit Begeisterung von dem Auftreten der Fra« Ristori in „Rana Stuariia"; di» Titelroll» wurd» von d»r gefeierten Künstlerin in einer Weise rurchgefühn, dir selbst ihre frübern Leistungen übertroffen haben soll; da- jubelnd« Hervorrufen, da» Zuwerfen von Kränzen, Gedichten rc. wollte kein Ende nehmen. — In Wien soll nun Meyerbeer's . Nordstern" am l8. December in Seen» gehen. « Der Dichter Gottfried Killer an« Zürich, der sich durch seinen Roman „Der grüne Heinrich" einen Namen in der neuern deutschen Literatur gemacht hat, verweilt seit einigen Tagen in Dresden, um sich von hier aus wieder nach seiner Heimath zurückznwend^n. Sein Werk, in welchem der Autor eigene ! Zugenderinnerungen ml» fein erfundenen Composttionen ver bunden hat, ist den grlesensten Büchern bektzUg^eTen, woran dl, poetische Fülle des Inhalts und warme, naiv« Unbefangenheit de» Vortrag- den wesentlichsten Antheil Hst. Die ersten beiden Bände jene» Werke« gleichen im wahrsten Sinne de- Worres einer geheimnißvollen Zauberlaterne, durch welche dir zartesten Regungen und Erfahrungen des menschlichen Herzens belauscht werden. » Die vom Bürgermeister in Wien auf Herrn Glöggl's Antrieb und b«reitS erwähnt» Angaben veranstalteten amtlichen Forschungen haben, wie dir Wiener Blätter berichten, zu dem Ergebniß geführt, daß Mozart'« Grabstätte nun mit größter Wahrscheinlichkeit angegeben werden kann, und man beabsichtigt, bei der Säcularfeier von Mozart'« Gebun-tage auch für die Er» richtung eine- den künstlerischen Verdiensten des Gefeierten würdigen Grabdenkmals Sorge zu wagen. Eine Skizze dazu vom Professor Radnitzky ist bereits angenommen und in Nns- fühtzung begriffen. * 3« Berlin erwartet man am 8. December nut besonderer Spannung das große Liszt-Eoncert unter Liszt's Leitnng, worin, wie Hx. Kossak in der „Montagspost" sag», die Zukunfts musik der alten abgelebten Musik ein« entscheidende Schlacht liefern und es stch zeigen wird, ob künftig di« Eonsonanz oder di« Dissonanz in Deutschland da- Regiment führen soll. » Die Prachtausgabe der Werk« Friedrich'- de-Große» ist bi- auf zwei Supplementbäude vollendet. Dieselbe» sollen di» noch ungedruckten Briefe des Monarchen »nthalten, welche sorgfältig gesammelt und größtentheil« bei Privatperson»« in Frankreich aofgefunden worden stnd. O Fdau Ze,nh Lind - Goldschmidt ist vor einigen Tagen in London angekommen, wo sie in mehrer, v», Herr« Mitchell veranstalwte» Eanrrrten stngen wird.
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