Suche löschen...
Dresdner Journal : 25.12.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185512256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18551225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18551225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-12
- Tag1855-12-25
- Monat1855-12
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 25.12.1855
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
l. i Verantwortlicher Redartar: I. G. Hartman» tt .IL r 18S5 K-nigl. Expedition der Dresdner Journals. Dresdner Journal 1.. 1 , 1 , :« » i t'. ! - 0.. » - t" ' —' - ' -> ' >> ' ' " , Erschetrt mit «vwuahme »ar S»»>^ — . Preis fär »a« Vierteljahr rh^ler. «ad Festtag« täglich «lbeads au» tß VkN MS. Suserttous-«ebthrra Gr de« Raum dnrch all. PoitaastaU». ,, bqteheu. rt.rr g.s>.ltea«, getl. EReagrosche». !! IIÜ ! ! ! I i 1^71'7^> M Abonnements - Einladung. Auf da- mit dem 1. Januar 1858 beginnende neue vierteljährliche Abonnement des Dresdner Journal- werden Bestellungen für Dre-den bet der unterzeichneten Expedition angenommen. Bestellungen für auswärts sind dagegen an di, nächstgelegene« Postanstalten zu richten, indem ein« direkte Zusendung des Blattes an auswärtig« Abonnenten nicht stattfinden kann. Der Preis beträgt in Sachsen vierteljährlich 1^ Thlr. Das Dresdner Journal ist das officielle Organ der känigl. sächsischen Staatsregierung und dir einzig, der hier erscheinenden Zeitungen, welche neben den täglichen Börse nroursen aus Wien, Berlin und Leipzig auch direkte telegraphische Depeschen über wichtige politisch, Ereignisse dringt. Inserate aller Art, welch, im Dresdner Journal nicht nur in Dresden und ganz Sachsen, sondern auch im Auslande, und namentlich in Oesterreich eine wett« Vrrbrritung finden, «erd«n für die grspaltene Zeile oder deren Raum mit 1 Ngr. berechnet. Dresden, im Oeeember 1855. Amtlicher Theil. --- t. l .. - - Dre-den, 18. Derember. Se. Majestät der König haben dem ersten Sekretair bei der Kanzlet des Appetkattons- gerichts zu Dresden, Friedrich Allwill Fritzsche, mit Rück sicht auf da» demselben bewilligte Referat in Lehnssachen den Charakter eines Hofraths in der fünften Klasse der Hofrangordnung beizulegea guädigst geruht. DrrSde», 18. Derember. Se. Majestät der König haben allergnävigst zu gestatten geruhet, daß der Major von Lschtrschkp und Bögendorff da- ihm »nliehene Offizierkreuz des Königlich Portugiesischen Thurm- und Schwert-Ordens annehme und trag,. Nichtamtlicher Lheil. Niderslcht. TageSgeschichte. Dresden: Herr v. Seebach nach St. Pe tersburg gereist. — Wien: Die Repartition der Aktien zeichnungen für die Creditanstalt. Kein Ultimatum nach St. Petersburg abqegangen. Graf Stackelberg erwartet. Graf Thun. Geheimrath Graf v. Taafe s. — Triest: Truppenrenitenz im Hafen von Malta. — Berlin: Der Ministerpräsident auf sein» Güsse gereist. Mnfstfche- Tedeu». Das Budget. Der Antrag auf Abänderung der Berfaffungsurkunde. — Au- der Provinz Sach fen: Kirchliche Angelegenheiten. — Stuttgart: Herr .v. kobst^n nach Sr. Petersburg bestimmt. — Karls ruhe: Ein neuer Eommandant der Reiterei. — Wei mar: Die Landtagswahlen beendigt. Bestrebungen der Ritterschaft. — Paris: Tagesbericht. — Turin: De putationen der Kammern vom König empfangen. Die Kliegskosten für das Krimheer. Marchese Sauli erwar tet. — Madrid: Vermischtes. — London: Di» Timk in der Sundzvllangelegenheit. — Kopenhagen: Die Retribution eingetroffe«. — Aus der Krim: Die Lage bei Sedastopol. —- Athen: Herr v. Prokesch. Räuber unwesen. — Vom asiatischen Kriegsschauplatz«: Zur Einnahme von Kars. Omer Pascha soll zurück gegangen sein. — Washington: Eine Rote in der Sundzollfrage. Local - turd Hbrrviuzialavgelestevheitru Dresden. Christbescheerungen. — Chemnitz: Explosion in der Gasanstalt. — Zittau: Hinrichtung. — Dahlen: Zwei Kinder erstickt. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Lörsennachrichte». LageSgeschtchte. Dee-de«, 24. Derember. Der königliche Gesandt, am kaiserlich französischen Hofe, Herr ». Seedach, welcher vor gestern früh von Paris hier elngetrvffen ist, hat sich heute Morgen über Berlin nach St. Petersburg b,geben. ---- Wie», 23. Dec. Der Vründungscomils der neuen Creditanstalt hat jetzt den Modus der Repartition der ge zeichneten Aktien bekannt gemacht. Da di, der öffentlichen Beteiligung übergebene Summe nur 15 Millionen Gul den (in 75,000 Aktien), die Gesammtsumme der Zeichnun gen aber di« Höhe von über 644 Millionen Gulden er reicht hat, so sah man dem Modus der Repartition mit Spannung entgegen. Dieselbe ist dahin erfolgt^ daß zuvörderst die Zahl der zu vertheilenden Aktien zur Aus gleichung auf 75,530 Stück erhöht worden ist, welche in der Weis« zur Vertheilung gelangen, daß die Zeichner von 1 bis 25 Aktien (die in nicht weniger als 22,204 Parteien verirrten sind) je »in« halbe Aktie erhalten, d. h. auf je zwei solcher Subskriptionsscheine wird ein Jnterimsschein ausgegeben, da halb, Aktien nicht existiren; bi« Subskrip tionen von 26 bis 50 Aktien erhalten je eine, die von 51 bis 100 j, zwei, die von 101 dis 150 j, drei Aktien und so fort, so daß die Zeichner von 500 Aktien deren 10, die ! auf 1000 deren 20 erhalten. Im Ganzen haben sich 25,348 Parteien an der Zeichnung brtheiliqt, von denen 68 j, 1000, 10 j» 2000 , 7 j, 3000 , 6 j, 4000, 15 je 5000, 3 j, 10,000, 4 j, 20,000, 1 j« 30.00F v« mit 74,000 und 4 Parteien 75,000 Aktien gezeichnet Hahrn Von den letztern prhält jede Partei 1500 Aktien. Wie«, 22. Derember. Die „Presse" schreibt: Wie uns au« achtbarer Quelle mitgetheilt wird, sind di, eng lischen Journale falsch berichtet, wenn sie melden, Graf Esterhazy, dessen Ankunst in St. Petersburg wohl bereits erfolgt sein dürfte, sei der Ueberbringer eines Ultimatums; der österreichische Gesandte am Hof, zu St. Petersburg ist, so viel wir vernehmen, beauftragt, bem dortigen Hofe Vor schläge, die auf den Frieden Bezug haben, mitzutheilen. Diese Vorschläge beziehen sich auf die Neutralisation des schwarzen und asowschen Meeres, und ist Hoffnung vorhan den, daß dieselben eine günstige Aufnahme in St. Peters burg finden, weil das dortige Cadinet schon vor einem Mo nat zu verstehen gegeben, daß es die Unterhandlungen auf dieser Grundlage aufzunehmen gewillt sei. Zwischen den Cadineten von Wien, London und Paris herrscht zwar dar über di« vollkommenste Einhelligkeit; doch dürfte selbst eine Ablehnung der österreichischen Vorschläge nicht zur soforti gen aktiven Lheilnahme Oesterreichs am Kriege führen, son dern Oesterreich würde noch eine diplomatische Demonstra tion versuchen, eh« es sich zu diesem äußerste« Schritte entschließen könnte. — Nach der „Oest. Ztg." wird der russische General und Miliiärbevollmächtigte am Wiener Hofe, Graf v. Stackel berg, St. Petersburg erst nach der Ankunft des k. k. Gesandten Grafen v. Esterhazy verlassen. Es wäre mög lich, daß Graf v. Stackelberg zur Ueberbringunq der Ant wort auf di, Friedensvorschläge des k. k. Cabinets nach Wien ausersehen ist. — Der Herr Minister des Cultus und Unterrichts, Graf v. Thun, wohnt, heute bereits zum ersten Male nach seiner Genesung einer Berathunq im Ministerium des Aeußern bei, bei der auch der Cardinal Fürst - Erzbischof Othmar Ritter v. Rauscher geqenwäriq war. — Der oberste Präsident des Gerichts- und Cassations hofes zu Wien, Geheimralh und Kämmerer Ludwig Graf v. Taaffe, ist gestern gestorben. 06 Trieft, 23. Derember. Eine in Malta am 10. d. M. an Bord eines für die Krim bestimmten Transport dampfers ausgebrochen« Truppenrenitenz ist durch kräftiges Einschreiten unterdrückt worden. Ein russisches Peisenfchiff ist im Hafen Marsamuseetto durch ein keck, in welches Wasser eindranq, unterg,gongen. Berit», 22. Decemder. (B. Bl.) Der Ministerpräsident Freiherr v. Manteuffel ist heute Mittag nach der Nieder lausitz abgereist und gednrkt am Tage nach dem Fest, wieder hierher zurückzukehren. — Sonntag um Hl2 Uhr findet in der Kirche der kaiserlich russischen Gesandtschaft hierseldst ein Ted,um statt wegen der Uebergabe von Kars. — Das Budget für 1856 zerfällt nach dem Wortlaute des jetzt dem Abgeordnetenhaus, vorliegenden Gesetzentwurfs, in der Aus gabe in 113,308,218 Thlr. an fortdauernder und 5,555,853 Thlr. an einmaliger «nd außerordentlicher Ausgabe. — Die Larlag« «»dos Adge»rbw»«v»tzy,»s, betreffen» di, Abänderung des Art. 42 und Aufhebung des Art. 114 der Berfassvnqs- urkunde, ist di, bereits in den vorhergehenden beiden Ses sionen einqrreichte, nach dem Wortlaute, den sie durch die Erste Kammer damals erhalten. Auf ihre Annahme stützt sich bereits der 25 Paragraphen umfassend» Entwurf, be treffend die ländlichen Ortsobrigkeiten in den 6 östlichen Pro vinzen. v Aus der Provt«; Sachse«, 22 Derember. Wie ich vernehme, ist an den strengkirchkichen Theil unsrer Geist lichen die Einladung ergangen, sich in der Frage der Wieder- verheirathung Geschiedener den Resolutionen anzuschließen, welche eine der bedeutendsten kirchlichen Versammlungen, di« des pommerschen evangelisch-lutherischen Vereins jüngsthin gefaßt hat. Diese gehen, wie mir anderweit mitgetheilt wird, dahin: di, bisherige Praxis in Ehesachen steht im prinripiellen Widerspruch mit dem Wort, Gottes und dem altprotestantischem Kirchenrech». Es ist schlechterdings noth- wendig, daß die Praxis in Ehesachen wieder auf das schrift gemäße kirchliche Prinrip zurückqeführt werde, nach welchem die Ehe ein, über dem Einzelnen stehend» göttlich» Ord nung ist. Di» Kirch, kennt als schriftqemäß« Scheivungs- grünb» nur den Ehebruch und die böswillig, Verlassung. Zugleich,» werden in jener Versammlung als das geeig netste Mittel, jene Beschlüsse durchzuführen, rin den jetzigen Kammern zu überreichend,sProm,moria vorgrschlagen, welches Die Errichtung eine» Rationaldenkmals für Deine Majestät de« verewigten König von Sachsen Friedrich Anglist II. Ehe wir hier auf dir wohlbekannt« und von allen Sachsen warm empfundene Absicht: dem höchstseligen König Friedrich August ein Denkmal zu setzen, näher eingehen, möchte es zweck mäßig sein, über die allen monumentalen Bestrebungen zu Grunde liegende Ide» einige Worte zu sagen. In unsrer Zeit, in welcher da- Denkmalsetzen sehr zu einer TageSfrage geworden ist, während man im Uebrigen vorzugs weise den nützlichen und mereantilischen Interessen lebt, bat sich über diese« Thema manche- unklare Raisonnement feftsetzen müssen. Alle Unklarheit aber führ« zur Halbheit im Erfassen und Durchführen eine- Gegenstand»-. Wenn man in da- früheste Altrrthum zurückschaut und unter den verschiedensten Völkerschaften, rultivirttn und «nenltivirten, eine Nachforschung hält, so wird man überall der Grundidee monumentaler Verehrung begegnen. Diese Thalsache, dir in den manuichfaltigsten Formen auftritt, muß Jedem noch deut licher werden, der sich die Mühe nimmt, sie psychologisch zu er klären. ' Jede» innere, de« Menschen tief »iug,pflanzte Gefühl ver- langt nicht nur ein« Thätigkeit-äußerung, sondern auch ein« Br- achtung, eine Anerkennung desselben. Besonder« findet dies bei denjenigen Seelenzuständen, Gefühle« und Errungenschaften statt, welche aus eine Gegenseitigkeit in der menschliche» Gssell- schaft, auf rin» historische Objectivirung berechnet find. Am Feuilleton. lebhaftesten «nd verbreitetsten zeigt sich dieser Drang bei den Be griffen der Ehre und der Hoheit de- Ruhme-. Emer der trefflichsten und feinsten philosophischen Köpfe der nrvern Zeit, Lazaru-, sagt in seinem wahrhaft klassischen Werke vom „Leben der Seele" über die Ehre und den Ruhm sehr kur, bezeichnend und doch erschöpfend zugleich ungefähr Folgende«: „Ehre ist die Erweiterung de« Selbstgefühl- in Andern und durch Andere. Daß wir auch in dem Dorstellung-kreise eine« Andern und nicht blos in unserm eigenen eine Existenz haben; daß unsre Handlungen nicht nur von un«, sondern auch von Andern gedacht und geschätzt werden, da- ist da- Wesen der Ehre.... Zeder große Denker und Lehrer, Künstler oder Staat«, mann lebt so in seiner Ration, denn seine Gedanken und Thatrn werden Gedanken und Thaten der Ration und jeder Einzelne au- ihr denkt in jenen Gedanken wiederum eine» Theil von ihm, dem Denker, Dichter oder Sraat-mann. Hier find die Thal und 'der Lohn in Ein- gegeben: wer sich in der Gesammtheit ob- jertivirt, indem er für sie denkt und wirk«, den denkt die Gesammt- heit und jeder Einzelne in sich, und da- ist di« höchste Stufe der Ehre. „Dem Fürsten ist dir Stelle gegeben, in sich selber rin» Ration zu sein, da- heißt seine Persönlichkeit zu ihr zu erweitern, sein eigene- innere- Leben mit Werken zu erfüllen, welche da« Leben der ganzen Ration umfassen, nicht blo- metaphorisch ab-, sondern schöpferisch vorbildend.... „Diese höchste und letzte Stufe der Ehr« führt i« Leben zum Ruhm. Er ist seine« Wesen «ach nicht« Andere«, al« Ehre, da- heißt in dem Sinn», wie wir st« aifgrfaßr haben, al- Er- Weiterung de- eigenen Selbstgefühl- in Andern Die Ehre und der Ruhm unterscheiden sich ater zunächst durch den Umfang der Personen, bei denen man sie sucht. Letzterer will nicht blö den Krei- de- Umgänge- und der Bekanntschaft, sondern auch die Grenzen der Zeit durchbrechen So entspricht denn die Ehre dem Edeln, der Ruhm dem Erhabenen. Der Ruhm ver langt daher da- Andenken und die Anerkennung auch unter Denen, welche un- nicht bekannt find in den weitesten oder auch ohne all« Grenzen de- Raume- und der Zeit....." In dieser logischen Gedankenverbindung eben ist da- gütige und starke Motiv zu suchen, welch,- di, Menschen seit Jahr tausenden bewußt und unbewußt getrieben hat, da- Andenken einer segen-reichen oder ruhmwürdigen Erscheinung und Persön lichkeit nicht nur sich selbst, sondern auch fernstehenden Reben- Menschen und künftigen Geschlechtern aufzubewahren. In be sonderer Rückficht auf die beiden letzter« Wünsche und gestützt auf den pshchologischen Drang im Menschen, der inner« Em pfindung auch eine äußere Manifestation, ein finnbildliche- Ritual zu geben, begnügte man fich nie bei hervorragenden Ge legenheiten mit einem stillen Andenken, sondern gab der unsicht baren Erinnerung eine formelle, sichtbare Hülle, welche jene gleichsam auch für minder Eingeweihte, für Fremd«, für künftig Lebend« bered» macht und wie durch ein Schlagwort erklärt. Die« figürliche Plastischwerden. diese Verkörperung de- An- denken-, durch welch» man da- Edle, Würdige, Kolgereiche einer Katastrophe, einer Thal oder ein^ Menschenleben« i» seinen Lichtpunkten andeutend zusammenfaßt, ist da« schöne, natürliche Beginne» mon»«r»taler Verewigung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite