Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 05.06.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187506057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18750605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18750605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1875
- Monat1875-06
- Tag1875-06-05
- Monat1875-06
- Jahr1875
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.06.1875
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— 446 — Bekanntmachung. Nachdem die Landtags-Wahlliste hiesiger Stadt in Gemäßheit 8 24 des die Wahlen für den Landtag betreffenden Gesetzes vom 3. December 1868 revidirt worden ist, liegt dieselbe von heute ab in hiesiger Stadtkassen-Expedition zur Einsichtnahme für die Betheiligten aus. ES wird dies hierdurch bekannt gemacht mit dem Bemerken, daß Einsprüche gegen deren Inhalt bis zum Ende des siebenten Tages nach dem Abdrucke des Wahlausschreibens in der Leipziger Zeitung bei dem unterzeichneten Stadtgemeinde- rathe anzubringen sind, widrigenfalls solche nicht berücksichtigt werden können. Frauenstein, den 5 Juni 1875. Der Sta-tgemein-erath. Grohmann, Bürgermeister. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, 4. Juni. An Stelle des verstorbenen Hrn. Ralhmann Zimmermann ist von unserm Stadtver ordneten-Collegium Herr Klempnermeister C. B. Teich er erwählt und gestern in sein Amt eingewiesen worden. — Die Eröffnung unserer Telegraphen-Station wird wohl erst zum 1. Juli erfolgen. Zwar sind die (übrigens ungemein starken) Telegraphen-Stangen von hier nach „Edle Krone" bereits gesetzt und nach Altenberg zu ist damit be gonnen worden; aber noch fehlt der Draht selbst, sowie die Einrichtung und die Apparate im hiesigen Stationsgebäude, der kaiserl. Post. Dresden, 2. Juli. Der Empfang des Königs Oscar von Schweden in Deutschland ist ein besonders herzlicher zu nennen. Schon in Kiel ließen es die Holsteiner, deren Groll gegen die Skandinavier nach und nach zu schwinden beginnt, an Lebehochs nicht fehlen, in Berlin nahmen dieselben aber natürlich massenhaft und — was für die gesunden politischen Anschauungen der Berliner spricht — auch an Wärme zu. Die kräftige Gestalt des Königs Oskar neben der des Kaisers Wilhelm und des Kronprinzen, seine Freund lichkeit und Zuvorkommenheit gewinnen ihm sehr bald alle Herzen und die Theilnahme, welche er für die großartigen militärischen Schauspiele, die ihm dargeboten wurden, zeigte, machte ihn ebenso beliebt bei den Kriegern, wie sein offenes „Guten Morgen, Jäger!" mit welchem er in Potsdam diese Truppe begrüßte. Nicht minder herzlich ist der Empfang in Dresden ausgefallen. Freudig geleitete König Albert seinen königlichen Gast längs der aufgestellten Ehrenkompagnie. Freundlich unterhielt sich dieser mit dem König, und auch die Königin Carola, dieser letzte erhabene Abkömmling der Wasa, empfing gleich der Prinzessin Georg herzlichst die schwedische Königin, die bekanntlich sich schon zwei Tage früher unter dem Namen einer Gräfin von Rosenthal ein Stelldichein mit der Prinzessin von Waldeck, ihrer Schwester, in Tharandt gegeben hatte. Für die Tage ihres offenen Verkehrs in Dresden bewohnten die schwedischen Herrschaften den königlichen Palast am Taschenberge. Am Donnerstag, 3. Juni, Mittags haben die schwedischen Majestäten Dresden wieder verlassen und sich zunächst nach Teplitz begeben. Dresden. Se. Maj. der König wird sich am Freitag, 4. Juni, nach Leipzig begeben und dort im königl. Palais wohnen. Von hier aus sind mehrfache Besichtigungen in einzelnen Orten des Bezirkes der Leipziger Kreishauptmann schaft in Aussicht genommen. Die Rückkehr erfolgt am 12. Juni. In Wurzen wird Se. Maj. am 4. Vormittags eintreffen und Nachmittags nach Leipzig abreisen. Für Sonn abend Nachmittag ist der Besuch von Leutzsch, Lindenau und Plagwitz in Aussicht genommen. Sonntag Nachmittag begiebt sich Se. Maj. nach Taucha und kehrt über Portitz, Cleuden und Abtnaundorf zurück. Montag Nachmittag nach Markran städt, Abends Besuch des Schützenhauses in Leipzig. Dienstag, 8. Juni: 1 Uhr nach Ehthra, Pegau; Rückkehr über Zwenckau; Abends Besuch der Sternwarte zu Leipzig. Mittwoch, 9. Juni: Nachmittags nach Kieritzsch. Donnerstag, 10. Juni: Früh nach Groitzsch, von dort nach Nemsdorf, Borna, Lausigk und Grimma. Freitag, I I. Juni: Vormittags nach Golzern, dann über Döben, nach Leisnig. Sonnabend, 12. Juni: Vormittags Abfahrt von Leisnig über Westewitz nach Döbeln, 7 Uhr Abreise nach Dresden. — Die Eröffnung der Gewerbe-Ausstellung wird am 15. Juni stattfinden (s. das betr. Inserat). — Hinsichtlich der vielfach in Umlauf befindlichen Wei- marischen Banknoten, ü zehn Thaler, ist daran zu erinnern, daß dieselben am 5. August dieses Jahres verfallen. Döbeln. Es ist hier ein Ausschuß zur Gründung eines liberalen Wahlvereins zusammengelreten, der soeben einen Aufruf erläßt, in welchem er „Alle, denen die Größe des deutschen Vaterlandes, die Wohlfahrt und freiheitliche Entwickelung des Reiches und seiner einzelnen Theile am Herzen liegt," zum Beitritt auffordert. Der Verein hat die Aufgabe, in allen Schichten der Bevölkerung für Wahrung und Kräftigung des Gemeinsinnes, für Verbreitung richtiger politischer Ansichten zu wirken, insbesondere aber das Interesse und die Theilnahme der Bürger an den öffentlichen Ange legenheiten und namentlich bei Wahlen zu fördern. Pulsnitz. Das 500jährige Jubiläum dieser Stadt ist am 31. Mai glänzend begangen worden. Der große Fest zug, in dem die Bandmacher, Pfefferküchler, Schmiede, Glaser, Buchdrucker, Fleischer, Wagenbauer, Töpfer, Bäcker rc. glänzten, resp. thätig waren, übertraf alle Erwartungen. Berlin. Der Kaiser wird am 5. Juni die Reise nach Ems antreten, Sonntag dort eintreffen, um noch einige Tage mit dem Kaiser von Rußland zusammen zu sein. — Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist von seinen Besitzungen in Lauenburg in Berlin eingetroffen, wird sich aber bald wieder dorthin und nach Varzin zum Landaufenthalte begeben. — Bis Ende April sind für 203,050,544 Mark alte Silber- und Kupfermünze eingezogen worden, um den neuen Reichsmünzen Platz zu machen. Selbstverständlich hat man sich bemüht, so viel als möglich von der süddeutschen Guldenwährung fortzuschaffen, von der in der Tat auch für mehr als 140,000,000 Mark (d. i. mehr als die Hälfte aller eingezogene» Münzen) cassirt wurde. Im Uebrigen wurden für 6,356,000 Zwei-Thaler-, für etwa 80^/r Millionen Mark Ein-Thaler-Stücke und für 464,000 Mark Kupfermünzen den: Verkehr entzogen. Baden. Aus Karlsruhe wird gemeldet: „Trotz der zahlreichen in den Blättern ausgesprochenen Befürchtungen sind aus Anlaß der Einführung der Markrechnung sehr wenige ernste und nachhaltige Klagen laut geworden. Man muß also jetzt nach fünf Monaten wohl mit Recht annehmen dürfen, daß das bedeutungsvolle und in alle Kreise tief ein schneidende mühsame Werk im Ganzen mit Umsicht und mit Glück durchgeführt wurde." Mecklenburg. Die Verfassungstreuen im Lande sorgen dafür, daß ihre Sache im Fluß bleibt; sie haben jetzt eine Eingabe an den Bundesrath gerichtet, welche diesen ersucht, die Einführung einer constitutionellen Verfassung in Mecklen burg thunlichst zu fördern. Die Eingabe ist vom Bundes rath dem Verfassungsausschuß überwiesen. Die Mecklen burger haben somit das Vertrauen auf die Hülfe des Reiches noch nicht verloren.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder